Rotes Holzschutzmittel von 1974

Sabbatti

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Mein Zenker Fertighaus von 1974 enthält insbesondere auf dem Dachspitzboden viele Holzbohlen, die von meinem Vater mit einem Holzschutzmittel behandelt worden sind. Dies offensichtlich sehr erfolgreich, denn in den über 50 Jahren seines Bestehens, hat es nicht ein einziger Holzwurm es gewagt, sich im Haus blicken zu lassen.

Frage: Um welches Holzschutzmittel könnte es sich handeln?

Beschreibung:
Ich kann mich als Kind erinnern, wie mein Vater mit einem roten Pulver und viel Wasser eine Lösung angesetzt hat und alle Bohlen darin gebadet hat. Die Lösung war tief dunkelrot. Alle Holzbohlen haben heute noch eine hell-rötliche Färbung. Schädlingsbefall = 0.

Vielen Dank und Gruß,

Sabbatti
 

isso

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Null Schädlingsbefall ist ja erstmal normal.

Ich kann dir nicht sagen welches Mittel das war, da bin ich zu jung für :emoji_heart_eyes:

Es gibt aber die Möglichkeit mehrere Proben zu nehmen und einzuschicken.

Kosten ca. 100€ und du hast Sicherheit.

Die bekommst du hier nicht mit den wenigen Infos die du hast. Vermute ich jedenfalls, außerdem weißt du nach einer Analyse auch ob nicht noch was anderes draufgeschmiert wurde.

"Schadstoffanalyse Holz" googeln. Bei wem ich das mache weiß ich aus dem Kopf nicht.
 

flüsterholz

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Könnte Bleimennige gewesen sein. Ein Test würde Sicherheit bringen.

Nachtrag: sorry, das war Blödsinn. Mennige ist ja orange. Wurde zwar auch zum Holzschutz eingesetzt, bekannter ist es aber als Rostschutz. Rote Pigmente als Holzschutz gibt es mehrere, z.B. falunrot. Das Wasser müsste aber ein Öl gewesen sein, zumindest würde es dazu passen, dass der Farbton ausbleicht.
 
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weissbuche

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Bleimennige war ein Mittel um Stahl vor Korrosion zu schützen aber nicht Holz. Das waren Kupfersalze, der Markenname ist mir entfallen, mit denen man Dachholz gespritzt oder gestrichen hat. Solange man daran nicht leckt, ungefährlich.
Jetzt habe ich nochmal nachgesehen. Markennamen waren Baselit oder Osmol WB4. Bis die DIN 68800 geändert wurde, war chemischer Holzschutz vorgeschrieben und wurde auch gemacht. Ein Bekannter hat das Gelände einer alten Zimmerei gekauft. Gebäude waren abgeräumt, alles gut. An einer Stelle, ca. 50 qm, wollte der Rasen einfach nicht wachsen. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Zimmerei hat ihm dann erzählt, daß das die Stelle war, wo das Dachholz gespritzt wurde. Erst ein Bodenaustausch hat geholfen.
 

brubu

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Das Holzschutzmittel allein war kaum rot. Farbpulver wurde zugesetzt um das Holz als behandelt zu kennzeichnen. Bei uns war es gelb oder orange.
Davon sieht man nach Jahrzehnten nicht mehr viel.
 

markusonlein

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Hallo Sabbatti,

ich kann mich ebenfalls noch erinnern, dass wir genau um die Zeit einen Schuppen gebaut hatten. Die Balken wurden rot satt und mehrmals gestrichen, das war die Arbeit für uns Kinder. Die rote Farbe an den Händen ging erst nach Tagen so langsam weg. Wir nannten das "Schwingsblood" (=Schweinsblut). Das wurde auch mit Pulver angemischt.
Man sieht aber heute nix mehr davon.
Zur Zusammensetzung kann ich allerdings auch nix sagen, dass interessierte einen 6jährigen auch eher nicht...

Gruß Markus

PS: Fällt mir gerade noch ein: Auf dem Hof mit Kopfsteinpflaster, wo das getrichen wurde, wuchs auch einige Jahre danach kein Gras mehr durch die Fugen.
 
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WinfriedM

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Hier kannst du ein wenig zur Geschichte von Falunrot nachlesen:
* https://de.wikipedia.org/wiki/Falunrot

Irgendwo hatte ich mal von der bioziden Wirkung der Pigmente gelesen, die ursprünglich eingesetzt wurden, die man aber heute nicht mehr einsetzen darf, weil rechtlich nicht mehr zulässig.
 

carsten

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Hallo

es ist ja nicht so das ein nicht behandelter Dachstuhl aus Holz binnen Jahren von irgendwelchen Schädlingen weggefressen wird. Heute werden die Hölzer für den Dachstuhl auch nicht mehr imprägniert. Häufig wurden und werden Salze als Holzschutzmittel eingesetzt. z.B. Borsalz Da farblos wurde die Lösung eingefärbt. bei uns auch rötlich. Hab vor Jahren die Rechnung gefunden: Trogtränkung Borsalz rot eingefärbt. War von 1976
 

SteffenH

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Perplexity (KI) sagt:
Ein rotes, als Pulver vorliegendes Holzschutzmittel aus dem Jahr 1974 war mit hoher Wahrscheinlichkeit PCP- oder PCP-Natrium-haltig. Diese Stoffe sind heute aus gesundheitlichen Gründen verboten und gelten als gefährliche Altlasten.
ChatGPT ergänzt:

Chromathaltige Mittel (z. B. CCA – Chrom-Cuprat-Arsenat)


  • Diese Mittel waren oft in Pulverform vor dem Anmischen.
  • Sie konnten eine rotbraune Farbe haben, wurden jedoch später wegen Umwelt- und Gesundheitsgefahren verboten.
 

weissbuche

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Entschuldige das ich da ein wenig Widerspreche. Wohl nicht binnen Jahren aber eben doch. Das heute Dachstühle nicht so schnell befallen werden liegt auch daran, daß die Dächer durch Unterspannbahnen usw. einfach dichter sind und so die Krabbelkäfer nicht so leicht an das Holz kommen. Wenn zwischen den Sparren alles voller Dämmung ist, wird es nicht leicht an die Balken zu kommen. Außerdem ist Dachholz heute in Dr Regel trocken wenn es verbaut ist. Ich kenne mehrere Fälle, wo sichtbare Sparrenköpfe nach 8 Jahren getauscht werden mussten, weil total zerfressen. So gut der Gedanke, weniger Gift in die Umwelt zu lassen, auch ist, die Natur läßt sich nicht ändern. Totes Holz ist für viele Insekten und Pilze nunmal Nahrung und Kinderstube.
 

werists

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Das Haus in dem ich wohne ist über 80 Jahre alt, völlig unbehandelt und da musste noch nichts ausgetauscht werden. Ebenso am 1874 gebauten Nachbarhaus. Da musste nur ein Ständer am Fachwerk getauscht werden, weil er falsch behandelt und verputzt wurde.
 

weissbuche

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Glück gehabt. Bist Du sicher, daß da nichts behandelt ist? Xylamon gab es auch nicht eingefärbt und der Geruch ist nach der langen Zeit weg. Im Odenwald, kann das sein, daß das Holz geflößt wurde? Gibt also viele Möglichkeiten oder, wie schon gesagt, Glück gehabt.
 

joh.t.

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Hallo

es ist ja nicht so das ein nicht behandelter Dachstuhl aus Holz binnen Jahren von irgendwelchen Schädlingen weggefressen wird. Heute werden die Hölzer für den Dachstuhl auch nicht mehr imprägniert. Häufig wurden und werden Salze als Holzschutzmittel eingesetzt. z.B. Borsalz Da farblos wurde die Lösung eingefärbt. bei uns auch rötlich. Hab vor Jahren die Rechnung gefunden: Trogtränkung Borsalz rot eingefärbt. War von 1976
Der Dachstuhl meiner Eltern, Okalfertighaus Baujahr 72 war ist auch damit getränkt .
 

isso

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Es gab eine Menge verschiedener Substanzen die im Laufe der Jahrzehnte irgendwo drauf gepinselt wurden.

Was wirklich erstaunlich ist, ist dass das in vielen Fällen nicht mehr nachweisbar ist, auch wenn eine Behandlung bekannt ist.

Daher ist für mich immer nur eine Analyse sinnvoll. Entweder ich bin dann beruhigt oder ich weiß was zu tun ist.

Lieber nen paar Euro als ewig unsicher.
 
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