rolldinger
ww-nussbaum
Hallo,
ich beschäftige mich zur Zeit damit, Gussführungen von Werkzeugmaschinen durch Flachschaben zu überarbeiten. Dabei kam ich auf die Idee, Holz auf diese Weise zu bearbeiten und musste feststellen, dass das richtig gut geht. Ich habe noch nie gehört, dass dies praktiziert würde, darum will ich es hier vorstellen.
Ein Flachschaber ist ein 20-40cm langes, 20-30 mm breites und ca. 5mm dickes Recheckprofil aus Werkzeugstahl mit einer möglichst harten Schneide an der einen Stirnseite und einem Griff an der anderen, hat also von den Abmessungen und der Form her Ähnlichkeit mit einer größeren Werkstattfeile oder auch einem langen Stechbeitel. Im Unterschied zum Stechbeitel beträgt der Keilwinkel der Schneide nicht 20....30°, sondern etwas über 90°. Außerdem ist Schneide üblicherweise bogenförmig, mit einem Radius von 30...100 mm
Mit dem Schaber kann man ähnlich arbeiten wie mit einer Ziehklinge, allerdings unterscheiden sich die möglichen Einsatzgebiete, und man macht die Späne beim Schieben, statt beim Ziehen. Man kommt mit dem Schaber an Stellen, die der Ziehklinge verborgen bleiben.
Z. B. lassen sich wunderbar Holzflöckchen von klemmenden Zinken abtragen, bei voller Kontrolle des Abtragsortes (Im Gegensatz zum Feilen von Flächen oder zum Schleifen). Beim Feilen und Schleifen wird eine Fläche gerne konvex, mit dem Stechbeitel ist schnell mal zu viel weg.
Der Schaber mag am liebsten hartes Holz. Auch Hirnholz ist kein Problem.
Aus einer alten Feile ist ein Flachschaber schnell hergestellt. Feilenzähne zum vorderen Ende hin an allen Flächen restlos abtragen, Radius anschleifen. Keilwinkel der Schneide ca. 95°. Am besten anschließend Feilenende glühen und in Wasser abschrecken für maximale Härte. Nicht anlassen. Beim Nachschleifen darauf achten, dass sich die Schneide möglichst wenig erwärmt, sonst ist die Härte schnell beim Teufel. Wenn sich Anlauffarben bilden, war 's bei weitem zu heiß. Im Prinzip zählt jedes Grad.
Das Nachschleifen am Schleifbock ist sehr unkompliziert, eine Sache von Sekunden!
Hat das außer mir schon mal jemand praktiziert?
Gruß
Bernd
ich beschäftige mich zur Zeit damit, Gussführungen von Werkzeugmaschinen durch Flachschaben zu überarbeiten. Dabei kam ich auf die Idee, Holz auf diese Weise zu bearbeiten und musste feststellen, dass das richtig gut geht. Ich habe noch nie gehört, dass dies praktiziert würde, darum will ich es hier vorstellen.
Ein Flachschaber ist ein 20-40cm langes, 20-30 mm breites und ca. 5mm dickes Recheckprofil aus Werkzeugstahl mit einer möglichst harten Schneide an der einen Stirnseite und einem Griff an der anderen, hat also von den Abmessungen und der Form her Ähnlichkeit mit einer größeren Werkstattfeile oder auch einem langen Stechbeitel. Im Unterschied zum Stechbeitel beträgt der Keilwinkel der Schneide nicht 20....30°, sondern etwas über 90°. Außerdem ist Schneide üblicherweise bogenförmig, mit einem Radius von 30...100 mm
Mit dem Schaber kann man ähnlich arbeiten wie mit einer Ziehklinge, allerdings unterscheiden sich die möglichen Einsatzgebiete, und man macht die Späne beim Schieben, statt beim Ziehen. Man kommt mit dem Schaber an Stellen, die der Ziehklinge verborgen bleiben.
Z. B. lassen sich wunderbar Holzflöckchen von klemmenden Zinken abtragen, bei voller Kontrolle des Abtragsortes (Im Gegensatz zum Feilen von Flächen oder zum Schleifen). Beim Feilen und Schleifen wird eine Fläche gerne konvex, mit dem Stechbeitel ist schnell mal zu viel weg.
Der Schaber mag am liebsten hartes Holz. Auch Hirnholz ist kein Problem.
Aus einer alten Feile ist ein Flachschaber schnell hergestellt. Feilenzähne zum vorderen Ende hin an allen Flächen restlos abtragen, Radius anschleifen. Keilwinkel der Schneide ca. 95°. Am besten anschließend Feilenende glühen und in Wasser abschrecken für maximale Härte. Nicht anlassen. Beim Nachschleifen darauf achten, dass sich die Schneide möglichst wenig erwärmt, sonst ist die Härte schnell beim Teufel. Wenn sich Anlauffarben bilden, war 's bei weitem zu heiß. Im Prinzip zählt jedes Grad.
Das Nachschleifen am Schleifbock ist sehr unkompliziert, eine Sache von Sekunden!
Hat das außer mir schon mal jemand praktiziert?
Gruß
Bernd