Flecken im Furnier

thelostartk

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Hallo zusammen,

ich habe ein Möbelstück mit Teak furnieren lassen und möchte nun für den Klarlack selbst sorgen. Der Schliff ist mit 180er Papier erfolgt, ich denke eigentlich auch, sehr gleichmäßig. Dennoch zeigt das Furnier nun nach der ersten Schicht Klarlack fleckige Stellen, vor allem zum Außenrand hin. Helle Bereiche, als wäre der Lack dort nicht eingedrungen. Ich frage mich, ob das am Furnier, am Schliff oder an etwas anderem liegt. Eigentlich würde ich ausschließen, dass dort Fett von Fingern oder dergleichen drauf gelandet ist, aber man weiß ja nie.

Hier mal ein Foto, es geht um den markierten Bereich links, der im Vergleich zur rechten Seite einfach fleckiger ist - man sieht auch, dass die Maserung in diesem Bereich stärker ist als nach rechts hin (was durch den Lichteinfall noch mal verstärkt wird)


Was denkt ihr, woran liegt das? Soll ich noch mal schleifen, also inkl. Klarlack runter? Und nach dem Schleifen sicherheitshalber einmal mit Reinungsbenzin drüber?
 

yogi62

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Das könnten Fettflecken sein. Teak lackieren ist nicht ohne. Das Holz selbst ist leicht ölhaltig. Ob Entfetten hilft, weiß ich nicht. Es könnte dafür spezielle Lacke/Lasuren z. B. von Sikkens geben.

Gruß, Jörg
 

thelostartk

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Ich habe "Holzlack matt" von Clou verwendet, diesen hier:
DV_8_4008162_01_4c_DE_20150415080811.jpg

...nur halt in matt. Aufgetragen mit einem Pinsel, natürlich in Maserrichtung und dünn. Das hat auf den Probestücken eine sehr schöne, hochwertige und streifenfreie Oberfläche ergeben, nach zwei mal Lackieren mit 400er Nass-Zwischenschliff.

Falls es sich um Fettflecken handelt, die in der Schreinerei beim Furnieren entstanden sind - wie würden ihr die am besten loswerden? Einfach runterschleifen bringt es nicht, oder?
 

thelostartk

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PS: Ich habe mich übrigens für einen wasserbasierten Lack entschieden, weil mir sowohl lösemittelhaltige Lacke (1k-Autolack, Kunstharz) als auch Leinöl-Firnis das Holz zu stark angefeuert haben. Habe ich alles getestet. Bei diesem wasserbasierten Lack von Clou hat sich das mit Abstand hellste, aber auch ruhigste/harmonischte Bild ergeben.
 

benben

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Hallo,

vorweg es ist schon lange her das ich mit Teak zu tun hatte!
Ich meine wir haben Teak vorm lacken mit Aceton entfettet! KAnn auch sein das es ein anderes Mittel war, wie gesagt ganz sicher bin ich nicht!

Zum Aceton sagt bestimmt noch jmd. etwas, ganz sicher ist aber das ein entfetten passieren muss!

Gruss
Ben
 

thelostartk

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Danke für die Info. Habe Silikonreiniger hier und würde es damit mal versuchen. Wie genau gehe ich den vor? Schleifen, Klarlack wieder runter, klar. Und dann? Silikonentferner mit dem Pinsel auftragen? Wie lange einwirken lassen?

Danke!
John
 

welaloba

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Hallo,
der wasserbasierte Lack ist für Teak vielleicht sowieso nicht das optimale Mittel.
Gute Erfahrungen haben wir eher mit Hartwachsöl gemacht, zB. von Osmo. Das feuerte auch nicht sonderlich an.
Ausserdem gab es auch mal Lackschichten, das war aber eher Nitrolack im Spritzverfahren - aufnebeln nach Silikonentferner - Anwendung. Silikonentferner bei rohem Holz auftragen, mit Fließ einarbeiten und mit Lappen nachreiben.
Wie du den Aqua - Clou wieder runterbekommst, kann ich so aus der Ferne nicht sagen. Bei Furnier würde ich wohl nicht schleifen, sondern eher abbeizen.
Was baust du da eigentlich? Sieht aus wie ein Plattenspielergehäuse...
Gruß Werner
 

Fiamingu

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Teakholz sollte vor der Lackierung entfettet werden.
Nitroverdünnung oder Aceton würde ich nehmen.
Dann aber nur mit einem Nitrolack oder Hartwachs-
öl behandeln. Btw. deine Flecken sind Handabdrücke.
 

veter

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Mark, ich stimme vollständig mit dir überein, bis auf das Warum, warum das Handabdrücke sein sollen? Der legt doch nicht seinen Handballen da drauf, nur um dir die Gelegenheit zu geben, sowas zu moniern :rolleyes:

Ich liebe meine uralte Heimat La France!

-- veter
 

thelostartk

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Hallo zusammen,

danke bis hierher für eure Hilfe. Es geht in der Tat um ein Gehäuse für einen Plattenspieler.

Ich bin ehrlich gesagt etwas ratlos. Was ich nicht verstehe: Ich habe die Lackproben an einem Reststück Furnier genommen und hatte insgesamt gute Ergebnisse, sowohl mit Leinöl-Firnis und Kunstharzlack als auch mit dem wasserbasierten Holzlack von Clou. Für Letzteren habe ich mich dann eben deshalb entschieden, weil er das Holz weitaus weniger stark angefeuert hat als die lösemittel- bzw. ölhaltigen Mittel.

Trotz Abschleifens und Behandlung mit Silikonreiniger (Aceton hatte ich nicht zur Hand, aber Silikonreiniger sollte doch annähernd gut funktionieren), sind die Flecken geblieben. Und ich frage mich so langsam, ob das Problem nicht woanders liegt. Denn auch abgesehen von den Flecken deckt der Lack auf der fertigen Zarge deutlich weniger schlecht als auf meinem Probestück Furnier. Guckt euch mal dieses Foto an, das ist die lackierte Zarge - und rechts daneben liegen zwei Probestücke. Beides ist mit dem gleichen Lack behandelt. Da erkennt man schon, dass der Lack auf dem Probestück viel besser und kräftiger deckt als auf der Zarge.

show.php



Woran kann das denn liegen? Am Leim unter dem Furnier? Am Schleifgrad? Ich hatte mein Probestück Furnier mit 180er Körnung geschliffen - die fertige Zarge kam dann bereits beschliffen aus der Schreinerei, ich vermute aber, dass sie auch dort mit 180er geschliffen haben.
 

thelostartk

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Das hoffe ich mal nicht. Was mich in der Hinsich beruhigt: Auf der Oberseite wurde geleimt, seitlich mit Kontaktkleber gearbeitet. Die Aufnahmefähigkeit des Furniers ist aber gleich "schlecht". In beiden Fällen deckt der Lack einfach nicht so gut und dunkel wie bei meinem losen Probestück Furnier. Dann kann es ja eigentlich nicht an einem möglichen Leimdurchschlag liegen. Zumal das Furnier wirklich überall weniger Lack annimmt bzw. weniger schwach angefeuert wird. Wäre es ein Leimdurchschlag hätte man es doch eher mit vereinzelten Stellen zu tun, nehme ich an.

Hilft das bei der Diagnose weiter? Könnte es am Schliff liegen?
 

welaloba

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Hallo,
ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz den Anspruch. Zuerst sollte es der Aqualack sein, weil der weniger anfeuert. jetzt plötzlich soll er "tiefer eindringen".
Hast du versucht, den ClouAqualack abzuschleifen? Ich stelle mir nicht vor, dass der durch Schleifen auch aus den Poren verschwindet. Das kann also alles mögliche sein, evtl. auch Leimdurchschlag. Vielleicht sind zwei Arten von Verleimung schon problematisch. Unterschiedlich fein geschliffen bringt auch ein anderes Ergebnis.
Ansonsten: Wie so oft, ist aus der Ferne nichts weiter zu sagen, die Kristallkugel ist nicht zur Hand, die schwebt irgendwo überm Mittelmeer oder so. Sorry.
Gruß Werner
 

thelostartk

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Hallo Werner,
der Anspruch ist ein eher heller als dunkler Farbton, daher der Griff zum Aqualack. Nur wirkt er auf dem Werkstück extrem blass, deutlich weniger deckend als bei dem Probestück. Er erreicht schlichtweg nicht die Tiefe und Deckkraft wie auf diesem Einzelstück-Furnier. Und ich suche die Antwort auf die Frage, wieso das so unterschiedlich ausfällt, obwohl es sich um das gleiche Furnier handelt.
Was das Abschleifen angeht: In den Poren werden wohl Rückstände bleiben, ja. Wenn er wirklich ganz runter soll, müsste man wohl abbeizen. Oder aber den Lack 3 bis 4 Wochen durchtrocknen lassen und dann mit einem Kunstharz drüber. Der hatte mir auf dem Probestück wie gesagt zu stark angefeuert, aber vielleicht passt es ja auf der Zarge.
 

thelostartk

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PS: Ich werde mir auf jeden Fall noch mal Azeton besorgen und gucken, ob ich damit ein anderes Ergebnis erziele als mit Silikonentferner.
Wie lange muss ich das Azeton denn einwirken lassen, bevor ich es wieder runterwische?
 
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