Baumstamm-Sitzbank hobeln - wie im Eck bearbeiten?

Mazze

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Hallo zusammen!

Derzeit baue ich mir aus einem ziemlich großen Fichte-Baumstamm (d ca. 70, l ca. 120cm) eine rustikale Bank für den Aussenbereich. Die Sitzfläche ist ziemlich einfach gehalten, die sieht im Querschnitt aus wie wenn PacMan den Mund zu weit aufmacht (ca. 100 Grad). Also einfach ein V-Ausschnitt längs. Das ist mit der Motorsäge schnell geschehen. Nun möchte ich gerne den Ausschnitt (der mit der Motorsäge ja reichlich uneben ist) aushobeln. Dazu steht mir ein Makita Akku-Hobel zur Verfügung, funktioniert tadellos - bis auf die Mitte. Genau im Eck des V-Ausschnitts muss ich mit dem Hobel ca. 4-5cm Abstand vom Schnittpunkt der beiden Sägekanten halten, weil der Akku-Hobel beidseits Maschinenvorbauten hat und deswegen nicht näher an den jeweils anderen Schenkel herangeführt werden kann.

Ich könnte das noch mit einem Exzenter-Schleifer machen - das würde aber verdammt lange dauern, sowas ist ja eher für feinere Schreinerarbeiten gedacht und nicht für grobe Zimmermannsarbeiten.

Was -- ausser dem klassischen Stechbeitel -- bleibt mir denn an sonstigen Varianten, um die Schenkelmitte glatt zu bekommen?
 

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werists

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Handhobel habe ich nicht…
Du meinst sicher "Handhobel habe ich noch nicht" :emoji_grin:
Grobe Fächerscheibe und breiter Stechbeitel geht auch. Aber mit Stechbeitel wird's etwas mühsamer und vermutlich nicht so glatt.
In Löchern wo mehr Wasser stehen bleibt fängst es zuerst an zu faulen.

PS. Nicht mit jedem Handhobel kommst du bis in die Ecken.
 
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Mazze

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Ja, die ist nicht für die Ewigkeit. Dann kommt halt ein neuer Stamm.

Die Idee mit der Flex ist super, das probiere ich die Woche mal und berichte.

Handhobel kann ich mir leihen, ist dann aber kein Profigerät und ich komme damit nicht so gut klar. Werd ich probieren, einfach zur Übung. Die ganze Bank ist einfach nur zur Übung und zum Testen. Auch für die Abmessungen - der erste Versuch ist meist eh nicht so toll.
 

Micha83

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Hallo Japansäge ohne Rücken, mit Verzahnung bis ganz vor in die Spitze könnte auch funktionieren.
Beim nächsten Mal versuchen, von Anfang an, einen großen Innenradius an der Stelle vorzusehen.
In der Ecke die du jetzt mühevoll erzeugst, wird es zuerst anfangen zu gammeln, weil das Wasser da stehen bleibt.
Grüße Micha
 

Mazze

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Runde Ecke ist eine super Idee - wie kann man die denn hinbekommen (ausser: siehe oben Flex mit Fächer o.ä.)?

Ecke bisher kein Thema, weil die Sitzfläche leicht nach vorne geneigt ist.

Japansäge auch super Idee!!
 

Friederich

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der erste Versuch ist meist eh nicht so toll.
Das Feuchtigkeits- und Verrottungsproblem würde auch nach mehreren Versuchen nicht besser.
Die ganze Konstruktion ist grundsätzlich nicht so toll.
Ich denke nicht, dass Du einen zweiten Versuch starten wirst.
 

Mazze

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Was würdet Ihr denn (konstruktiv) anders machen? Stammholz hab ich, weitgehend kostenfrei aus eigenem biologischen Anbau :emoji_slight_smile:

Wenn die Bank 5 Jahre „hält“, bin ich zufrieden. Wenn Ihr bessere Konstuktionen habt, freue ich mich über Tips. Die Idee ist spontan letztes Jahr beim Holzmachen entstanden, der Stamm lag fast ein Jahr im Wald bis ich vor kurzem die Idee hatte, das einfach mal zu machen. Zuerst hatte ich rechts/links noch Wangen stehen lassen; das war mir zu kompliziert mit zwei Innenecken.


Dank der Tipps konnte ich mich daran erinnern, einmal eine Raspelscheibe für die Flex gekauft zu haben. Top, funktioniert prima. Im V habe ich noch eine leichte Hohlkehle hinbekommen, der Radius könnte grösser sein. Mit einer gut gebrauchten 40er Fächerschleifscheibe nachbearbeitet, sieht schon okay aus. Ging heute abend spontan in einer Stunde. Leider hab ich zwei Sägescharten in der Sitzfläche, die zu tief sind. Bei der nächsten Bank wird der V-Ausschnitt etwas grösser (mehr Rückenlehne, mehr Sitzfläche) - ich sitze trotzdem ganz gut drauf. Die Füsse sind noch nicht entrindet und bearbeitet, die sind noch sehr grob. Die Oberfläche bearbeite ich nochmal etwas nach, wenn die Füsse fertig sind. Aber so bin ich erstmal zufrieden. Dass das kein Schreinerstück ist, versteht sich…
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ChrisOL

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Bandschleifer oder auch Exzenterschleifer. Korn 60 oder Korn 80. Bei frischer Fichte ich das fix gemacht.

Und 5 Jahre wird das auch halten. Bekommt mit der Zeit nur mehr Risse und wird grau.
 

weissbuche

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Bei den ersten Fotos dachte ich noch: naja, was wird das wieder. Die fertige Bank finde ich garnicjt schlecht. Beherzige den Tip von chris_11, das bringt was. Bei mir am Holzschuppen liegt ein Stück Fichtekantholz. Immer habe ich gedacht " das muß auch nochmal weg", mittlerweile ist das ein Langzeittest. Ich beobachte jetzt schon seit einigen Jahren dieses Kantholz und es ist wie schon beschrieben, es kommen kleine Risse und es wird grau. Wichtig ist kein Erdkontakt und kein stehendes Wasser. Wenn Du das beachtest, sitzt Du da länger wie 5 Jahre drauf.
 

Friederich

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5 Jahre wird das auch halten.
Alle 5 Jahre einen ganzen Baumstamm verarbeiten? Sehe ich als Verschwendung.
Und wenn sie dann durchgefault ist, hat sie nichtmal mehr besonderen Heizwert.
Und da dickeres Holz länger zum Trocknen braucht, wird man oft feucht sitzen.
Bequem sieht sie auch nicht aus.
In meinen Augen eine völlig materialwidrige Konstruktion.
 

Mazze

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Hat jemand eine Idee, wie ich den Holzschutz bei den beiden Sägescharten verbessern kann? Aktuelle Idee 1: durchbohren, dann läuft Wasser wenigstens ab. Idee 2: Sitzfläche und Rückenlehne tauschen (muss ich testen ob man dann noch genauso bequem sitzt wie jetzt).
 

Mazze

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So, steht am finalen Ort. Die Füsse müssen neu, sind durch falsche Lagerung aussen gut 20% faul. Die bequemste Sitzposition bedeutet, dass Wasser stehen bleibt. Mal schauen, wie das in 2 Jahren aussieht. Ich werde berichten - und ggfls einfach eine neue bauen, konstruktiv anders. Tips willkommen.

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zra_BA

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Man könnte auch den Stamm auf Sitzhöhe richtig durchschneiden und mit runden Hölzer das Rückenteil in eine höhere angenehmere Position bringen.
 

fahe

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...wenn's bei der nächsten Bank schneller gehen soll, sieh Dir die Sachen von Arbortech einmal an. Ich hab' irgendwo in der Werkstatt die Woodcarverscheibe. Bei irgendeiner Messe habe ich aber auch mal die kurz probiert. Damit kriegt man wirklich ziemlich unaufwändig ziemlich gerade Flächen. Also nicht wie gehobelt... aber für so eine rustikale Arbeit.
 

weissbuche

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Am Messestand konnte man das wohl probieren, aber bei dem Andrang hat man da ein wenig Kante bearbeitet und ein bißchen auf der Fläche rumgeschrubbt und dann drängelte schon der Nächste. Zu Hause hat man dann doch gemerkt, daß da doch Übung zu gehört.
 
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