Fragen zur Schlagladenreparatur

Bernd das Brett

ww-ahorn
Registriert
21. Mai 2013
Beiträge
129
Ort
Bochum
Hallo Zusammen,

an einem unserer Schlagläden ist der Zapfen am unteren Querfries abgerissen.
Die vorbildliche Lösung wäre jetzt sicher, den Rahmen zu zerlegen, das Zapfenloch auszuräumen, den Querfries nachzubauen und alles wieder zusammenzubauen.
Das hieße dann aber auch, dass ich neu lackieren müsste (vorhandener Lack ist 2 Jahre alt und soweit intakt), Farbabweichungen zu den anderen Schlagläden hätte, etc.

Daher habe ich mir Folgendes überlegt und hätte gerne eine Einschätzung von euch dazu:
Da das Holz meiner Meinung nach ansonsten noch gut aussieht, habe ich mir überlegt, den Rahmen nicht zu zerlegen und stattdessen mit der Oberfräse eine Nut von unten in den Rahmen zu fräsen und den abgerissenen Zapfen durch einen längeren losen Zapfen (oder heißt es dann Feder?) zu ersetzen.
Mein längster Fräser ist ein 12er mit 50mm NL, das heißt, der Zapfen würde entsprechend 50mm hoch und 12mm stark und 100-150mmm lang. Der Querfries selbst ist 30mm stark und 70mm hoch, Holzart ist mir nicht bekannt.
Ist das Vorgehen so fachgerecht oder Pfusch?

Welches Holz würdet ihr für den Zapfen verwenden? Ich hätte noch ein Stück Bankirai, wäre das ok? Ansonsten, je nach Verfügbarkeit, Meranti, Douglasie oder Lärche.

Welchen Leim würdet ihr empfehlen? Ich hätte D3 Weißleim zur Hand. Ist das ok oder braucht man D4 / PUR Leim? Leider kenne ich mich mit den verschiedenen Leimen noch gar nicht aus. Ist PUR Leim für die Verarbeitung in der heimischen Werkstatt geeignet? Hat jemand von euch mal irgendwo eine Zusammenfassung über die verschieden Leime und deren Einsatzzweck und Verwendung gesehen?

Wäre schön, wenn ihr ein paar Tipps für mich hättet.

Weihnachtliche Grüße
Bernd

PS: Weiß jemand, worum die Bilder um 90Grad gedreht erscheinen?
 

Anhänge

  • Foto 1.JPG
    Foto 1.JPG
    284,7 KB · Aufrufe: 95
  • Foto 2.JPG
    Foto 2.JPG
    279,2 KB · Aufrufe: 148

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
6.145
Ort
Coswig
Ist das Vorgehen so fachgerecht oder Pfusch?

Wenn schon, würde ich das mit der Langlochbohreinrichtung fräsen. Wenn nicht vorhanden: Fräsen lassen.

Der Zapfen ist sonst so kurz, da kannst Du auch einen D4 Leim nehmen und zwei 100er Schrauben eindrehen. Das ist weniger Aufwand und sicher auch nicht weniger haltbar.

Schön ist es nicht...:emoji_wink:

cu,
Falk
 

andama

ww-robinie
Registriert
13. Dezember 2007
Beiträge
3.641
Ort
Leipzig
Sind die Läden aus Buche hergestellt? Das wäre dann die ungeeignetste Holzauswahl für den Aussenbereich und dann werden die anderen Läden bald das gleiche Schicksal haben.
 

elgarlopin

ww-robinie
Registriert
28. Dezember 2008
Beiträge
2.078
Ort
Hamburg
Hallo Andreas. Bist du Hellseher? Oder hast du einen Roentgenblick, der farbigen Lack durchdringen kann?
 

Hans-Friedrich

ww-robinie
Registriert
29. November 2011
Beiträge
1.426
50mm Zapfen bei 70mm Rahmenbreite ist schon ok. Dein Vorhaben sollte so funktionieren und die Lebensdauer um ein paar Jahre verlängern. Für eine Reparatur ist das auch durchaus eine adäquate Lösung. D3 Leim sollte funktionieren, D4 oder PUR sind natürlich besser. Wenn du D3 hast, dann kauf dir doch eine kleine Portion Härter und misch die entsprechende Menge D4 an.

Allerdings ist da mehr im Argen, wenn einfach so der Zapfen abreißt.
Sind die Läden selbst gebaut oder gekauft? Wie alt sind die?
 

ölfisch

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2006
Beiträge
682
Ort
Bonn
Wenn schon, würde ich das mit der Langlochbohreinrichtung fräsen. Wenn nicht vorhanden: Fräsen lassen.

Der Zapfen ist sonst so kurz, da kannst Du auch einen D4 Leim nehmen und zwei 100er Schrauben eindrehen. Das ist weniger Aufwand und sicher auch nicht weniger haltbar.
Verstehe ich nicht, was meinst Du mit "Der Zapfen ist sonst so kurz"? Der währe doch immerhin 50-70mm bei einem 70er Fries!

@Bernd: Ja das Vorgehen währe fachlich richtig. Und man nennt das "Falscher/Unechter Zapfen"
Als Leim würde ich PU nehmen.
Den Schlitz für den F. Z. würde ich im Aufrechten nicht bis zur Außenkante duchfräsen, sonst hat man eine Leimfuge die direkter Bewiterung ausgesetzt ist.
Hat der Laden eine Tropfkante oder eine schräge Unterkante? Falls nein sollte man das nachholen damit der Falsche Zapfen schneller abtrocknet bei Regen.

Ist der Zapfen "abgefault" oder abgerissen. Falls er gefault ist sollte man drüber Nachdenken woher das kommt.

Gruß M.
 

andama

ww-robinie
Registriert
13. Dezember 2007
Beiträge
3.641
Ort
Leipzig
Hallo Andreas. Bist du Hellseher? Oder hast du einen Roentgenblick, der farbigen Lack durchdringen kann?

Ich habe weder Röntgenblick noch bin ich Hellseher, ich habe wie flockegogo sagte das Bild am iPad vergrößert und da sieht man etwas Maserung die wie Buche aussieht. Aber beurteile selbst.
 

Anhänge

  • image.jpg
    image.jpg
    409,5 KB · Aufrufe: 59

tomcam

ww-robinie
Registriert
2. August 2013
Beiträge
1.748
Ort
Lengenfeld
Der Zapfen ist nach meiner Beurteilung abgefault. Buche ist denkbar das schlechteste was man für einen Rolladen nehmen kann. Im Normalfall Oregon Pine, (Kiefer), Fichte oder Lärche. So besagt es die DIN 18073/18074. Leim ist D4 angeraten. Ich würde tatsächlich eine neue Nut fräsen und dann mit einer losen Feder neu verbinden, wenn Du jemanden kennst mit ner Domino-Fräse, das wäre meine erste Wahl in Sachen Stabilität.

Thomas
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.567
Alter
57
Ort
Wadersloh
Das ist aber keine Buche. Schaut nach Meranti oder irgendetwas anderem roten aus.

Gammelt auch fix weg unter Wassereinwirkung, hatte gerade erst einen Schwung Läden zur Reparatur.

Grüße
Uli
 

Bernd das Brett

ww-ahorn
Registriert
21. Mai 2013
Beiträge
129
Ort
Bochum
Vielen Dank für eure Tipps.
Werde am Montag mal schauen, ob ich noch PU Leim oder D4 Härter vor den Feiertagen bekomme, dann kann's los gehen.
Den Vorschlag mit der Tropfkante werde ich auf jeden Fall aufgreifen.

Wie alt die Läden sind, kann ich nicht sagen. Das Haus ist von 1950. Ob die Läden schon einmal ausgewechselt wurden, weiß ich leider auch nicht.
Beim Holz kann ich nur mitraten. Für Meranti scheint es mir zu weich und die rote Farbgebung fehlt. Buche ist es aber auch nicht. Das wäre aber handwerklich auch völlig falsch gewesen und zudem ja auch nicht gerade billig.

Weihnachtliche Grüße
Bernd
 

Hans-Friedrich

ww-robinie
Registriert
29. November 2011
Beiträge
1.426
Wenn die wirklich 60 Jahre alt sind, dann kann da auch schon mal so eine Reparatur anstehen. Das ist dann schon eine ordentliche Lebensdauer und deutet eher auf eine hervorragende Konstruktion als auf fehlende Wasserabläufe oder Tropfkanten hin.

Ich würde auch eher auf ein Tropenholz als auf Buche tippen.
Meranti gibt es in so ziemlich allen Rottönen und Härten. Ein weiteres Holz wäre Afzelia, dann solltest du beim Fräsen eine deutlichen Gestank wahrnehmen.
Vielleicht kannst du ein Foto von den Nutflanken machen, auf dem man mehr vom rohen Holz erkennen kann. Evtl. reicht das schon, um weiter raten zu können.
 

tomcam

ww-robinie
Registriert
2. August 2013
Beiträge
1.748
Ort
Lengenfeld
Die Läden sind max 20 Jahre alt, erstens der Lack und zweitens die Beschläge, ich schätze das sind Kini Kreuzbänder, ca 20 Jahre auf dem Markt.
 

Bernd das Brett

ww-ahorn
Registriert
21. Mai 2013
Beiträge
129
Ort
Bochum
Lasst euch nicht täuschen, der Lack ist zwei Jahre alt.
Anbei der gerissene Zapfen aus nächster Nähe....
 

Anhänge

  • image.jpg
    image.jpg
    190,8 KB · Aufrufe: 43

tomcam

ww-robinie
Registriert
2. August 2013
Beiträge
1.748
Ort
Lengenfeld
Jetzt sieht man es mal richtig…. tatsächlich nicht abgefault, aber wie der so reißen kann, ist mir ehrlich ein Rätsel.
 
Oben Unten