Weiche, tote Äste: Woher? Wie verhindern? _ Löcher im Holz abdichten?

MarcelH.

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

Ich hab mal wieder ein Problem bei Dideridoo-Bau. Diesmal mit einem Stück Zwetschgen-Stamm.
Nachdem ich mehrfach gekämpft habe mit Rissen und Holzwürmern nun das nächste: Tote Äste.

Ich weiß nicht, wie es passieren kann. Der Stamm ist im Januar 2013 geschnitten worden. Dabei sind alle Astflächen mit Holzleim versiegelt worden. Teilweise sind die Äste aber ganz hell und weich. Wie morsch. Diese Stellen kann ich mit dem Fingernagel aushöhlen.

Nun habe ich die Zwetschge, obwohl man es von außen ahnen konnte, doch aufgeschnitten. Dabei ist natürlich einiges zum Vorschein gekommen. Die Bilder sieht man unten.

Jetzt gibt es mehrere Fragen, die sich mir stellen:

- Woher kommt es, dass das Holz so morsch wird? Kann ich das verhindern?
- Jetzt, wo das Holz trocken steht und bearbeitet wird, geht diese Art von Verfall noch weiter?
- Was passiert, wenn dieses „Holz“ mit Holzöl o.ä. in Verbindung kommt?


Und weiter, um auch ein Didgeridoo aus dem Ganzen machen zu können:

Wie mache ich die großen Astlöcher sinnvoll und zuverlässig dicht?


Ich dachte zuerst daran nur Uhu Plus 300 auf die Stellen zu schmieren. Allerdings sind ja mittlerweile massive Löcher im Gerät.
Meint ihr, es funktioniert, wenn ich ein Stück Stoff (Leinen o.ä.) mit Epoxidharz tränke und das von INNEN aufklebe?
Welches Epoxid sollte ich dafür nehmen? Den Kleber? Oder lieber das vielfach empfohlene von Conrad-Elektronik?

Wenn es durch einen Epoxid-Stoff-Streifen dicht wäre (Luftdicht) könnte ich es danach von innen ölen und von außen behandeln, wie ich mag. Evtl. die Löcher jeweils auch noch mit Epoxid ausgiessen?

Bin wirklich ratlos… Wie mache ich größere Löcher im Holz luftdicht zu? Habt ihr noch einen Rat für mich?


Danke und beste Grüße,
Marcel








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WinfriedM

ww-robinie
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Mit Epoxy kannst du grundsätzlich alles ausbessern und bist da sehr flexibel. Stoff als Stabilisierung geht, genauso kannst du Glasfasergewebe verwenden, was üblicherweise gemacht wird. Und dann gibt es auch diverse Füllstoffe wie Baumwollflocken, Glasfaserschnitzel, Thixodropiermittel, mineralische Füllstoffe, Holzspäne usw.

Recht vielseitig wäre z.B. Harz L + Härter L von r-g.de. Der ist schön dünnflüssig, was gut fürs laminieren ist. Dickflüssiger ist der Epoxydklebstoff E (90min Harz/Härter), der ist ähnlich wie Uhu Endfest, aber wesentlich preisgünstiger.
 

yoghurt

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Hallo Marcel,
auch wenn das jetzt keine Hilfe und nur ein schlechter Trost ist: Ich denke Du hast nichts falsch gemacht. Zwetschge ist imho ein schwieriges Holz. Das wachsen solche Fehler schon mit dem Baum und haben nichts mit der Lagerung oder dem Einschnitt zu tun.
 

MarcelH.

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

zu den Ästen: Leider hatte ich das bisher bei einem meiner Apfelstämme auch. Ein Schreiner meinte, da wäre Wasser reingekommen...


Zum Verschließen der Löcher nochmal:

Danke schonmal für den Tipp mit dem Epoxi!


Ich hatte nun aber folgende, ich denke bessere, Idee: Ich würde mit einem 2K-Knet-Epoxi die Löcher grob abdichten und im Anschluss außen vergiessen und innen verstreichen (jeweils mit Epoxid).

Aus dem Aquarien-Zubehör kenne ich folgendes Produkt:
Mainriff | Mainriff® Zweikomponentenkleber | online kaufen

Von dem habe ich auch noch zu Hause.
Kennt ihr ähnliche Knetmassen für den Industrie- bzw. Holzbedarf?


Danke und viele Grüße,
Marcel
 

Mitglied 30872

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...Wie morsch. Diese Stellen kann ich mit dem Fingernagel aushöhlen...

- Woher kommt es, dass das Holz so morsch wird? Kann ich das verhindern?
- Jetzt, wo das Holz trocken steht und bearbeitet wird, geht diese Art von Verfall noch weiter?...

Hallo Marcel,
die Stellen sind natürlich morsch durch Pilzbefall. Es gibt Braunfäule- und Weißfäulepilze. Auf einem der Bilder ist es gut zu erkennen: nach Befall durch einen Weißfäulepilz bleibt diese weiche, faserige Holzmasse zurück, da durch den Pilz das Lignin, also der harte Holzbestandteil, aufgelöst wird. Bei Braunfäule bleibt dagegen das Lignin als hartbröckelige braune Masse zurück, da die Zellulose aufgelöst wurde. Das kannst Du nicht verhindern, wenn das Holz bereits befallen ist. Das Pilzwachstum hört auf, sobald durch Trocknung die notwendige Holzfeuchte fehlt. Obsthölzer werden relativ schnell von Pilzen befallen, werden in aller Regel auch nicht so alt wie andere Laubhölzer. Das als Ergänzung zu yoghurts Beitrag.
 

MarcelH.

ww-ahorn
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Vielen Dank!

Ich habe heute bei r-g bestellt. Einen Epoxid-Kleber, dünnflüssigeres Epoxidharz, Epoxiknete und Glasfaser.

Ich werde so versuchen die gröbsten Löcher zuzukneten, Öffnungen innen zuzulaminieren und das ganze dann von außen zu vergiessen. Ich bin selbst sehr gespannt!
 

Howwel

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Ergebnis?

Hi...mich würde das Ergebnis sehr interessieren...ist das Harz transparent? Sieht man bis auf den Grund des Astes durch? Hat das mit der Knete geholfen?

Gruß
Howwel
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Ich hätte direkt Glasfaserspachtel aus dem KFZ Zubehör genommen, damit habe ich schon solche Löcher verschlossen. Zum Schluss da eingefärbter Feinspachtel drauf und gut ist.
 
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