Mehrwert Hobel No. 7?

bast_ig

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Hallo zusammen,

ich weiß, es hängt alles vom individuellen Einsatzzweck ab - trotzdem würde mich Eure Perspektive interessieren:

Findet Ihr einen Eisenhobel No. 7 zum Abrichten sinnvoll und nutzt Ihr ihn auch?

Meine nächstkleinere Größe ist ein Dictum No. 62, damit habe ich aber noch keine Teile über 1,2 m abgerichtet. Und auch da ging es schon nicht ganz einfach. Ich bin nicht sicher, ob der Längengewinn von 20 cm (aber 40 Prozent) einen großen Vorteil bringt, wenn die Teile eh schon deutlich länger als der Hobel sind.

Eine Holzraubank habe ich auch, aber da bekomme ich keine gescheiten Ergebnisse hin, weil die schon zu oft wieder abgerichtet würde, denke ich. Die Sohle ist total aus dem Winkel.

Danke Euch und Grüße
Basti
 

rafikus

ww-robinie
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Auge, Geduld, gute Überlegung dafür, was man da macht.
So kann man auch mit einem Doppelhobel und einem No. 6 (bzw Raubank) Teila auch über 1,2m abrichten, scharfe Eisen vorausgesetzt.
 

ChrisOL

ww-robinie
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Moin,

Es ist wie du schon schreibst. Es kommt stark darauf an was du vorhast und welche Maschinenerstattung du hast.

Ich nutze die Raubank also den Hobel #7 zum abrichten und plan hobeln von großen Tischplatten. Nach dem Verleimen gibt es zwischen den Lamellen immer einen kleinen Versatz. Und da nehme ich dann gern die Raubank. Später wird dann fein geschliffen.

Zum Fügen von langen schmalen Kanten hilft auch ein langer Hobel wenn man dafür keine Maschinen hat.

So richtig häufig kommt das jetzt nicht vor aber vermissen möchte ich die Rauhbank nicht.
 

flüsterholz

ww-robinie
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Abrichten von 2m Bohlen/Brettern finde ich nicht so einfach und dann noch gleichmäßig auf Dicke, da wirst du viel üben müssen. So bis etwa Kommodengröße habe ich immer versucht von Hand abzurichten. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Größere Sachen bring ich in die Schreinerei. Die ist aber auch fast nebenan. Für eine ADH fehlt mir einfach der Platz, obwohl ich immer öfter über einen Kauf nachdenke.
Persönlich finde ich das Abrichten der Fläche mit einer Raubank aus Holz auf Dauer angenehmer. Hauptsächlich wegen des geringeren Gewichtes und man muss nicht dauernd die Sohle nachwachsen.
Für Kanten nehme ich aber lieber die Raubank aus Metall (Veritas). Durch den tieferen Schwerpunkt und den zusätzlichen Anschlag ist es ein Kinderspiel, einen 90° Winkel zur Fläche hinzubekommen. Für kürzere Kanten oder Flächen, die ich mit einem Zug hinbekomme, nutze ich aber auch lieber den 62er.
 
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bast_ig

ww-ahorn
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Danke Euch schon mal!
Ich habe auch eine kleine Kombi-Hobelmaschine, da gehen mit Gefühl und Toleranz an Intoleranzen auch längere Teile gut. Wegen der Lärmentwicklung und weil ich sie erst aufbauen muss und es dann es fummlig ist, die Abrichte (Metabo HC260) präzise einzurichten, richte ich meist per Hand ab.

Auf Dicke dann aber an der Hobelmaschine, wenn es viele Teile sind oder wiederholgenau sein soll. Das finde ich nicht trivial, wenn ja immer das Risiko besteht, bei einem Teil übers Ziel hinauszuschießen oder man zu oft nachbessern muss. :emoji_slight_smile:

Gerade bei breiten und langem Teilen finde ich es schwer, dass sowohl Winkligkeit als auch eine Planheit in der Länge erreicht und gehalten werden. Vielleicht bringt mir da das Mehr an Länge was. Gewicht und Haftreibung stören mich bei den Metallhobeln bis jetzt nicht. Eher, dass die Hobelbank dann gleich mitfährt. :emoji_slight_smile:

Ich werde es ohne Probieren nicht erfahren. :emoji_slight_smile:

Ich glaube, ich werde mal zuschlagen. Danke für den guten Input! Ich werde berichten!

Grüße
 

bast_ig

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@rafikus, Du hast ja bereits vor einiger im Forum kommentiert, dass Du auch mit kleinen Hobeln gut große Teile bearbeiten kannst. Danke! Dass war für mich Motivation, dass ich einfach angefangen habe, das auch zu lernen! :emoji_slight_smile: Das ist nochmal eine komplett eigene Dimension der Holzbearbeitung, finde ich, wenn man von Maschinen kommt. Sehr lehrreich. Für mich war das der Einstieg, bei einigen Projekten möglichst viele handwerkzeuggerechte Techniken einzusetzen. Die Ergebnisse haben ja eine ganz eigene Ästhetik.

Plus: es ist einfach schön zu erfahren, dass man im Prinzip auch mit wenig oder ohne Maschineneinsatz arbeiten kann. Das hat für mich im Hobbybereich die Fixierung und Maschinen stark entspannt, wenn man nicht das Gefühl hat, von teuren Geräten abhängig zu sein, wenn man im kleinen Rahmen unterwegs ist.

Grüße
 
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