Frage zum Abrichten mit Handwerkzeugen

Nikem

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Ich habe von Handhobeln absolut NULL Ahnung, auch wenn ich versucht habe mir das eine oder andere von Tante Google anzulesen.
Daher ist die Frage welchen nimmt man dazu ?
Rauhbank oder geht da auch ein Bankhobel ?

Ist es egal ? Hauptsache die Auflagefläche überschreitet eine gewisse Mindestgröße ?

Grüße

Carsten
 

drwitt

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Moin, fangen wir mal andersrum an: was hast denn vor? (Und denn lies dir nochmal deine Frage durch, die ergibt irgendwie wenig Sinn)

Grüße
Carsten.
 

MysteriumHolz

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Zur Kategorisierung von Hobeln hier ein Link:
Kleines Werkzeugmuseum (Bankhobel)
Gemäß dieser Kategorisierung ist die Rau(h)bank auch ein Bankhobel.

Was hast Du denn für Hobel zur Verfügung momentan? Oder steht die Anschaffung erst noch bevor?

Welche Holzdimensionen möchtest Du abrichten? Denkst Du an sägeraue Bretter?
Dazu gibt es ein Youtube-Video von Heiko Rech:
[ame=http://www.youtube.com/watch?v=HKp-6a3KbJw]Abrichten mit Handhobeln - YouTube[/ame]
 

Kai87

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Moin zusammen,

pauschal lässt sich das nicht sagen. Wenn es sich um kure Bretter handelt kann man auch gut mit kleineren Bankhobeln abrichten.
Mir persönlich liegt aber auch in solchen Fällen die Rauhbank besser. Durch die größere Auflagefläche bzw. Referenzfläche fällt es deutlich leichter eine ebene Fläche zu erhalten, ebenso schätze ich das Gewicht wegen der besseren Kontrolle.
Aber auch mit kleinen Hobeln ist das machbar, du musst nur öfter mit einem Richtscheit kontrollieren und es ist dementsprechend mehr Arbeit. Wenn du also erst mit dem Hobel anfangen möchtest würde ich dir eine Kurzrauhbank empfehlen. Wenn du in Zukunft häufig Bretter abrichten willst und dir das Hobeln Spaß macht wirst du aber den Komfort der Rauhbank nicht mehr missen wollen.

Grüße
Kai
 

sif220

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Hallo Carsten,

das Hobeln per Hand - kann - sehr schön sein. Voraussetzung ist allerdings, dass
- die Hobel (Plural...) richtig scharf sind => kannst Du schärfen & hast die Ausrüstung hierzu?
- Du Zeit, Lust & Ausdauer hast, das per Hand zu machen und
- mind. 2 Hobel hast (einen "langen" z. B. Nr. 7 und einen kurzen z. B. Nr. 4)?

Wie ich mal ein sehr großes Brett vollständig per Hand ausgehobelt habe, habe ich im Blog beschrieben (4. Aushobeln – per Hand – 1. Teil | HolzwerkstattBlog); dort findest Du auch einiges mehr rund um das Hobeln per Hand und zum Hobel an sich. Für mich war das eine sehr schöne und wichtige Erfahrung - ich bin aber auch froh, auf eine Hobelmaschine zurückgreifen zu können...

Von daher, wenn Du am Anfang Deiner Hobelkarriere stehst:
Kauf Dir einen guten Hobel, den Du dir gut leisten kannst und fange mal an. Übe an kleineren Hölzern und erlerne das richtige Schärfen. Wenn Du das dann drauf hast, kann's auch gerne mal ein ganzes Brett werden. Anfangs ist man da gern & schnell frustiert und hört auf, noch bevor man den ersten richtigen Span gehobelt hat und erfahren konnte, wie wunderschön eine per Hand gehobelte Fläche sein kann.

Herzliche Grüße

Tom
 

Komihaxu

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Von daher, wenn Du am Anfang Deiner Hobelkarriere stehst:
Kauf Dir einen guten Hobel, den Du dir gut leisten kannst und fange mal an. Übe an kleineren Hölzern und erlerne das richtige Schärfen. Wenn Du das dann drauf hast, kann's auch gerne mal ein ganzes Brett werden. Anfangs ist man da gern & schnell frustiert und hört auf, noch bevor man den ersten richtigen Span gehobelt hat und erfahren konnte, wie wunderschön eine per Hand gehobelte Fläche sein kann.
Da bin ich gerade. Nach ersten Proben und dem Schärfen von alten Handhobeln (Standard-Putzhobel aus Holz mit 48mm Eisen, wie er wohl in jeder alten deutschen Holzwerkstatt zu finden ist) stand ich letztes Wochenende erstmals kniehoch in Spänen und habe mich gefreut, wie das immer besser und schneller funktioniert.
Herzlichen Dank an das Internet, ohne es hätte ich das (ohne persönliche Anleitung eines Fachmanns!) nie hinbekommen!

Ich habe zum Üben ein paar alte Konstruktionshölzer zerspant. Die sollen für ein Holzlager-Regal wiederverwendet werden und sind die idealen Stücke zum Rumprobieren. Weichholz, schön lang, verworfen und das Ergebnis muss nicht gleich perfekt sein. :emoji_wink:

So langsam habe ich es auch raus, wie das Einstellen der Tiefe mit dem Hammer geht und wie stark man klopfen muss. :emoji_open_mouth:
 

Nikem

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Danke für die Antworten :emoji_slight_smile: Bin überwältigt.

Ich fange grade an, das bedeutet, daß ich erstmal an einfache Dinge gehen will.
Ich denke ein Brett komplett auszuhobeln habe werde ich nicht versuchen, aber ich dachte Heiko hat das so schön beschrieben mit dem Abrichten, das kann ich mal versuchen bevor ich mir eine Maschine für etliche 100 Euro hinstelle, die ich eh so gut wie nie benutze :emoji_slight_smile:

Ich habe mir schon gedacht, daß prinzipiell viel geht, aber ich dachte mir evtl. kommt so eine Aussage wie "mit einem Hobel mit einer größeren Auflagefläche tun sich die meisten Anfänger leichter" Wenn dem nicht so ist - gut dann nehme ich die Antworten wie sie sind und kaufe mir was was gut in der Hand liegt :emoji_slight_smile: ich würde da tendenziell eher zu den größeren Hobeln gehen.


Viele Grüße vom Exilsaarländer in Franken

Carsten

P.S. schärfen kann ich (noch nicht), aber man kann alles lernen :emoji_slight_smile:
 

Komihaxu

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Ich habe mir schon gedacht, daß prinzipiell viel geht, aber ich dachte mir evtl. kommt so eine Aussage wie "mit einem Hobel mit einer größeren Auflagefläche tun sich die meisten Anfänger leichter" Wenn dem nicht so ist - gut dann nehme ich die Antworten wie sie sind und kaufe mir was was gut in der Hand liegt :emoji_slight_smile: ich würde da tendenziell eher zu den größeren Hobeln gehen.
Kommt auf den Anwendungszweck an.
Tendenzen:
Oberfläche schön glatt machen (verputzen): kurzer Hobel
Fläche ebnen (egalisieren): langer Hobel


Wenn dein Holz ein bisschen geschüsselt ist und du willst in der Mitte nur die Oberfläche verschönern, dann hast du mit dem langen Hobel ein Problem.
Du kommst mit dem Hobeleisen garnicht erst an die Oberfläche ran, weil er vorne und hinten aufliegt. Ich habe das mal im Bild stark übertrieben darfgestellt.

Oft braucht man ja gar keine 100%ig ebene Fläche, aber schön aussehen soll sie.
Mit dem kurzen Hobel kommst du in die Vertiefungen rein und kannst sie sauber verputzen.
 

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Kai87

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Hallo Nikem,

vielleicht hast du jemanden in deinem Bekanntenkreis, bei dem du einmal verschiedene Größen ausprobieren kannst? Es soll wohl auch Anfänger geben, denen die kürzeren Hobel eher liegen. Andere, wie mich selbst auch, tun sich mit längeren und schweren Hobel am Anfang leichter.

Eine Idee wäre auch einen Kurs zu belegen, bei dem du verschiedene Hobel und am besten Marken ausprobieren kannst. Bei solche hohen Investitionen von guten Handhobeln haben sich die Kursgebühren schnell bezahlt gemacht, da es die Wahrscheinlichkeit von Fehlkäufen reduziert.

Grüße aus Hessen
Kai
 

holzguuul

ww-birke
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Hallo,

meiner Meinung nach ist das wichtigste Werkzeug zum Aushobeln von Brettern eine Hobelbank, ohne die geht gar nichts. An Hobeln benötigt man wohl - je nach Größe des Brettes - mindestens eine Rauhbank oder zur Not einen Doppelhobel. Um sägeraue Bretter zu verarbeiten eigentlich auch einen Schlichthobel und evtl. einen Schrupphobel. Und weil diese Hobel alle scharf sein müssen, braucht man die entsprechenden Schärfmittel, z.B. japanische Wassersteine.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich behaupte, dass man für das Hobeln von Hand vergleichbar viel, wenn nicht mehr Geld in selbige nehmen muss, als für eine kleine gebrauchte kombinierte Dickte/Abrichte. Vom Zeitaufwand mal ganz zu schweigen...

Für mich ein Vorhaben vergleichbar mit "Geld sparen durch selber Möbel bauen" :emoji_slight_smile:

Gruß,

Michael
 

heiko-rech

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Hallo,

wenn man Hobel hat und mit ihnen umgehen kann, ist das Abrichten eines Brettes etwas, das man auch mal gemacht haben sollte. Wichtig ist, dass man für die ersten Versuche auch geeignetes Holz nimmt. Also kein zu verwachsenes Holz mit vielen Ästen. Damit schaltet man schon mal eine Fehlerquelle aus.

Ist die Bohle sehr krumm, hilft ein Schrupphobel. Den bekommst du für unter 20 Euro gebraucht. Alternativ kannst du auch bei einem normalen Hobel das Messer über die Lateralverstellung sehr schräg stellen. Das funktioniert nicht so gut wie ein stark verrundetes Eisen, aber besser, als ein gerade stehendes Eisen.

Wenn das Holz maschinell auf Dicke gehobelt werden soll, reicht ein grobes Abrichten mit dem Schrupphobel vollkommen aus.

Wie schon angesprochen braucht man einen stabilen Arbeitsplatz. Auf einer leichten Werkbank oder gar auf Böcken wird das nichts. Man kann eine zu leichte Werkbank aber auch an der Wand befestigen. Dann geht es auch darauf.

Gruß

Heiko
 

Komihaxu

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Morgen liegt ein Juuma No5. und ein Flachwinkel-Einhandhobel bei mir in der Post.

Ich werde berichten, wie sich die für einen Anfänger gegenüber dem üblichen Ulmia-Doppelhobel "anfühlen".
 

Komihaxu

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Erfahrung nach einiger Zeit ist das, was der erfahrene Hobler schon lange wusste:
Zum groben Vorrichten ist ein "normaler" Hobel eher ungeeignet.

Am besten hat sich ein uralter Schrupphobel erwiesen. Nur rund 20mm breites Eisen, dieses extrem rund geschliffen. Damit kann man auch mal 2 mm pro Hieb abnehmen.
Hinterlässt eine fürchterliche Oberfläche, aber darum geht es ja nicht. Es sollen ja erst mal nur die "Bergspitzen" abgenommen werden bis das Brett nicht mehr kippelt, wenn man es auf eine ebene Fläche legt. Den feinen Rest macht dann der Dickenhobel (oder die Rauhbank mit breitem Eisen).
 
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