Werkzeug um Leimholz auszuschneiden?

cptkawa

ww-pappel
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Hallo geehrte Holz-Profis,

gerade bin ich dabei mir einen Schrank zu konstruieren und an diversen Teilen sind Ausschnitte vorgesehen und es stellt sich die Frage welches Werkzeug hierfür am geeignetsten ist. Material soll 18mm Leimholz Buche sein.

Ist jetzt vielleicht eine doofe Frage und ich bin jetzt nicht so der wirklich erfahrene Holzwerker und da es auch schön aussehen soll eben diese Frage.

Also ich dachte ja entweder mit Stichsäge oder einem Multitool. Wichtig wäre eben das die Kanten sauber sind und die Schnitte gerade wäre auch ganz gut.

Im Baumarkt habe ich den Fein Multimaster mal ausprobieren können. Die Möglichkeit direkt in das Holz eintauchen zu können scheint recht gut zu sein, doch stelle ich mir es recht schwierig vor mit dem Gerät eine gerade Kante über eine längere Strecke hinzu bekommen und ich habe keine Führung oder ähnliches dafür gefunden. Gibt es so was überhaupt? Naja, wäre schon ein nettes "Spielzeug".^^

Zum Thema Stichsäge habe ich doch öfters gelesen, dass sich das Sägeblatt gerne mal verzieht und somit eben auch der Schnitt. Klar habe ich schon mit Stichsäge gearbeitet aber eben immer nur kurze Schnitte (z.b. beim Laminat verlegen) und das Ergebnis hat auch nicht so gut aussehen müssen.

Weitere Frage ist, ob man überhaupt die Schnittkanten ohne Unebenheiten hin bekommen kann oder muss man die immer nachbearbeiten? Und wenn, dann mit einer Fräse?

Also für ein paar Tipps wäre ich dankbar.

Ach wenn ich schon dabei bin: Kann mir jemand einen Servomotor empfehlen, der den "Deckel" des Schranks öffnen und halten kann? Oder vielleicht kennt ja einer eine Seite wo man sich einlesen kann.

Damit man sich es besser vorstellen kann, hab ich mal zwei Zeichnungen angehängt.
 

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MysteriumHolz

ww-robinie
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Es gibt auch Handsägen für sowas:
Azebiki - Säge für blinde Einstiche, Mawashibiki - Stichsägen
(dort steht schon viel Text zur Beschreibung, daher erspare ich Dir weitere Erläuterungen)
In einer anderen Kategorie versteckt sich noch ein Exemplar der Azebiki-Sägen: Leichtgängige Sägen mit vernickeltem Blatt von Nokogiri Kobo

Manche andere Sägen haben vorne eine Art... gekrümmte Spitze, z.B.:
Dozuki Super Hard 270 | DICTUM GmbH - Mehr als Werkzeug
Dozuki Super Hard Compact 180 | DICTUM GmbH - Mehr als Werkzeug
Schreinerhandel Neumayr*-*Säge Dozuki Super Hard 240 mm

Auch mit denen kann man eintauchen. Längs zur Faser allerdings nur sehr langsam, weil es Quersägen sind. Insgesamt vermutlich nicht so spaßig, wenn man viele Aussparungen zu sägen hat, dann lieber ein spezialisiertes Werkzeug. Bei diesen Dozuki-Sägen ist es eher als Zusatz-Feature gedacht.

Schnitte sind für meine Begriffe sehr fein und ausrissarm.

Im Baumarkt habe ich den Fein Multimaster mal ausprobieren können. Die Möglichkeit direkt in das Holz eintauchen zu können scheint recht gut zu sein, doch stelle ich mir es recht schwierig vor mit dem Gerät eine gerade Kante über eine längere Strecke hinzu bekommen und ich habe keine Führung oder ähnliches dafür gefunden. Gibt es so was überhaupt? Naja, wäre schon ein nettes "Spielzeug".^^

Es gibt von Festool den großen Bruder des Fein Multimasters (hat mehr Watt und so, Name fällt mir gerade nicht ein) als Festool-Gerät. Die haben ein paar Zubehörteile dazu erfunden, ob da ein Anschlag dabei ist? Aber ich glaube das ist mehr dafür geeignet, an unsichtbarer Stelle schnell und einfach eine Aussparung für eine Steckdose o.ä. anzubringen. Wenn es genau werden soll, ist so ein Multitool vielleicht nicht ganz so perfekt (wenn es gut geht, lasse ich mich gerne berichtigen).

Hier ein Video zum Festool Vecturo:
https://www.youtube.com/watch?v=AR4wb4i-rhQ

--------------------
(Edit: Ok, keine Minitauchkreissäge)

Was auch funktionieren sollte: Mit der Oberfräse und je nach Größe / Position i.d.R. mit einer Schablone Deine Aussparungen ausfräsen. Die Ecken dann mit einem scharfen Stechbeitel eckig machen. Auf die Schnelle habe ich nur ein englischsprachiges Video finden können, das einen ähnlichen Vorgang zeigt (hoffe ich, hab nur kurz durchgespult): https://www.youtube.com/watch?v=M80IsCijW-4

Die Oberfräse wäre ein sehr vielseitiges Elektrowerkzeug. Lässt sich i.d.R. auch entlang einer Führungsschiene oder mit einem Parallelanschlag bewegen.
Unterstützung zu suchen bei der Erstinbetriebnahme - wäre anzuraten, falls noch keine Erfahrung - Minimum z.B. ein gutes Buch wie das von Guido Henn, ein befreundeter Schreiner oder vielleicht ein Kurs bei der VHS oder bei sonstigen Kursanbietern (z.B. Dictum oder Heiko Rech).

Habe noch ein deutschsprachiges Video gefunden: Schablone für die Oberfräse herstellen und auch verwenden: https://www.youtube.com/watch?v=quHy3wBdbrg
 

Komihaxu

ww-robinie
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Mit der Stichsäge kannst du allenfalls grob vorschneiden, jedenfalls ohne Führungsschiene.
Multitool kannst du komplett vergessen.

Wenn ein Radius in den Ecken akzeptabel ist (ab 6mm oder größer), dann geht sowas am saubersten mit einer einfachen selbstgemachten Schablone und einer Oberfräse.
Entweder mit speziellem Bündigfräser oder mit normalen Fräser plus Kopierring.
https://www.youtube.com/watch?v=quHy3wBdbrg
 

sif220

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Schönen guten Morgen cptkawa,

wie viel Erfahrung hast Du denn im Möbelbau? Das, was Du da vor hast hat durchaus seine Tücken; sollte aber lösbar sein. Vorneweg: ich kann nicht so gut mit einem CAD Programm umgehen (könnte es aber gerne).

- Aussparungen herstellen
- mit Fräse & Schablone; "runde" Ecken enteweder so hinnehmen oder mit Beitel nacharbeiten
- mit Tauschsäge + Schiene; Dremel ist für so was "Spielzeug"
- die Teile entsprechend trennen, so dass die Aussparungen entstehen (d. h. das Brett durchsägen) und dann wieder zusammen leimen. Das hat allerdings den Nachteil, dass eine Leimfuge zu sehen sein wird und Du z. B. eine Lamello brauchst

- Konstruktion
- Bisher habe ich nicht verstanden (Stichwort: fehlende Rückwand), wie die Stabilität in den Korpus kommen soll. Die beiden Verstrebungen hinten oben & unten erscheinen mir recht schmal und werden den Korpus nicht ausreichend gegen seitliche Kräfte sichern.
- Wie sollen die Wände des Korpus miteinander verbunden werden?

Frohes Schaffen!

Herzliche Grüße

Tom

PS: gibt's bei Dir in der Nähe die Möglichkeit, in einer "Mietwerkstatt" zu arbeiten, wo Du akute Fragen stellen kannst?
 

ChristophW

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gerade bin ich dabei mir einen Schrank zu konstruieren und an diversen Teilen sind Ausschnitte vorgesehen und es stellt sich die Frage welches Werkzeug hierfür am geeignetsten ist. Material soll 18mm Leimholz Buche sein.
Die eckigen Ausschnitte würde ich durch Auftrennen und danach wieder verleimen herstellen alles andere wird gerade in Buche sehr schwierig werden.
 

Timer

ww-buche
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Ich würde wohl mit der Stichsäge grob vorschneiden und mit der Fräse + Führungsschiene (aufgespannte Leiste) die Kanten präzise nacharbeiten. Edit: Manche machen das sicher alles mit der Fräse, das mag ich persönlich nicht so gerne weil es viel Staub erzeugt, Fräser verschleist und eine große, schwere Fräse erfordert.

Tauchsäge + Schiene wäre für manche Schnitte besser weil man nicht Fräsen müsste, aber viele der Ausschnitte sind dafür viel zu klein.

Da die Ecken ja nicht gerundet sein sollen, was ich optisch gelungen finde , müsste man die noch mit der Japansäge ausschneiden. Da sollte man schon genau arbeiten und darf keine grobe Hand an der Säge haben.

Allerdings hätte ich bei der Konstruktion leichte Bedenken wegen dem starken Arbeiten der Buche. Es sind ja keine Gratleisten oder Füllungen möglich und manche Teile sind recht groß. Auf jeden Fall das Holz aklimatisieren und wenn möglich das Möbel im gleichen Raumklima bauen in dem es später stehen wird.
 

raziausdud

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Hallo cptkawa,

bevor hier weiter Tipps gegeben werden, lass uns doch wissen, welche Werkzeuge Dir zur Verfügung stehen.

Von mir deshalb nur kurz: Alles per Hand, Bohren, Sägen Schleifen. Stichsäge nur zum Vorsägen. Nacharbeiten per Hand. Tauchsäge, Ecken per Hand nacharbeiten. Oberfräse mit Schiene oder an einem Anschlag, ideal, runde Ecken ggf per Hand nacharbeiten.

Herzliche Grüße
Rainer
 

v8yunkie

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Ausschnitte

Ich möchte generell mal zu Bedenken gebene, dass solche Ausschnitte mit keilgezinktem Massivholz meiner Erfahrung nach problematisch sind. Grund ist, dass es bei solchem Material immer wieder Verleimungen gibt, die nicht genug Leim abbekommen haben - das führt dann (egal ob beim Sägen oder Fräsen oder Hobeln) an solchen Schnittkanten gerne zu Ausbrüchen an den keilgezinkten Kontaktstellen und sieht dann nicht schön aus. Daher würde ich empfehlen, Massivholz mit durchgehender Lamelle zu verwenden - auch wenn etwas teurer.

Und für das Erstellen der Ausschnitte würde ich auch die Methode „Durchsägen, Fügen und wieder Verleimen“ empfehlen. Wenn Du bei den „zerstörungsfreien“ Methoden Fehler hast, ist eine Nachbearbeitung schwer.
Das Hantieren bzw. Einrichten mit der Oberfräse ist sehr zeitaufwändig. Egal ob mit Schiene oder Schablone für den Kopierfräser. Falls Du jedoch mit Schablone und Kopierfräse arbeiten möchtest, empfehle ich Dir, die Schablone mit ein paar
Punkten 5-min Leim auf der Seite, die später innen liegt, zu fixieren und nach der Fräsung mit einem Hammerschlag wieder zu entfernen.

Gruss,
Thomas
 

beda

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OT:cool:
Wenn ich deine Pläne richtig deute verleimst du Quer mit Längs. Aufpassen Dat gibt Ärger:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

etaller71

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Und ich frage mich, womit die Platten zerteilt werden sollen, so wie das gezeichnet ist gibts da auch ein Problem.
 

cptkawa

ww-pappel
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Wow, herzlichen Dank erst einmal für das zahlreiche Feedback:

- Erfahrung habe ich keine im Möbelbau, bin aber lernfähig.^^ Der Hinweis mit der
Mietwerkstatt ist gut, nur habe ich in Heilbronn keine gefunden.

- Eine freihändige Bearbeitung würde ich mir nicht zutrauen.

- Werkzeug spezifisch für die Holzbearbeitung gibt es momentan nur eine
Stichsäge, wobei ich gerne auch ein wenig Geld in die Hand nehme für
Neuanschaffungen.

- Das Material hatte ich eigentlich gewählt, da es relativ leicht verfügbar ist, recht
gut aussieht und ohne große Bearbeitung der Oberfläche hingestellt werden
kann. Das es Schwierigkeiten mit dem Leimholz geben kann, wenn man es
bearbeitet war mir gar nicht bewusst. Welches Holz wäre denn eher zu
empfehlen?

- Das Zusammenfügen der Einzelteile hatte ich eigentlich mittels Metallwinkel
geplant.

- Um die Stabilität zu verbessern werde ich nun eine Rückwand verwenden.

- Den Vorschlag mit dem Auftrennen, ausschneiden und wieder zusammen leimen
finde ich jetzt irgendwie nicht so toll. Das mit dem Fräsen auf der anderen Seite
finde ich sympathisch. Das Fertigen der Schablonen ist jetzt nicht so schlimm, es
muss ja nicht an einem Tag fertig werden. Es wurde ja ein paar tolle Videos
hierzu gepostet und runde "Ecken"^^ sind auf jeden Fall hinzunehmen.
 

Holzwurm1952

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Wow, herzlichen Dank erst einmal für das zahlreiche Feedback:

- Erfahrung habe ich keine im Möbelbau, bin aber lernfähig.^^ Der Hinweis mit der
Mietwerkstatt ist gut, nur habe ich in Heilbronn keine gefunden.

- Eine freihändige Bearbeitung würde ich mir nicht zutrauen.

- Werkzeug spezifisch für die Holzbearbeitung gibt es momentan nur eine
Stichsäge, wobei ich gerne auch ein wenig Geld in die Hand nehme für
Neuanschaffungen.

- Das Material hatte ich eigentlich gewählt, da es relativ leicht verfügbar ist, recht
gut aussieht und ohne große Bearbeitung der Oberfläche hingestellt werden
kann. Das es Schwierigkeiten mit dem Leimholz geben kann, wenn man es
bearbeitet war mir gar nicht bewusst. Welches Holz wäre denn eher zu
empfehlen?

- Das Zusammenfügen der Einzelteile hatte ich eigentlich mittels Metallwinkel
geplant.

- Um die Stabilität zu verbessern werde ich nun eine Rückwand verwenden.

- Den Vorschlag mit dem Auftrennen, ausschneiden und wieder zusammen leimen
finde ich jetzt irgendwie nicht so toll. Das mit dem Fräsen auf der anderen Seite
finde ich sympathisch. Das Fertigen der Schablonen ist jetzt nicht so schlimm, es
muss ja nicht an einem Tag fertig werden. Es wurde ja ein paar tolle Videos
hierzu gepostet und runde "Ecken"^^ sind auf jeden Fall hinzunehmen.

mit Metallwinkel verbinden sieht schrecklich aus, besser mit Lamellos!!!
bei den Ausschnitten sollte mindestens 10 cm vom Rand Abstand gehalten werden sonst bricht die Platte sehr leicht vor allen in der Längsrichtung.
Fräsen von Hartholz gibt ganz schnell Brandspuren, daran gedacht?
Fräsen geht nur mit Nutfräser und Schablone oben dann immer nur wenig in der Tiefe fräsen sonnst wird es unsauber , Fräser bricht leicht ab bei einer Dicke von 20 mm.
 

DerNonne

ww-kiefer
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Es gab vor geraumer Zeit eine Mietbare Werkstatt in Neipperg ( Brackenheim) und vor geraumer Zeit hat auch jemand in Lauffen am Neckar die Mitbenutzung seiner Werkstatt über eBay Kleinanzeigen angeboten.
Kannst mich ja mal für genauere Infos per PN anschreiben....
Gruß,
Tobias
 

MysteriumHolz

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Kannst mich ja mal für genauere Infos per PN anschreiben....

Hinweis an den Threadstarter, weil ich es schon extrem oft gelesen habe, dass sich die Leute wunderten: Du kannst PN ("Persönliche Nachrichten"?) erst empfangen oder auch senden, wenn Du mindestens 5 Beiträge verfasst hast, z.B. in diesem Thread hier. Es gibt für Sinnlos-Beiträge auch noch das Sandbox-Forum, indem Du Dich austoben kannst, damit Du auf die magische 5 kommst.
 

Besserwisser

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Abstruses Vorhaben für jemanden, der noch nie etwas in der Art realisiert hat und dem auch die einfachsten Grundlagen fehlen. Jedenfalls wenns hinterher wie ein Möbel aussehen soll. Wenns nur wie ne selbst zusammengekloppte Kiste werden soll dann passt das schon. Dann kann man das auch mit Stichsäge machen.
 
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