Scheune verschlagen wie?

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Hallo Fachleute,
ich möchte einen alten Stadel neu verschlagen. Ich habe jede Menge neue einseitig gehobelte Bretter. Ich habe jetzt gedacht, dass ich die Bretter bündig mit der gehobelten Seite nach aussen nagle und auf den Stoß innen eine dünne Latte schraube. Da wär aussen alles schön glatt.
Das Problem ist, dass ich das noch nirgends gesehen hab.
Hab ich da irgendeinen Denkfehler?
Zu meiner Entschuldigung: ich bin Programmierer von Beruf.
Gruß
Wolfgang
 

Frankenholzwurm

ww-robinie
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Hallo Wolfgang

Musst dich nicht entschuldigen, niemand ist allwissend:emoji_slight_smile:

Zum helfen gibts ja uns.

Im Prinzip ist dein Vorgehen schon mal nicht schlecht.

Allerdings wird eigentlich die schmale Leiste, die die Brettstöße abdecken soll, auf der Außenseite montiert.

Das hat den Sinn, dass in den Stoß kein Wasser eindringen kann.

Damit wird die Haltbarkeit wesentlich verbessert.

Wenn du nun aber diese Leisten innen anbringst, kann Wasser ungehindert in die Fugen eindringen und recht schwer wieder abtrocknen, was Fäulnis vom Holz recht begünstigt.

Wenn es außen glatt sein soll, wäre es das beste, mit Nut- und Federbrettern zu arbeiten.

Aber bitte möglichst die Bretter senkrecht montieren.
 

wicoba

ww-robinie
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Hallo,
jetzt gehen wir mal davon aus, dass du senkrecht verschalen willst...
Wie Frankenholzwurm schon gesagt hat, die Leisten gehören außen drauf. Die unteren Bretter können mit etwas Luft montiert werden, dann kannst du die Abdeckleisten im Zwischenraum an deine Unterkonstruktion schrauben.

Jetzt wissen wir noch nicht, welche Holzart du zur Verfügung hast. Wenn du über einen Holzschutz nachdenkst könnte die rauhe Seite evtl. nach außen gedreht werden. Die nimmt dann mehr Frabe (Lasur) auf. Wird in der Praxis auch bei Häusern gemacht.
Natürlich wird es da immer unterschiedliche Meinungen geben, aber die Scheunen wurden früher auch nicht mit gehobelten Brettern verschalt und haben viele Jahrzente gehalten. Meistens auch ohne Farbe.


Gruß
Wilfried
 

Dingsda42

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jetzt gehen wir mal davon aus, dass du senkrecht verschalen willst...
Wie Frankenholzwurm schon gesagt hat, die Leisten gehören außen drauf. Die unteren Bretter können mit etwas Luft montiert werden, dann kannst du die Abdeckleisten im Zwischenraum an deine Unterkonstruktion schrauben.

Genau so würde ich das auch machen.
Wenn du nur gleich breite Bretter hast, dann kannst du auch eine Deckelschalung daraus machen.
Sieht dann so aus: http://www.fragdenarchitekt.de/content/binary/Deckelschalung 1b.jpg
Dann brauchst du keine Leisten mehr aus deinen Brettern schneiden.

Waagerecht würde ich die nicht anbringen. Dann bleibt das Regenwasser auf den Leisten stehen. Ganz schlecht.
 

Frank77

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konstruktiv_schraege.jpg


Hallo zusammen,

waagerecht geht auch, das nennt man dann Stülpschalung. Da man dabei die Schalungsbretter noch etwas bearbeiten muss, wäre für einen Laien die Deckelschalung einfacher zu handhaben.
 

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Also, tausend Dank für die vielen Antworten.
Das Holz ist Fichte.
Ich hätte es natürlich schon gern aussen glatt. Was ist mit Nut und Feder? Wenn ich die Bretter auf jeder Seite zur Hälfte einfalze. Aber das Holz wird natürlich schwinden.
Noch ne Frage: Wenn ich Nut-Feder - Bretter nimm, hab ich dann nicht auch das gleiche Problem wie wenn ich von hinten Leisten aufschraube?
Gruß aus der Oberpfalz
Wolfgang
 

lakarando

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Noch ne Frage: Wenn ich Nut-Feder - Bretter nimm, hab ich dann nicht auch das gleiche Problem wie wenn ich von hinten Leisten aufschraube?
Gruß aus der Oberpfalz
Wolfgang

Wenn Du sie senkrecht montierst, ja, weil durch den Kapillareffekt das Wasser schon seinen Weg in die Nut findet.
Daher würde ich Nut-Feder auf jeden Fall waagerecht montieren, die Nutseite nach unten . In der Regel sind die Kanten aussen vor der Feder angefast, so dass das Wasser zusätzlich nach unten abgeleitet würde.

Bei einer "Scheune" , bzw was ich mir unter dem Begriff vorstelle, würde ich dennoch auf eine der vorher genannten Schalungsarten zurückgreifen, Nut-Feder ist dann doch eher was für Gartenhäuschen :emoji_wink:
 

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Nut-Feder

Mit Nut-Feder meine ich keine fertigen Bretter, sonder meine einseitig gehobelten Bretter mit einen Falz auf jeder Seite (180° versetzt) versehen (Oberfräse).
Mit welchen Schwund muss ich eigentlich rechnen? Die Bretter sind ca. 3 jahre abgelagert und aus Fichte. Wenn ich sie aussen gut streiche mit Lasur, kann man dann den Schwund verhindern?
Oder gibt es vielleicht irgend ein Material, mit dem man den Stoß adichten kann?
Gruß
Wolfgang
 

Mitglied 30872

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Hallo Wolfgang,
bei drei Jahre abgelagertem Holz ist das mit dem Schwund nicht so dramatisch, dass sich bei der Verschalung einer Scheune Probleme ergeben. Die Giebel meines Wohnhauses sind mit der von Christian verlinkten Deckelschalung verschalt. Und das war relativ frisches Holz: kein Problem.
Die Bretter werden quellen und schwinden, das kannst Du nicht verhindern, auch nicht mit einer Lasur. Und Du solltest die Stöße auch nicht abdichten. Prinzip muss sein, dass nach einem Regen die Front so schnell wie möglich wieder abtrocknen kann. Da wirft eine Abdichtung eher Probleme auf, da Du sie nirgends zu 100% erreichen wirst. Wenn aber an den Lecks Feuchtigkeit eindringt, was geschehen wird, dann braucht sie umso länger, das Holz wieder zu verlassen. Und das ist schlecht.
Mache das so, wie im link von Christian, und Du wirst das Ende der Fassade nicht erleben.
Grüße
Stefan
 

robert hickman

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Was spräche denn gegen eine Boden-Deckelschalung? Das gibt eine schöne plastische Wirkung und ist einfach zu machen. Aber die Bretter müssen unten unbedingt hinterschnitten werden, bei mir hier mit 30Grad. Außerdem werden die Deckbretter in den Zwischenräumen befestigt! Edelstahlschrauben sind eine gute Idee. Holz auf dem Bild übrigens Douglasie, 28mm stark, behandelt mit OSMO UV-Schützöl, zuletzt vor 2 Jahren. Das Arbeiten am Giebel machte mit der KSS400 richtig Spaß.

Grüße
Robert Hickman
 

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robert hickman

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Ja, weil der die nächsten drei Wochen im Krankenhaus liegt und außer Blutdruckmessen nicht viel zu tun hat :emoji_frowning2:!

Grüße
Robert
 

robert hickman

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Und außerdem Deinen Link zum Architekten prompt übersehen hat. Jedenfalls liegt jetzt Zeichnung und Bild vor!

Gruß
Robert
 
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