Bin ich zu blöd?

lmitter

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Hallo Leute,

Habe gerade ein Problem, dass mich heute nachmittag fast zur Verzweiflung trieb: habe versucht leimholzbretter Fichte zuzuschneiden. Format 2000x250mm, Stärke 18mm. Beim Versuch der Länge nach ein ca. 8cm starkes Stück abzuschneiden, verlief mir immer der Schnitt. Das Teil hatte eingangs eine breite von exact 80mm aber am Ende nur mehr 77- 78mm. Was mache ich da falsch? Geschnitten würde am Parallelanschlag.

Ich vermute der Fehler liegt bei mir und nicht bei der säge, denn wenn ich das abgetrennte Teil dann nochmals am Anschlag entlangführe, erkenne ich exact den Verlauf. Was kann ich machen, dass mir der Schnitt nicht mehr verläuft?

LG Lukas
 

Dietrich

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Hallo,

Parallelanschlag und/oder Sägeaggregat verstellt.
Die zentrale Anforderung an eine Tischkreissäge, um welche handelt es sich?

Gruß Dietrich
 

Sägenbremser

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Hallo Lukas

denke das ein Leimholzbrett einfach etwas
Eigendynamik hat. Das ist ein industriell her-
gestelltes Massenprodukt. Wenn du dir mal die
Herstellung anschaust, wird das schon sehr klar.

Grundeinstellung des Parallelanschlags sollte aber
schon 2/10 offen in Höhe des Spaltkeils sein, das
hat mit der Masshaltigkeit des zu sägenden Teils
aber nichts zu tun, eher mit der Schnittqualität.

Aber mal was anderes, du machst doch in Zigarren.
Hast du im Massenbetrieb schon einmal Schäden der
Deckblätter bei Hülsen aus span. Zeder gesehen? Ich
meine dabei das sogenannte "Harz", das ja eher ein
fein ausperlendes Öl seien wird. Als Endverbraucher
fehlt mir dazu eine belastbare Aussage, mein Jahres-
bedarf liegt bei unter 100 Kolben und ich habe dabei
noch kein beschädigtes Deckblatt sehen gekonnt.

Mach mich bitte mal schlauer
Gruss Harald
 

lmitter

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Hallo,

es handelt sich um eine Felder KFS37 - wurde erst vor 4 Wochen aufgestellt und einjustiert. Ich glaube nicht, dass sich was verstellt hat, sondern dass ich einen Fehler bei der Bedienung mache: Habe nach dem Schnitt des abgesägte Teil nochmals am Parallelanschlag angelegt und am Sägeblatt vorbeigeführt, mit folgendem Ergebnis: zu Beginn liegt das Brett perfekt am Blatt an, die Zähne kratzen noch ganz leicht an der Kante. Schiebe ich das Brett am Parallelanschlag anliegend nach vorne, so entsteht ein zunehmend größerwerdender Spalt zwischen Sägeblatt und Werkstück. Wäre der PA verstellt, würde ich ja immer den gleichen Abstand zum Sägeblatt haben.

Mir ist aufgefallen, dass sich beim Sägen das Werkstück vom Parallelanschlag wegbewegt - das wird auch der Grund für das Verlaufen sein, aber warum tut es das :eek: Habe ich den Parallelanschlag zu weit vorne?? PA ragt ca. 2cm in das Blatt hinein, wenn du weisst was ich meine. Muss er komplett dahinter sein?

Wie weit darf ich den PA wann nach vorne schieben?

Wo genau soll ich den Druck ausüben? Muss ich über die ganze Länge gegen den PA drücken oder das Brett nur eingangs am Schiebetisch justieren und dann vorschieben. Habe bis jetzt lediglich (unzählige) 18mm OSB Platten formatiert und da war alles wunderbar genau. Alles parallel und winkelig.

@ Harald: ich weiss jetzt nicht, was du da meinst bez. der Zigarren. Was für Hülsen: Deckblätter...meinst du die Oberste Decklage der Umwicklung???


LG Lukas
 

lmitter

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Bin jetzt etwas verwirrt was die Einstellung des Parallelanschlages betrifft. Es gibt ja diese Faustregel mit den 45 grad. Aber von wo messe ich die. Von der hinteren Kante des Sägeblattes oder von der sägeblattmitte?

LG Lukas
 

tomcam

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Eventuell mehr Druck mit dem Werkstück auf den PA ausüben, mir scheint als würde sich das Sägeblatt seinen Weg selbst suchen und den Weg des geringsten Widerstandes gehen....
 

lmitter

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@tomcam: habe auch diese Vermutung. Habe grade nochmal so einen Laden runtergeschnitten. Mir ist aufgefallen, dass ich auf den letzten 30 cm etwas schiss vor dem sägeblatt bekomme und dann mit einer Hand umgreife vor das sägeblatt. Dabei dürfte ich das ganze etwas vom sägeblatt wegschieben, was zur Folge hat, dass es sich hinter dem Blatt minimal zum Blatt hinschiebt. Auch, weil ich zu wenig gegen den PA drücke. Mmmh. Warum mach ich das auf einmal so.

Habe schon oft gelesen, dass die parallelanschläge nach vorne etwas aufmachen. Habe bei meinem gemessen und zwischen vorderem und hinterem Ende des Sägeblattes liegt 1mm. Ist das normal so?

@ ChriOL: danke für den Link.

LG Lukas
 

tomcam

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Hi, also 1mm ist etwas sehr viel, es sollte sich so zwischen 0,2mm und 0.3mm bewegen, aber eher sollte der PA nach hinten etwas aufmachen....
 

Dietrich

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Hallo,

seit es verschiebbare Aluanschläge gibt braucht der Parallelanschlag nicht mehr in Schieberichtung öffnen. Das war früher bei einteiligen Gußanschlägen so.

Gruß Dietrich
 

Friederich

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Mir ist aufgefallen, dass ich auf den letzten 30 cm etwas schiss vor dem sägeblatt bekomme und dann mit einer Hand umgreife vor das sägeblatt.
Hallo Lukas, bei schmalen Werkstücken benutzt man ein Schiebeholz, sobald man in die Nähe des Blattes kommt. Das setzt man zwischen Sägeblatt und Parallelanschlag an. Näher am Sägeblatt, weil hier ja der Widerstand ist.
Kann man Deinen Parallelanschlag umlegen, damit er unterschiedlich hoch ist? Niedrigere Höhe bedeutet auch mehr Sicherheit wenn Du mit der Hand durchschieben willst.
Im Gegensatz zum Film habe ich die linke Hand, welche das Werkstück gegen den Anschlag drückt, auf dem Tisch ruhen; kurz vor dem Sägeblatt. Das Werkstück rutscht dann an der Hand vorbei.
Gruß
Friedrich
 

predatorklein

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Moin

Mal probiert ein anderes Holz zu schneiden welches einfach etwas weniger " Eigendynamik " als Fichteleimholz hat ?
Zum Beispiel ein Streifen Spanplatte ?
Mal probiert den Streifen 2 oder 3 mm breiter zu schneiden und dann nochmal nachzuschneiden ?
Was kommt dann raus ?

Mit dem Kauf der Maschine alleine ist es auch nicht getan :emoji_wink:
Der Mann vor der Maschine ist bedeutend wichtiger.
Ich hatte die KFS 37 viele Jahre , die Maschine taugt schon was,vor allem wenn man sie mit den ganzen Blechteilen vergleicht die es von EB , Scheppach , Kity usw. gibt.
Gibt bei der Maschine aber einiges zu beachten um wirklich gute Ergebnisse zu erzielen.

Ich habe früher mal mit einem Meister aus dem Maschinenbaubereich zusammengearbeitet.
Der hat vor mir eine KFS 37 gekauft.
Der konnte das Teil wirklich perfekt einstellen,allerdings gehörte da eine Menge Zeit dazu.

Such dir im Bekanntenkreis einen Schreiner der gerne mal was für sich macht.
Oder für die hübsche Nachbarin .
Den lässt du bei dir bißchen " mitwerkeln " und der zeigt dir was es so alles zu beachten gibt.
" Plan " von der Materie sollte er halt schon haben .

Zum " Know How " :

mit unseren heutigen Maschinen müßte jeder von uns Schreinern ein zweiter Riemenschneider sein :emoji_slight_smile:
Nur sieht die Realität bißchen anders aus :emoji_stuck_out_tongue:

Oder andersrum gesagt .

warum sägt mein Altgeselle mit seiner alten Gestellsäge besser , genauer und vor allem deutlich schneller als ( fast ) jeder unserer Kollegen mit seiner 60 € Japansäge mit einem 214 fach gefalteten Sägeblatt welches direkt aus der Schmiede von Hattori Hanzo kommt :emoji_grin:

Weil das Sägen mit der Gestellsäge für ihn 50 Jahre lang fast jeden Tag zum Alltag gehörte.

Und wie schnell der mit einer Uraltbilligsschleifmaschine seine Stemmeisen auch heute noch rasiermesserscharf und mit dem richtigen Winkel schleift glaubt man auch erst wenn man es gesehen hat :emoji_wink:

Weil die jahrelange Erfahrung einfach durch nichts zu ersetzen ist.

Und bei Probs wie deinem konnte er einem auch recht schnell sagen ob´s am Holz,der Maschine oder dem Bediener lag :confused:
Bei mir lag´s meistens am Bediener :emoji_slight_smile:

Gruß
 

lmitter

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...ja die Blätter von Hanzo sind Top :emoji_slight_smile: Irgendwie bin ich jetzt deprimiert weil dieses Ding nicht so tut wie es soll. Da vergeht einem fast die Freude am werkeln. Naja. Jedenfalls danke für eure Tipps.

LG Lukas
 

Dietrich

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Hallo,

1mm Abweichung auf 300 oder 500mm vom Anschlag sind viel zu viel, bring das erst mal i.O.

Beim Einstellen einer Maschine darfst Du auf nichts vertrauen, nach dem Motto das werden die wohl richtig gemacht haben.

Gruß Dietrich
 

beda

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Hallo
Bin zwar nur Laie aber für mich war der Parallelschnitt auch lange ein kleines Geheimnis. Jetzt mache ich immer einen Schnitt mit 3-4 mm übergröße und anschließend den Fertigschnitt. So funzts bei mir perfekt. mit 100 % wiederholgenauigkeit. Wäre sicher einen versuch wert.

(Ich kanns mir nicht verkneifen:Ironie ein:Hättest du eine Holzmann-,Holzprofi Bernardo oder sonstige von der Blacklist ja dann ........:emoji_grin::emoji_stuck_out_tongue:)
 

Jens2001

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Ja mein Vorschreiber könnte Recht haben...
Holz ist nunmal kein homogener Werkstoff und beim Längsschnitt auf große Länge werden gern mal Spannungen abgebaut. Ja und immer wenn Spannungen auf oder wie hier abgebaut werden, dann wird etwas krumm... Wenn ichVoll Holz schön gerade haben will dann schneide ich immer ganz wenig und zwar von beiden Seiten runter sonst wird es murks...
 

lmitter

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Hallo,

Habe heute wieder den ganzen Tag in der Werkstatt zugebracht und bin nun zu dem Schluss gekommen, dass es sich wohl um Bedienungsfehler meinerseits handelte. Einerseits war der PA zu weit hinten, zweitens habe ich auf den letzten 20-30 cm zu wenig Druck gegen den Anschlag ausgeübt, da ich schiss vor dem sägeblatt hatte. Das, in Verbindung mit den zu langen Werkstücken erzeigt wohl meine Probleme. Habe heute ca. 70cm lange stücke der Länge nach geschnitten und es hat auf den Millimeter gepasst.

Jedenfalls danke für eure Tipps.

@beda: wäre meine felder eine bernardo, wäre mein Laden auch schief gewesen. Es war halt ein Bedienungsfehler. Habe selbst eine ADH und eine absaugung von holzmann. Man muss halt die Eigenheiten dieser Teile erst kennenlernen, dann kann man damit auch leben.

LG Lukas
 

lmitter

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Wie gesagt, ich glaube nicht, dass es am PA liegt. Wenn ich eines dieser fehlerhaften Stücke nach dem schneiden am PA anliegend am sägeblatt vorbeiführe, dann sehe ich, wie der Abstand zwischen sägeblatt und Werkstück immer größer würde. Ich sehe das als beweis, dass der PA parallel ist.

Die 1 mm Abweichung waren jener Bedienungsfehler, weil ich den PA bis hinter das sägeblatt zurückgezogen habe und nicht 45 grad ab Blatt Mitte. Dadurch ist er hinten minimal abgekippt und es hat sich verzogen. Werde das ganze im Auge behalten. Muss morgen noch eine riesige sperrholzplatte formatieren - werde berichten was sich da getan hat.
Werde jedenfalls euren Tipp berücksichtigen, und zuerst grob vorschneiden und dann die letzten 3- 5mm extra, um die Spannungen vermeiden.

LG Lukas
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

ich klinke mich hier mal ein und kann mit meinen Fragen vielleicht auch dem Themenstarter weiterhelfen.

Es geht um den kurzen Parallelanschlag PA.

1. Ist der ev. nur in bestimmte Situationen von Vorteil oder ein Muss? Z. B. beim Längsauftrennen von Massivholz oder bei Kleinteilen?

2. Gibt es da ev. eine Wechselwirkung mit einem vorhandenen oder nicht vorhanden Spaltkeil?

3. Was spricht dagegen, einen langen , vielleicht sogar verlängerten PA zu verwenden? Ich könnt mir vorstellen, dass damit die Probleme des Themenstartes reduziert werden könnten?

4. Geht es hier ev. um die Verwendung des kurzen PA mit einem Schiebetisch einer Formatkreissäge? Muss man da also zwischen "normaler" und Formatkreissäge unterscheide?

Ich selbst habe an meiner mittelprächtigen Tischkreissäge nur einen PA in Tischlänge. Habe damit noch nie ein Problem gehabt, Ich klemme daran z. B. bei Kleinteilen allerdings immer eine kurze Verbreiterung. Mein alter und heute immer mal wieder genutzter Selbstbau-Sägetisch hat einen 2-Meter-PA. Auch damit gabs nie Probleme.

Rainer
 
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