Material für Möbel

holztraeume

ww-fichte
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Hallo nochmal an euch,
nach meiner Frage mit der Fräse habe ich jetzt eine zweite:

Ich werde im Mai in eine neue Wohnung ziehen und möchte dort ein wenig selbst bauen (u.a. ne Garderobe mit Regal, nen Schreibtisch der in eine Ecke passen soll wo nen gekaufter nicht passen würde, und ein Badregal). Das sind so die ersten Projekte die ich mir vorgenommen habe. Anfangen möchte ich mit der Garderobe und dem Regal daran.

Ich war auch heute im Baumarkt und habe mich dort mal kundig gemacht welches Holz zu empfehlen wäre, diese sagten mir ich hätte die Wahl zwischen MDF Platten, OSB Platten und Spanplatte - und als viertes nannte man mir noch Birke Multiplex.

Die ersten drei Holzsorten sollen wohl im Vergleich zur Birke Multiplex ziemlich kostengünstig sein sagte man mir auch.

Heute habe ich mich mal als Test an einen kleinen Kasten gemacht der als Regal dienen soll und habe dazu MDF Platten benutzt (allerdings nur 10mm dick) und diese sind beim reindrehen der Schrauben an den Kanten eingerissen daher schrecke ich davor etwas zurück. Ich weiß allerdings nicht ob die Kanten aufgerissen sind weil ich nur 10mm dickes Holz genommen habe.

Wie sieht es mit der langlebigkeit aus? Welches der genannten Holzarten hält da am besten und welches arbeitet am wenigsten?

Viele Fragen sorry aber ich möchte ungern doppelt kaufen oder beim verarbeiten enttäuscht werden!
 

walzing

ww-eiche
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Hi,

also eines vorweg - ich bin kein Profi. Aber ich habe jetzt schon ein paar kleine Möbel gebaut. Aus meiner Sicht kommt es darauf an, wie das ganze später aussehen soll.
Holz wird aus meiner Sicht immer arbeiten. Auch MDF arbeitet - da hast du dann später in der Lackierung bei den Leimstellen leichte Kanten drin.
Ich verwende oft und gerne Buche Leimholz. Ich habe aber auch schon Eiche Leimholz und Buche MPX verwendet.

Hier zwei Beispiele:
1.) Tisch aus Buche Leimholz (mein erstes Möbelstück):
2.) Und Tisch aus Buche Leimholz mit MDF Schubladenfronten:

Edit: MPX Kanten können richtig gut aussehen :emoji_slight_smile:

cu
Walzing
 

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Gast aus Belgien

ww-robinie
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Sandra, MDF hat die Angewohnheit Schrauben in den Kanten ohne vorzubohren nicht leiden zu wollen.
Darum immer mit dem Kerndurchmesser der Schrauben auf Schraubentiefe vorbohren und am Besten auch ansenken für die Schraubenköpfe :emoji_wink:
 

walzing

ww-eiche
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Darum immer mit dem Kerndurchmesser der Schrauben auf Schraubentiefe vorbohren und am Besten auch ansenken für die Schraubenköpfe
Oder am besten garnicht schrauben und gleich leimen.

cu
Walzing
 

schwabing

ww-pappel
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Hi,
eine Frage an dich Walzing, wie hasst du die Sachen zusammengebaut? Verleimt? Habe vor einen Esstisch mit Tischbeinen wie diesen zu machen. (Wäre mein erstes Möbelstück :emoji_slight_smile: )

Gruß
 

walzing

ww-eiche
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Hi,

das sind Zapfenverbinder - die Zapfen habe ich auf der TKS vorgeschnitten und dann mit Feile und Stechbeitel weiter bearbeitet. Die Löcher für die Zapfen habe ich mit der Oberfräse gemacht (Langloch). Verleimt habe ich das dann mit PU-Leim (der füllt auf).
Aber jetzt baue ich für unsere Große einen Schreibtisch, den man auch wieder zerlegen können muss. Wenn das funktioniert, dann beschreibe ich das mal ordentlich.

cu
Walzing
 

bello

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Hallo Holzträume,

persönlich habe ich eine Affinität zum Birke-MPX. Natürlich ist es etwas teurer, zusätzlich kommen dann noch Kosten für Lack dazu.
Für Wohnräume ist aber ein Spanplatte- oder OSB-Möbel doch nicht so prickelnd.
Bei MPX kannst Du die Kante auch als optisches Element nutzen, die Platte farbig lackieren und die Kante nur klar lackieren.
Vielleicht solltest Du auch noch über eine Flachdübelfräse für den Korpusbau nachdenken.
Grundsätzlich würde ich auch das Material beim Holzhandel kaufen.

Gruß
 

holztraeume

ww-fichte
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Ich hatte vorgebohrt, allerdings etwas dünner als der Kerndurchmesser der Schraube - aber nicht viel. Vielleicht sollte ich das beim nächsten mal dann doch beachten!

Deine Werkstücke sehen klasse aus, sieht gar nicht aus wie Anfängerwerke!

Beim leimen hab ich immer Angst das es nicht hält und dann auseinander geht ^^
 

holztraeume

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Wo liegt denn genau der Unterschied zwischen einer Flachdübelfräse und einer Oberfräse?
 

creinig

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Ich war auch heute im Baumarkt und habe mich dort mal kundig gemacht welches Holz zu empfehlen wäre, diese sagten mir ich hätte die Wahl zwischen MDF Platten, OSB Platten und Spanplatte - und als viertes nannte man mir noch Birke Multiplex.

Die ersten drei Holzsorten sollen wohl im Vergleich zur Birke Multiplex ziemlich kostengünstig sein sagte man mir auch.

Ich würde diese Sachen nicht unbedingt als "Holzsorten" bezeichnen. Mal etwas überspitzt erklärt:

MDF ist gepresster feiner Holzabfall. Wird normalerweise deckend lackiert, damit's (a) nicht so empfindlich ist und (b) nach was aussieht. Allerdings sieht's eben in keinem Fall nach Holz aus.

OSB ist gepresster sehr grober Holzabfall. Setzt man normalerweise im Bau ein (für Wände etc) und wird in der Regel unter einer Tapete oder so versteckt.

Spanplatte ist gepresster mittelgrober Holzabfall. Damit das was aussieht pappt man da normal noch eine Plastikfolie ("Holzoptik" / "XY-Dekor") oder eine hauchdünne Schicht echtes Holz ("Echtholzfurnier") drauf. Spanplatte ist das Material, aus dem ein Großteil der modernen Möbel gemacht sind.

Wenn dir sowas gefällt und du die Möbel nicht mehr als 1-2 mal aufbauen musst können die drei Materialien eine brauchbare und günstige Wahl sein.

MPX (Multiplex) kommt echtem Holz schon näher, weil es aus vielen Schichten echtem Holz besteht. So ähnlich wie wenn du bei einer Spanplatte mit Echtholzfurnier den gepressten Abfall in der Mitte wegläßt und stattdessen alles aus dem schönen Furnier aufbaust :emoji_slight_smile:
MPX ist sehr stabil, lässt sich relativ gut bearbeiten und kann auch (je nach Geschmack) ziemlich gut aussehen.

Tja, und dann gibt's noch echtes Holz ("Massivholz"). Im Baumarkt hauptsächlich als Leimholzplatten (Qualität meistens eher "naja"), vom Schreiner in allen möglichen Varianten (und auch hochwertig). Möbel daraus können dann auch richtig edel aussehen. Und mit Massivholz lassen sich dann auch die ganzen schönen traditionellen Arbeitstechniken anwenden, die ziemlich schnell ziemlich süchtig machen können. Falls du tiefer einsteigen willst :emoji_slight_smile:


Gruß
Christian
 

menzinger

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Sehe das genau wie Christian.

MDF nehme ich sehr ungern. Der Staub ist recht mies, wenn es nicht gerade keine gute Absaugung vorliegt. Und die Schneidwerkzeuge werden recht sehr schnell stumpf.
Ich muss da sagen, MDF ist das übelste Werkstoff, das je verkauft wird. Ausserdem ist es recht feuchteempfindlich und bei der Verarbeitung zum Teil sehr problematisch. Und es ist sehr schwer. Ich bin ein militanter MDF-Hasser.:eek:

OSB ist ehrlicher als MDF, aber für Möbel nur für eine gewisse Zeit, dann kann man das nicht mehr sehen. :rolleyes:

Spanplatten nehme ich nur für temporäre Bauten. V-100 Verlegeplatten sind nicht so schlecht und viel billiger.


Multiplex mag ich gerne, aber bei der Verarbeitung etwas streng und benötigt etwas Erfahrung.

Dreischichtholz ist einer meiner Lieblingsplatten. Sehr leicht zu verarbeiten und günstig.
Da würde ich dich empfehlen, mit Dreischichtholzplatten zu beginnen.

Es gibt auch noch Tischlerplatten und Kiefersperrholz. Seekieferholzplatten haben keine gute Oberflächen, aber können u.U. eine gewisse Charme haben.

Gut Holz

Thomas
 

WinfriedM

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Sehr günstig im Baumarkt ist Fichte/Tanne Leimholz. Damit lässt sich auch einiges machen, musst nur bei der Verarbeitung etwas aufpassen, splittert schnell beim sägen/schleifen.

Buche Leimholz ist auch sehr preisgünstig. Wenn es dunkles Holz sein soll, wird auch in vielen Baumärkten Akazie verkauft (Bauhaus, Hornbach).

MDF find ich auch nicht schlecht, aber das hat mit Holz nicht mehr wirklich was zu tun. Und das muss auch ordentlich oberflächenbehandelt werden, was mit einfachen Mitteln nicht so einfach ist.
 

yoghurt

Moderator
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Hallo,
ein kleiner Einwand: Die Späne und Faser für die genannten Plattenwerkstoffe (MDF, Spanplatte und OSB9 sind keine Holzabfälle. Hier wird kein Sperrmüll oder dergleichen geschreddert, sondern Nadelholz-Rundhölzer verarbeitet, die anderenfalls bestenfalls Zaunpfähle oder Brennholz geworden wären. Insofern ist die Herstellung von Plattenwerkstoffen aus heimischen Hölzern (!) nicht nur ein ökonomischer sondern unter Umständen auch ökologischer Umgang mit Ressourcen. Bauten wir alles aus Vollholz, hätte wir keinen Baum mehr...
 

Sägenbremser

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guten Abend liebe Freunde der Holzverarbeietung
so wie es unser Moderator schon angemerkt hat, sind Holzwerkstoffe nicht ein
Abfallprodukt der zerspannenden Industriehersteller.

Die Herstellung von simplen Spannplatten ist auf die Herstellung von klar definierten
Komaspänen angewiesen. Das Gleit und Flugverhalten der Einzelspäne wird
sehr genau definiert um eine homogene Schichtung sicher zu stellen. Bei der Produktion von MDF-
Platten kann man auf Resthölzer und vorsortierte Abfälle zurückgreifen. Stellt aber einen
für den Laien kaum nachvollziehbaren technischen Aufwand in der Produktion nach sich.
Bei OSB Platten ist der technische Aufwand noch ungleich höher, müssen die Faserstoffe
doch auch noch halbwegs definiert verleimt werden um die gewünschte Biegefestigkeit
erreichen zu können. Also sind alle genannten Werkstoffe keine "Abfallprodukte", sie
werden ihre spezifischeren Anwendung entsprechend erstellt. Wer Fragen dazu hat,
sollte erst einmal etwas googeln damit man auf Augenhöhe miteinander reden kann.

Liebe Grüsse , Harald
 

Gast aus Belgien

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... damit man als Neuling mit dem Profi auf Augenhöhe diskutieren kann? :confused:

Nein, aber damit man zumindest ein kleines bissches weiss worüber es geht.

Wenn man Plattenwerkstoffe als OSB, MDF und Spanplatten als Produkte aus der Abfallbearbeitung bezeichnet ist das halt nicht richtig und verhindert dann eigentlich auch Respekt gegenüber diesen Materialien auf zu bringen.
Wer arbeitet schon gerne mit Abfall ......

Es sind aber genau diese Produkte die es einem Neuling ermöglichen doch schöne und gelungene Endprodukte zu bauen.
 

blankscheit

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Augenhöhe

Auf gleicher Augenhöhe diskutieren, das bedeutet für mich, dass die Diskussionspartner einen vergleichbaren Wissensstand haben. Dieser Anspruch hat mich verwundert.
 

Gast aus Belgien

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Auf gleicher Augenhöhe diskutieren, das bedeutet für mich, dass die Diskussionspartner einen vergleichbaren Wissensstand haben. Dieser Anspruch hat mich verwundert.

Wenn man korrekte Info über einen Werkstoff gibt (oder sich diese aneignet), dann besteht doch zumindest über diesen Teil ein vergleichbarer Wissensstand.

Wenn aber dem Neuling fälschlicherweise erklärt wird dass er eigentlich mit Abfallstoffen arbeitet, ensteht hier schon ein sehr massgeblicher Unterschied in der Augenhöhe.
Dieser Unterschied würde es dann wieder nötig machen um den Neuling erst über die richtigen Umstände auf zu klären.
Was wiederum zu einer, eigentlich unnötigen, Ausbreitung des Themas leitet wo dann eigentlich wichtige und nützliche Info's untergehen können.
 

DerBastler

ww-eiche
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sorry aber wenn ich sehe was ich regelmäßig in Spanplatten finde (Kunststoff und Metallstückchen) denke ich schon das bei der Produktion einiges an Sperrmüllmaterial mitverarbeitet wird.
 

SteffenH

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sorry aber wenn ich sehe was ich regelmäßig in Spanplatten finde (Kunststoff und Metallstückchen) denke ich schon das bei der Produktion einiges an Sperrmüllmaterial mitverarbeitet wird.

Off Topic, fällt mir aber dabei gerade ein. Ich habe mal eine Woche auf dem Hof einer Küchenfabrik gearbeitet, wir haben als externe Firma da was montiert. Da war einer jeden Tag damit beschäftigt, mit einem kleinen Schaufelbagger nagelneue Teile in grosse Mulden zu kippen. Ich habe echt meinen Augen nicht getraut, da wird wirklich fabrikneuer Sperrmüll produziert (vermessen, falsche Farbe, Macken im Material...)
 

elchimore

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Nein, aber damit man zumindest ein kleines bissches weiss worüber es geht.

Wenn man Plattenwerkstoffe als OSB, MDF und Spanplatten als Produkte aus der Abfallbearbeitung bezeichnet ist das halt nicht richtig und verhindert dann eigentlich auch Respekt gegenüber diesen Materialien auf zu bringen.
Wer arbeitet schon gerne mit Abfall ......

Es sind aber genau diese Produkte die es einem Neuling ermöglichen doch schöne und gelungene Endprodukte zu bauen.

Einspruch :emoji_wink:
Ich finde dass es gerade schwierig für den Anfänger ist aus diesen Werkstoffen ansprechende Möbel zu erstellen (Stichwort Oberflächenbehandlung). Ich finde es gerade für Anfänger einfacher aus Leimholz (Kiefer, Fichte) etwas ansehnliches zu erstellen (Buche extra aussen vorgelassen), da der Werkstoff auch den einen oder anderen "Schnitzer" zulässt.... Aber das hängt alles auch von den persönlichen Vorlieben bezüglich Möbelstil, Werkstoffen und Oberflächen ab. Das ist jetzt aber nur meine Meinung, ich bin aber auch kein Profi (Anfänger auch nicht mehr.... irgendwo dazwischen).

Grüssle
Micha
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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@Micha, ich denke eigentlich nicht dass ein "Neuling" seinen Einstand mit "echtem" Möbelbau macht.
Das wird in den meissten Fällen doch eher ein Regal oder ein Hängeschränkchen ..... und dafür ist zum Beispiel beschichtete Spanplatte das ausgesuchte Material ohne sich viel Gedanken über zum Beispiel das Arbeiten von Holz und die Oberflächenbehandlung machen zu müssen.
Auch ist hier noch kein ausgebreiter Maschinenpark nötig :emoji_grin: die Platten zugeschnitten kaufen und für den Anfang ist dann ein Akku-Schrauber zum Dübeln, Bohren, Schrauben schon ausreichend ......... und ein altes Bügeleisen für die Kantenaufleimer :emoji_wink:
 
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