Selbermachen oder kaufen?

[hubi007]

Hi Community, ich wollte meinem Sohn zu Weihnachten einen Kaufmannsladen schenken.
Jetzt stellt sich mir die Frage:
Soll ich einen Fertigen kaufen oder lohnt es sich eventuell selbst Hand anzulegen?

Hab hier im Internet was gefunden für 160€
Spielzeugladen, Kinderkaufladen Holz Spielzeug Peitz

Komm ich da im Vergleich mit einem selbstgebautem Kaufmannsladen günstiger/qualitativer ums Eck? Wie groß ist wohl der zeitliche Aufwand etwas selbst zu konstruieren?

Freue mich auf eure Meinung!

 

[Noar]

Mir persönlich würde die Variante "selber bauen" besser gefallen, ist dann halt individueller/persönlicher.
Wenn es dir rein um den Preis geht, dann würde ich empfehlen: Kaufen.
Außerdem ist nicht mehr viel Zeit bis Weihnachten. Weiß nicht, ob du ein solches Projekt bis dahin noch umgesetzt bekommen würdest (weiß ja nicht, wie viel Zeit dir zur Verfügung steht, wie gut deine Werkstatt ausgerüstet ist).

 

[michaelhild]

Moin,

Pauschal gesagt
Günstiger: Nein.
Qualitativer: Ja.

Wirklich Geld sparen kann man mit den wenigsten selbst gemachten Sachen. Material, Zeit, Werkzeug, das läppert sich.
Dafür ist es halt möglich, das Ding genau so zu bauen, wie man es haben will und wenn es die Fähigkeiten zulassen auch in einer deutlich besseren Qualität, als Sachen von der Stange.

EDIT:

Die Zeit habe ich vergessen. Mindestens 1,5 mal so lange, wie man anfangs geplant hat.
Wie lange, das kommt immer drauf an, wie hoch die Liebe zum Detail geht, was Du an Möglichkeiten und Routine hast.
Weihnachten ist ja bald, von daher wird es mit selbstbauen schon knapp, das ist ja kein kleines Projekt.

 

[Fiamingu]

Hallo Hubi,
wenn du alle erforderlichen Werkzeuge bereits besitzt kommst du sicher günstiger weg.
Qualitativ kommt es darauf an welches Holz du kaufst und wie du deine Verbindungen herstellst.
Beim Selbermachen ist Zeit eigentlich relativ, da kommt es auf den Erfolg und befriedigung es mit den eigenen Händen hergestellt zu haben an. Im Prinzip kommt es auf deine bereits vorhandenen Fähigkeiten und die Wahl der Verbindung der Einzelteile an. Gedübelt oder mit Lamello / Domino geht halt wesentlich flotter als mit Finger- oder Schwalbenschwanzzinken.
Hand- oder Maschinenfertigung ist da auch die Frage.

Daher eine oder zwei Fragen meinerseits;
-Wie schätzt du deine Fähigkeiten ein?
-Wie sieht dein Werkzeugfundus aus?

 

[mdc]

Ich habe damals als mein erstes großes Holzprojekt ein IKEA Ivar-Regal zu einem Kaufmannsladen/Küche umgebaut. Mangels Werkstatt stand das Teil immer in der Küche rum und ich habe meinen Kindern immer erzählt, dass ich ein Regal baue
Da das Grundgerüst wie gesagt ein Ivar-Regal war. war der finanzielle und zeitliche Aufwand auch etwas geringer.
Vielleicht wäre das ja auch eine Idee.

 

[nof]

Selbermachen ist nie Günstiger, außer man rechnet seine Arbeitszeit nicht dagegen.
Ich hab im Sommer einen mit/für meine Nichte gemacht und hab etwa 80€ (Farbe, Beschläge, Werkzeug, Rückwand und ein paar Buchen Holzreste waren schon da) an Material ausgegeben und hat etwa 20-30h gebraucht mit Hilfe .
Außerdem ist er so stabil, dass man ihn später als Bücherregal unter ein Hochbett stellen kann und nur noch eine Platte für einen Maltisch/Schreibtisch braucht. Das ist halt der Vorteil von selbstgebauten Sachen die stehen nicht nach 2 Jahren einfach nur noch rum.

 

[Brennholzer]

Der vermeintlich "einfache" Spielzeugladen ist nicht mal eben so bis Weihnachten gemacht, der sieht gut gefertigt aus. Wäre der Termin open-end, könnte man dran rumbasteln bis es passt...

 

[mdc]

Das ist halt der Vorteil von selbstgebauten Sachen die stehen nicht nach 2 Jahren einfach nur noch rum.

Das stimmt, meiner ist jetzt nach ca 4-5 Jahren immer noch ab und zu in Benutzung und hält sich auch noch ganz gut.

 

[WinfriedM]

Ich würde ihn fertig kaufen und dann noch etwas aufarbeiten. Es macht z.B. einen riesen Unterschied, ob man schlecht geschliffene Oberfläche anfasst oder fein geschliffen und geölt. Da kann man noch sehr viel rausholen.

Viele Industrieware ist heute an vielen Stellen so lieblos, da braucht es noch eine große Portion liebevoller Zuwendung.

 

[sif220]

Hallo,

worum geht's Dir denn schwerpunktmäßig?

- Kosten sparen geht: kauf ihn => für das Geld kriegst Du kaum das Holz
- Du willst dem Nachwuchs etwas "von Dir" mitgeben: bau einen

Ich finde es - gerade zu Weihnachten - sehr schön und auch persönlich, etwas selbst gemachtes zu schenken. Das ist allemal besser, als "irgendetwas" zu kaufen, das zig andere Leute genauso auch haben.

Der Zeitfaktor & das benötigte Werkzeug wurden schon angesprochen. Dazu hast Du noch nichts gesagt. Je besser Du beim Werkzeug ausgestattet bist, desto besser geht's. Viel Zeit ist aber nicht mehr. 1 Wochenende brauchst Du bestimmt zum Bau & Finish.

Für den ganzen Kleinkram, der da dann rein soll kann man übrigens auch noch mal ein echtes Vermögen ausgeben. Wir haben nach einer Weile übrigens ziemlich geflucht. Die Kurzen spielen anfänglich sehr schön damit, "vergessen" aber immer, das das Zeug auch wieder eingeräumt werden will. Das war dann immer Mama's / Papa's Aufgabe....

Unsere Kurzen haben übrigens mit dem Kaufladen gespielt, mit dem ich schon gespielt habe. Den hatten meine Eltern damals vom Opa bekommen - auch ein Ansatz.

Herzliche Grüße

Tom

 

[Snekker]

Ganz klarkommst du billiger weg, wen du den Kaufmannsladen kaufst. Emotional ist der selbst Gebaute besser. Es fragt sich, nur ob die Kinder das auch zu würdigen wissen!

 

[hammer2]

Ich hätte da noch einen !!!!!

Hallo Hubi,

ich hätte noch einen selbstgebauten zu Verkaufen, dieser war letzt Woche bei 123 aber es gab keine Interesenten. Wenn du daran Interesse hast melde Dich doch bitte bei mir.

Es ist überigens komp. Zubehör dabei.

 

[uli2003]

Da ich ja zurzeit auch derartige Sachen für meine Kiddies brauche:

Ich würde so ein Ding kaufen. Die Kinder interessiert es in dem Alter so gut wie gar nicht, ob du es selbst baust oder wer anders. Damit wird max. 2 Jahre gespielt, dann wird's vererbt an die Verwandtschaft oder an Freunde für 10 Euro.

Und wenn die Kiddies da auch etwas rauher mit umgehen, tut's nicht so weh
Die interessiert es übrigens nur marginal, eher gar nicht, ob die Oberfläche mit 16ner Korn geschliffen oder penibel geölt ist..

Grüße
Uli

 

[WinfriedM]

Eindrücke bleiben. Ich erinnere mich immer noch an die Haptik meiner Holzbausteine.

Oder vielleicht anders herum: Wer als Kind nie schöne Haptik hatte, dem ist es später im Leben auch egal.

 

[predatorklein]

Da ich ja zurzeit auch derartige Sachen für meine Kiddies brauche:

Ich würde so ein Ding kaufen. Die Kinder interessiert es in dem Alter so gut wie gar nicht, ob du es selbst baust oder wer anders. Damit wird max. 2 Jahre gespielt, dann wird's vererbt an die Verwandtschaft oder an Freunde für 10 Euro.

Und wenn die Kiddies da auch etwas rauher mit umgehen, tut's nicht so weh
Die interessiert es übrigens nur marginal, eher gar nicht, ob die Oberfläche mit 16ner Korn geschliffen oder penibel geölt ist..

Grüße
Uli

Moin

Kann man nur zustimmen

Ich finde es absolut krass,was manch einer alles macht um entweder Geld zu sparen oder um sagen zu können " hab ich selbst gebaut ".

Bei der " hab Geld gespart " Abteilung wird dabei oft viel mehr Kohle verpulvert als sie zugeben oder geplant hatten
Und bei der " hab ich selbst gebaut " Abteilung ist das Ergebniss oftmals ( nicht immer ) ziemlich schrottig

Gruß

 

[uli2003]

Eindrücke bleiben. Ich erinnere mich immer noch an die Haptik meiner Holzbausteine.

Ich weiß ja nicht, wie lange du mit Bauklötzen gespielt hast, aber bei kleinen Kindern ist der für Langzeiterinnerung zuständige Teil des Gehirns noch fast gar nicht ausgebildet..
So kann ich mich auch an einige Dinge, meistens sehr einschneidende, aus meiner frühen Kindheit erinnern - aber an die Haptik meiner Holzklötzchen (welche vermutlich aus unserer Tischlerei stammten) definitiv nicht.

Grüße
Uli

 

[WinfriedM]

Was so haptische Erfahrungen angeht, da erinnere ich mich an vieles aus einer Zeit, wo ich vielleicht 2-3 Jahre alt war. Ebenso Gerüche, vermutlich mag ich deshalb auch so bestimmte Lackgerüche, die mein Opa in seiner Tischlerwerkstatt verarbeitet hat.

Aber selbst, was ich nicht mehr bewusst erinnere, wird unbewusst sicherlich wirken.

Da gibts auch viele, die sich bei Kleinkindern für Erfahrungsfelder der Sinne einsetzen. Recht bekannt z.B. Hugo Kükelhaus.

Hugo Kükelhaus ? Wikipedia

Und hier auch noch ein interessanter Artikel:
Wahrnehmen: Die Welt begreifen

Zitat:
"Lange bevor Kinder ihre ersten Wörter plappern, erforschen sie ihre Umgebung unermüdlich mit ihrem Tastsinn. Mit Vorliebe stecken die Kleinen Gegenstände in den Mund, krallen ihre Fäustchen in herabhängende Haare oder betasten stundenlang die eigenen Zehen."

 

[yoghurt]

Hallo,
über das Verhältnis von "Geld gespart" und "selbstgemacht" und "Qualität" ist schon fast alles gesagt. Zur Ergänzung: Meine Tochter liebt ihr Hochbett, weiß dass ich es gebaut habe und weiß es zu schätzen. Ihre Puppen-Wickelkommode ist ihr auch sehr wichtig, denn die haben wir zusammen gebaut. Doch, selbst gebautes hat einen eigenen Wert und man muss dann lernen, dass die Lilifee-Aufkleber auf dem Hochbett in den Augen des Kindes schön sind. Außerdem vermitteln wir unseren Kindern, dass die eigene Welt gestaltbar ist jenseits von Konsum und Geld sondern eben durch der eigenen Hände Arbeit. Das ist etwas anderes als Computerspiele oder auch das gute alte Lego.

Der Kükelhaus war übrigens selbst ein Tischler und hat ein sehr rühriges Buch geschrieben ("Werde Tischler") in dem er sehr interessante handwerkliche Vollholzverbindungen vorstellt.

 

[v8yunkie]

Selbermachen

Ich bin mittlerweile auch so weit, daß ich nur noch Dinge selber für die Kiddies mache, die sie auch länger benutzen werden oder können. Also z.B. Schränke oder Truhen.

Einen Kaufladen, der nur relativ kurz benutzt wird, würde ich nicht selbst machen. Ich habe seinerzeit einen selbstgemachten für einen Spotpreis gekauft und etwas hergerichtet und gepimpt. Das tut dann nicht ganz so weh, wenn der weggestellt wird. Und man trennt sich auch von ihm, wenn der Platz knapp wird. Und so ein Ding nimmt ja doch einiges an Platz weg.

Gruß,
Thomas