Gips - Gesundheit

wolgos

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Hallo,

ich habe gerade in einem anderen Forum gelesen, dass da Atemprobleme nach dem Einbau von Gipsplatten bestanden. Darum eine Frage:
Hat jemand gesundheitliche Probleme mit gipsgebundenen Platten oder sind jemandem solche Probleme bekannt oder zugetragen worden? Mich würde das mal interessieren?

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang
 

lakarando

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Wie wurden denn die Platten verwendet ? Als Trockenmörtel auf Mauerwerk , oder als Ständerwände oder als Innenauskleidung (Dachstuhl ) ?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Problem durch die Gipsplatten selbst kommt, allerdings bei grober Schlamperei durch Dämmstoffe aus Mineralwolle ( wenn man empfindlich ist ) hinter den Gipsplatten.
Ich stell mir das Szenario so vor: Dachstuhlverkleidung, bei der Elektromontage die Dampfsperre durchstoßen + Standard Hohlwanddosen statt winddicht = Luftbelastung mit Dämmstoff ......

Ist aber alles nur eine Hypothese.

Gruss
Thoralf
 

wolgos

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Hallo,
wie gesagt das war ein anderer Beitrag. Die Platten wurden als Schrank/Einbauschrank oder so verbaut. Näheres weiß ich auch nicht. Angeblich war aber der feine Staub vom Sägen so grausam. Kann es da Allergien geben, oder sind die Zusammensetzungen unterschiedlich? Normal Gipskern mit Papier drüber, Fermacell ist ja auch nur Papier mit Gips gebunden.
Gruß Wolfgang
 

lakarando

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Achso, das klingt schon anders, Probleme bei oder unmittelbar nach Verarbeitung der Platten.
Ich hatte angenommen es wären chronische Probleme über längeren Zeitraum durch wohnen in Räumen mit den Platten.
Da weiss ich auch nichts von, hatte zu Zeiten als ich noch als Elektriker tätig war sehr oft mit Gipskartonplatten und deren Verarbeitung zu tun, aber nie Probleme damit gehabt.

Gruss
Thoralf
 

wolgos

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Ja,
es geht mir ja auch um beides. Einerseits bei der Verarbeitung (Sägestaub etc) und auch auf längerer Sicht (Wohngift, Allergien gegen Gips etc). Gipsputze und Gipsplatten werden ja heute überall eingebaut. Ist es absolut unbedenklicht oder gibt es Personen, die darauf reagieren?
(Da Gips ein Organischer Stoff ist, kann er bei Feuchtigkeit schimmeln, Aber das ist dann kein Gipsproblem sondern ein Schimmelproblem.)
Gruß Wolfgang
 

checkalot

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Gips ist in der Tat ein bewährtes Material, wenn es einmal eingebaut ist, dann sollte da nix mehr stauben o.ä. - Gips wird ja idR auch nochmals beschichtet, zB mit Tapete/Farbe/...

Die Hersteller geben selbstverständlich an, dass Gips völlig unbedenklich ist :emoji_slight_smile: So schreibt zum Beispiel Rigips dazu:

"Gips ist völlig geruchsfrei. Außerdem enthält bzw. entwickelt er keine gesundheitsschädlichen Substanzen. All das macht ihn für Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen gut verträglich. Die aus ihm gefertigten Produkte sind es daher ebenfalls. Zudem verbessern sie aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften das Raumklima und die Wohnbehaglichkeit. "

(Quelle: Rigips - Der Ausbau-Profi. (Service & Infos - Ausbautipps & Fragen - Alles über Gips))
 

wolgos

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Na Klasse die Leute von Rigips:
Die wissen ja selber nicht was Gips ist.
ich weiß nicht ob die Formel hier richtig erscheint, aber Gips ist nicht
CaSo4 x 2 H2O sondern
CaSO4 + 2 H2O
und in der Produktion können sich ja auch Verunreinigungen einschleichen. Werden die ganz außer Acht gelassen?
Gruß Wolfgang
 

Mitglied 30872

Gäste
Was ist denn mit diesen Feuchtraumplatten, die grünen Gipskartonplatten meine ich. Sind die nicht gegen Pilzbefall imprägniert? Womit? Vielleicht gibt es damit Probleme, wenn es sich um Fungizide handelt. Oder bin ich da vollkommen falsch?
Grüße
Stefan
 

HendrikW124

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Gips ist nix anderes als industrieller Abfall, fällt u.a. andern in großen Mengen an bei der Reinigung der Abgase von Kohlekraftwerken...naja, manchen bauen sich halt gern Abfall in die Wohnung :emoji_grin:


Gruß

Hendrik
 

wolgos

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Hallo
meines Wissens werden diese Platten nach der eigentlichen Herstellung mit Silikonöl eingesprüht oder -genebelt und so nur gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt.

Und zum Abfall: Es sind halt Kraftwertstoffe:emoji_wink:
Versuchen nicht alle Industriezweige ihren Abfall weiter zu nutzen?
Asche für die Betonindustrie, CO2 für das Baumwachstum
Stroh, Sägemehl, Hobelspäne für die Spanplatten

Gruß Wolfgang
 

Helmut60

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Hallo zusammen,

ich weis nicht so recht..., mich gruselt förmlich wenn ich lese, das jemand Rigipsplatten mit der HSK, OF oder Schleifgerät, ohne Absaugung oder zumindest Atemschutz verarbeitet. Es mag sein das sich aus der Formel für Gips keine Gefährdung ergibt. Dennoch sind die Hersteller von Rigipsplatten... genau so wie die Hersteller von Spanplatten, auch nur Menschen. Daher täte es mich nicht wundern, wenn aus Gründen der Sparsamkeit in den Gips... genau so wie in Spanplatten, Zutaten geraten können, die nicht drauf stehen brauchen, aber letzten Endes während "der staubenden Verarbeitung" Spätfolgen verursachen können.

Daher halte ich es bei allen Bekundungen der Industrie "in Sachen ungefährlich", für Heikel so zu arbeiten.

Seit ich eine HKS habe, hat die grob gerechnet noch keinen 10 m ohne das ein Staubsauger angeschlossen war gesägt. Nicht in erster Linie wegen möglicher gefahren im Staub, sondern weil das sägen mit Absaugung alles zusammen genommen schneller geht, als wenn man hinterher alles Putzen u. zusammenfegen muß. WEnn man dann auch noch gleichzeitig was für seine Gesundheit, den Hausfrieden, und co. tun kann, sollte man solche Möglichkeiten Nutzen.. :emoji_wink:

:emoji_slight_smile: Helmut
 

yoghurt

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Hallo,
ich kenne mich mit Gips nicht weiter aus. Was ich aber beitragen kann, ist, dass es Staubunverträglichkeiten gibt. Das bezieht sich dann nicht auf Hausstaub und den darin enthaltenen Milbenkot, sondern auf Staub in der Atemluft. Ich habe dieses Problem und reagiere auf Staub - egal ob nun Mehl-, Gips- oder Holzstaub.

Gruß

Heiko
 

checkalot

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Hallo,
ich kenne mich mit Gips nicht weiter aus. Was ich aber beitragen kann, ist, dass es Staubunverträglichkeiten gibt. Das bezieht sich dann nicht auf Hausstaub und den darin enthaltenen Milbenkot, sondern auf Staub in der Atemluft. Ich habe dieses Problem und reagiere auf Staub - egal ob nun Mehl-, Gips- oder Holzstaub.

Gruß

Heiko

Hallo Heiko,
wenn du GKB ohne Absaugung sägst oder Spachtelmasse schleifst o.ä., dann bekommst du bestimmt Probleme mit deiner Allergie. Aber was ist wenn in einem Raum GKB verbaut ist?
Gruß
Georg
 

Frank77

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Hallo zusammen,

Feinstaub ist generell ungesund; die hier anwesenden Holzwerker möchte ich darauf aufmersam machen, dass Schleif-/Bohrstaub von Buchenholz krebserregend sein kann und Staub von Nadelholz die Atemwege belastet.
Jeder Handwerker, der mit Stäuben zu tun hat, kennt die passenden Arbeitssicherheitsrichtlinien.

Baugipse werden aus gebranntem Gipsstein hergestellt oder entstsehen als Endprodukt bei der Entschwefelung von Rauchgasen.
Das hat nichts mit "Abfall" zu tun, Hendrik, das ist eine ganz saubere chemische Reaktion aus Schwefel, Sauerstoff, Wasser und Kalk, bei der als Endprodukt eben Gips anfällt.
Die oben zitierten Summenformeln zeigen das, wen's interessiert.
Allergien gegen Gips sind in der einschlägigen Literatur (Allergologie, Baubiologie) unbekannt.
 

yoghurt

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Hallo Georg,
verbaute Materialien sind meinem Husten und mir egal! Ansonsten bemühe ich mich Staubmasken zu tragen, abzusaugen wo es geht und gerade gestern bin ich dann einfach gegangen, bis der Maurer mit seiner Staub-Schweinerei fertig war....

Gruß

Heiko
 

checkalot

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Das hängt an der Partikelgröße: je feiner desto schlimmer... und Hartholzstaub hat ziemlich feine Partikel, welche die Filtermechanismer der Lunge "überlisten" und eben teilweise in der Lunge verbleiben und das tut ihr auf Dauer nicht gut.
 

checkalot

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Vulgo: Abfall :emoji_wink:

Kommt bei mir nicht ins Haus. Leider werde ich den Mist nächstes Jahr vermehrt bei Kunden verwenden müssen...:mad:

... das kann man so pauschal nicht sagen - es ist völlig egal, ob das Produkt bei der Rauchgasentschwefelung entsteht (und daher halt Abfall ist, weil den Schwefel ohnehin niemand haben will) oder aber ob man es als Bodenschatz im Bergbau gewinnt (ja, so hat man früher Gips abgebaut). Chemisch und physikalisch kommt da genau das gleiche Endprodukt raus mit identischen Eigenschaften.

Insofern ist es ok wenn du Gips wegen irgendwelcher Eigenschaften schlecht findest, aber woher das Ganze stammt ist kein Argument :emoji_slight_smile:

Früher nannte man Ergas auch "Abfall" bei der Ölförderung und hat das abgefackelt, heute hat man auch dafür Verwendung bzw. fördert extra Erdgas...
 

Georg L.

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Bei Heidelberg
es ist völlig egal, ob das Produkt bei der Rauchgasentschwefelung entsteht (und daher halt Abfall ist, weil den Schwefel ohnehin niemand haben will) oder aber ob man es als Bodenschatz im Bergbau gewinnt (ja, so hat man früher Gips abgebaut).
Gerade der bergmännisch abgebaute Gips war je nach Gewinnungsgebiet mehr oder weniger mit Thorium belastet (radioaktiv!). In unserem Institut sollte vor etlichen Jahren ein sogenannter "Low-Level-Raum" für empfindliche Radioaktivitätsmessungen eingerichtet werden. Dabei wurde festgestellt daß in manchen Räumen der Gips an der Wand fast genau so stark strahlte als die Umgebung nach Tschernobyl und das von Natur aus. Also nicht jedes Naturprodukt ist auch gesundheitlich unbedenklich.
Und was die Verwendung von Gips aus der Rauchgasentschwefelung angeht. Der fällt in solch aberwitzigen Mengen an, daß es sich für die Gipskartonplattenhersteller überhaupt nicht lohnt das Material irgendwie zu strecken, denn billiger als diesen Gips bekommen sie wohl keinen Rohstoff.
 

Dingsda42

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Vielleicht sollten wir in Zukunft alle nur noch in solchen Anzügen herumlaufen
Trekkchem_Light.jpg


Ach, halt. Was für Schadstoffe mögen wohl in dem Zeug stecken, aus dem der Anzug hergestellt ist? Und was ist in dem Filter drin? Ich mein, die Luft die da durchgeht, atmet man ja direkt ein...
 
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