Aussterbender Beruf?

yoghurt

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Die CIA ist doch bekannt für ihre exakten Analysen.:emoji_grin::emoji_grin:

Ein anderer Analytiker (J.W.Stalin) hat angeblich mal gesagt: In Deutschland wird es nie eine Revolution geben, denn es ist verboten den Rasen zu betreten. Keine Ahnung, ob er das wirklich gesagt hat und wodurch er zu einer solchen Äußerung qualifiziert gewesen wäre. Aber Unrecht hätte er nicht gehabt.
 

uli2003

ww-robinie
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und wodurch er zu einer solchen Äußerung qualifiziert gewesen wäre.

Eine Qualifikation für Äußerungen zu fordern, ist ebenfalls typisch deutsch. Ich packe das ganz klar in die Meinungsfreiheit.


Auf jeden Fall ein interessantes, wenn auch leicht OT abdriftendes Thema.

Ich persönlich sehe 'unseren' Beruf nicht als aussterbend an. Die Industrie kann bei weitem nicht das bedienen, was gefordert wird und wir leisten können. Und das ist auch gut so.

Die Azubi-Zahlen in meiner Region sind übrigens im Aufschwung. Nachdem eine lange Zeit Rezession herrschte, sieht es nun positiver aus. :emoji_slight_smile:

Ob die Qualität der Azubis nun steigt oder fällt, dazu lasse ich mich mal nicht aus. Bisher kann ich nicht klagen, ein guter Geselle fehlt mir jedoch immer noch..

Grüße
Uli
 

yoghurt

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Hallo,
wenn es um Stalin geht mit der Meinungsfreiheit zu argumentieren ist auch sehr deutsch. :emoji_grin:
Ich habe mich nur vorsichtig ausgedrückt, weil in einem Forum gerne mal zwei Sorten von Leuten herumlaufen:

1. Diejenigen, die wissen dass das Zitat falsch ist und mich dafür belangen wollen...
2. Diejenigen, die schon immer ahnten, dass ich ein Stalinist bin und mich dafür belangen wollen...

Zm Glück geht es hier im Forum recht gemäßigt zu, aber gerade gestern Abend hat wieder jemand wegen falscher bzw. nicht entsprechend gekennzeichneter Zitate seinen Doktorhut verloren.

So! Jetzt sind wir völlig off-topic! Wer Spaß daran hat, dem sei auch der Thread von blues zum Thema Elektrohobel empfohlen!
 

Intasie

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nicht ganz...

Zm Glück geht es hier im Forum recht gemäßigt zu, aber gerade gestern Abend hat wieder jemand wegen falscher bzw. nicht entsprechend gekennzeichneter Zitate seinen Doktorhut verloren.

Zufällig las ich vergangenes Jahr im Netz (unter wikiplakiat oder wie die Website heißt) einige Seiten von der Arbeit dieser Ministerin im net und spiegelbildlich eingestellt die Passage aus dem Quelltext. Von einem "nicht entsprechend gekenn. Zitat" kann man hier bei bestem Willen nicht mehr sprechen, wenn lediglich die Wörte so im Satz/ in mehreren Sätzen und Textpassagen umgebaut werden, dass der Sinn geblieben ist aber es schlicht zusammengefasst wurde/ leicht umgebaut wurde. Völlig geistig umnachtet halte ich es auch noch Fehler aus Quelletexten zu übernehmen!
(Wenn lediglich das Zusammenfassen von Literatur gleichen Themas für eine Doktorarbeit ausreichen soll, dann würden es sogar Realschüler kurz vor dem Abschlusszeugnis schaffen einen solchen Titel zu erlangen!):emoji_grin:
Wo ist denn da bitte die wissenschaftliche Arbeit etwas zu erforschen? Statistiken, Untersuchungen, Datensammeln, auswerten, zusammenfassen, in den Kontext zu bringen usw.
Armes Deutschland! Der Fisch stinkt vom Kopf her.

Nun möchte ich mal die Frage in den Raum stellen, ob es bei der Menge von Kritik an den Azubis vielleicht einen Zusammenhang von Kommunikations- und pädagogischem Mangel der Ausbilder geben könnte?

z.B. "das haben wir immer so gemacht das machen wir weiter so"
- Werkstattausfegen als tägliche Dauerbeschäftigung für die 1/2 des Ausbildungstages?
- Azubis als billige Putzhilfe zu halten, wenn die Haushaltsfee dunkel ausgedrückt nicht unter 15€ die Stunde zu haben ist?
- & der Mindest-Helferlohn ungelernt im Baugewerbe bei ca. 10,25€/ Std. liegt?
 

Mitglied 42582

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Es gibt mit Garantie auch Probleme, wegen einigen Ausbildern. Aber leider Gottes muss man auch feststellen das die Azubis zum grossen Teil keinen Bock haben sich mit Dingen zu beschäftigen die wichtig wären.
Wohlbemerkt nicht nur bei den Tischlern. Auf die Frage warum machst du den gerade diese Ausbildung kommt leider viel zu oft, "Hab halt nichts anderes gefunden". Da kann sich der Ausbilder auch auf den Kopf stellen, wenn einer keine Lust hat, dann hat er keine Lust. Mein Ausbilder hat sich für nichts Interessiert, da waren wir einfach nur billige Arbeitskräfte und wie man das vor 30 Jahren gemacht hat weiss ich auch:emoji_grin:.
Aber ich wollte was lernen und habe da auch einfach mal ein Buch in die Hand genommen und andere Handwerker, aus meinem und jedem anderen Gewerk gelöchert um alles zu lernen was möglich war und ist.
Ich habe 2 Freunde aus meiner Ausbildung, die es genauso gemacht haben, aber von 60 Leuten haben sich 30 einfach gar nicht für den Beruf interessiert.
Ich werde wahrscheinlich niemals das Mädel aus meiner Berufsschule vergessen, das sich jedes mal wenn wir in der Schulwerkstatt Unterricht hatten darüber beschwert hat lieber zu zeichnen. Schrank bauen, ne kein Bock drauf, da sitz ich lieber vorm Rechner und kopier mir hinterher die Zeichnungen von den anderen, da muss ich dann nämlich gar nichts mehr machen.:mad:
Und wenn man sowas 3 Jahre lang mitbekommt, dann wundert man sich über gar nichts mehr.
 

Fisch

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Hallo,

nach dem Doktor-Stalin Themen komme ich mal wieder zurück auf die Ausgangsfrage: Stirbt das Tischler/-Schreinerhandwerk aus?

Neien, tut es nicht.
Aber: es verändert sich. Und zwar gewaltig. Und viele spüren es, sind zutiefst verunsichert und reagieren mit Angst und Abwehr.

Im Augenblick bilden sich leistungsstarke Produktionsbetriebe heraus: hier ist Spezialisierung angesagt, C-Techniken (CAD und CNC) sind Standard. Die bestimmen den Takt, die Güte, die Liefer-Schnelligkeit und den Preis für den Kunden.

Wer diesen Schritt nicht tun will oder kann - wird über kurz oder lang seine Werkstatt schließen müssen.
Er ist entweder zu teuer - oder zu schlecht: ein "All-round-Murkser" eben.

Aber es gibt auch einen Ausweg. Denn parallel zu der geschilderten Entwicklung verstärkt sich der Montagesektor rapide. Nicht zuletzt sichtbar am Anschwellen der Montagebetriebe, die heute schon 100.000 Beschäftigte zählen, das sind soviel wie 50% der in den Tischlereien Beschäftigten. War früher die Montage etwas für die "Dummen" und die Guten waren in der Werkstatt, so haben sich heute die Anfporderungen an die Qualität der Montage gewaltig verändert und sind enorm anspruchsvoll. Natürlich ist dieser Vorgang Folge des Erstarkens der Industrie, die entsprechende Produkte günstig und gut anbietet - aber eben nur produziert und vertreibt, aber nicht einbaut.

erstaunlicherweise weigert sich das offizielle Tischlerhandwerk, diese Entwicklung wahrzunehmen und bei der Berufsausbildung zu berücksichtigen. Statt Grundausbildung und anschließender Spezialisierung wird immer noch am "Allrounder" festgehalten. Jeder soll alles können. Mit der Folge, dass die Lehrlinge/Junggesellen in der Regel von der Masse des eigentlich zu wissenden und zu beherrschenden völlig überfordert sind. Halbbildung als Folge und Halbkönnen - wenn überhaupt. Die fehlenden Fachkräfte, die auch hier im Forum immer wieder beklagt werden - sie sind nicht zuletzt eine Folge unseres falschen Ausbildungsgangs!

Gruß aus Freiburg
Christian
 

uli2003

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Wer diesen Schritt nicht tun will oder kann - wird über kurz oder lang seine Werkstatt schließen müssen.
Er ist entweder zu teuer - oder zu schlecht: ein "All-round-Murkser" eben.

Christian, ich glaube du kommst nicht viel in andere Betriebe, und siehst nicht oft die Preise der Mitbewerber-Angebote bei Submissionen.

Zweifellos richtig ist, das sich das Handwerk verändert. Wer jetzt nicht ganz brutal auf den 'C'-Zug aufspringt, wird es über kurz oder lang müssen, da andere Maschinen irgendwann 'aussterben'.

Dass die Qualität CNC gefertigter Sachen besser ist, kann ich nicht bestätigen, wenn ich die Arbeiten mancher 'spezialisierter' Betriebe sehe. Aus der CNC kommt halt kein fertiges Möbel, und die Fütterung mit Daten geschieht durch Menschenhand.
Bei einigen Möbeln, die ich aus spezialisierten Betrieben gesehen habe, hab ich nur gedacht - auhauerha!
Preislich sind die Betriebe bei Ausschreibungen ähnlich angesiedelt wie die Tischler, welche noch 'herkömmlich' produzieren.

Statt Grundausbildung und anschließender Spezialisierung wird immer noch am "Allrounder" festgehalten. Jeder soll alles können.

Die Grundausbildung ist mir klar - aber wer soll für die paar Nasen den eine Spezialisierung durchführen? Welcher Azubi weiß denn, in welcher Branche er später landet?

War früher die Montage etwas für die "Dummen" und die Guten waren in der Werkstatt, so haben sich heute die Anfporderungen an die Qualität der Montage gewaltig verändert und sind enorm anspruchsvoll.

Ja? Was hat sich denn verändert? Im heutigen Preiskampf beispielsweise auf dem Sektor der Fenstermontage ist es doch üblich, sich nicht an die Anforderungen zu halten.
Wie wird den von vielen Monteuren ein Fenster eingesetzt? Vielleicht Kompriband, auf jedenfall Bauschaum und viel Silikon...
Das ist Qualität?

Grüße
Uli
 

predatorklein

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Hi

Vieles was Fisch sagt ist richtig.

Der " klassische " Schreinerbetrieb wird es immer schwerer haben.

Gab vor Jahren schon im " Handwerk " Magazin einen Artikel drüber.
Montage von Fertigteilen war damals das Zauberwort.

Mit der Fenstermontage imo nicht vergleichbar,denn da haben sich viele Betriebe gegenseitig schon das Wasser abgegraben.
Da wird dann irgendwo gespart um preislich mithalten zu können,die Qualität bleibt oft auf der Strecke.

In unserer Region gibt es schon einige Schreinereien die nur noch montieren.
Selbst produziert wird nicht mehr.
" Dazukaufen " heisst das Zauberwort.
Die Schreinerwerkstatt wurde zum " Showroom " umfunktioniert.
Mit Türen,Einbauschränken,Schiebetürsystemen,Haustüren,Parkett und Laminat bei denen der Kunde sehen kann was er kriegt.

Und eingebaut wird es vom Profibetrieb der wert auf Qaulität legt und dessen Leute auch gute Profis sind.

Diese Betriebe laufen besser als die meisten kleinen Schreinereien die es bei uns noch gibt.
Sie müßen auch nicht der " Superdupperschreiner " sein der alles kann sondern sind spezialisierte Fachbetriebe die auch fast alles anbieten können aber eben nicht alles herstellen müßen.

Montagebetriebe für Rolläden haben es schon vorgemacht,die wissen sich oft vor Arbeit kaum zu retten.
Dazu Markisen und Fliegengitter und schon hat man einiges was man anbieten kann.

" Allroundschreiner " kommen auch immer weniger nach,wenn man sich mal ankuckt was heute so alles die Gesellenprüfung besteht sehe ich da auch schwarz für die Zukunft.
Heute stellen sich Jungs vor die gerade ihren Gesellenbrief gemacht haben und die noch nie Laminat verlegt haben oder mal eine Zarge eingebaut haben :confused:

Fragt man wire das sein kann erklären sie einem,daß dies in ihrem Lehrbetrieb nicht gemacht wurde.
Die haben aber auch noch nie mal am Samstag beim Nachbarn geholfen Laminat oder Fertigparkett zu verlegen oder paar Türen zu setzen.

Und da fehlt dann eindeutig das Interesse :emoji_frowning2:

Gruß
 

uli2003

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Hier in der Gegend liegen die Preise der 'Montagebetriebe' bei ca. 35 Euro/Tür, inkl. Schaum und Drückermontage.
Das will und kann nur der, der nur einen Transporter ggf. mit Anhänger fährt. Davon kannst du keine Tischlerei unterhalten.

Grüße
Uli
 

flo20xe

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Na dann bin ich ja froh, dass Türen bei mir normalerweise nur unter "man nimmt´s halt mit wenn was kommt" laufen :eek:

Wenn ich für das Einbauen mit Drückermontage nicht Minimum 100 Euro für ein normales Zimmertürelement bekomme, dann bleib ich lieber im Bett :emoji_grin: Da hab ich mehr davon.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Montagebetrieb von 35€/Türe lange überleben kann auch wenn der natürlich so gut wie keine Fixkosten hat.
 

steigerwälder

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Na dann bin ich ja froh, dass Türen bei mir normalerweise nur unter "man nimmt´s halt mit wenn was kommt" laufen :eek:

Wenn ich für das Einbauen mit Drückermontage nicht Minimum 100 Euro für ein normales Zimmertürelement bekomme, dann bleib ich lieber im Bett :emoji_grin: Da hab ich mehr davon.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Montagebetrieb von 35€/Türe lange überleben kann auch wenn der natürlich so gut wie keine Fixkosten hat.

100€ für türmontage inkl. drückergarnitur netto ?
respekt.
 

uli2003

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100 Euro wäre etwas viel, schön wenn man es bekommt.. :emoji_slight_smile:

Tür zusammenschrauben, einsetzen, ausrichten, schäumen, Bekleidung drauf, ggf. noch hobeln, Drücker dran - bei einer Tür kostet das auch mehr wie 100 Euro, aber für 35 würde ich es selbst bei 10 Türen nicht machen.
Das sollte nur ein Beispiel sein, wie die reinen Montage'betriebe' die Preise in den Keller drücken. Laminat verlegen? Paneele an die Decke schrauben? Selbst Fenster einbauen mache ich fast nicht mehr.
Wenn ich sehe, wie ein Malerbetrieb für 21 Euro/qm eine Rigipsdecke einbaut...

Montage nein danke, das nur bei eigens gefertigten Dingen.

Eben kam die Anfrage für den Aufbau einer Küche, 7,5 lfd.m. zweimal ums Eck.

Das Möbelhaus will 300 Euro. Nun bin ich dran.. Was sagt ihr?

Grüße
Uli
 

Intasie

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Hey Uli,

7,5 lfm zweimal um die Ecke, wo unterm Dach oder im Keller, Park- und Haltemöglichkeiten, schiefer Altbau oder 90° Wände + Böden, in 6 Stunden +Zeit inkl. Anfahrt von max. 20 Min., mit oder ohne Passleisten?

Deine dunkel arbeitenden sog. Maler, nennt man Trockenbauer und das ist KEIN Ausbildungsberuf!
Bist Du sicher, dass die Dir eine Gipskartondecke einbauen nach Q2 und überhaupt verstehen was für eine Leistung Du von ihnen verlangst?
Für 21€/m² nur Gipskartondecke?
never ever! Die haben Dich ver.rscht!
Das Material kostet mind. 9-12€/m² inkl. Spachtel & Schrauben & CD-Profilen!

Neulich hatte ich mit einem Schreiner zu tun, der soo arrogant rüber kam, dass selbst meine Bauherrn ihn als AN abgelehnt haben, obwohl er eine gut ausgestattet Werkstatt hat. Es gibt schon merkwürdige Vertreter Eurer Zunft.
 

uli2003

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@Intasie

Ich habe die Zeichung der Küche bekommen, sowie Fotos des Raumes. Sieht recht gerade aus, denke mal 70er oder 80er Jahre Bau.
Mit Passleisten, Sockel, Oberschränken. Anfahrt von mir 15 min. EG oder 1.OG, das müsste ich prüfen. Parken kann man problemlos, ich wohne nicht in Berlin..

Das Angebot kommt von einem großen Möbelhaus. Dort wurde die Küche gekauft, und auch der Einbau für 300 Euro angeboten.
Ich wollte mich damit auf die vorhin angesprochene 'Qualifizierung als Montagebetrieb' äußern, und aufzeigen dass man damit definitiv KEINE Familie ernähren kann. Klar, wenn die einzigen Maschinen eine TS55 und ein Akkuschrauber sind, sich der Rest auf einen T4 mit Planenanhänger beschränkt, man zudem Junggeselle ist und keine Ansprüche hat - dann geht das. Aber das ist nicht die Zukunft des Tischlerhandwerks.

Deine dunkel arbeitenden sog. Maler, nennt man Trockenbauer und das ist KEIN Ausbildungsberuf!

Malerfachbetrieb ganz aus der Nähe. Spachtelung Q3. Noch Fragen? Die Arbeit war übrigens O.K.

Grüße
Uli
 

Intasie

ww-ahorn
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@Intasie
Malerfachbetrieb ganz aus der Nähe. Spachtelung Q3. Noch Fragen? Die Arbeit war übrigens O.K.

Hey Uli
Für 21€/ Std. war das ein absoluter Freundschaftspreis für Dich von denen!
Haben die in OWL grad nix zu tun, oder wieso diese Preise? Arbeitsbeschäftigungsmaßnahme?

Sag mal Uli, suchst Du nicht noch einen guten Gesellen?
Biste schon mal auf die Idee gekommen an den Schulen/ der FH in Detmold und Lage einen Aushang zu machen? Ist ganz einfach! Sekretariat anrufen fragen wer für die Jobaushänge zuständig ist, nen Fax hin schicken und dann einfach abwarten. Wenn Du Glück hast bekommst Du sogar mehr als einen fähigen Gesellen!

Grüße auch an den Herman und das englische Wetter!

Kawa
 

yoghurt

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Anfahrt von mir 15 min. EG oder 1.OG, das müsste ich prüfen. Parken kann man problemlos, ich wohne nicht in Berlin..

Ach... seufz! Was ich allein diese Woche wieder für eine Fahrerei hatte... wegen fast nichts und wieder nichts...
Gestern dann 100 Meter weiter bei Lidl auf dem Parkplatz geparkt und das Werkzeug auf der anderen Seite der Magistrale im Hinterhaus hochgebuckelt... Dienstag klemmte an der Abfahrt der Stadtautobahn ein Auto unter unter der Tram. Die Tram stand quer auf der Straße. Rechts und links dieser Hauptader Kanäle und S-Bahnanlagen... Stau und 5Km Stadtverkehr zur Umfahrung... Ach... seufz!

Wie soll man da Geld verdienen?

(Da hier eh alles OT ist - das musste mal raus!)
 

sebastian69

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Hallo,
habe selber für derartige Montagebetriebe wie die von Poco, Roller, Ikea... gearbeitet.
Bei erstgenannten sind das meistens Migranten, um das schreckliche Wort beim Namen zu nennen, die jeden Tag 12 std arbeiten dürfen, davon aber nur 8 Std. maximal bezahlt bekommen. Organisation, Werkzeug ect ist meist entsprechend schlecht, dementsprechend muß manchmal? auch noch in den Baumarkt gefahren werden, um Hohlraumdübel o.ä. zu holen. 10 % des Küchenpreises ist der Montagepreis.
Bei Ikea ist der Lohn höher, auch sind die Betriebe meist echte Tischler, bei Poco und Co sind es Spediteure, siehe Hermes.

Bei derartiger Organisation wundern die sich. dass sie keine vernünftigen Leute kriegen.
Auch ist die Frage der Elektro/ Wasserinstallertion, die von diesen Betrieben eher schlecht ausgeführt wird. Im besten Fall angelernt...

Übrigens wird für weniger als 300 eur 2 Mann a 12 Stunden angeboten,
Fahrtkosten von Hamburg nach Kiel inkl.
 

Intasie

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Berufsschutz!

@ yoghurt + uli
Das Problem ist m. A. der fehlende Berufsschutz. Wer haftet wenn herabfallende Küchenoberschränke Frau und Kind erschlagen?
Der fremdsprechende Monteur aus dem nahen EU-Ausland ist hier kaum haftbar zu machen, da von ihm sicherlich nix zu holen ist.
Erst wenn alle Firmen die z.B. Küchenplanung machen, diese verkaufen inkl. der Montage und hier, vom Gesetzgeber eine Haftungsübertragung ausschließlich auf den Monteur nicht mehr stattfinden kann, weil Möbelhaus "Bauleitende Tätigkeiten" übernimmt wie es bei den Vertretern meiner Zunft Standart ist. Müssten diese Möbelhäuser die gleiche Berufshaftpflichten wie wir vorweisen, 3x 3Mill. Versicherungssumme im Schadensfall, dann hätten wir, also das Schreinerhandwerk und die Innenarchitektur keine Schwierigkeiten an Aufträge zu gelangen.
Die Marktbedingungen sind nun mal ungleich und das hat ja wohl System.

Grüsse, Kawa
 

uli2003

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@yoghurt
So OT ist das gar nicht. Das mit den Fahrzeiten (vielleicht hab ich deine Ironie auch nur falsch gedeutet..) bezog sich einzig auf den Küchenaufbau für 300 Euro. Da geht es dann um jeden Cent.
Also die reine Montage ist nicht die Zukunft der Tischler.

Wenn es noch so bleibt wie es ist, bis ich in die Rente gehe, dann ist's mir auch egal :emoji_slight_smile: Sind ja nicht mal 20 Jahre.

Grüße
Uli
 

yoghurt

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Hallo Uli,
nein, dass ist nicht OT! Ich fand heute morgen nur schön, dass ich eine Stelle gefunden habe um ein wenig zu jammern.... Und ich bin eben neidisch auf die Kollegen, die ihr Montagefahrzeug beim Kunden in die Auffahrt stellen und loslegen. Ich verliere viel Zeit und Geld in der Stadtarchitektur Berlins! Und natürlich geht es beim Küchenaufbau für 300€ um jeden Cent! Ich würde den Job nicht machen wollen, es sei denn es ist im EG, ich kann da parken und Wände und Boden sind gerade....

@Intasie:
habe gerade für Stammkunden in paar Dübel gesetzt. Die wollten wissen, ob es nicht billiger geht als meine Tischlerarbeiten....? (Geht es natürlich nicht!) Dann ist aus der einen Mistwand der stark auf Zug beanspruchte Dübel zweimal wieder herausgekommen (hängt nur eine Gardiene dran, Personenschäden sind ausgeschlossen). Also bin ich deswegen noch zweimal quer durch Berlin gegurkt und habe das unentgeltlich in Ordnung gebracht... So muss es sein! Da kann man ja mal bei den Billigmöbelhäusern nachfragen...
 

uli2003

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Ich wusste nicht, dass du in Berlin schaffst. :emoji_slight_smile:
Berlin ist nur eine Stadt in der man von diesen Bedingungen - zumindest stellenweise - ausgehen kann.

300 Euro - das sind etwa 6 Stunden. Keine Ahnung wie das gehen soll, dann muss schon alles ganz easy laufen. Wenn die Monteure aus dem Möbelhaus dies den ganzen Tag machen, wird das wohl gehen.
Ich würde mindestens einen Azubi mitnehmen, und schon sind wir bei vielleicht 4 Stunden.
Schnell mal das Szenario durchdacht, um 7 ins Auto steigen, um 11 Uhr daheim und der Verpackungsmüll ist schon entsorgt? Nee, das wird nix.
Nicht das ich absolut jede Stunde verrechnen würde, aber vor dem späten Nachmittag wäre das nicht komplett erledigt.

Grüße
Uli
 

flo20xe

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@yoguhrt

Rechnest du die Fahrerei bzw. den Schleppaufwand nicht bei der Montage mit ein?

Da ich meine Kundschaft überwiegend im ländlichen Bereich habe bzw. wir meist direkt am Haus vor der Tür parken können, vergesse ich dafür schon mal eben diesen Aufwand zu kalkulieren wenn wir mal was in München zu tun haben..... Und ärger mich danach jedesmal :mad: (allerdings eher über mich selbst...)

Insofern kann ich deine "Jammerei" gut verstehen, bin aber froh, dass das bei uns nicht das Normalprogramm ist.
 

yoghurt

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@flo20xe,
natürlich versuche ich Fahrerei und Schlepperei mit einzuberechnen. Manchmal ist mir die Situation vorort aber nicht bekannt oder ich muss wegen irgendwelcher Extrawürste noch mal und noch mal hin... Bei den Extrawürsten deke ich immer, dass das eben der Dienst am Kunden ist - ich komme ja schließlich nicht von poco... - aber die Fahrerei macht mich irre!
 
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