Holz: falsche Grundierung verwendet - Farbe haftet nicht

Steppke

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Werte Foristen,

ich habe leider einen dummen Fehler gemacht.

Zwei Bretter, die durch eine Tischlerei angefertigt wurden, habe ich mit einer lösehaltigen Grundierung behandelt (Xyladecor Holzschutz Grundierung).

Die Wetterschutzfarbe ist aber auf Wasserbasis (Consolan Wetterschutzfarbe moosgrün). Mit dieser Farbe habe ich anschließend die Bretter zweimal (mit Zwischentrocknung) gestrichen.

Das sah wirklich gut aus.

Dann stellte ich ein Brett hochkant gegen einen Holzbalken und als ich es wieder auf die "Böcke" legte, war an der Stelle, die den Balken berührte, schon die Farbe ab.

Als ich mit dem Fingernagel vorsichtig an der Stelle "kratzte", konnte ich die Farbe, wie eine dünne Gummischicht, vom Holz abziehen, sprich, sie haftet nicht auf dem grundierten Holz.

Die ganze Arbeit war umsonst.

Was ist jetzt der beste Weg? Die Bretter sind eine Spezialanfertigung und waren teuer (Austausch für die Terrasse, da zwei Bretter völlig morsch waren).

Soll ich die Farbe entfernen/abbeizen/abschleifen?

Aber was ist mit der Grundierung? Die ist ja sicherlich ein paar Millimeter ins Holz eingezogen?

Kann man die auch entfernen, mit Nitro/Aceton (o.ä)? Eventuell Auftrag einer "Sperrschicht"?

Wie würdet ihr an dieses Problem herangehen?


Vielen Dank schonmal im Voraus.

Gruß Steppke
 
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Franz-Josef_B.

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Am besten nimmt man halt immer Grundierung und Decklack vom selben Hersteller und aus derselben Produktlinie. Du kannst mal beim Hersteller von Xyladecor fragen, welcher Anstrichaufbau jetzt (nach Entfernen der losen Deckbeschichtung) sinnvoll wäre. Vielleicht kann man sich mit einem (geeigneten!) wasserbasierten Haftgrund retten, der dann als Vermittler dient.
 

magmog

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Guuden,

nicht völlig grundlos geben die Hersteller technische Merkblätter heraus,
ein bisschen lesen selbiger schützt vor Schaden!
Abarbeiten der Wasserfarbe und im Xylasystem weitermachen.
Das einfachste wäre die Bretter auf minus 1 mm in der Tischlerei durch die Dickte laufen zu lassen.
Dann kann die Oberfläche nach Belieben neu aufgebaut werden.
 

WoodyAlan

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Der Aufwand wegen zwei terassendielen?
Darf man fragen was mit Spezialanfertigung gemeint ist und Welches Holz? Glatt oder geriffelt?

Bevor ich zwei Dielen mit was auch immer reinige, schleife etc. Würd ich mir einfach zwei neue Dielen holen und die anderen für was anderes verwenden.
 

WinfriedM

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Du kannst dem noch weiter auf den Grund gehen. Da muss noch mehr schief gelauen sein. Auch wenn das nicht die optimale Kombination ist, kann es doch funktionieren.

Ein paar Fragen dazu:
* Welches Holz hast du verwendet?
* Wie hast du die Grundierung aufgetragen? Ist die voll eingezogen oder war noch ein Film auf der Oberfläche?
* Wie lange war die Trockenzeit der Grundierung?
* Hast du nach der Grundierung nochmal angeschliffen?
* Wie hast du die Farbe aufgetragen? Pinsel oder Rolle? Eher dick oder dünn?
* Wie lange war die Trockenzeit zwischen den Schichten?

Consolan ist immerhin eine Alkyd Farbe, obwohl wasserbasiert. Genauso wie die Grundierung, nur ist die lösemittelbasiert.

Ich hoffe nicht, dass es sich um Terrassendielen handelt, denn dafür wäre diese Farbe nicht geeignet.
 

Steppke

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Hallo,

vielen Dank für alle Antworten.

Das Holz ist Kiefer. Es sind keine Dielen, sondern Bretter eines Terrassenzauns. Die Bretter sind 2m lang, 3,5cm dick und haben auf beiden Seiten jeweils 3 eingefräste "Hohlkehlen" (in der Mitte eine etwas breitere, darunter und darüber jeweils eine kleinere/dünnere).

Die Grundierung habe ich mit einem Flachpinsel aufgetragen, so am Nachmittag (draußen), im Schatten. Sie sollte 12 Stunden trocknen. Die Bretter waren auch nachts draußen, auf den "Böcken". Geregnet hat es nicht. Am nächsten Tag, nachmittags, habe ich den ersten Farbanstrich aufgetragen, per Rolle, eher dicker Anstrich, da ich davon ausgegangen bin, dass die Grundierung durchgetrocknet ist/war. Leider habe ich die grundierten Bretter nicht angesschliffen.

Das scheint auch das Problem zu sein. Auch, dass ich wohl zu dick aufgetragen habe.

Ich habe eben versucht die Farbe mit einem Schwingschleifer zu entfernen. Tatsächlich gibt es Stellen, wo die Farbe stark haftet, an anderen Stellen, ist sie halt, wie erwähnt, wie eine dünne Gummischicht, die man abziehen kann. Sie haftet dort nicht.

Um die Farbe da jetzt wieder "runterzubekommen", bis aufs nackte Holz, um Gottes Willen, das ist Strafarbeit. Aus den Hohlkehlen muss ich das per Hand rausschleifen, da ich dort nicht mit dem Schwingschleifer reinkomme.

Es sind nicht nur die 2 (neuen) Bretter sondern noch 10 weitere, die zwar alt sind aber noch in sehr gutem Zustand, die abgeschliffen, grundiert und gestrichen werden müssen. Bis Mittwoch muss ich fertig sein, denn mein Vater feiert Geburtstag und zahlreicher Besuch hat sich angekündigt.

Ich stehe da wie ein Trottel und weiß nicht ob das bis dahin schaffe.

Hätte ich bloß vorher das Datenblatt gelesen. Im Baumarkt laß ich nur die Anwendungsanleitung auf der Rückseite der Grundierungs/Farbdosen.

Und Xyladecor-Moosgrün gabs dort nicht, deshalb musste ich Consolan nehmen.

Ich würde am liebsten im Boden versinken.

:emoji_zipper_mouth:
 

Franz-Josef_B.

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Bis Mittwoch muss ich fertig sein, denn mein Vater feiert Geburtstag und zahlreicher Besuch hat sich angekündigt.
Sorry, aber da würde ich mir an Deiner Stelle eher einen Plan B überlegen, um diese Holzverkleidung für die Dauer der Feierlichkeiten optisch verschwinden zu lassen (irgendwelche Stellwände o.ä. leihen).

Die Bretter zu überarbeiten oder zu erneuern, ist dann eine mittelfristige Sache. Entweder kaufst Du dann passende Grundierung für Consolan oder passende Schlussbeschichtung von Xyladecor nach, um die nicht verhunzten Bretter zu streichen. Das jeweils übrigbleibende Material verkaufst Du bei Kleinanzeigen. Bei den zwei verunglückten Exemplaren würde ich mal einen Malerbetrieb in der Nähe fragen, ob die Leute dort Möglichkeiten oder Empfehlungen für die Entfernung der Consolanschicht haben.
 
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WoodyAlan

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Ok keine Dielen aber 4m Kieferbretter so teuer?!
Egal. Hast du Bekannte wo du dir nen vernünftigen Schleifer leihen kannst mit ordentlich abtrag? Bandschleifer, rotex etc. Für die Hohlkehlen gibts Aufsätze für den Multimaster, da ginge das fix. Mitm schwingschleifer würd das nicht empfehlen wenn es irgendwie anders ginge. Oder jemand mit dickenhobel? Dann wärs zick zack vorbei. Ich sehe aus Rostock. Jemand hier da in der Nähe der helfen könnte?
 

SchweißerSchnitzer

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Vielleicht findet sich ja in der Nähe jemand, der dir das komplette Profil (heute Abend) einmal neu fräst, 1mm tiefer.
3 Hohlkehlen klingt ja machbar.

Magst mal n Foto von dem Profil bzw so einem Brett zeigen? Dann findet sich eher jemand.
 

Steppke

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Ok keine Dielen aber 4m Kieferbretter so teuer?!
Das teure daran war, dass die Tischlerei, die ziemlich groß ist und Teakholz für Yachten anfertigt, ihre "Maschinen" ein/umstellen mussten, damit sie diese 2 Bretter mit den Hohlkehlen (nach Mustervorlage) anfertigen konnten. Normalerweise machen die solch "Kleinkram" gar nicht. Nur weil ich dort jemanden kenne, haben die das überhaupt gemacht.

Egal. Hast du Bekannte wo du dir nen vernünftigen Schleifer leihen kannst mit ordentlich abtrag? Bandschleifer, rotex etc. Für die Hohlkehlen gibts Aufsätze für den Multimaster, da ginge das fix. Mitm schwingschleifer würd das nicht empfehlen wenn es irgendwie anders ginge. Oder jemand mit dickenhobel? Dann wärs zick zack vorbei. Ich sehe aus Rostock. Jemand hier da in der Nähe der helfen könnte?

Leider nicht! Das einzige (elektrische) Werkzeug, was ich hier habe, ist der Schwingschleifer.

Und ich wohne auch nicht direkt in Rostock, sondern in einem kleinen Kaff, ca. 40km entfernt.
 

SchweißerSchnitzer

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Hilfsbereite Woodworker gibt's auch in kleinen Käffern :emoji_wink:


Edith fällt da mal wieder ihr Forumssoftware-Featurewunsch ein: eine Geofunktion mit der man Beiträge mit Ortangabe versehen kann, sich Beiträge in der eigenen Nähe anzeigen lassen kann, User nach Standortnähe suchen kann, ...
 

Franz-Josef_B.

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Und ich wohne auch nicht direkt in Rostock, sondern in einem kleinen Kaff, ca. 40km entfernt.
Schau bzw. überleg doch mal, ob es im Dorf oder in Nachbarorten einen Malerfachbetrieb gibt. Ein erfahrener Maler/Lackierer ist ziemlich leidgeprüft, routiniert und pfiffig, was was das Abschleifen alter Farbschichten angeht. Wahrscheinlich billiger als nochmalige Anfertigung durch den Bootsbauer.
 

WoodyAlan

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Zur Fertigung sag ich mal nix weiter.

Bandschleifer mit Schleifrahmen verleiht unser örtlicher Baumarkt. Würd ich mal nachfragen.
Bis Mittwoch is das aber ohne vernünftige Maschinen kein Spaß, wenn überhaupt machbar. Farbe soll ja auch noch drauf und nicht mehr riechen zur Feier. Da würd ich mir auch was dekoratives ausdenken zum kaschieren und das dann in aller Ruhe angehen. Bandschleifer in den Kleinanzeigen holen mit schleifrahmen und gute gewebebänder. Mit nem, möglicherweise auch noch „Budget“ schwingschleifer bleibt das eine Strafarbeit.

Oder mal beim Betrieb nachfragen was sie verlangen wenn du alle Bretter schnell um nen mm abhobeln lässt. Da muss nix umgerüstet werden normalerweise. Das geht bei so nem Betrieb idR durch nen 4 Seiter, a Tasse Kaffee und vorbei ist das.
 

WoodyAlan

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Unsbhängig davon aus reinem Interesse an die Profis: wie aufwändig sind denn zwei solcher Bretter. Ich würd das daheim mit der oberfräse und Schiene machen, das wär jetzt sehr überschaubarer Aufwand inkl hobeln.
 

Steppke

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Ich habe leider keine Ahnung von Tischlereiarbeiten und wie aufwändig (irgendwas) ist.

Und ich kenne da zwar jemanden, aber nicht den Geschäftsführer, der die Rechnung schreibt.

Und weil es eilig war, kann es gut sein, dass der mich über den Tisch gezogen bzw. 200% "Extragebühr" draufgeschlagen hat.

Ich muss jetzt überlegen und mal rumtelefonieren.

Obi, in 30km Entfernung, verleiht Elektrohobel, Bandschleifer oder Exzenterschleifer.

Was ist das Effektivste/Passende?

Danke und Gruß
 

WoodyAlan

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EHobel schließlich schonmal aus, sofern man keine Übung damit hat und die Bretter, vermutlich, breiter sind als der ehobel.
Genau, bitte kurz Bilder der Sachlage.
 

WinfriedM

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Im Merkblatt steht, dass du die Grundierung mindestens 3 Tage trocknen lassen musst, wenn du wasserbasiert weiter arbeitest.
* https://msp.images.akzonobel.com/pr...olzschutz-grundierung_auf_losemittelbasis.pdf

Ich glaube also, wenn du korrekt arbeitest, dass die Kombination gut funktionieren kann.

Was du jetzt tun kannst: Es kann sein, dass du gar ncihts tun musst. Leg die Teile in die Sonne, damit alles trocknen kann. Wenn du was gummiartiges heruntergeholt hast, ist das ein Zeichen, dass es noch lange nicht durchgetrocknet ist. Dicke Schichten sind auch eher ungünstig. Die Chancen stehen gut, dass nach einiger Zeit alles hält.

Nebenher kannst du mal ein Muster machen, dort aber die Grundierung mal 1 Woche trocknen lassen, leicht anschleifen und Deckbeschichtung dünn streichen. Das dann mal 2 Wochen trocknen lassen und prüfen.

Es gibt bei Kiefer noch ein Problem: Harze auf der Oberfläche. Die können die Haftung auch erschweren. Gerade bei wasserbasierten Lacken. Man kann die Oberfläche mit Aceton reinigen, aber so 100% runter bekommt man es oft nicht.
 

Helferlein

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Moin,
Ich würde würde auf Grund der Hohlkehlen noch eine Bürstmaschine in den Ring werfen. Oder meint ihr eher nicht?
 

uli2003

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Die Grundierung habe ich mit einem Flachpinsel aufgetragen, so am Nachmittag (draußen), im Schatten. Sie sollte 12 Stunden trocknen
Das ist bei einer ölhaltigen Farbe viel zu kurz, wenn du da später mit wasserbasierten Produkten drüber streichst.
Wenn die Grundierung völlig durchgetrocknet ist, hält auch das Consolan. Aber keinesfalls nach 12 Stunden.

Es ist übrigens eine völlige Mär, dass man lösemittelhaltige Produkte nicht auf oder unter wasserbasierten Produkten verwenden kann oder darf.
Sie müssen nur durchgetrocknet sein, denn dann sind die Lösemittel eh verschwunden - und das war bzw. ist bei dir nicht der Fall.
 
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