Sitzgeflechte

ubki7xg

ww-pappel
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einkaufs empfehlung

danke hat super funktioniert, die auswahl ist gut, fabian ist zu empfehlen
 

nflanders

ww-birke
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Geflecht

für alle die es nicht selber machen wollen/können...es gibt sehr viele Behindertenwerkstätten (körperlich/geistlich/Sehbehinderte) die solche Arbeiten sehr professionell zu einem fairen Preis machen.
Wir haben die Sitzfläche unseres Schaukelstuhls dort neu machen lassen.

Supersauber verarbeitet, die haben sich gefreut über den Auftrag, ich hab mich gefreut das günstig zu bekommen.

nflanders
 

zinni69

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich hoffe dieses Thema wird weiterhin bearbeitet. Ich hatte mich vor einiger Zeit mit einem kurzen Beitrag zu einem Stuhl mit Achtergeflecht bei Euch gemeldet.
Der Stuhl war mir "anscheinend" gut gelungen. Seit der Fertigstellung wird er tagtäglich von mir benutzt.

Leider macht sich in letzter Zeit sehr große Ernüchterung bei mir breit. Sehr viele der Flechtfäden sind bei dem Stuhl gebrochen bzw. gerissen.
Da ich nun vor meinem zweiten Stuhlprojekt stehe und auch den bereits fertigen Stuhl demnächst neu flechten möchte bzw. muss, bräuchte ich wieder mal Euren Rat.

Was könnte ich falsch gemacht haben, dass die Fäden bei meinem Stuhl gebrochen sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an der Qualität des Flechtmaterials liegt (die Fäden waren von der ANDREAS SCHARDT KG)

Ich habe damals beim Flechten die Fäden nicht all zu sehr nass gemacht (die Fäden nur leicht durch einen Schwamm gezogen). Waren sie vielleicht zu trocken? Oder habe ich das Geflecht zu stramm geflochten?

Aufgefallen war mir damals auch, dass einige Fäden beim Durchfädeln manchmal aussahen, als ob sie leicht geknickt waren. Wie kann ich das verhindern.

Über Euren Rat wäre ich sehr dankbar. Vielleicht hat jemand ja ähnliche Erfahrungen gemacht und konnte das Problem lösen.

Viele Grüße Burkhard
 

nflanders

ww-birke
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Hi,

ich kann Dir nicht wirklich helfen, aber viele Behinderteneinrichtungen machen solche Flechtarbeiten sehr sauber (hab dort selber schon einen Schaukelstuhl neu machen lassen).
Lasse es Dir dort mal zeigen, bring nen Kuchen mit...die freuen sich über Besuch!
 

derdad

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Hallo Burkhard!
Wo sind die Fäden gerissen? In der Mitte? Am Rand? An der Innenkante des Sitzrahmens? Dass Fäden reissen, kommt auch bei uns immer wieder vor. Speziell während der Verarbeitung. Manchmal haben wir einen Bund Flechtfäden, da arbeiten wir ohne Probleme, und manchmal müssen wir jeden zweiten Faden ausmustern, weil er schlecht ist. Naturmaterial eben. Üblich ist es bei jedem verwendeten Faden die Reissprobe zu machen. Einfach in beide Hände nehmen und kurz spannen. Reisst er- weg damit. Die "Knickstellen" von denen du sprichts, sind die Rispen der Rotangpalme, aus dem das Material ist. Fahr mit dem Fingernagel über den Faden, dann spürst du die Rispen. Es gibt dann 2 Richtungen, in eine rumpelt es drüber, in die andere hakelt es. Du musst dann den Faden so im Geflecht durchziehen, dass es nicht hakelt, sonst kann es passieren, dass der Faden einreisst.
Dass der Faden wegen zuviel spannens reisst, ist eher nicht. Bei zu viel Spannung passiert es aber schon mal, dass der Holzrahmen aufreisst.
Die Nässe des Fadens ist Erfahrungssache, das ist schwer zu beschreiben. Im Zweifelsfall etwas nässer als zu trocken.
Zum Abschluss möchte ich nur anmerken, neue Leute in unserer Werkstatt brauchen sicher 10-15 Sessel, bis man sagen kann, jetzt ist es akzeptabel. Die ersten 5 sind reine Übungsrahmen, die anschließend wieder aufgetrennt werden, und dann erst kommen die ersten einfachen Sessel, die auch für Kundschaften bestimmt sind. Und da ist immer eine fachkundige Person greifbar.
Es ist eben wie auch sonst im Handwerk- nur Übung macht den Meister.
lg
gerhard
 

zinni69

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Hallo,

danke Euch für die schnellen Antworten. Das mit den Behinderteneinrichtungen habe ich auch schon überlegt. Mal sehen vielleicht schaffe ich das.

Die Fäden sind an unterschiedlichen Stellen gerissen. Mehrere an der Innenseite des Holsrahmens (also nicht an den Bohrlöchern, sondern an der inneren, eigentlich abgerundeten Kante) und einige im inneren Bereich des Geflechts.

Ich werde mir die Fäden vor dem Flechten nach Deinen Methoden Gerhard anschauen. Vielleicht habe ich ja wirklich nicht so gutes Material eingesetzt. Auf jeden Fall werde ich die Fäden mehr einweichen und während des Flechtens mehr befeuchten . Wie ich Dich verstanden habe, kann das nicht schaden.

Das Neuflechten des ersten Stuhls ist nicht die Schwierigkeit. Das macht mir sogar Spaß. Ich muss dazu nur die Sitzfläche wieder vom restlichen Stuhl lösen. Mal sehen wie schwierig das wird.
Aber das ist erstmal mein Problem.

Also noch einmal vielen Dank für die Ratschläge.

Viele Grüße Burkhard
 

derdad

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Guten Morgen!
Eine Frage noch, Burkhard: welche Fadenbreite verwendest du? Hier eine kurze Richtlinie:
Die Fadenbreite richtet sich nach dem Abstand von Mitte Loch auf Mitte Loch. Unter 13mm nehmen wir 2.25mm. bis ca. 20mm kommt 2,5mm Material zum Einsatz. darüber dann 2,75mm.
Der am haüfigsten vorkommende Lochabstand ist so um die 15mm. Das sind Richtwerte und können in speziellen Fällen natürlich variieren.
Bei zu dünnem Material reissen die Fäden natürlich leichter.

lg
gerhard
 

zinni69

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Guten Morgen Gerhard,

der Abstand zwischen den Löchern beträgt 14-15mm. Ich habe Flechtmaterial mit einer Breite von 2,25mm benutzt.
Nach Deinen Richtwerten wäre der Faden etwas knapp in der Breite. Vielleicht könnte das ein Grund sein, warum die Fäden immer mehr reißen!
Ich muss allerdings sagen, dass die Fadenbreite optisch sehr gut gepasst hat.

Was würdest Du mir raten? Soll ich mir lieber breiteres Material (2,5mm) bestellen? (Ich habe aber noch eine ganze Menge 2,25mm Fäden.)

Dir einen schönen Tag.

Burkhard
 

derdad

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Guten Morgen!
Stimmt. 2,25 macht optisch ein besseres Bild als 2,5. Es kommt auch immer auf die Größe des Sitzes an. Bei einem kleinen Gründerzeit- oder Biedermeierstuhl kann man das Schmälere sicher verwenden. Bei normal großen Sitzflächen ist 2,5 sicher besser.
Es gibt eine Alternative die auch sehr gut aussieht und besser hält: mit 2,25 die Senkrechten und Waagrechten, und mit 2,5 einkreuzen, d.h. die Querfäden.

lg
gerhard
 

zinni69

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Hallo,

Ich habe mir die Fäden mit 2,5mm Breite bestellt. Ich bin gespannt wie es damit läuft.
Auf jeden Fall herzlichen Dank für die Tips.

Viele Grüße

Burkhard
 

ckl

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Flechtmaterial

Hallo, habe gerade mit interesse die Beiträge zum Thma gelesen.
Ich hätte auch 2 Fragen:
Gibt es noch andere Hersteller/Lieferanten für Flechtmaterial als die Karl Schardt Kg?
Wie ist der Unterschied in der Haltbarkeit bei Schnurgeflechten zwischen Naturbinsen und den Papierschnüren?

Würde mich sehr über eine Antwort freuen,

Liebe Grüße, Christoph
 

Lupa Romana

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Ich wurde von einem anderen Forum an Euer Forum verwiesen und setze hier einfach mal das gesamte Posting ein, das dort leider unbeantwortet blieb. Hoffentlich kann man mir hier etwas helfen.

"Hallo,

es geht um einen alten Stuhl mit Stuhlgeflecht. Die Sitzfläche, die auf sämtlichen Darstellungen und Anleitungen gezeigt wird, stellt hier kein Problem dar, sondern die Lehne. Auch hier muss das Geflecht erneuert werden. Es ist kein Fertiggeflecht gewesen sondern schon eingeflochten. Nur sind die Löcher auf der Lehne nicht zugänglich. Also die Lehne hat hinten so eine Art Rahmen über das, was die Rückseite des Stuhlgeflechts abdecken könnte und wenn ich mit dem Finger fest über das Holz fahre, meine ich darunter auch die Flechtreste zu spüren. Da ich aber an den inneren Seiten der geflochtenen Lehne keinerlei Ansatz sehe, frage ich mich, wie das geht. Zunächst dachte ich, dass hier ein geflochtener Rahmen in den Stuhl eingesetzt wurde, das scheint mir mittlerweile aber nicht mehr der Fall zu sein, denn mindestens eine Seite des Flechtrahmens dürfte direkt mit der restlichen Lehne durchgehend verbunden sein, so dass diese Möglichkeit ausscheidet.
Dann - und das frage ich mich jetzt ob das stimmt - dachte ich mir, ob nicht über Rückseite der Flechtung eine Zierleiste als Rahmen geklebt wurde. Ich würde das nicht fragen, wenn ich an den Innenseiten des Rahmens irgendeinen Ansatz entdecken könnte.
Und bevor ich etwas falsch- und wahrscheinlich dann auch kaputt mache, wollte ich fragen. Wer schon öfters mit diesen Stühlen zu tun hatte, wird sicherlich wissen, was ich hier meine und welche Technik verwendet wurde. Das nehme ich an.

Falls sich dies mit dem Zierrahmen bewahrheiten sollte, wie kann ich ihn lösen. Der Stuhl ist offenbar noch mit altem Glutinleim verleimt worden, dessen Reste man an diversen Stellen sieht. Daher wird dies erst Recht für den Rahmen gelten. Ich habe gelesen, dass Feuchtigkeit und Wärme hier sinnvoll sein sollten. Gilt das auch, wenn es sich um Knochenleim handeln sollte, der härter und - nach meiner Lektüre - eher für feste Verbindungen verwendet wurde?

Und dann hätte ich noch eine letzte Frage:
Für das Stuhlgeflecht habe ich mir Blauband Nr. 2 udn 4 besorgt. Man kann es angeblich nicht beizen. Stimmt das? In einem anderen Buch habe ich gelesen, dass nach dem Flechten die Sitzfläche mich Schellack überzogen werden soll. Ist das bei Blauband möglich und den könnte man ja dann auch anfärben.

Gelbband konnte ich beim Händler nicht bekommen, weil es hieß, die Herstellung sei zu umweltfeindlich - und da wo ich es einmal preislich sah, hätte das den Wert des Stuhles bei weitem gesprengt, weil man dort gleich riesige Gebinden abnehmen musste. Also wie ist es mit dem Blauband.

Möglicherweise hört sich alles recht ungeschickt an, aber ich bin noch relativ grün im Holz und sage schon jetzt vielen herzlichen Dank.

Andrea "
 

derdad

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Hallo Andrea!
Stell doch mal ein Bild vom Stuhl ins Forum. Vielleicht kann ich helfen.
Geht es um die Rückenlehne? Um welche Art Stuhl handelt es sich? Vermutlich Gründerzeit/Altdeutsch. Da wurde von vorne durchgeflochten und die Öffnungen dann von hinten verschlossen (meist so eine Gipsartige Masse), und dann drüberfurniert oder mit Leisten abgedeckt. Der inner Rahmen ist manchmal wirklich eingesetzt und verleimt- erst anschliessend wurde geflochten.
Breite des Geflechtfadens kommt auf den Lochabstand an. Nr 2 ist sehr fein (2,25mm Fadenbreite- Lochabstand bis ca 14mm). bei normalem Lochabstand (ca 15mm) wird meist Faden Nr. 3 genommen (2,5mm). Faden Nr 4 (2,75mm) nehmen wir nur bei großen Sitzen mit grossem Lochabstand.
Kleine Mengen bekommst du bei Fa. Schardt
Beizen kann man normalerweise jedes Rattangeflecht. Evtl mit Spiritusbeizen oder Lösungsmittelbeizen. Wasserbeizen funktionieren nicht. Anschließend ist lackieren (am Besten farbloser Kunstharzlack) ratsam.

lg
gerhard
 

Alexander DD

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Hallo Gerhard...

...sehr interessant, was Du hier alles schreibst.
...erstmal etwas "Stammtischgelaber" :emoji_slight_smile:)
...über die Jahre habe ich eine kleine Stuhlsammlung zusammengetragen vom Biedermeier bis etwa 20iger Jahre, alle mit Geflecht, was zu erneuern ist und habe auch schon Literatur gekauft.
...diesen Winter möchte ich beginnen mit flechten.

...jetzt habe ich eine Frage.

...da ich hobbymäßig immer mal mit alten Möbeln zu tun habe, bin ich vor Jahren mal gefragt wurden, was man so einer Flechtsitzfläche "gutes tun" könne, weil bei der Benutzerin der Eindruck enstand, das diese "zu trocken" sei und "bald reißen" könne. Das Geflecht war noch vollständig.
...in der Annahme, das Richtige zu tun, habe ich damals die gesamte Flechtung mit einem guten Grundier-Öl eingelassen.
...gemäß der Vorstellung, daß das Öl "nährt".
...war das ein Fehler ?
...mich interessiert Deine Einschätzung, ob ich mit dem ölen, der Fläche den Todesstoß versetzt habe, oder deren Haltbarkeit verlängert habe... !?
...zu der "Kundin" habe ich keinen Kontakt mehr.

VG Alex
 

Mawendy

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Guten Morgen, ich bin neu hier. MeinName ist Marina. Ich habe Mir eure Beiträge durchgelesen und sehe, ich bin nicht allein mit meinem Problem. Leider fand ich noch nicht die Antwort zu meiner Frage.
Wienergeflecht, meine alten Stühle neu erworben, sind leider ziemlich kaputt.
Wie bekomme ich die Rückenlehne m bitte siehe Foto raus oder neu geflochten. Man sieht hinten keine Löcher. Was kann ich tun?
Lieben Dank marina
Nun ist auch noch das Foto zu groß, zweites Problem
 
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