DICK Einhand-Simshobel - Welche Variante?

Finshu

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Hallo zusammen,

ich wollte einer Empfehlung hier im Forum folgen und mir einen Simshobel kaufen.
Hierbei bin ich dann beim DICK Einhand-Simshobel hängengeblieben.

Allerdings stellt sich für mich nun die Frage, welche Variante ...
Der "Normale", oder der "mit verstellbarem Hobelmaul"?

Welche Art nutzt Ihr und hat diese (besondere) Vor- oder Nachteile?

Danke für eure Unterstützung
Beste Grüße
 

aragorn0

ww-kirsche
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Hallo Finshu,

ich finde bei Dick nur einen Einhand Simshobel (44mm breit) ohne verstellbares Hobelmaul.
Alternatiiv gibt es den Simshobel mit mit 19mm breitem Hobelmesser, oder die
Einhandhobel (verstellbares Maul aber kein Simshobel) mit 35mm Breite als 37° bzw. 45° Hobel bzw. den
Taschenhobel (kein verstellbares Maul, kein Simshobel) mit 32mm Breite als 37° bzw. 45° Hobel.

Wenn du also einen Simshobel brauchst, dann schmal und lang oder breit und kompakt.

Ich selbst habe den Einhandhobel mit 37° mit dem ich sehr zufrieden bin und zu Weihnachten gab es die No.5 :emoji_wink:, da bei größeren Teilen der Kleine schon etwas mühsam ist.

Wenn du die Möglichkeit hast, dann fahr zu Dictum hin. Dort gibt es wirklich gut ausgebildete Mitarbeiter und du kannst die Hobel auch mal in die Hand nehmen und ausprobieren. Und siehe da, man bekommt das was man braucht, der eigenen Anforderung gerecht wird. So gings mir, wollte eigentlich eine No.4 kaufen. Beim ausprobieren fühlte sich der 5er einfach besser an. Bei der Tauchsäge wollte ich ursprünglich eine Festool bin nach der Beratung und dem selber in der Hand haben allerdings auf die Mafell umgestiegen. Und die Entscheidung hab ich bis heute noch nicht bereut.

Gruß und guten Rutsch
Andreas
 

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ww-ulme
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Ich nutze den Lie Nielsen 60 1/2 r. Der hat eine Vorschneidefunktion, die an Ecken sehr nützlich sein kann. Für mich das Nonplusultra bei dieser Art der Hobel. Leider ist es etwas fummlig das Eisen aus und in den Hobel zu bekommen, aber alles andere ist eine helle Freude. Das lässt sich Lie Nielsen dann aber leider auch immer bezahlen...
Dass das Maul nicht verstellbar ist, habe ich bisher noch nicht vermisst.

Alternativen zum Dick sind immer die Juumas oder die Quangsheng Hobel, die alle in der selben Firma in China hergestellt werden.
Ich habe mir zuletzt einen 5 1/2 von Quangsheng gekauft und bin damit sehr zufrieden. Die Optik gefällt mir besser als das Braun beim Dick und auch von der Verarbeitung hatte ich das Gefühl, das er etwas besser spezifiziert wird als die Dick Hobel, die ich nur aus der Ausstellung im Laden kenne.
 

Finshu

ww-nussbaum
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Hallo,

danke für eure Rückmeldungen - Leider kann ich nicht mal eben vorbeifahren :emoji_frowning2:
Konkret geht es um diese beiden Modelle ...
a) DICK Einhand-Simshobel (#703335)
b) DICK Einhand-Simshobel mit verstellbarem Hobelmaul (#703408)​

Ich schaue mir aber auch eure Alternativen auch gleich mal an.

Danke und beste Grüße
 

kurztipp

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Hallo,

da eine Google Suche mich nicht weiter gebracht hat: Wo finde ich denn Verkäufer der Quangsheng Hobel, wenn diese vom gleichen Hersteller kommen? Ich habe nur einen englischen Händler gefunden.

Mich würde auch interessieren, ob der Simshobel mit verstellbaren Hobelmaul gegenüber dem ohne verstellbaren Hobelmaul Vorteile hat und wenn ja, welche?
Wenn es keinen entscheidenden Vorteil gibt, würde ich nämlich lieber den von Juuma kaufen, da er mir optisch besser gefällt, günstiger ist und scheinbar von der gleichen Firma produziert wird (auch wenn er z.Z. nicht lieferbar ist :emoji_grin:).

Gruß
 

pedder

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Diese Hobel sind jeweils Hausmarken der Händler.
Quangsheng ist die Hausmarke von workshopheaven.

Auch wenn die Hobel aus der leichen Fabrik kommen, sind die Qualitätsunterschiede groß. Hängt an der Wareneinganskontrolle des Händlers.

Von Quangsheng habe ich noch nichts negatives gelesen.

Liebe Grüße
Pedder
 

kurztipp

ww-kastanie
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Hallo,

Auch wenn die Hobel aus der leichen Fabrik kommen, sind die Qualitätsunterschiede groß. Hängt an der Wareneinganskontrolle des Händlers.

Von Quangsheng habe ich noch nichts negatives gelesen.

Und wie sieht das bei den anderen beiden aus? Kann man da eine Empfehlung aussprechen?

Gruß
 

Mitglied 30872

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Hallo,
nachdem ich gute Erfahrung mit dem Juuma-Blockhobel gemacht hatte, habe ich mir im Frühjahr den Sims-Bruder dazu gekauft (Hobelmaul-Verstellung wie beim Dick gibt es da keine). Das Hobelmesser ist 1mm breiter als der Hobelkörper, weshalb man je nach Hobelrichtung das Messer immer wieder an die richtige Seite schieben muss. Das ist nervig, aber kein Drama. Ich weiß nicht, wie das bei den anderen Herstellern ist. Oder vielleicht trifft da auch Pedders Beitrag zu. Man könnte den Überstand natürlich auch einfach abschleifen. Das muss natürlich absolut rechtwinklig erfolgen. Für das Nacharbeiten von Fälzen ist der Hobel aber o.k. Für das Nacharbeiten von Zapfen allerdings wäre ein schräg stehendes Messer sicher besser (ziehender Schnitt). So Etwas gibt es zwar von anderen Herstellern, aber da ich ihn nicht ganz so oft benötige, wäre mir das einfach zu viel Geld. Wer diese Anwendung wirklich öfter benötigt und die Ausgabe nicht scheut, dem würde ich dazu raten, ohne allerdings selbst schon einmal damit gearbeitet zu haben.
 

Berni62

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Hallo,
Das Hobelmesser ist 1mm breiter als der Hobelkörper, weshalb man je nach Hobelrichtung das Messer immer wieder an die richtige Seite schieben muss. Das ist nervig, aber kein Drama.

Genau deshalb werden die Hobelmesser einen Hauch breiter als der Hobelkörper gebaut.
Angie (ehem. LN Angestellte) zeigt (leider nur auf Englisch) wie die Einstellung und Benutzung zu erfolgen hat.

https://www.youtube.com/watch?v=SpftNdBHXQI&feature=youtu.be

Ursprünglich ist der Simshobel auch nicht für den Zapfen gemacht, auch wenn er gerne dafür gebraucht wird.

Wer bei FWW angemeldet ist, oder sich probeweise anmelden möchte, findet Chris bei einer sehr guten Beschreibung:

Tune Up a Shoulder Plane - Fine Woodworking Video

Grüße
Bernhard
 

schorsch

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Hallo,
die von dir ausgesuchten "Simshobel" sind meiner Ansicht nach Hobel für alles und nichts. Für einen richtigen Simshobel fehlt ihnen bauartbedingt die Möglichkeit auch tiefe Fälze zu bearbeiten. Außerdem fehlt es ihnen an Größe und Masse. Zum Nacharbeiten und Putzen niedrigerer Fälze würde ich nur ungern auf einen Vorschneider und ein verstellbares Hobelmaul verzichten. In diesem Zusammenhand würde ich mir einmal den Veritas Skew Plane ansehen. Bewegt sich preislich allerdings in einer anderen Liga und ist dazu auch bezüglich des schräg gestellten Hobelmessers,was die Bearbeitungsrichtung angeht, eingeschränkt.
Ich will hier mal einen deutschen Hobel ins Rennen werfen. Den ECE -Simshobel mit Feineinstellung. Ein klassicher Simshobel mit den Vorzügen eines Hobels mit Klappe und der Leichtgängigkeit eines Holzhobels.
Entscheidend für die Auswahl wird allerdings das Einsatzgebiet und Budget sein. Einen Universalhobel gibt es auch hier nicht.
Gruß Georg
 

welaloba

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Hallo,
Georg hat ganz recht in einigen Punkten.
Ich stelle fest, man hat nicht nur einen Simshobel, will sagen, ich habe normale hohe hölzerne in versch. Größen bzw. Längen.
Habe mich dieses Jahr doch zu dem kleinen Dick - Einhandsimshobel durchgerungen, weil ich ihn auch recht ansehnlich finde. In meinem Katalog gab es da nur den ohne Verstellmaul, was sich nach ganz kurzem Test als sehr sehr unpraktisch rausstellte.
Dann stellte sich zum Glück raus, dass es das Teil inzwischen auch mit Verstellmaul gab. Umtausch ging ganz schnell vonstatten. Bin zufrieden. Man hat was in der Hand, das Eisen ist nicht so labberig wie bei den Stanley - Einhandhobeln. Einmal nachschärfen ist im Preis enthalten - naja, als Gag mehr oder weniger, oder?
Der Hobel arbeitet bei mir nicht nur als Simshobel, sondern auch als Hirnholzbearbeiter.
Bin insgesamt zufrieden.
Gruß Werner
 

Mitglied 30872

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Genau deshalb werden die Hobelmesser einen Hauch breiter als der Hobelkörper gebaut.

Hallo Bernhard,
das ist aber nicht die mir noch fehlende Begründung dafür, warum das Messer breiter ist. Auch Frau Kopacek gibt keinen Grund an. Liegt es ggf. daran, dass Hobelkörper und Messer (natürlich) nicht in einem Prozess hergestellt werden und man deshalb beim Messer lieber ein Übermaß wählt? Leider besteht auch eine gewisse Verletzungsgefahr, da das Messer eben etwas übersteht.

Angie (ehem. LN Angestellte) zeigt (leider nur auf Englisch) wie die Einstellung und Benutzung zu erfolgen hat.

... und genauso mache ich es ja auch bei dem Juuma.


Edit: grade sehe ich, dass Herr Gochnour wohl auch nicht so begeistert davon ist, weshalb er den Überstand ab 4:40 kurzerhand wegschleift. Das werde ich mir wohl auch noch überlegen.
 

Berni62

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das ist aber nicht die mir noch fehlende Begründung dafür, warum das Messer breiter ist.

Hallo Stefan,

es tut mir leid, aber ich kann da auch nur vermuten, daß Deine Annahme ein Grund ist. Ein weiterer wäre, dass auch Metall ein ganz klein wenig arbeitet (ich stelle das immer fest, wenn ich meine Metallhobel auf der Gleitfläche abziehe). Also fertigt man das Eisen minimal breiter und dann ist man immer auf der sicheren Seite. Ein letzter Grund wäre noch die Tradition. Als die Hobel erstmals produziert wurden, hatte man sicherlich noch nicht die heutigen engen Fertigungstoleranzen (wobei die LN auch heute noch mit relativ alten Maschinen gefertigt werden).

Ich kann bestätigen, dass alle meine Simshobel (3 X LN und 1 X Clifton) diesen geringen Eisenüberstand haben. Verletzt habe ich mich bisher mit keinem. Wenn dies eine so große Gefahr wäre, dürfte man die Eisen generell nicht überstehen lassen.

Jetzt habe ich aber festgestellt, dass eigentlich nach einem sogenannten "Rabbet Blockplane" gefragt wurde, der ein Blockhobel mit durchgehendem Eisen ist. Also im Prinzip kein Simshobel. Deshalb finde ich die Übersetzung, auch wenn sie von FW und Dick gleichermaßen benutzt wird, nicht geglückt. Aber vermutlich gibt es keine bessere Übersetzung für ein Werkzeug, was wir im deutschen Raum nicht in dieser Form kennen.

Ich habe sowohl den LN Blockplane in normaler als auch in der Rabbet Version. Ich finde die Rabbet Version deutlich schlechter in der Hand liegend und greife in der Regel nur zu der normalen Version oder noch lieber zu der kleineren Version (ich glaube die # 102).
Zum Einsatz kommt die Rabbet Version, wenn ich Tischflächen mit sogenannten Breadboards am Werfen hindern möchte. Da ist er unschlagbar. Ich bekomme jetzt aus irgendeinem Grund leider keine Bilder eingestellt, sonst könnte ich das anschaulicher zeigen.

Grüße
Bernhard
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Habe zwar keinen der genannten Hobel, aber ein
leichter, seitlicher Überstand des Eisens war auch
bei jedem neuen Simshobel aus Holz früher üblich.

Beim Einsetzen des Eisens in den Hobelkasten wurde
das Werkzeug auf die Seite gelegt, das Eisen plan auf
der Hobelbank gerichtet und der Rest erledigte sich so
schon beim Einstellen. Ich habe nur einen Simshobel
aus Gusseisen, auch beim Clifton ist das Eisen einen
halben Millimeter breiter als der Hobelkörper und ich
vermute das bei dem sorgfältig gearbeiteten Werkzeug
diese Massabweichung kaum den Fertigungstoleranzen
geschuldet seien wird.

Der einzige Hobel der mir einfallen würde, bei dem das
Eisen schon sicher zur Seitenflanke justiert ist, wäre
mein Ralli G30 Simshobel, da geht das auch nicht anders.

Bin immer wieder erfreut wie intensiv sich hier mit dem
Handwerkszeug und seiner optimierten Ausführung be-
schäftigt wird und dabei auch sicher, daß mit der gleicher
Sorgfalt unser eigentlicher Werkstoff bearbeitet wird.

Gruss Harald
 

Berni62

ww-eiche
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Edit: grade sehe ich, dass Herr Gochnour wohl auch nicht so begeistert davon ist, weshalb er den Überstand ab 4:40 kurzerhand wegschleift. Das werde ich mir wohl auch noch überlegen.

Korrekt, aber mit unterlegtem Papier, Stefan. Ergo wird er auch noch einen kleinen Überstand behalten.

Jetzt hat es auch mit Fotos geklappt. Anliegend die Herstellung eines Breadboards mit dem Rabbet Block Plane und dem LN 10 1/4, dessen Eisen auch an den Rand geht.

Zur weiteren Erläuterung: das Breadboard ist etwas klein für die Tischplatte. Es ist für die nicht sichtbaren Ansteckelemente, die auf die ausgezogenen Schubladen gesteckt werden. So kann der Tisch zügig vergrößert werden.

Grüße
Bernhard
 

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Berni62

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ich
vermute das bei dem sorgfältig gearbeiteten Werkzeug
diese Massabweichung kaum den Fertigungstoleranzen
geschuldet seien wird.

Bin immer wieder erfreut wie intensiv sich hier mit dem
Handwerkszeug und seiner optimierten Ausführung be-
schäftigt wird

Hallo Harald,

Vermutungen sind eine Sache, Erfahrung und Belege eine andere......

Leider kann ich diese Massabweichung bestätigen. Clifton waren die ersten, die eine Sohlenplanheit von max. 3/100 mm garantiert haben. Allerdings zu einer Zeit, als Hobbyanwender noch nicht so einfach die Möglichkeit hatten, dies zu kontrollieren. Dann kamen Haarlineale und Messblöcke aus Granit in die Hände der Hobbyanwender und die Hobel fielen reihenweise durch die Prüfung. Bei mir ein #4, #5 1/2 und #7. Selbst die höher eingeschätzten LN und Veritas fielen durch und das sogar in Sachen Rechtwinkligkeit.

Ich habe selbst mit Thomas Lie Nielsen gesprochen und er sagte mir, dass LN aufgrund der Garantie von Clifton nachziehen mußte, aber das eigentlich nicht garantieren kann. Wer die Fertigung kennt, kann sich das vorstellen. Der allseits bekannte Friedrich K. hat aufgrund dieser Messaktion seinen LN Bestoßhobel an Thomas zurückgeschickt (und seinen neuen vorsichtshalber nicht mehr kontrolliert:emoji_slight_smile:).

Aber wie gesagt, das Dilemma fing erst an, als der Hobbyanwender das nachmessen konnte. Im Allgemeinen finde ich diese Toleranzgrenzen unnötig und sie waren sicher bei den alten Stanleys noch größer.

Und die Praxis zeigt uns, ein leichtes Übermaß funktioniert prima und verhindert auf jeden Fall ein Untermaß, was sicherlich nicht klappen würde.

Heute, nach einigen Jahren Abstand, schmunzele ich auch über diese Messorgie. Aber sie hat uns damals mit den Werkzeugen vertraut gemacht und wir haben eine Menge gelernt. Hilfreich war diese Aktion bei einem minimal gebogenen Hobeleisen, welches permanent verstopfte weil der Abweiser einfach nicht anliegen konnte. Haarlineal angelegt, Bogen erkannt und das Eisen wurde problemlos durch Thomas ersetzt.

So viel zu Toleranzen trotz sorgsamer Fertigung.

Übrigens, ich schleife und poliere heute noch regelmäßig die Sohlen meiner Metallhobel. Selbst nach jahrelangem Gebrauch bringt das immer noch etwas.

Schöne Grüße und guten Rutsch
Bernhard
 

sif220

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Schönen guten Morgen in die Runde,

also das es Lie Nielsen - heute - nicht schaffen soll, ein Eisen maßhaltig zu fertigen kann ich mir nicht vorstellen. Zumal LN ja gerade ein Hersteller ist, der eben mit der besonderen Präzision wirbt. Das LN es bei den Eisen nicht immer zu 100 % hinbekommt, habe ich leider auch schon erfahren müssen - aber durch Deinen Hinweis Bernhard dann ja wieder hinbekommen :emoji_slight_smile:

Auffällig ist, dass dieser Überstand - über verschiedene Hersteller hinweg - ähnlich groß ist. Das deutet mir auf etwas "Bewußtes" hin.

These: der sehr geringe Überstand ist für die Lateraleinstellung

Wird das Eisen einen Hauch schief geschliffen, ist es mit einem minimal breiterem Eisen immer noch möglich, einen ordentlichen Falz zu hobeln. Zumindest, der nicht allzu tief wird und das (schiefe) Eisen dann am Falz anstößt.

Meine vor ca. 1 Jahr gekauften LN Hobel Einhand Simshobel (Nr. 60 1/2) und großer Flachwinkel Bank Simshobel (Nr. 610) haben einen Überstand am Eisen von - nicht gemessenen - ca. 0,5 mm.

Herzliche Grüße

Tom
 

heiko-rech

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Hallo,

so ein Einhand- Simshobel ist schon recht universell einsetzbar. Wie bei allen Werkzeugen die vielseitig sind, muss man hier und da ein paar Abstriche machen. Beim Einhand- Simshobel ist das die Handhabung. Bei einem Längeren Einsatz wird er einfach unbequem. Für tiefe Fälze ist er auch nicht so gut geeignet.

Um den Hobel vielseitig einzusetzen sollte man aber auch in der Lage sein die Eisen entsprechend zu schärfen. Also verschiedene Winkel anzubringen und für die Arbeit auf Flächen die Eisen auch zu verrunden.

Ich habe einen dieser Hobel von DICK und einen von JUUMA. Beide ohne verstellbares Maul. Das Hobelmaul beim Juuma ist wesentlich kleiner, fast schon zu eng. Man kann es aber bei Bedarf mit einer Feile aufweiten.

Ich habe auch noch andere Simshobel, unter anderem einen von Veritas mit 12,7mm Breite. Bei diesem steht das Eisen nicht seitlich über. Bei anderen aus Holz aber schon. Auch bei den beiden Einhand-Simshobeln steht es über. Warum das so ist, weiß ich nicht. Dass es mit der Lateralverstellung zu tun hat glaube ich aber eher nicht. Denn ein schief geschliffenes Eisen in einem Simshobel würde immer Probleme bereiten. Ist es nämlich unglücklicherweise in die falsche Richtung schief und man drückt es seitlich bündig mit dem Hobelkörper, reicht das Eisen auf einer Seite nicht bin sin die Ecke eines Falzes.

Ich persönlich glaube, dass der Überstand eher dem "das war schon immer so" geschuldet ist.

Gruß

Heiko
 

Berni62

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also das es Lie Nielsen - heute - nicht schaffen soll, ein Eisen maßhaltig zu fertigen kann ich mir nicht vorstellen. Zumal LN ja gerade ein Hersteller ist, der eben mit der besonderen Präzision wirbt. Das LN es bei den Eisen nicht immer zu 100 % hinbekommt, habe ich leider auch schon erfahren müssen - aber durch Deinen Hinweis Bernhard dann ja wieder hinbekommen :emoji_slight_smile:

Hallo Thomas,

wie Du schon bemerkt hast, Du hast es erfahren müssen, dass es doch so ist.

Es ist auch weniger das Eisen, das Probleme machen dürfte. Es ist der Hobelkörper, der immer noch wie anno Tobak gegossen wird. Ich stelle auch beim regelmäßigen Schleifen/Polieren der Hobelsohle fest, der Körper verändert sich, wenn auch nur minimal.

Durch diesen Faden habe ich mir noch einmal die Webseite von LN angeschaut. Tatsächlich haben sie die Toleranzen für die gußeisernen Hobel nicht mehr aufgeführt. Augenscheinlich hat man hier gelernt.

In der Regel ist Messen immer ein vergleichen mit definierten Toleranzen (z. B. der 2 m Stab darf je nach Genaugkeitsklasse +/- 0,7 oder 1,4 mm haben), wird man schlecht beraten sein, wenn man Hobelkorpus und Eisen genau auf Maß fertigt. Besonders unter den recht antiquitierten Bedingungen. Zumal Hobelkörper und Eisen in verschieden Batches gefertigt werden. Da sind Toleranzen vorprogrammiert, da zwei Teile willkürlich zusammengefügt werden.

Also fertigt man das Eisen minimal weiter und man hat das Problem eines zu schmalen Eisen umgangen. Das schöne ist, es schadet auch nichts - auch wenn man bereits vor mehr als hundert Jahren auf diese Idee gekommen ist. Das ist ja bei vielen Dingen so.

Grüße
Bernhard
 

michaelhild

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Bei den drei Veritas Simshobel die ich habe, ist es genauso.
Bei meinem EX-Stanley ebenfalls, wobei das Ding keine Referenz ist.

Veritas gibt den Überstand auch in der Anleitung an, allerdings ohne einen Grund zu nennen, warum es so ist.

Note:
As supplied, the blade is slightly wider than the body of the plane. You
can position the blade relative to the working side as outlined above, or grind
the sides of the blade down so that it aligns with the sides of the plane body.
 

Berni62

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Warum das so ist, weiß ich nicht. Dass es mit der Lateralverstellung zu tun hat glaube ich aber eher nicht.

Hallo Heiko,

eine gewisse Lateralverstellung gehört aber dazu, wenn man bewußt auf Übermaß produziert. Ich meine, das "Bewußte" kann man jetzt als sicher annehmen, da verschiedene Beschreibungen der Produzenten darauf hindeuten.

Zu dem Thema gerade schleifen: Ich habe ein Eisen (LN #102), da sind die Seitenwände nicht parallel (minimal). Da kann ich mir aussuchen, welche Seite ich gerade schleife. Bei dem Hobel macht es nichts, da ich das lateral ausgleichen kann und die Eisen sowieso leicht runde. Aber bei einem Simshobel wäre das ärgerlich.

Grüße
Bernhard
 

sif220

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Schönen guten Abend,

@Heiko
Also eine gewisse Lateralverstellung brauchst Du auch bei so einem Hobel. Wir reden hier ja nicht von mehreren mm sondern von Bruchteilen von mm. Und mit einem - etwas - größerem Eisen hast Du gerade die Möglichkeit, das Eisen wieder parallel zum Hobelmaul auszurichten. Das sind Größenordnungen, die bei einem normalen Schleifen durchaus vorkommen. Ich denke auch nicht, dass Du mit so einem kleinen Hobel nennenswert tiefe Falze machen wirst - dafür gibt es bei weitem besser geeignete Hobel. Dieser Einhand Simshobel ist - in meinen Augen - besser geeignet für die Bearbeitung von z. B. Zapfen und meinetwegen Brüstungen / Schultern. Einen Falz mache ich damit nicht in nennenswerten Umfang. Ich hatte ja auch schon geschrieben, dass sich das zumindest dann nicht auswirkt, so lange der Falz nicht allzu tief wird. Zumal man dann ohnehin Probleme bekommt, das kleine Ding ordentlich - und vor allem gerade - auch im & am Falz zu halten.

Für eine flächige Bearbeitung ist so ein kleiner Hobel in meinen Augen ohnehin nicht geeignet. Schon allein, weil er schlicht zu klein ist. Und das Umschleifen einer kompletten Fase habe - ich - mir schon lange abgewöhnt. Das dauert mir einfach zu lange. Ein (an den Ecken) verrundetes Eisen macht an einem Simshobel keinen Sinn.

@Bernhard
Das Argument mit den verschiedenen Fertigungstoleranzen hat auch was. Das würde auch den wirklich nur minimalen Überstand - einheitlich über die Modelle bei LN - erklären. Das Eisen wird dem konkreten Hobel eben einfach angeglichen und gut ist. Das ist tatsächlich kein nennenswerter Aufwand.

Mein damaliges Problem mit den Eisen war keines mit der Größe. Da lag es vielmehr daran, dass die Spiegelseite nicht 100 % plan war. Und das ist eher ein Thema der Qualitätssicherung. LN plant seine Spiegelseiten ja "an sich".

Auf der Seite von LN werden - zumindest jetzt - durchaus Fertigungstoleranzen für den Hobelkörper / Planheit der Sohle genannt (https://www.lie-nielsen.com/product/block-planes/rabbet-block-plane-w-nicker?node=4072). Da würde es dann durchaus Sinn machen, dass z. B. das Eisen um eben diese Toleranzen breiter ist, um - in jedem Fall - sicherzustellen, dass das Eisen auf beiden Seiten bündig sein kann / ist.


Aber um mal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen

"ich wollte {...} mir einen Simshobel kaufen. Allerdings stellt sich für mich nun die Frage, welche Variante ... Der "Normale", oder der "mit verstellbarem Hobelmaul"?"

Es wäre hilfreich, wenn man wüßte, wofür der Hobel denn eigentlich genutzt werden soll. In meinen Augen ist speziell der Einhand Simshobel keiner von den sonderlich universell einsetzbaren Hobeln. Wenn es ein solcher aber werden soll (aus welchem Grund auch immer), würde ich den günstigeren von beiden nehmen. Ich denke nicht, dass sich die beiden "viel" nehmen. Ein verstellbares Hobelmaul ist zwar "nett" - aber seien wir mal ehrlich. Wie wichtig ist eine perfekte Oberfläche in einem Falz? Ein verstellbares Hobelmaul ist aufwändiger (= höhere Produktionskosten), schwächt die Struktur des Hobelkörpers und das geht in der Regel auf Kosten der Präzision. Bei Hobeln in dieser Preiskategorie möchte ich da meine Zweifel ankündigen. Es könnte durchaus seinen Grund haben, weshalb ein Hersteller wie Lie Nielsen auf ein verstellbares Hobelmaul bei einem Einhand Simshobel verzichtet hat....

Herzliche Grüße


Tom

Herzliche Grüße

Tom
 

Berni62

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Das würde auch den wirklich nur minimalen Überstand - einheitlich über die Modelle bei LN - erklären. Das Eisen wird dem konkreten Hobel eben einfach angeglichen und gut ist.



Auf der Seite von LN werden - zumindest jetzt - durchaus Fertigungstoleranzen für den Hobelkörper / Planheit der Sohle genannt (https://www.lie-nielsen.com/product/block-planes/rabbet-block-plane-w-nicker?node=4072).

Hallo Thomas,

zu 1

Für den Benutzer ist der Aufwand, wenn er denn möchte, erträglich.
Für den Hersteller wäre dieser Aufwand eine Katastrophe.

zu 2

Oje, bei den Blockhobeln ist die Toleranz noch vorhanden. Bei den Bankhobeln nicht mehr. Aber vielen Dank für die Info.

Schöne Grüße
Bernhard
 

Sägenbremser

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Das sind ja alles ganz schöne Ansätze um die
Produktqualität der namenhafteren Hersteller
von Gusshobeln gegeneinander abzuwägen.

Bei einem Putzhobel kann das noch sehr wichtig
sein, aber bei einem Simshobel?

Ich verwende die Dinger ja wirklich nur zum Putzen
von Ausfälzungen, da sollte die Sohle sowohl plan, wie
auch möglichst rechtwinklig zur Hobelseite sein. Wenn
es auf der Baustelle einmal klemmt wird es bestimmt
der Ralisimshobel auch schon ordentlich richten.

Da ich mir schon seit 20 Jahren kein neues Werkzeug
mehr angeschafft habe und meine Gusshobel jetzt schon
bis zu 100 Jahre auf dem Buckel haben, habe ich deutlich
messbar, nicht vermutbar, keine Probleme mehr mit dem
Verzug der Stahlgusskörper. Meistens wird ja gerade die
Masshaltigkeit als Hauptvorteil von Eisenhobel angesetzt.

Ob nun Clifton 3/100 als Toleranzmass garantiert hat, war
mir beim Kauf des alten Simshobels weder bekannt, noch
hätte ich das im Tischlerbereich als wirklich wichtige Grösse
erkennen gekonnt. Das recht angerostete Teil hat mich auf
dem niederländischem Flohmarkt auch nicht wirklich ärmer
werden lassen, die ordentliche Bauausführung hat sich aber
nach etwas sorgfältiger Überholung als für mich ausreichend
erwiesen, ein recht seltener 19er Stanley wurde auch noch
dabei erworben, ist bis heute einer meiner Lieblingshobel und
mit Sicherheit der älteste Eisenhobel in meinem Schrank.

Als kleines Zuckerl - wir haben noch in den 80/90ern unsere
Zimmertüren aus Zirbenholz nur mit dem Handhobel geputzt,
auch alle Überschläge/Fälze wurden in der Rosenheimer Firma,
trotz einer sehr üppigen maschinellen Ausstattung so bearbeitet.
Da wurden schon richtige Losgrössen bearbeitet, aber wir haben
dabei schon mit dem recht traditionellem Werkzeug, also Hobel
aus Buchen.-Kirsch und Palisanderholz recht befriedigende Teile
an unsere Kundschaft ausgeliefert. In kundiger Hand lassen sich
damit auch wirklich gute Oberflächen herstellen, die auch heute
noch ihren Bestand haben.

Gruss Harald
 

Berni62

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Hallo Harald,

nicht das hier etwas durcheinander kommt.

Der Fadenersteller meint keinen klassischen Simshobel, sondern einen Blockhobel, der ein durchgehendes Eisen hat (siehe auch seinen Link). Der ist nicht so richtig für Falze gedacht, da er nicht hoch genug aufbaut. Es gibt es meines Wissens kein deutsches Pendant, deshalb der irreführende Name.

Die von mir geschilderten Toleranzen sind wirklich marginal, also nur beim Messen oder Bearbeiten erkennbar. Also nichts, was ein Profi so richtig machen würde.

Grüße
Bernhard
 
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