Gehäuse auf Gehrung verleimen

Delgado

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Hallo zusammen,

ich habe eine absolute Anfängerfrage an Euch, und hoffe auf ein paar gute Praxistipps.

Ich habe ein kleines Lautsprechergehäuse mit den Maßen BxHxT 16cm x 27cm x 16cm. Alle Seiten, also inkl. Schall- und Rückwand sind auf Gehrung geschnitten. Zusätzlich sind in jeder Gehrung zwei kleine Schlitze für Lamellos/Flachdübel.

Ich habe das mal trocken zusammengesteckt und habe das Problem, das ich spätestens bei der letzten Wand, z.B. Rückwand gar nicht alle Lamellos stecken kann, da die sich natürlich beim Zusammenstecken gegenseitig sperren. Das kann doch m.M.n. auch nicht gehen, oder?

Weiterhin habe ich etliche Minuten gebraucht, um das Gehäuse einigermassen sauber zusammen zu stecken. Wenn dann noch der Leim dazu kommt, dann habe ich die Sorge, das mir das durch den Zeitdruck etwas entgleitet. Deshalb die Frage an Euch, gibt es eine einigermassen komfortable Vorgehensweise, damit nichts schiefläuft?

Ich habe mir die Bandspanner von Bessey gekauft, damit ich gleichen Druck auf allen Ecken habe. Auch hier stelle ich fest, die sind schon toll, aber bis ich die angelegt und positioniert habe, vergeht doch ein bisserl Zeit und der Leim kann ja auch nur in einer endlichen Zeit gezwingt werden.

Wenn jemand von Euch einen Tipp hat, wie man am Besten vorgeht, dann wäre das super.

Grüsse an alle
Dirk
 

Kunstbohrer

ww-robinie
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Servus Dirk,

ich würde evtl. teilweise auf das Metallsystem von Lamello setzen.
Welches Holz hast du für deine Lautsprecher verwendet, und in welcher Stärke?
Hast du einen Prototyp gebaut?

evtl. erst den Korpus zusammenleimen, und dann Schallwand und Rückwand anbringen.
 

Mitglied 59145

Gäste
Hallo,

Klebeband von Tesa, welches genau kann ich Montag gucken.

Bei so einer kleinen Kiste sollte fast alles gehen.
Heiko Rech hat bestimmt was dazu in seinem Blog....

Edit: lamelllos weglassen

Gruss
Ben
 

pedder

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Kannst Du bei diesen kleinen Dimensionen und der geringen benötigten Kraft der Verbindung (Lautsprecher werden ja nicht belastet wie eine Schublade) nicht ganz auf die Lamellos verzichten und mit der Klebebandmethode verleimen?

Liebe Grüße
Pedder

Edit sagt, ich soll schneller tippen.
 

kuerbisz

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Moin,
Du brauchst die Lamellos nicht. Die Leimfläche der Gehrungen ist groß genug - das hält auch so. Als Preßhilfe zum Verleimen reicht Klebeband. Das geht wie bei einem Bastelbogen: Du legst alle Teile mit der Außenseite nach oben so auf den Tisch, dass die scharfen Kanten der Gehrungen dicht aneinander liegen und man daraus den Korpus zusammenklappen könnte (die 4 Seiten in einer Reihe, oben den Deckel anlegen, unten den Boden.). Über die Nahtstellen klebst Du jetzt je einen Streifen Klebeband, ggf. Noch quer damit's besser hält. Dann drehst Du das ganze Gebilde um und streicht Leim an die Gehrungen. Jetzt zusammenklappen, mit Klebeband verschnüren - fertig. So geht's schnell und gut.
Grüße, Hauke
 

Delgado

ww-ulme
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Danke für Eure Antworten,

ich werde ein paar Lamellos weglassen, anders geht es, denke ich, nicht. Normalerweise braucht man in disen Fall keine Lamellos, weil die mech. Belastung nur sehr gering ist. Ich habe das Gehäuse praktisch so gekauft.

Servus Dirk,

ich würde evtl. teilweise auf das Metallsystem von Lamello setzen.
Welches Holz hast du für deine Lautsprecher verwendet, und in welcher Stärke?
Hast du einen Prototyp gebaut?

evtl. erst den Korpus zusammenleimen, und dann Schallwand und Rückwand anbringen.

Nein, kein Prototyp. Es ist ein Visaton Bauvorschlag, die Lautsprecher heißen Aria KE. Verwendet wird 16mm MDF.
 

birgit_from_k

ww-kastanie
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Hallo,

würde es so wie der User "Hauke" machen. Damit habe ich das auch, nachdem ich mit den Spannern von Bessy auch bei kleinen Werkstücken nicht die Beste Erfahrung gemacht hatte, probiert und hat super geklappt. Schau im BLOG bei Heiko Rech oder Holzwerken und Du findest die Lösung. Das "orangene" Klebeband bekommst Du beim Baummarkt "Ho....." zu kaufen.
Klappt super leicht :emoji_wink:


Viele Grüße
Achim
 

gand-alf

ww-esche
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Kann ich ebenfalls so bestätigen. Habe in den letzten Tagen 12 Schubladen auf Gehrung geleimt mit dieser Methode. Die "Ecken" passen "wie gemalt".
Anfangs habe ich mit dem etwas elastischen Band versucht, zu viel "Dehnung" zu erzeugen". Das war nicht so gut. Klebeband auf einem Teil flächig andrücken, dann ein wenig ziehen und dabei auf dem zweiten Teil andrücken (s. Video von Heiko). So kann man den "Rahmen" aus vier Teilen verbinden; die letzte Ecke muß erst einmal frei bleiben.
Dann Leim angeben.
Nun die vier Teile "zusammenklappen". Dann Klebeband auch für die letzte Ecke setzen. Auf eine ebene Fläche abstellen, damit sich nichts verzieht.

Nach dem Abbinden die Front einsetzen, abschließend die Rückwand.
viele Grüße und Erfolg
Reinhard
 

Delgado

ww-ulme
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Danke für Eure Antworten,
ich habe jetzt beide Gehäuse verleimt. Es ging einigermassen gut. Habe auch die Bandspanner benutzt, die vom Handling her nicht ganz optimal sind, oder es fehlt die Übung.

Beim nächsten Mal teste ich die Klebebandmethode.
 

Tischler-Kalle

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Hallo,

bei solch kleinen Abmessungen geht das mit der Klebebandmethode besser und schneller als mit irgendwelchen Spannern.
Mal ganz abgesehen davon, dass man mit dem Band problematische Ecken besonders gut "bearbeiten" kann.
Ich hätte die Lamellos ganz weggelassen. Wenn sie Fugen sauber und richtig verleimt sind, passiert da nie etwas.
Mit etwas Übung klappt die Sache mit dem Klebeband sehr gut und geht recht schnell von der Hand.
 

Martin Graf

ww-eiche
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Hallo Dirk,
wie bereits mehrfach erwähnt, reicht hier die Klebebandmethode und Lamellos sind nicht unbedingt erforderlich.
Zu deinem Problem mit dem Zusammenstecken: das funktioniert natürlich, man muss nur die richtige Reihenfolge beachten. Wenn Du den Korpus in der Weise zusammensteckst, dass Du immer ein Teil dazunimmst, dann bekommst Du beim letzten Teil natürlich ein Problem. Wenn Du aber erst zwei Teile für sich, dann die verbleiben zwei Teile für sich und dann erst diese beiden "Winkel" zusammensteckst, funktioniert es. Die verbleibenden Lamellos sind dann alle parallel und behindern sich nicht gegenseitig.
Wenn Du Bedenken hast, dass der Kleber zu schnell trocknet, dann kannst Du auch schrittweise verleimen, indem Du anfangs nicht alle Verbindungen oder auch nur eine mit Klebstoff versiehst.
Insbesondere wenn Du keine geeigneten Spannwerkzeuge, d. h. die genug Druck aufbauen, hast, dann solltest Du darauf achten, dass die Lamellos leicht ("saugend") in die Nuten gleiten - dann wird der Spanndruck zweckentsprechend genutzt und nicht, um die Lamellos in ihre Position zu bringen. Notfalls muss man zu dicke Lamellos kurz auf grobem Schleifpapier auf der Arbeitsplatte kurz anschleifen. Wichtig ist auch, Lamellos (und auch Dübel) trocken zu lagern. Ich verwende dicht schließende Kunststoffbehälter und lege ein paar vorher regenerierte Silikagel-Päckchen hinzu, die immer wieder in irgendwelchen Verpackungen auftauchen.
Weiterhin viel Spaß beim Holzwerken!

Gruß
Martin
 

beppob

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grüß euch,

es gibt auch leime mit einer "langer offenen zeit", speziell für solche Sachen, wo viel eingeleimt werden muß, wird auch beim verleimen von gebogenen teilen verwendet, wenn viele schichten beleimt werden müssen, oder Montage Verleimungen. z.b.: Hartholzleim Dorus HD029 -

alles andere wurde ja schon gesagt :emoji_wink:
 
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