Starkfurnierkanten (Eiche, 3mm) aufziehen und bei fräsen.

odul

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Salu,

wie macht ihr das?

Vor 20Jahren habe ich das schon mal gemacht. Jetzt steht mir das für ein paar lfdm wieder ins Haus. Bevor ich loslege, dachte ich, ich frage mal in die Runde, wie ihr das macht. Sooo selten wie ich das mache, will ich dann dafür auch nicht eigene Maschinen anschaffen. Die Kanten will ich übrigens NICHT verrunden, sondern nur glatt beifräsen, sodass eine scharfe 90grd-Ecke entsteht.

Aufgezogen hatte ich die damals mit Leim, Zulagen und Zwingen. Da geht es dann schon los:
Nehmt ihr eher dicke oder dünnere Zulagen? Vielleicht mit Bauch in der Mitte, damit sie sich gleichmäßiger anpressen? Evtl. eine Gummiunterlage zur guten Druckverteilung? Zwingenabstand?

Zum Beifräsen hatte ich einen Bündigfräser und hatte mir eine einstellbare Plattenführung im 90grd-Winkel zur Bodenplatte der OF gebaut. Dieses Teil finde ich nicht mehr!!!! Grummel. Was macht ihr da?
 

Stefan_B_Z

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... Zum Beifräsen hatte ich einen Bündigfräser und hatte mir eine einstellbare Plattenführung im 90grd-Winkel zur Bodenplatte der OF gebaut. Dieses Teil finde ich nicht mehr!!!! Grummel. Was macht ihr da? ...


Hab mir die Vorrichtung zum Bündigfräsen von Kanten nach Dominik Ricker nachgebaut. Nicht auf den Fotos zu sehen: Aus Bequemlichkeit habe ich noch ein eigens angeschafftes Kantenfräsmodul für meine Makita rt0700 an die Holzkonstruktion angeschraubt, sodass ich den Fräsmotor einfach nur von einem Modul ins andere umstecken muss. Tut, was es soll.


- Stefan

Kantenfräsvorrichtung 1.jpg
Kantenfräsvorrichtung 2.jpg
 

Holz Chopper

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Salu,

wie macht ihr das?

Vor 20Jahren habe ich das schon mal gemacht. Jetzt steht mir das für ein paar lfdm wieder ins Haus. Bevor ich loslege, dachte ich, ich frage mal in die Runde, wie ihr das macht. Sooo selten wie ich das mache, will ich dann dafür auch nicht eigene Maschinen anschaffen. Die Kanten will ich übrigens NICHT verrunden, sondern nur glatt beifräsen, sodass eine scharfe 90grd-Ecke entsteht.

Aufgezogen hatte ich die damals mit Leim, Zulagen und Zwingen. Da geht es dann schon los:
Nehmt ihr eher dicke oder dünnere Zulagen? Vielleicht mit Bauch in der Mitte, damit sie sich gleichmäßiger anpressen? Evtl. eine Gummiunterlage zur guten Druckverteilung? Zwingenabstand?

Zum Beifräsen hatte ich einen Bündigfräser und hatte mir eine einstellbare Plattenführung im 90grd-Winkel zur Bodenplatte der OF gebaut. Dieses Teil finde ich nicht mehr!!!! Grummel. Was macht ihr da?
Zwingen je nach Menge die du besitzt, je mehr desto besser finde ich immer. Ansonsten so alle 25 cm wenn mit Zulage gepresst wird, gerne etwas dickere Zulage (~30mm).

Abhängig vom Material kann man das auch mit einem Hobel erledigen
 

odul

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So einen Hauch brechen werde ich die schon. Das Ausgangsmaterial ist auch schon geölt. Für die geplante Anwendung ist das auch nicht sooo relevant.
 

odul

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Hab mir die Vorrichtung zum Bündigfräsen von Kanten nach Dominik Ricker nachgebaut. Nicht auf den Fotos zu sehen: Aus Bequemlichkeit habe ich noch ein eigens angeschafftes Kantenfräsmodul für meine Makita rt0700 an die Holzkonstruktion angeschraubt, sodass ich den Fräsmotor einfach nur von einem Modul ins andere umstecken muss. Tut, was es soll.


- Stefan

Anhang anzeigen 170544
Anhang anzeigen 170545

Hallo Stefan,

danke fürs Zeigen. Soooo ähnlich sah auch mein Konstrukt aus. Frage: Was ist der spezielle Sinn des dachförmigen schwarzen Bretts?
 

Gonzaga

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Ich habe das bisher auf 2 verschieden Arten gemacht.

Entweder benutze ich ein abgerichteten Kantholz von ca. 50mm Breite als Zulage. Die Zulage versehe ich zusätzlich noch mit einen Streifen PE Klebeband damit es nicht ausversehen an der Kante festklebt.

Oder ich nutze die zu beklebenden Platten selber als Zulagen. Dafür dürfen die Platten aber nicht zu breit sein (max. 200 mm), da man sonst keinen Druck aufgebaut bekommt.

Dazu lege ich die Platten mit den zu beklebenden Kanten zueinander und spanne sie mit Schraubzwingen zusammen.

Hier im Bild zu sehen.

20230727_131900.jpg


Bündigfräsen tue ich gerne auf dem Frästisch, wenn die Werkstücke handlich genug sind.
Als Fräser nutze ich einen 50 mm Falzfräser. Wobei das sicher auch mit einem kleineren Nutfräser gehen würde.
Auf dem Frästisch klebe ich, mit doppelseitigen Klebeband, 2 schmale Streifen Plattenmaterial aus der Reste- oder Abfallkiste auf. Die Fräserhöhe wird bündig zu den Plattenstreifen ausgerichtet. Das Werkstück wird auf den aufgeklebten Streifen am Anschlag entlang über den Fräser geschoben.

20230727_150807.jpg
20230727_150755.jpg
 

odul

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Interessante Idee. Habe leider nur eine kleine Tischfräse und der größte Nutfräser hat 19mm.

Wenn die Platte leicht abhebt, z.B. weil sie etwas krumm ist, dann bleibt auch ein Rest Umleimer stehen. Hast du da schon Probleme gehabt?
 

Gonzaga

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Interessante Idee. Habe leider nur eine kleine Tischfräse und der größte Nutfräser hat 19mm.

Wenn die Platte leicht abhebt, z.B. weil sie etwas krumm ist, dann bleibt auch ein Rest Umleimer stehen. Hast du da schon Probleme gehabt?
Es kann vorkommen, dass mal 1/10 mm stehen bleibt. Das Problem hat man aber auch schonmal bei einer handgeführten Kantenfräse.

Nach dem Bündigfräsen ziehe ich prinzipiell nochmal - mit einem plan auf der Brettfläche aufliegenden - breiten Stechbeitel über die Kanten.
 

flüsterholz

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Vielleicht etwas OT, habe mir für das Verleimen von Furnieren, etc mal ein Biegeband zugelegt für runde, ovale Tische. Das lege zu immer zwischen Zulage und Umleimer, Furnier, auch bei geraden Kanten. Keine Probleme mit ausquellendem Leim, Kraftverteilung, Druckstellen und kann es noch Erwärmen für die Verleimung mit Knochenleim. 50cm Abstand der Zwingen hätte ich mich auch nicht getraut. Eher so 10-20cm.
Beiarbeiten dann mit Hobel Nr.102 oder größer. Hab ja keine Oberfräse.
 

Dale_B_Cooper

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Wenn die Platte leicht abhebt, z.B. weil sie etwas krumm ist, dann bleibt auch ein Rest Umleimer stehen. Hast du da schon Probleme gehabt?
Starkfurnier hab ich mit ner kleinen Handoberfräse / Kantenfräse abgefräst, das ging super. Da stand auch nichts über. Tischfräse ist aus den o.g. Gründen dafür doch eher so medium.. Vom Handling bei größeren Stücken ganz abgesehen..
 

joh.t.

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Ich habe das bisher auf 2 verschieden Arten gemacht.

Entweder benutze ich ein abgerichteten Kantholz von ca. 50mm Breite als Zulage. Die Zulage versehe ich zusätzlich noch mit einen Streifen PE Klebeband damit es nicht ausversehen an der Kante festklebt.

Oder ich nutze die zu beklebenden Platten selber als Zulagen. Dafür dürfen die Platten aber nicht zu breit sein (max. 200 mm), da man sonst keinen Druck aufgebaut bekommt.

Dazu lege ich die Platten mit den zu beklebenden Kanten zueinander und spanne sie mit Schraubzwingen zusammen.

Hier im Bild zu sehen.

Anhang anzeigen 170590


Bündigfräsen tue ich gerne auf dem Frästisch, wenn die Werkstücke handlich genug sind.
Als Fräser nutze ich einen 50 mm Falzfräser. Wobei das sicher auch mit einem kleineren Nutfräser gehen würde.
Auf dem Frästisch klebe ich, mit doppelseitigen Klebeband, 2 schmale Streifen Plattenmaterial aus der Reste- oder Abfallkiste auf. Die Fräserhöhe wird bündig zu den Plattenstreifen ausgerichtet. Das Werkstück wird auf den aufgeklebten Streifen am Anschlag entlang über den Fräser geschoben.

Anhang anzeigen 170591
Anhang anzeigen 170592
Mit Vorschub im Gleichlauf geht gut.
Aber Aufpassen!!!
 

Stefan_B_Z

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Hallo Stefan,

danke fürs Zeigen. Soooo ähnlich sah auch mein Konstrukt aus. Frage: Was ist der spezielle Sinn des dachförmigen schwarzen Bretts?
Dass die glatte Seite eines Siebdruckbrettchens hier die (übrigens wirklich gut flutschende) Gleitsohle darstellt, hast Du sicher selbst erkannt.

Schwierieger ist die Frage nach der Dachform.
- Eine solche Vorrichtung ist zunächst prima, wenn man einfach nur eine gerade Kante bündig fräsen will.
- Was nicht ohne weiteres geht, ist das Bündigfräsen von über Eck angebrachten Aufleimern. Wenn man an einer Kante entlang fräst, stößt man mit der Gleitsohle an den Aufleimer der zweiten Kante, bevor man mit der ersten Kante fertig ist. Ich hatte zunächst kritiklos geglaubt, dass man mit der dachförmigen Gleitsohle doch in die Ecken kommt und dann in einem Rutsch sozusagen ringsum fräsen kann. Hat bei mir aber nicht funktioniert. Die richtige Arbeitsfolge ist wohl, dass man sequentiell eine Kante mit Aufleimer versieht, dann bündig fräst, und dann die nächste Kante in Angriff nimmt.
- Wofür die Dachform aber doch gut ist, ist das Bündigfräsen von gekrümmten Kanten. Wenn Du beispielsweise eine runde Platte ringsum mit Starkfurnier belegst, dann kannst Du sie ohne weiteres mit dieser Gleistsohle abfahren. Wenn die Gleitsohle einfach nur eine gerade Kante parallel und nahe zum Anschlag hätte, dann würde das nicht oder nur bei sehr großen Radien funktionieren.

- Stefan
 

ChrisOL

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Moin,

Hier ein paar Bilder wie ich das beim letzten mal erledigt habe. Okay, die Kantenfräse ist speziell mit einem Schwalbenschwanzfräser auf passender Höhe konnte ich gut & schnell arbeiten.

IMG_6288.jpeg

IMG_6287.jpeg

Wenn die Platten länger sind als die Schraubzwingen kann man sich auch so behelfen. Kleine Zwingen und mit Holzkeilen Druck auf die Kante bringen.

IMG_6040.jpeg
 

odul

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Moin,

Hier ein paar Bilder wie ich das beim letzten mal erledigt habe. Okay, die Kantenfräse ist speziell mit einem Schwalbenschwanzfräser auf passender Höhe konnte ich gut & schnell arbeiten.

Anhang anzeigen 170659

Anhang anzeigen 170660

Wenn die Platten länger sind als die Schraubzwingen kann man sich auch so behelfen. Kleine Zwingen und mit Holzkeilen Druck auf die Kante bringen.

Anhang anzeigen 170661

Ich hatte mich angefangen zu fragen, wie Kantenfräsen funktionieren. Dein Beitrag scheint das zu beantworten?
Wenn die jetzt nur einen Hauch nach vorne kippt, rammt man sich eine Scharte ins Material?
 

weissbuche

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Ich mache das mit der Heizschiene und mit der Striffler Kanterfräse. Heizschiene in den Verleimständer zum Anleimen und die Fräse zum bündig Fräsen.
 

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ChrisOL

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Wenn die jetzt nur einen Hauch nach vorne kippt, rammt man sich eine Scharte ins Material?
Die Fräse liegt doch auf der Platte flach auf. Wenn man sich nicht ganz blöd anstellt passiert das nicht. Mit der OF und einem Bündigfräser auf der Kante zufahren ist wackeliger.
 

odul

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Hätte jemand einen Vorschlag für eine kostengünstige(!) Kantenfräse? Meine kleine OF schwächelt eh etwas und ich müsste dann nix basteln.

Habe schon mal im www gewühlt, aber nix gefunden, was mich anspringt. Hinzu kommt, dass ich mit dem Dingern halt gar nicht auskenne.


mit einer dünnen elastischen Zwischenlage kann der Abstand noch weiter vergrößert werden.
was nimmst du da?
 

carsten

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Hallo

mit den ganzen Varianten per Hand brauch ich bei dir ja nicht kommen; du arbeitest ja auch lieber mit Maschine.
Als ganz taugliche kleine OF hat sich die Makita https://www.makita.de/product/rt0702c.html erwiesen. Gibt es auch als Katsu oder so ähnlich noch mal günstiger.
Alternative ne gebrauchte ELU, dewalt oder auch metabo der unteren Watt-Klasse ab und an recht günstig zu bekommen. Würde aber darauf achten dass sie ne 8 mm Spannzange hat. Auswahl der Fräser ist höher und preiswerter als bei 6 mm.
 

magmog

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Hätte jemand einen Vorschlag für eine kostengünstige(!) Kantenfräse? Meine kleine OF schwächelt eh etwas und ich müsste dann nix basteln.

Habe schon mal im www gewühlt, aber nix gefunden, was mich anspringt. Hinzu kommt, dass ich mit dem Dingern halt gar nicht auskenne.



was nimmst du da?


Guuden,

Unsere Wahl ist die https://www.makita.de/product/rt0702c.html
mit den drei Füßen im Set. Unsere 3 von denen plus der einen
https://www.makita.de/product/drt50.html
erledigen 90% aller OF Arbeiten.

Untergelegt werden Streifen von Bautenschutzmatten,
ein paar Zulagen sind mit Moosgummi beklebt.
Spart Zwingen, und leicht Beidrehen reicht völlig aus.
 
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