Arbeiten mit Domino...ich kämpfe mit Versatz...

Gischpl

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Hai mitanand,

jetzt muß ich doch mal bei Euch nachfragen, wie Ihr mit der Festool Domino arbeitet.
Bei mir kommt es regelmäßig vor, daß ich einen leichten Versatz nach dem Zusammenstecken habe.
Meine Maschine habe ich geprüft und die Anschlagklinken getauscht, wie es von HalfinchShy im Youtube vorgeschlagen ist. Das Ergebnis war ein Muster ohne Versatz....also so, wie es sein sollte.

Folgende Punkte würde ich gerne mit Euch diskutieren:
1 wie arbeitet Ihr hauptsächlich ? Arbeitet Ihr eher mit der festen Maschinenfläche, oder mehr mit dem einstellbaren Anschlag? Sprich, entweder Holz und Maschine auf eine plane Fläche und diese als Referenz, oder mit dem einstellbaren Anschlag auf das Holz referenzieren ?
2 wie zeichnet Ihr Eure Holzstücke an, daß Ihr später beim Bearbeiten wisst, wo angeschlagen wird ? Ich mache z.B. an der Stelle, an welche ein passgenaues Domino-Loch hinkommt ein kleines Kreuz. Alle anderen werden mit der größeren Toleranz gefräst.
3 wenn Ihr mit dem einstellbaren Anschlag arbeitet, stellt Ihr diesen dann immer genau auf die Hälfte der Holzstärke ein? Eigentlich wäre es einfach, wenn man nicht versucht genau die Mitte zu nehmen, dann ist es offensichtlich, wie das Gegenstück angeordnet werden muss- genug Holz-Fleisch vorausgesetzt...Quasi PokaYoke..:--)

Die Maschine ist sicherlich TipTop, aber ich hab es ehrlich gesagt noch nie (!!!) geschaftt, daß z.B. ein Tubus zu 100% gepasst hat. Also so, daß ich nicht noch nachschleifen musste....

Vielleicht habt Ihr den einen oder anderen Tipp, wie Ihr damit umgeht. Oder evtl einen Link zu einem Video ?

Vielen Dank und Grüße

Oli
 

Dusi

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welche Art von Versatz hast du denn? Passt die Fläche nicht oder hast du rechts/links einen Versatz?

Normalerweise macht man eine Fräsung mit der engen Einstellung und benutz dann diese Anschlagstifte um immer den gleichen Abstand zum Rand des Werkstücks zu haben.

Alle anderen fräsungen dieser Verbindung werden dann mit Luft gefräst.

Was mir gerne passiert ist, dass du ja die Fräsung nicht genau in der Mitte des Holzes machen kannst. Du musst vielmehr darauf achten, dass du immer die gleiche Seite als Referenz nimmst. kann beim regalbrett einfach passieren, dann nimmst du z.B. rechts die Oberseite des Brettes als referenzlinie und links die unterseite.

Hmmh, war das verständlich? Ist irgendwie einfacher gezeigt als beschrieben.
 

Georg L.

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Beliebter Fehler sowohl bei Dominos als auch bei Lamellos: Die Fräsungen machen und anschließend Kanten anleimen. Dann hast du einen Versatz um die Stärke der Kante.
 

xv_treiber

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Hi,

zu Punkt 1: Sowohl als auch. Klar ist ein Fehler möglich, wenn man manchmal genauer definieren muss, wie herum man die Teile markieren/verwenden muss, aber mit Übung geht das.

zu Punkt 2: Kein Kreuz, sondern eine durchgezogene Linie auf beide Werkstücke. Dann kann man mit der Skala am Gerät absolut deckungsgleich die erste Fräsung setzen. Die weiteren, wenn diese erforderlich sind, dann auf einer Seite mit breiterem Schlitz. Die erste Fräsung ist die Referenz.

zu Punkt 3: Nee, genau die Mitte zu treffen ist ein Wunschdenken und macht bei aufmerksamer Planung keinen wirklichen Sinn. Dominos setzt man nicht unbedingt an den Rand, aber in etwa zentral schon. Nur es gibt auch Ausnahmen. Zudem sind die Materialien nicht unbedingt immer auf den Zentelmillimeter gleich dick. Da würde mittig setzen auch nichts bringen.

Soweit mein Kommentar dazu, bin kein Profi, aber arbeite gerne mit der Dominofräse.

Schau doch mal auf die Homepage von Heiko Rech. Er erklärt das alles wirklich optimal und sehr verständlich.



LG

Reiner
 

Dominic

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Es ist mir schonmal passiert, daß ich dachte, die Klemmung für die Position des Dominos in der Höhe sei fest, war sie aber nicht.

Nachher verstellte sich die Höhe immer bei jeder Fräsung um einige zehntel.

Übrigens nur bei der 500er.

Gruß

Dominic
 

michaelhild

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Also wenn die Musterstücke Deckungsgleich waren, ist die DF 500 optimal eingestellt und es sollte nicht an der Maschine liegen.

Bei der Domino Fräse gilt wie
auch bei Flachdüblern, immer auf die Referenzkante/Seite achten. Dann ist es völlig egal, ob die Fräshöhe genau mittig ist oder nicht.
Immer drauf achten, dass der Anschlag satt aufliegt und die Maschine nicht verkantet ist.
Am besten erst einschalten und dann positionieren.
Bis Du mit der Maschine richtig vertraut bist, span das Werkstück fest und halte die Domino mit beiden Händen.
Werkstücke vorschleifen bis ca. P180, erhöht die Genauigkeit von Verbindungen.


Weiter ist der Tipp mit Heiko Rechs Videos sehr sinnvoll. Heiko hat die Maschine und das Zubehör sehr gut erklärt.





Übrigens nur bei der 500er.

Die Xl hat auch ne andere Führung/Klemmung.
 

Gischpl

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Hai mittanand,

siehst...drum bin ich hier im Forum...gleich mal ettliche Antworten....Dankeschön !

@Dusi: der Versatz ist an beiden Seiten möglich...links/rechts, sowie an der Fläche.
Ich lege in der Regel die Referenzfräsung an die Vorderkante der Box. Der rest wird luftig gefräst.

@Reiner:
zu1: genau um das gehts mir...wie markiert ihr die Referenzseite ?
zu2: die Linien, welche Du meinst mache ich sicher, nur eben...wie markiere ich die Referenzseite, an die ich die Auflage der Fräse anlege. Also nicht die Klinke, sondern der höhenverstellbare Anschlag..
zu3: so sehe ich das auch...die Höhe ist quasi Jacke wie Hose. Meine Idee ist diesbezüglich, daß ich die Fräsung bewusst off center setze, daß es offensichtlich ist, wierum die Teile zusammengesetzt werden sollen...?!?

@Dominic: das wäre zumindest eine Erklärung für den Versatz innerhalb der Fläche. Leider erklärt mir das den Versatz an der Refernzfräsung nicht.

Ich geh inzwischen schon her, daß ich eventuelle abstehende Spreisel von der Sägung an der Ecke entferne, daß zwischen Kante und Anschlagsklinke blos kein Material ist...

Ich werd noch bekloppt...

Grüßle
Oli
 

Dusi

ww-robinie
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Ich versuche mal eine Schritt für Schritt Anleitung am Beispiel eines regals und der Verbindung zwischen den Seitenteilen und dem obersten Regalbrett.

Ich würde so vorgehen:

1) Nimm das Regalbrett und markiere oben und vorne
2) Dann legst du das Brett auf deine Werkbank (die natürlich gerade sein sollte) und zwar mit der oberen Seite auf die Werkbank. (Wir nehmen die obere Kante als Referenz)
3) Dann fräst du ohne den Anschlag jeweils rechts und links vorne einen Domino mit der engsten Einstellung. Achte darauf, dass der Maschinentisch auf der Werkbank aufliegt. Den Abstand von der Seite zeichnest du nicht an, sondern achtest darauf, dass der Stift bzw. der Nippel ausgefahren ist und die vordere Seite des Brettes am Nippel anliegt (siehe Skizze)
4) Als nächstes markierst du dir in x cm von der Vorderkante mithilfe eines Striches deine zweite Frässtelle und fräst dort zwei Dominos mit der weiteren Einstellung. Wichtig ist, dass das Regalbrett die ganze Zeit mit der Oberkante auf der Werkbank liegen bleibt und du das Brett nicht drehst, denn die Fräsung ist nicht ganz in der Mitte
5) Dann nimmst du die Seitenteile und markierst dort oben und vorne.
6) Stelle die Seitenteile auf der Werkbank auf, so dass oben auf der Werkbank aufsteht. Die seitenteile liegen also nicht, sondern stehen auf der Werkbank. Du musst sie in diesre Position irgendwie festspannen, nimm dazu z.B. ein Kantholz was du an der Werkbank und an dem Seitenteil festspannt.
7) Fräse einen Domino mithilfe des Anschlagstiftes von der vorderen Kante entfernt. Wieder mit der engen Einstellung. Der Maschienentisch liegt auf der Werkbank auf.
8) Markiere im gleichen abstand wie vorhin die zweite Fräsung, wieder gemessen von der vorderen Kante. (Das ist wichtig, wenn z.B. dein Regalbrett kürzer ist als das Seitenteil)
9) Fräse dort wieder mit der weiten Einstellung.
10) Jetzt kannst du die Dinge zusammenstecken, aber beachte oben und vorne.
 

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TheWoodTinkerer

ww-eiche
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Auch wenn die passgenauen Fräsungen an der Referenzkante an beiden Werkstücken exakt positioniert sind, kann sich beim Zusammenbau immer noch ein Versatz einschleichen. Dadurch, dass die Dominos bei passgenauer Fräsung eingeschlagen werden müssen, habe ich bemerkt, dass sie Tendenz haben sich entweder etwas zu verkanten, oder zu der einen oder anderen Seite zu "wandern", da wo eben das Holz etwas weicher ist. Das ergibt beim Zusammenbau einen fühlbaren Versatz. Um dem entgegenzuwirken habe ich mir angewöhnt Zwingen an die Kanten zu setzen um sicher zu stellen, dass die Werkstücke genau ausgerichtet sind.
 

Gischpl

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Hai mittanand,

inzwischen habe ich nochmal meine beiden Anschlagsklinken an zwei Stückchen Schichtplatte probiert und das Ergebnis ist nahzu perfekt. Man spürt keinen Übergang.
Gefräst habe ich so, als ob ich die Platte verlängern wöllte.

Heute habe ich noch auf dem Heimweg von der Arbeit eine Platte MDF 19mm ( ein guter halber qm )besorgt. Diese Platte werde ich nun in vier Teile zersägen und damit solange üben bis es mir aus den Ohren quillt, oder bis es ohne Zwischenfällt klappt...

Bin mal gespannt, was dabei rauskommt.

Viele Grüße

Oli
 

seb1fx

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Ich hab da auch eine Frage.
Ich hoffe sie sei gestattet und der TE ist nicht böse.

Die df500 verfügt über voreinstellbare fräshöhenverstellung sowie frei einstellbar.

Für 19mm Platten muss frei eingestellt werden.
Mein Prob ist, dass das dübelloch nicht genau mittig gefräst wird!

Wie stelle ich die Maschine ein?
Fräshöhenverstellung lösen, Maschine an 19mm Platte schieben und dann fräshöhenverstellung runterdrücken bis sie auf der Platte aufliegt.

Passt alles, jedoch ist die fräsend nicht mittig in der Platte.

Sobald ich eine vordefinierte Höhe einstelle alles paletti.

Was mach ich falsch?
 

heiko-rech

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Hallo,
I
Was mach ich falsch?
Dein Fehler liegt darin, krampfhaft zu versuchen die Mitte zu treffen. Das brauchst du weder bei der Domino, noch bei einer Flachdübelfräse.

Wichtig ist, dass beide Fräsungen die gleichen Referenzflächen haben. Dann spielt es keine Rolle, ob die Fräsung in der Mitte ist.

Gruß

Heiko
 

TobiS

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Hallo Seb,

ich vermute du hast da einen Denkfehler. Wenn du die Maschine auf den Tisch (selbe Höhe wie das Werkstück) legst und dann die Höhenverstellung einstellst, hast du noch lange nicht die Mitte eingestellt. Dies ist im Normalfall, wie Heiko das auch beschreibt kein Problem, solltest du aber die Mitte haben wollen, kannst du das über deine Methode nicht erreichen.
Hierfür müsstest du die Mitte über die Skala manuell einstellen und dann erst an das Werkstück heranfahren.

Ich versuche bei so etwas manchmal auch in Extremen zu denken, wenn ich etwas nicht verstehe. Ich stelle mir dann vor das Werkstück wäre 100mm stark - dann sieht man recht schnell dass bei deiner Methode der Fräser sehr viel tiefer als in der Mitte liegt. Stellst du aber die Skala auf die tärke ein ist es mittig.

Ich hoffe ich konnte dir helfen
Tobias
 
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