Eine maßgeschneiderte Werkbank

TomTom67

ww-pappel
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Hallo in die Runde,

wie ihr seht, bin ich recht neu hier. Auf euer Forum stieß ich, da ich mir eine CNC-Fräsmaschine bauen möchte. Hier bei euch gibt es mehrere Berichte über die "LowRider" von V1 EngineeringInc. So eine soll´s werden. Sinn und Zweck für eine solche Maschine ist mein Hobby, der funkferngesteuerte Funktionsmodellbau im Maßstab 1:12 bis 1:16.
Als gelernter techn. Zeichner verfüge ich über ein CAD-System. Hiermit konstruiere ich meine Modelle. Aus den Daten extrahiere ich dann 2D-Zeichnungen, um Teile lasern zu lassen oder 3D-Daten, zum 3D-Druck von Bauteilen. Nun reizt es mich jedoch, in die Welt der CNC-Bearbeitung einzusteigen. So könnte ich zumindest die Blechteile für meine Modelle im heimischen Hobbykeller selber herstellen.

Und da kommt auch schon mein (erstes) Problem:
Meine Hobbywerkstatt ist im ehemaligen Kohlekeller. D.h., es ist kein ebener Untergrund vorhanden und von den Abmessungen her auch nicht gerade "normgerecht", um eine Werkbank zu kaufen und dort hinein zu stellen. Jetzt habe ich mir überlegt, mit Alu-Systemprofilen ein Gestell für eine Werkbank zu bauen, und dort dann meine Maschinen und eben auch die Fräse aufzustellen. Da ich das ganze U-förmig gestalten will, komme ich bei den Längen 2,5x3,5x2,6m schnell in den vierstelligen Bereich für so eine Konstruktion. Das ist mir aber zu teuer. Nun überlege ich, mir eine Werkbank mit den oben genannten Abmessungen aus Holz selber zu bauen. Erfahrung im Umgang mit Holz habe ich aus meiner Zeit im Technischen Hilfswerk. Hier gehörten solche Arbeiten auch zum Geschäft. Immerhin lernte ich soviel, dass es zum Bau eines Geländers an unserer Terrasse (6x3m) nebst Pergola sowie dem Ausbau des Dachbodens des damaligen Hauses reichte.

Nun bin ich jedoch (20 Jahre später) an dem Punkt, wo ich Hilfe benötige: Für den Bau der Werkbank überlegte ich mir, 70x70mm Kanthölzer zu einem stabilen Rahmen zusammenzufügen und auf diesen dann 25-30mm dicke Arbeitsplatten anzubringen. Die erste Frage daher, soll ich die Verbindungen als Blattstöße und/oder mit Zapfen versehen oder reicht es, stumpf ins Hirnholz der Verbindungen mit Bohrschrauben zu bohren oder ggf. mit entsprechenden Stahlwinkel zu arbeiten, um ausreichende Stabilität in die Konstruktion zu bringen. Wie gesagt, es soll keine Schreinerwerkbank werden. Die zu erledigenden Arbeiten beschränken sich auf´s Fräsen, Drehen, Bohren und Schrauben. Megastabil braucht es also nicht zu sein. Verwindungssteif und nicht windschief hingegen schon. Und für das Problem des unebenen Bodens: Welche Stellfüße setzt man bei der genannten Konstruktion am ehesten ein? Besagte Aluprofile erhalten lediglich ein M8er Gewinde an der Unterseite und husch kann man einen Stellfuß einschrauben...

Ich wäre euch sehr für Tipps und Anregungen dankbar und hoffe auf eben solche.

Grüße
Thomas
 

petertenor

ww-nussbaum
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Hm, bei Deinen Angaben weiß ich selbst nicht recht, was ich Dir empfehlen würde...

Einerseits bin ich ein Freund von Holz-Holz-Verbindungen - also ohne Metall/Schrauben. Das ist zuerst ein ästhetischer Gesichtspunkt, aber auch ein konstruktiver. Daher finde ich Zapfenverbindungen mit Holznagel-Sicherungen am besten.
Hierfür brauchst Du aber auch entsprechende handwerkliche Fähigkeiten im Umgang mit Werkzeugen.

Sofern die Haltbarkeitsansprüche nicht allzu hoch liegen, die Belastung also nicht sehr hoch sind, reichen auch gute Schraubenverbindungen, wenn der Sägeschnitt exakt 90°/90° ist.

Stellfüße:
Für gute Standfestigkeit ist dicker natürlich immer besser; aber wenn der Werktisch nicht deutlich mehrere 100 kg übersteigt, sollten M10 reichen, oder?
Kannst Du Dir vorstellen, sofern der Keller absolut trocken ist, die Beinlängen händisch abzulängen?, also jedes Bein einzeln an den Fußboden anzupassen? Dann bräuchtest Du gar keine Stellfüße. Allerdings wärest Du mit Stellfüßen flexibler, wenn Du den Tisch mal umstellen möchtest.
 

Friederich

ww-robinie
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Ich würde einen Tisch in Standardbauweise bauen: Quadratische Beine (zB 65mm), Zargen (zB 28X140mm), gestemmte Zapfen mit Nutzapfen (verleimt). Zargen wenige Millimeter zurückgesetzt von Außenkante Beine, damit man noch eine Fase anbringen kann. Zargenhöhe 150mm ergibt recht hohe Winkelsteifigkeit; trotzdem ist immer noch genug Beinfreiheit, so dass man an dem Tisch sitzen könnte (falls er mal anders verwendet werden sollte).
Beine auf zwei Seiten innen anschrägen.
Uraltbewährte, außerordentlich stabile und trotzdem gefällige Bauweise. Kann man gleichermaßen verwenden für Wohnzimmertisch oder Maschinentisch.
Beine würde ich nicht kürzen um sie dem Boden anzupassen.
Lieber was unterlegen, oder Stellfüße.
 
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IngoS

ww-robinie
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Hallo,

da wäre doch ein Untergestell mit Winkelbeinen ideal. Stabil, gefällig und leicht zu machen. Keine Zapfen, Zapfenlöcher, oder Dübel. Alle Teile aus Brettern der gleichen Dicke. Ich nehme als Material meist Bretter von selbst zerlegten Einwegpaletten. Da kostet das ganze Untergestell etwas Leim und ne Hand voll Schrauben. Als Platte kann man ja was aus dem Baumarkt, oder billiger ein altes Türblatt verwenden.
An Werkzeug reichen Handkreissäge, Stichsäge, Bohrschrauber und ein Schleifer.
Mit Kreissäge und Hobel geht es natürlich einfacher, aber meine ersten Winkelfußmöbel habe ich auch nur mit Elektrohandwerkzeugen gebaut.
Man muss die Beine auch nicht konisch bauen, sieht aber geschickter aus und spart Holz.
Film

Gruß Ingo
 
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