Selbstbau Holzschuppen als Pultdach

Eigeninitiative

ww-pappel
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Hallo erstmal in die Runde,

ich bin neu hier und hab mich angemeldet weil ich einen Holzschuppen selbst bauen möchte und dazu Rat oder besser gesagt Bestätigung oder Ablehnung meiner Ideen bräuchte.

Es soll ein Schuppen mit einer Breite von 6 Meter (freitragend) und einer Tiefe von 7 Meter (freitragend) mit Dachüberstand von je 1 Meter je Seite werden. Eingedeckt mit Trapzeblech, darunter Lattung und Konterlattung und Holzverschalung.

Ich selbst habe weder Zimmerer noch einen anderen handwerklichen Beruf erlernt, kann mir allerdings sehr gut weiter helfen und möchte das Projekt eigentlich komplett in Eigenleistung umsetzen. Geräte zum Aufstellen sind aus dem Nebenerwerbslandwirtschaftsbetrieb vorhanden.

Also habe ich mich mit meinem gefährlichen Halbwissen und ein paar YouTube Videos auf die suche im Internet gemacht um erstmal die grundsätzlichen Gewichte ausfindig zu machen und die Stärke der Hölzer mit einem kostenlosen Berechnungsprogramm im Internet zu klären. Zu folgendem bin ich gekommen:

Schneelastzone 2 -> 150 kg Schneelast je qm
Trapezblech -> 10 kg je qm
Unterschalung 24er Bretter -> 11,3 kg je qm (beim Holz habe ich überall C24 mit 470 kg/m³ angenommen)
Unterlattung 75 cm Abstand 4/6er Latten -> 1,50 kg je qm
Lattung 35 cm Abstand 4/6er Latten -> 3,23 kg je qm

Somit ein Gewicht von rund 176 kg je qm Dachfläche auf den Sparren.
Die Berechnung mit dem Programm hat ergeben dass ich Sparren bei einem Sparrenabstand von 1 Meter in einer Dimension von 12x20 cm brauche
Somit ergeben die Sparren wieder ein Gewicht von 11,3 kg je qm

Dann habe ich die Berechnung der Dimension für den Sturz vorne und hinten durchgeführt. Also habe ich pro Sturz das Gewicht von Dachaufbau+Schneelast+Sparren für die halbe Tiefe des Gebäudes plus 1 Meter Dachüberstand vorne oder hinten eingegeben. Den Dachüberstand links und rechts habe ich außen vor gelassen, dieser belastet meiner Meinung nach den Sparren in der Mitte nicht bezüglich der Biegung sondern entlastet eher. Es ergab sich eine Belastung von 5060 kg. Daraus ergab sich eine notwendige Stärke von 18x34 cm.

Als nächstes habe ich die Dimension der Steher berechnet. Dazu ein Viertel vom Gewicht der Dachfläche plus der Flächen des Dachüberstands in halber Tiefe und halber Breite. Draus ergab sich ein Mindestmaß von 14x14 cm je Steher. Da stellt sich mir aktuell die Frage ob es nicht Besser wäre wenn die Steher die selbe Fläche haben wie der Sturz breit ist um aufzuliegen. Aktuell hätte ich ja einen Sturz mit 18 cm Breite und einen Steher mit 14 cm. Da frage ich mich ob nicht ein Maß von 18x14 cm auch bei den Stehern besser wäre.

An den Seitenwänden hätte ich noch einen Riegel und in jeder Ecke ein Kopfband zur Aussteifung eingezogen. Das kann man an meiner Zeichnung wahrscheinlich besser erkennen. Bezüglich der Verbindungen wollte ich mir einen Kettenstemmer anschaffen um entsprechende Löcher für Zapfen Fräsen zu können. So sollen in den Sturz links und rechts ein Zapfenloch gefräst und auf einen Zapfen auf dem Steher verbunden werden. Die Zapfen hätte ich dann einfach mit Holzschrauben im Zapfenloch fixiert. Genauso sollten in die Steher Zapfenlöcher gefräst und die Riegel mit einem Zapfen eingebaut werden. Bei den Sparren hätte ich an den Punkten wo sie auf dem Sturz aufliegen eine kleine Ecke ausgeschnitten, sodass sie auf einer Länge von circa 8 cm auf dem Sturz aufliegen. Diese dann auch mit Holzschrauben fixiert. Die Kopfbänder hätte ich im 45 Grad Winkel gefertigt und mit Schrauben befestigt (ohne Zapfen und Zapfenlöcher)

So dass war jetzt mal viel gefährliches Halbwissen zu meinem Projekt, also auf KEINEN Fall als Anleitung nehmen und nachmachen. Ich hoffe mir können hier ein paar Leute weiter helfen und sagen ob ich mich auf dem Holzweg befinde oder das tatsächlich was werden könnte. Das das alles nicht die große Handwerkskunst wird, ist mir selbstverständlich klar. Allerdings bin ich der Typ Mensch der einfach Freude hat so etwas selbst zu erschaffen. Sind meine Gedanken bezüglich der Verbindungen gut oder muss ich etwas verbessern? Oder habe ich vielleicht einen Denkfehler und kann sogar etwas ganz Weglassen.

Bei den Gewichten habe ich der Einfachheit halber auch die Schrauben, Dachrinnen, Seitenblenden weggelassen. Und bitte entschuldigt, sollte ich falsche Begriffe für die Teile verwendet haben, ihr dürft mich gerne korrigieren ich lerne gerne dazu.

Ich freue mich auf eure Antworten.
 

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Martin45

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Zunächst.
Mut 6x7m freitragend tue ich mich schwer. Und 18x34er Pfetten sind ja schon fette Brummer, das bestätigt mir mein Bauchgefühl.
Anderer Punkt.
Wenn da unter/von unten 8x9m Fläche der Wind fegt, hast du aber ordentliche Lasten, die zu deiner statischen Annahme dazu kommen. Mir wären da 2 kleine Kopfbänder was knapp. Und die Fundamente müssen das auch mit abkönnen.
Gibt meiner Erfahrung nach Ecken, da geht das gut, gibt Ecken, da fliegt dir das nach 4 Wochen durch die Gegend.
 

IngoS

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Hallo,

Kauf dir nen Carport 6 x 7m.
Da hast du den Abbund, die Statik und Verbindungsmaterial dabei. Kostenmäßig eher nicht teurer, als das Material selbst zu kaufen. Arbeit zum Aufbau und Dacheindeckung hast du dann noch genug.
Meine gemauerte Doppelgarage hat eine Dachfläche von 80qm. Wenn ich mir da überlege, dass das auf vier Pfosten stehen soll, da hätte ich schon Bedenken.

Gruß Ingo
 

Friederich

ww-robinie
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Bei den Sparren hätte ich an den Punkten wo sie auf dem Sturz aufliegen eine kleine Ecke ausgeschnitten
Nennt sich übrigens "Kerven". Hätt ich auch gemacht.

Für so eine große Fläche hätt ich lieber 8 Steher genommen. Dann könntest Du in den Dimensionen von Steher, Pfetten und Sparren deutlich deutlich schwächer bleiben.

Bezüglich der Verbindungen wollte ich mir einen Kettenstemmer anschaffen um entsprechende Löcher für Zapfen Fräsen zu können.

Das Geld würde ich mir sparen; das geht auch mit Säge und Stemmeisen.

Würd ich mir sparen; bei einem Holzschuppen.

Sparren bei einem Sparrenabstand von 1 Meter in einer Dimension von 12x20 cm
Rechteckiger Querscnitt (hochkant) ist grundsätzlich besser.

Der Schuppen scheint mir insgesamt recht groß. Würd ich mir nochmal überlegen. Kommt da überhaupt gut Licht rein?

Bei so einer großen Dachfläche ist vielleicht Satteldach eher angebracht als Pultdach..(?)

Ich würd mir mal ein Fachbuch für Zimmerleute zulegen. Gibts bestimmt gebraucht ganz bilig. Bringt bestimmt mehr, als Youtube-Filme von Hobby-Handwerkern.

Schon mal angedacht, irgendwann Photovoltaik aufs Dach zu bringen? In dem Fall wäre steiles Satteldach mit Ost-West-Ausrichtung wohl ideal.
 
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Dale_B_Cooper

ww-robinie
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Wenn Schneelast v.a. dimensionierend wird, muss man nicht sowas wie Schnee- plus halbe Windlast rechnen? Nach Eurocode?
Bei so einer schönen großen Fläche kann man ja auch noch Lasten für PV einrechnen. Das sollte wenig ausmachen, aber besser jetzt schon mal drüber nachdenken vielleicht.
 
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