Schärfen nur mit DMT Dia-Sharp 600 und Shapton Glass Stone 6000

Grizzlybär

ww-pappel
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Liebe Woodworker,

Zum Schärfen meiner Stemmeisen (gewöhnliche/westliche und japanische) bin ich auf der Suche nach einer sinnvollen Kombination von Schleifsteinen bzw. Schleifmitteln.
Deshalb überlege ich mir zum schärfen einen DMT Dia-Sharp Diamantstein mit einer 600er Körnung sowie einen Shapton Glass Stone mit einer Körnung von 6000 zu verwenden.
Würde diese Kombination alleine eurer Erfahrung nach zu geeigneten Ergebnissen führen?
Es gibt natürlich noch Schleifsteine mit Körnungen zwischen den beiden genannten Stufen, welche aber natürlich auch kosten .
Es gibt natürlich auch preiswertere Schleifsteine, welche in feinerer Abstufung so viel oder sogar weniger kosten würden als der DMT Dia-Sharp 600 und der Shapton Glass Stone 6000, aber dazu bräuchte man zumindest zusätzlich einen Block zum Abrichten dieser Steine.
Von der gewählten Kombination erhoffe ich mir eine lange Standzeit und ein kürzere Zeit zum Schleifen.

Meine Überlegungen basieren unter anderem auf dem Artikel https://www.woodmagazine.com/tool-reviews/chisels/shop-tested-sharpening-stones aber ich freue mich, falls ihr mich korrigiert.
 
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Sesalzburger

ww-birke
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Ich würde zumindest noch eine Körnung zwischen 600 und 6000 nehmen. Da schärfst du dir nen Wolf.

wobei ich 6000 schon arg fein finde. Wenn ich von Hand schärfe höre ich üblich bei max 3000 auf.

Meine Empfehlung wäre 600 - 1200 - 3000
 

Grizzlybär

ww-pappel
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Vielen Dank für deine Einschätzung bzgl. der hohen Körnung.
Das Nachschleifen der vorhergehenden Körnung dauert sicherlich umso länger, je feiner die Körnung.
Dann wäre vielleicht auch der Shapton Glass Stone 2000 eine Möglichkeit (spontan sehe ich keinen mit einen Körnung von 3000).
 

ChrisOL

ww-robinie
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Moin,

Die 600er Körnung finde ich fast zu grob. Öfter mal abziehen um eine scharfe Schneide zu erzielen, da reicht es mit 1000 anzufangen.

Die 6000 finde ich passend zum abziehen und polieren. Ggf noch ein Stein dazwischen.

Wenn du bei 1000 anfängst kannst du auch direkt auf 6000 springen.

Den Dia Stein kannst du verwenden um
die Stein plan abzurichten.

Die Shapton Steine mit dem Glasboden sind schon sehr hart gebunden und bleiben lange Plan.
 

werists

ww-robinie
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Ich denke auch der Abstand von 600 zu 6000 ist viel zu groß.
Ich habe Shapton 500 - 1000 - 3000 und zusätzlich noch ein oder zwei gröbere Steine (100/200) für Scharten.

Zum Nachschärfen fange ich oft auch direkt mit dem 1000'er an.
 

hainwerker

ww-kastanie
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Ich bin grundsätzlich Fan von möglichst simplem Schleifen und nicht zu viel tamtam und hokuspokus dabei. Den zwei Steine Ansatz finde ich also gut, aber die Lücke wäre mir auch zu groß.
Hier ein hilfreicher Link, im dem alle Arten Korngrößen anzugeben in micron übersetzt wurden: Feine Werkzeuge Schleifmittel Tabelle

Dein Plan wäre von 25 micron auf 2,5 zu wechseln. Selbst bei einer Microfase dürftest du lange brauchen die Riefen vom ersten Stein rauszubekommen. Mir wären die 2,5 micron selbst für ein Abziehleder schon etwas zu fein.
Ich nutze einen Diamantsteine von sharpal mit 45 micron und 12 micron. Das funktioniert als Stufe sehr gut. Abgezogen mit Diamantschleipaste 5-7 micron auf einem Leder. Mehr als Hirnholz sauber und ohne Kraftaufwand von jedem Holz zu schneiden, was einem unter die Klinge kommt, braucht man nicht und das funktioniert damit einwandfrei. Mach dir also weniger Stress und nimm was gröberes. Die zusätzliche Schärfe eines feineren Steines ist nach ein paar Hobelzügen weg. Lieber schnell nachschleifen können als noch sich einen Wolf zu schleifen für ein in der Praxis (meiner Meinung nach) irrelevanten Schärfegewinn. :emoji_slight_smile:
 

rafikus

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Da ich schon vor längerer Zeit damit angefangen habe meine Eisen mit einer Mikrofase zu schleifen, reicht mir eigentlich ein 800er Stein und ein 6000er oder 8000er. Da bei einer Mikrofase nach dem 800er nicht die ganze Fase mit dem feinen Stein geschliffen werden muss, dauert es nicht allzu lange um alle Spuren des groben Steins weg zu bekommen.
Jetzt fragt sich, inwieweit die 600er Angabe an einer Diamantplatte mit den Angaben bei den synthetischen Steinen übereinstimmt? Das weiss ich nicht, aber ich bin der Meinung, dass es durchaus einen Versuch wert ist es nur mit den zwei genannten Abstufungen anzugehen, sofern man mit der Mikrofase klar kommt.

Wenn ich ein sehr vermacktes Eisen auf einem langsam laufenden, nassen, Schleifstein geschliffen habe, dann nutze ich sehr oft die entstandene Hohlfuge um eine bequeme Auflage zum händischen Schleifen auf den Banksteinen zu haben. Dann wird mit mehreren Körnunen bis zum 6000er oder 8000er gearbeitet. Ein Sprung vom 800er direkt auf den 6000er wäre mir da zu groß.
Die Hohlfase wird dabei nicht ganz weggeschliffen, dass passiert erst nach und nach, bei jeder Schleifaktion etwas mehr.
 

Schreinersein

ww-esche
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Oder halt am Ende auf einem Lederriemen abziehen. Entweder mit Schleifpaste oder ohne, dann kannst Du mit einem 'gröberen' Stein aufhören. Ich hab irgendeinen 25 Jahre alten Kombikunstein von Dick, glaube 1000/3000 und ein altes kleines Reststück belgischer Brocken. Oft langt es 1000 + belgischer Brocken + zwei drei Mal trocken übers Leder zu ziehen. Wobei der belgische Brocken unschlagbar ist, ich hoffe, ich schaffe es nicht, den ganz runter zu schleifen. Wobei der eigentlich zu klein für (große) Stecheisen ist und noch einen Riß hat, trotzdem greife ich immer wieder zu dem Stein. Fürs Leder habe vor ewigen Zeiten einen auseinanderfallenden alten Wanderrucksack von meinen Opa geschlachtet, den Lederriemen einfach auf ein dünnes Stück Massivholz zweiseitig geleimt um eine einigermaßen spitz geschliffene Ecke.
 

ProcessIng

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Auch beim Schärfen führen viele Wege nach Rom. Bei der Beschränkung auf zwei Steine kommt mir direkt die Art und Weise zu Schärfen von Rob Cosman in den Sinn. Es gibt von der Fa. Trend eine kombinierte Diamant-Schleifplatte mit 400/1000, die zum Schärfen und mit der groben Seite gleichzeitig Abrichten des Abziehsteins genutzt werden kann. Bei dieser Art wird nur die Mikrofase geschliffen und poliert. Da kann der Abziehstein auch feiner sein. Cosman empfiehlt von dem 1000er Dia auf 16k Glass Stone zu springen. Ich mache das mittlerweile auch so und habe keinerlei Probleme in kürzester Zeit gute Ergebnisse zu erzielen. Hier gefällt mir auch, dass keine Zeit zum Wässern von Banksteinen erforderlich ist. Kurz Wasser drauf und es kann losgelegt werden.
Zum Herrichten von Hobeleisen oder Stechbeiteln ist dieses Setup aber nicht vollständig. Hier bedarf es tatsächlich Zwischenschritten. Ich habe dazu noch (günstige, da selten in Gebrauch) 3000er und 8000er.

Auch den Ansatz von Paul Sellers habe ich mal ausprobiert, jedoch nur mit der 400/1000er Diamant-Platte und danach auf den Lederriemen mit Chromoxid. Funktioniert auch gut und man spart sich den Abziehstein zum Schärfen. Da ich so oft aber nicht schärfe, brauchte ich immer erst ein wenig um in den Bewegungsablauf reinzukommen und zu einem guten Ergebnis zu kommen. Dadurch habe ich diese Art wieder verworfen.
 

Grizzlybär

ww-pappel
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Wow, vielen Dank für eure Antworten, welche mir viel mehr helfen als alles, was ich über eine Google-Suche gefunden habe.

Die Veranschaulichung anhand der Dicke von roten Blutkörperchen gemeinsam mit der Überlegung, dass diese Schärfe nach wenigen Zügen im Holz wieder abgenutzt sein wird hilft sehr beim Verständnis.

Da mir das Schleifen von Hand noch nicht zuverlässig genug gelingt würde ich mit der Veritas MKII Schärfhilfe arbeiten, womit sich auch sehr gut eine Mikrophase anlegen lässt.

Der DMT Dia-Sharp Stein fein/extra-fein würde dann noch eine Zwischenstufe bieten. Der Preis für den 6" Stein (d.h. 15 x 6cm) wäre für mich bezahlbar.
Nützt sich die Rolle er Schärfhilfe auf den Diamantsteinen eigentlich schneller ab?
 

hainwerker

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Wahrscheinlich ein wenig, Diamant nimmt ja recht schnell Material ab. Aber bestimmt nicht so sehr, dass man da Sorge haben sollte. Ich nutze meine günstige Schleifhilfe regelmäßig auf Diamantsteinen und da ist überhaupt kein Problem in Sicht.

Ich glaube mit dem fein/extra fein dürftest du bestimmt glücklich werden, solange deine Klingen schon in Form sind. Wenn du viele grobe Scharten ausbessern musst hilft noch was gröberes oder ein Bandschleifer o.Ä. Aber solange die Eisen gepflegt sind kommst du damit und Scharfhilfe sicher sehr schnell zu einem tollen Ergebnis!

Und wie oben auch schon empfohlen - "Bau" dir auf jeden Fall ein Abziehleder. Alter Gürtel o.Ä. auf ein Stück Holz geklebt und ein bisschen Polierpaste drauf um den beim schleifen entstehenden Grat wegzupolieren. Wenn der Grat an der Klingel verbleibt ist sie sehr schnell wieder stumpf.
 

IngoS

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Hallo,

seit über 30 Jahren schärfe ich meine Stechbeitel ausschließlich mit nem 600er Diamantstein. Das ist vollkommen ausreichend.
Einen feineren Stein verwende ich höchstens mal für ein Küchenmesser.
Habe mich seinerzeit auch mal belatschern lassen und allerhand Schleifmaterial gekauft. Ist ne unnötige Geldausgabe.

Gruß Ingo
 
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