Fragen zu Aufarbeitung Mid Century Lowboard

peweks85

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Hallo in die Runde!

Bei uns wird wieder umgestaltet. In diesem Zuge habe ich günstig ein schönes gebrauchtes TV Lowboard aus den 50ern erstanden.

Habt ihr eine gute Idee, die ich eine Deckplatte aus unterschiedlichen Furnieren gestalten könnte?

Das Lowboard besteht überwiegend aus einem wirklich schöne Echtholzfurnier aus Walnuß, versteckt unter zwei dicken Farbschichten :-/

Ich bin eifrig dabei, die alten Farben und den Klarlack zu entfernen und möchte das Möbelstück eigentlich nur schön satt ölen, um die Farben anzufeuern.

Dabei gab es dann auf der Oberseite des Korpus eine Überraschung.
Die Oberseite ist nur zu ca 40% mit Walnus furniert, der Rest sieht für mich nach Birke aus.

Was mache ich damit?
Würdet ihr das als Stilelement behalten?
Schwarz lackieren?
Andere Ideen?

Hier wurde ein vergleichbares Lowboard aus der gleichen Baureihe verkauft. So ganz grob soll das bei mir in eine vergleichbare Richtung gehen:

https://www.design-market.eu/de/192...ard-with-two-sliding-doors-germany-1950s.html

Habt ihr eine Idee, wer der Hersteller sein könnte?

(Fotos folgen!)
 

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flüsterholz

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Ohne Bilder und nähere Angaben ist es etwas schwierig hier einen Rat zu geben. Ich versuche es mal. Aber Bilder wären hilfreich.
Zum Ölen. Da stellt sich erstmal die Frage, wie du die alten Farbschichten entfernt hast. Abrasiv (schleifen, o.ä.) oder chemisch (abbeizen, etc.)? Falls abrasiv, dann wird es bei Nussbaum schwierig sein, die letzten Farbreste aus den Poren zu bekommen, ohne das Furnier durchzuschleifen. Aber nur dann wird Ölen funktionieren.
Zur Gestaltung. Keiner kennt Deinen Geschmack. Wie soll man da Rat geben?
Als Restaurator bin ich natürlich erstmal der Ansicht, den Originalzustand möglichst zu erhalten Die Kombi, dunkles und helles Holz, kann ja auch seinen Reiz haben.
Als Privatmensch bin ich ich bei 50er Jahre Möbeln (falls kein bekannter Designer) eher der Ansicht, mach was Dir gefällt.
Gruß Michael
 

peweks85

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Danke für die Rückmeldung - ohne Bilder natürlich sehr schwer.

Jetzt sind Bilder da und ich denke man erkennt den Fortschritt und die Situation mit der Deckplatte.

Wie man sieht entferne ich die alten Farben mechanisch, d.h. schaben und schleifen.
Inwiefern stoße ich dann auf Probleme beim Ölen?
Was passiert dann konkret?
Dringt das Öl nicht tief genug in die Poren und bleibt klebrig?
Und wenn das so ein Problem ist, wie kriege ich die Poren sauber?
Terpentinersatz + Messingbürste? Abbeitzer?

Hinsichtlich der Gestaltung:
Ich kann damit natürlich alles machen, aber nicht jede gute Idee sieht in der Praxis dann auch wirklich gut aus :emoji_slight_smile:
Zweifarbigkeit als gestalterisches Mittel finde ich per se toll!
Das war im ursprünglichen Mobelstück ja bei den Schubladen ganz klar der Fall.
Die Griffe sind aus ?Birke? und heben sich ganz toll vom Furnier ab.

Aber auf der Oberseite gefällt mir das bislang irgendwie nicht so richtig.
 

peweks85

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Okay, bei mir sieht das alles gut aus. Komisch.

Wie dem auch sei, meine Frage bzgl. des Ölens ist ja unabhängig von den Fotos. :emoji_slight_smile:
 

wirdelprumpft

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Das helle ist vermutlich Limba und ob die Fronten Nuß ist?
eher nicht mir fällt jetzt zwar keine Holzart ein aber die Struktur passt irgendwie nicht zu Nuß -
dito der Streifen am Korpus wobei da ein schärferes Bild helfen würde
Da die Kante am Korpus nochmal ne andere Holzart ist ist das für deckende Lackierung gebaut

Mal mit Wasser abreiben das entspricht dann etwa dem Farbton wenn man Ölt - der Rest ist Geschmacksache
 

flüsterholz

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Merke gerade, dass ich deine Frage nur zur Hälfte beantwortet habe. Wie man die Poren am besten sauber bekommt? Muss man ausprobieren. Hängt vom Lack ab. Würde es erstmal mit Verdünner probieren. Mit Schleifvlies auftragen und anlösen. Danach mit gut saugenden Baumwolllappen abnehmen.
 

derdad

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Ich bezweifle auch, dass es Nuss ist. Zumindest keine europäische. Teak, etc. käme für diese Zeit auch in Frage. Die helle Einlage (ich tippe es ist Limba) resultiert wahrscheinlich daher, dass es dort für einen Aufsatz gedacht war.
Eine schöne geölte Oberfläche zu bekommen stell ich mir schwierig vor. Wenn man den weißen Lack komplett abgeschliffen hat wird man wahrscheinlich stellenweise durchgeschliffen haben. Wenn nicht zur Gänze, dann so weit, dass der Leim durchschlägt. Eine Oberfläche mit aklarlack wird wahrscheinlich besser sein. Denkende Akzente sind natürlich immer ein Eycatcher.
LG Gerhard
 

peweks85

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Dank euch für die rege Teilnahme und das viele interssante Feedback!

Ob es sich dabei jetzt um Teak, Walnuß oder ein anderes Holz handelt, weiß ich auch nicht 100%.

Beachtet gerne den Link, den ich im ersten Post geteilt habe.
Dort seht ihr eine Kommode aus der gleichen Baureihe - dort ist dann von Walnuß die Rede, was ich übernommen habe.
Dort befindet sich auf der Oberseite eine dunkle Beschichtung - ob diese Orginal ist, mag ich natürlich nicht zu beurteilen.

Die Idee, dass diese Kommode quasi ein Untergestell war und sich dort im bereich des helleren Furniers dann noch ein Aufbau befand ist natürlich auch möglich. Habe ich noch nicht in Erwägung gezogen.

@derdad
Also bei den Schiebeüren ist das Furnier nach Augenmaß ca. 1mm stark, d.h. man hat etwas Material zum arbeiten.
Bislang habe ich auch noch an keiner Stelle das Furnier durchdrungen (drückt die Daumen!)

Ich mache gleich gerne nochmal ein Foto im angenässten zustand - dann sieht man das Holz mal etwas angefeuert.

Nochmal zwei Fragen:
  • Habt ihr eine Idee, wer der Hersteller sein könnte?
  • Habt ihr Gestaltungsidee für die zweifarbe Oberseite? Wärt ihr eher bei lackieren der Oberseite, z.B. in Schwarz? Oder den Zwei-Farb-Look feiern und betonen? :emoji_slight_smile:
 

flüsterholz

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Habt ihr Gestaltungsidee für die zweifarbe Oberseite? Wärt ihr eher bei lackieren der Oberseite, z.B. in Schwarz? Oder den Zwei-Farb-Look feiern und betonen? :emoji_slight_smile:
Ich würde jetzt erstmal den Lack auf der Oberseite komplett entfernen und dann mal schauen, wie das komplett wirkt. Dann kann man sich immer noch Gedanken machen, was man macht, wenn es nicht gefällt.
 

peweks85

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Moin, hier nochmal neue Fotos. Ich hoffe, dass man die Holzstruktur diesmal noch etwas besser erkennt.
Verzeiht mir die unterschiedlichen farbtemperaturen auf den Fotos.
"Februar im Keller" sind keine Idealbedingungen für ein Fotoshooting.
 

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peweks85

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Nebenbei nochmal als Randnotiz: Das Möbelstück ist vermutlich aus den 50er aus Deutschland. D.h. das Holz muss dann auch verfügbar gewesen sein :emoji_slight_smile:
 

peweks85

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Moin in die Runde!
Ein kurzes Update: Das Lowboard ist inzwischen fertig und an seinem Einsatzort angelangt.

Die Farbe wurde mechanisch per Schaber entfernt, das Furnier auf 240 glattgeschliffen und dann 2x mit Osmo Hartwachsöl behandelt.
Die Deckseite und die Beine habe ich mit schwarzen Acryllack von Caparol gestrichen.

Leider war das Furnier an einigen Stellen doch schon relativ mitgenommen unterhalb der alten Lackschicht.
Auch einer der Schubladengriffe ist mal gebrochen und wurde dann wieder angeklebt und überlackiert.

Ich habe solche Stellen im Rahmen meiner Fähigkeiten kaschiert, sichtbar sind die Schäden aber dennoch weiterhin.
Ich begreife diese nun einfach als Narben eines 70 Jahre alten Möbelstücks.

Mir wäre es natürlich auch lieber, wenn es neuwertig aussähe, aber ich denke auch so wird mir das Lowboard noch einige Jahre Freude bereiten. :emoji_slight_smile:
 

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peweks85

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Hallo

danke für die Rückmeldung.
Sieht doch ordentlich aus.

Gruß Ingo
"Ordentlich" ist ein genau passender Begriff.
So sehe ich das auch.

Es ist definitiv nicht "perfekt" oder "grandios" - was irgendwie schade ist, denn grundlegend finde ich einzelne Stilelemente des Lowboards wirklich sehr schön (z.B. die geschwungenen Echtholz Griffe)
 

wirdelprumpft

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Wenn man sich die Ausgangslage anschaut ist das schon super geworden.
Nur an einer Schublade etwas durchgeschliffen aber das ist bei bereits geschliffenem Furnier eh Glückssache
Den Griff könnte man ggf. nachbauen ein Stück Abachi/Koto/Limba gibts z.b. hier.
Da diese Hölzer recht weich sind kommt man mit einer Raspel und Schleifmaschine recht schnell ans Ziel
 

peweks85

ww-kiefer
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Wenn man sich die Ausgangslage anschaut ist das schon super geworden.
Nur an einer Schublade etwas durchgeschliffen aber das ist bei bereits geschliffenem Furnier eh Glückssache
Den Griff könnte man ggf. nachbauen ein Stück Abachi/Koto/Limba gibts z.b. hier.
Da diese Hölzer recht weich sind kommt man mit einer Raspel und Schleifmaschine recht schnell ans Ziel
Danke für den Vorschlag und natürlich auch für das Lob.
Die Idee, die beschädtigten Furniere entweder selbst, oder noch besser bei einem Fachmann auszutauschen kam mir auch schon - es stellt sich dann nur irgendwo die Frage von Aufwand und Ertrag.

Das Möbelstück ist in seinem grundlegenden Aufbau weder so komplex - noch so schützenwert.
Es ist meines Wissen keine bekannte Marke oder Designer dahinter.
Und dann könnte man es quasi auch fast schon direkt neu nachbauen.
 

wirdelprumpft

ww-robinie
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am Furnier würde ich nichts ändern das ist zu aufwendig da bei den Schubladen das Furnierbild durchlaufend ist.
Man müsste also ein Platte komplett furnieren - auftrennen- Kanten anleimen und die Griffe von den alten Schubladenvorderstücken entfernen und auf die neuen aufleimen - machbar aber das lohnt nicht da es immer optische abweichungen zum Bestand gibt
 
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