Holzartverwirrung Tischschublade - Kirsche oder Buche oder?

bast_ig

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

ich habe sehr günstig einen kleineren Tisch über Kleinanzeigen abgeholt - "von der Oma in Kirsche" war die Aussage. Ich bin da unbedarft, könnte also auch schon nicht Kirsche sein.

Der Tisch ist sicherlich weit in der Nachkriegszeit gefertigt worden, sieht aber handwerklich aus.

Die Platte hat schönes Holz, zwei der Lamellen sind mindestens 20 cm breit. PXL_20251012_160929505.jpg

Was mich verwirrt, ist, dass drei Holzarten eingesetzt wurden. Die Zarge hat Anteile in Nadelholz, das ist ja ganz üblich. Bei den zwei Schubladen sind die Böden massiv Nadelholz, bei den Seiten bin ich aber unsicher.

Von der Seite, rechts zum Vergleich die Blende der Schublade - beides teils angehobelt:
PXL_20251012_155112712.jpg

Anschnitt:
PXL_20251012_162348109.jpg

Das Holz ist recht fest, fühlt sich nicht nach Nadelholz an.

Meine Fragen: Kann das Buche sein? Oder ist der Rest vom Tisch keine Kirsche?

Danke Euch und LG
Basti
 

bast_ig

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Danke Dir für die Einschätzung!

Das komische ist, Deckel und Hinterseite der Schublade sind wieder aus Nadelholz. Da hat es jemand genau genommen mit der Qualitätsabstufung. :emoji_slight_smile:

LG
 

bast_ig

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...und/oder vielleicht auch einfach das Beste aus dem gemacht was zur Verfügung stand.

Ja! Ich kann nicht so gut alle Farben sehen, deswegen war Eure Einschätzung für mich interessant. :emoji_slight_smile:

Vielleicht ist es auch ein Grund, fällt mir gerade erst ein, dass der Schubkasten auf Hartholz läuft.

Die Platte war auch interessant mit der Zarge verbunden; Gratleisten unmittelbar neben der Platte und dann einfach mit vier Rundstäben durch Platte und Gratleiste.
 

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Holzsinn

ww-robinie
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Es handelt sich hier um eine klassischen Tisch in recht ordentlicher handwerklicher Ausführung. Das edlere Kirschbaumfurnier wurde auf Nadelholz geleimt - ganz normal - die konstrukriv wichtigen Teile sind aus Hartholz, d.h. Buche oder Kirsche. Auch die Gratleiste unter der Platte deutet auf handwerklich korrekte Verarbeitung hin, zumal die Platte aus massivem Kirschbaum zu sein scheint. So kann sie arbeiten, ohne zu reißen. Das ist ein schöner, solide gebauter Tisch!
Melanbie
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bast_ig

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Eine ganz klassische Befestigung. Auch bei Bauerntischen ist es meist so.
LG Gerhard

Ich hatte das vorher nie gesehen, halte ich aber für eine ganz einfache Lösung, die ganz ohne Nutklötze/Langlöcher usw. auskommt, falls man eine Gratleiste hat. :emoji_slight_smile:

Scheint nicht mehr verbreitet zu sein, sonst im Internet oder hier im Forum bin ich noch nicht bewusst darauf gestoßen. Vielleicht aus ästhetischen Gründen, weil dann neben der Zarge nochmal eine Leiste ist.

LG
 

bast_ig

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Ah, schön, dass Du das verlinkst. Das Projekt hatte ich auch mal gelesen, aber die Konstruktion wohl nicht genau überrissen. Du hast es also so gemacht, dass Du die Gratleisten jeweils an der Seite mit Leiste verstärkt hast und dann Tisch und Zarge mit einem Rundstab frontal in die Leisten verbunden hast?

War der Grund für die Anbringung der Leisten, dass es so einfacher war, Platte und Zarge zu positionieren und weil man dann die Länge der Leisten perfekt anpassen kann?

Finde ich jedenfalls richtig gut, diese Variante.

LG
 

Lorenzo

ww-robinie
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Ich hab ein sehr schlankes Gestell gebaut, das Holz war aber nur lufttrocken, und ich wollte den Zargen nicht zumuten die Platte gerade zu halten.
Das machen jetzt die Gratleisten, die aber für die ganz schlichte Optik im Zargengestell versteckt sind.
Die Position der äußeren Gratleisten musste sehr genau stimmen, die Gratleiste in der Mitte wurde dann zusätzlich mit 2 Zargen flankiert. So sind alle 3 Gratleisten mit dem Gestell verbunden, so wird die schlanke Konstruktion trotzdem ziemlich stabil. Für einen Esstisch grenzwertig, aber mittlerweile ist der Tisch schon lange mein Schreibtisch, und in der Funktion bewährt er sich problemlos.
 
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