Wasserwaage vergessen

mauser

ww-ulme
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Hallo Gemeinde,

wir waren auf einer Baustelle Fenster setzen, ein paar Balkontüren und ca. 20 Fenster.
Leider mussten wir im Nachhinein zum einsetzen von einigen größeren Festverglasungen nochmals kommen.
Wir haben also einen Teil von unserem Werkzeug über Nacht auf der Baustelle gelassen.

Ich habe meinen Azubis bei Fenster einbauen immer gesagt, die Bandseite „eher leicht höher“ zu setzen, damit das Fenster nicht so schnell aufläuft. Genauso auf der Bandseite „eher leicht nach innen“ damit das Fenster eher offen stehen bleibt.

Nun hat der Bauherr wohl am Abend unsere Wasserwaagen gefunden und alle Fenster kontrolliert.

Jetzt sollen wir alle Fenster und Balkontüren korrigieren und „genau“ ins Wasser setzen.
Eine konstruktive Diskussion mit meinen Argumenten war leider nicht möglich.

Wer hat ähnliche Erfahrungen?

mauser
 

flo20xe

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Hallo,

naja, das kommt drauf an, was du unter "eher leicht" verstehst.

Ich würd mal sagen so max. 2mm bei einer Fensterhöhe von sagen wir mal 1,2m wär schon noch okay.

Mehr würde ich persönlich auch nicht akzeptieren.

Aber generell versteh ich eigentlich nicht, warum du die Fenster so einbaust. Wir setzen immer genau im Wasser und haben da auch noch nie Probleme gehabt.

Zur Not musst ihm halt sagen, dasss er da wohl die kaputte Wasserwage erwischt hat.....

Viele Grüße,

Florian
 

Matti-Zimmerman

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Was lernt mann daraus? Nie die Wasserwage liegen lassen. Fenster sollten immer genau ins Wasser, schon alleine wegen den Anschlüssen ( Leibung,Fenstersims) Da hat der Bauherr irgendwie recht. sorry
 

Tischler-Kalle

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Hallo Gemeinde,

...Eine konstruktive Diskussion mit meinen Argumenten war leider nicht möglich.

Wer hat ähnliche Erfahrungen?

mauser

Hallo,

was Du unter "konstruktiv" verstehst ist, bitte verzeihe mir den Begriff, Murks. Wie kommst Du denn darauf Fenster aus dem Senkel und dem Blei zu setzten. Wer hat Dir DAS beigebracht? Ordentlich verglaste und verkeilte Fenster werden über Jahre nicht aufsetzten. Es sei denn das Haus setzt sich so stark. Dann hat man immer noch die Möglichkeit, die Einstellmöglichkeiten der Fensterbeschläge zu nutzten. Wie schon der Vorredner schrieb, liegt es im Auge des Betrachters, was "eher leicht aus dem Blei/Senkel" heisst.
Das nächste Problem kann wie schon erwähnt der Anschluss des Verputzers an die Fensterrahmen sein. Wenn der ein bisschen "komisch" ist, bekommst Du noch mehr Probleme!

Wie habt Ihr Euch geeinigt?
 

Dingsda42

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Also ich hab gelernt, Fernster im Lot einzubauen, damit der Flügel weder von alleine zuschlägt noch aufgeht, sondern da bleibt, wo er ist.

Die interessante Frage ist, wie schon andere bemerkt haben, wie viel du unter „eher leicht" verstehst.

Zu Komischen Kunden: Ein Kunde beschwerte sich, das seine neuen Fenster ""quitschen", also hin mit Öl und nachgeguckt. Aber es war nicht der Beschlag. Der Kunde hat die Glasleisten mit so viel Gewalt gedrückt, das sich die natürlich um Zehntelmilimeter bewegt hat. Das hat er reklamiert. Wir durften dann alle vom Silikon befreien, nachschießen und neu versiegeln...

Ein anderer Kunde hat die Ausblaspistole mit vollem Druck auf die Dichtug gehalten und sich beschwert, das die Dichtung nicht dicht hielt.
Wir haben ihn davon überzeugt, dass wenn so ein Wind herschen sollte, der diesen Druck und diese Luftgeschwindigkeit verursacht, er sich keinerlei Gedanken mehr um die Dichtung machen braucht, sondern eher, wo er sein Haus suchen muss :emoji_wink:
 

pius

ww-esche
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ich hab das auch noch so gelernt...

die Bandseite etwas höher zu montieren. (hat übrigens nix mit Auf- und Zugehen des Flügels zu tun)
Das ist sicher veraltetes Wissen aus Zeiten, da die Fenster noch andere Querschnitte, die Beschläge noch schlechteren Stahl hatten und man statt Dübel so kleine Holzklötzchen in die Mauer eingelassen hat.
Mein alter Lehrherr hat mir auch noch beigebracht beim Einschalten der Tischfräse sich unter den Maschinentisch zu ducken...
Dennoch ich würde die Bandseite sicher eher etwas überhöhen als sie zu vertiefen...
 

mauser

ww-ulme
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Hallo Gemeinde,

die Fenster wurden bis gestern wie vom Bauherrn gewünscht, genau im Wasser wieder eingebaut.
Wir mussten zwar andere Schrauben verwenden, aber der Bauherr (Lehrer) war bis gestern noch zufrieden.
Eher leicht ist Gefühlsache je nach Größe des Fensters und des Schreiners. Ein Fenster, mit sagen wir ca. 400 x 400mm muss exakt eingebaut werden, sehe ich genauso.
Einige Fenster hatten eine Breite von 1400 und Höhen von 450 - 700mm.

P.S. Wir haben auch schon Fenster wieder ausgeglast und neu verklotzen müssen, weil große und schwere Flügel aufgelaufen sind.

Mit freundlichen Grüßen

mauser
 

Tischler-Kalle

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HuHu,

ach Gott, DU hättest uns auch sagen müssen, dass der Bauherr ein Lehrer ist. Fast alle meine Kollegen, wie auch ich, haben mit dieser "Sorte Mensch" komische Erfahrungen erleiden müsen :emoji_slight_smile:
Es kommt aber auch immer auf den Menschen an. Nicht dass es gleich wieder heisst alle Lehrer wären schlecht...!

Mich haben auch schon Finanzbeamte gefragt ob ich ohne Rechnung bei ihnen arbeite kann....
 

djjoerg

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ach Gott, DU hättest uns auch sagen müssen, dass der Bauherr ein Lehrer ist. Fast alle meine Kollegen, wie auch ich, haben mit dieser "Sorte Mensch" komische Erfahrungen erleiden müsen :emoji_slight_smile:
Es kommt aber auch immer auf den Menschen an. Nicht dass es gleich wieder heisst alle Lehrer wären schlecht...!



Kann ich nur zustimmen.

Und wie sieht es mit Toleranzen aus?? Ich denke in einem gewissen Maße sollte man auch diese akzeptieren können.

Wir haben schon tausende Zimmertüren eingebaut ohne Probleme und einer ist halt dabei, dem die Luft unter der Tür zu viel ist. Übrigens ein Lehrer.........
 

Hacki

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Mein Alter Lehrmeister hat mir vor 25 Jahren beigebracht:
Schaff net für Lehrer
Ich halte mich bis heute daran und bin dem Alten dankbar:emoji_grin:
Gruß Gerd
 

khr

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Was machst Du denn im Winter, wenn Du da die Wasserwaage am Bau lässt und die Libelle friert ein ???

Also: Fenster sind nach VOB in Lot und Waage einzusetzen mit der Genauigkeit einer handelsüblichen Wasserwaage. Auf 2 m dürfen sie 1,5mm "aus dem Wasser" sein, jedoch auf das gesamte Element bezogen nicht mehr als 3mm.

Grüße. khr
 

spenki

ww-fichte
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da wo des *Gute* Bier herkommt
Bin zufällig auf den Artikel gestoßen, beim Suchen.

noch eine kleine Anmerkung, diese 1,5% sind in jeder Richtung zulässig, und das erschreckende, diese Vorschrift gilt auch für Zimmertüren !!! was glaubt ihr was die Türen machen wenn ich diese * so genau * setze , also in jeder Richtung max. 3 mm schief ?

In diesen schiefen Sinne

Der Spenki
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Bin zufällig auf den Artikel gestoßen, beim Suchen.

noch eine kleine Anmerkung, diese 1,5% sind in jeder Richtung zulässig, und das erschreckende, diese Vorschrift gilt auch für Zimmertüren !!! was glaubt ihr was die Türen machen wenn ich diese * so genau * setze , also in jeder Richtung max. 3 mm schief ?

In diesen schiefen Sinne

Der Spenki

1.5% von 2m (2000mm) sind bei mir 30mm, das ist aber viel mehr als die zugelassenen 1.5mm auf 2m ........
0.15% sind da wohl passender :emoji_grin:
 

WoodenCarpenter

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Middlfranggn
Sollten wohl Promille statt Prozent sein...

Lehrer und Siemensianer sind ein eigenes Volk...

Off Topic, man verzeihe mir, doch der Finanzbeamte, der ohne Rechnung zahlen wollte erinnerte mich an eine kleine Anekdote:

Wir hatten eine Baustelle an der Landesfinanzschule (Berufsschule und Ort für Weiterbildungen für Finanzbeamte), da mußte von den Betonsägern ein Lichtschacht am bestehenden Bau abgetrennt werden, direkt unter einem Unterrichtsraum. Auf die Beschwerde eines Lehrers und die anschließende Diskussion ob diese Arbeit nicht am Samstag vorgenommen werden könnte äußerte sich unser Capo: "Nein, da müssen wir schwarz arbeiten. Da haben wir keine Zeit..."
 

Snekker

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Hallo Mauser!
Solchen Diskussionen ziehe ich immer gleich den Boden unter den Füßen weg, indem ich auf die physikalischen Eigenschaften von Fenstern verweise. Fenster hängen immer ein wenig. Da kannst du machen, was du willst. Ich habe noch kein Fenster gesehen, das sich anders verhalten hat. Im Übrigen setze ich Rahmen ob Fenster oder Tür immer nach dem Beweglichen teil. Das heißt, ich richte die Hängensseite exakt nach der Wasserwaage aus und alles andere ergibt sich daraus. Da quatscht mir auch kein Bauherr dazwischen. Ansonsten hilft da nur ein Gewährleistungsausschluss. Das heißt, du lässt dir schriftlich geben, dass du das so auf Anweisung des Bauherrn gemacht hast, und schließt die Gewährleistung aus. Dann werden die Herren sehr schnell sehr nachdenklich.:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

Sägenbremser

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Leider ja

bin doch etwas beunruhigt das es nicht nur bei mir mal so war.:eck:

Fand schon die Vorstellung des Herrn etwas absurd und habe nach
Abschluss der Arbeiten/Rechnungbegleichung auch nie wieder einen
Auftrag aus dem Hause erhalten.:emoji_wink:

Schönen Sonntag noch, Harald
 

fahrradspeiche

ww-nussbaum
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OH
Zurück zum Thema:
bei ungünstigen, großen Formaten würde Ich immer einen Flügelheber mit einbauen.
Dan gibt es auch keine Probleme mehr mit dem unten Auflaufen.
Gleichzeitig sind die Dinger auch oft noch mit einer Fehlbedienngssperre versehen.

Gruß,
Speiche
 

dew-tool

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Hallo

Entschuldigung das ich mich hier mit eine Frage an die Profis miteinbringe.
Ist es richtig und wahr das wenn ich ein Fenster ganz öffne, das Fenster danach wieder um ca. 60° von alleine "zufallen" darf?

Gruß Jürgen
 

Snekker

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Na es ist ja wohl kein problem ein Fenster lotrecht einzubauen. das mache ich zur not auch ohne Wasserwaage.:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

Snekker

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Ja Staatsdiener haben leider einen Gottkomplex. Sie halten sich für etwas Besseres. Vielleicht sollte man diese Leute kennzeichnen und ihnen konsequenterweise göttliche Preise abverlangen. So das Dreifache des normal üblichen wäre wohl angemessen. :emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 
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