Holz kochen aber NICHT biegen

Buntpapier

ww-pappel
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Im Moment baue ich Schöpfrahmen zum Papiermachen. In einem alten Buch habe ich gelesen, dass man früher, das Eichenholz für diese Rahmen (Querschnitt 10-15mm x 25-30mm und 200-700mm lang) in Wasser gekocht hat.

Nun frage ich mich was der Vorteil sein soll. Um Holz zu trocknen würde ich eher die Feuchtigkeit der Umgebungsluft reduzieren und nicht erhöhen. Aber vielleicht werden durch das Kochen auch bestimmte Stoffe aus dem Eichenholz heraus geschwemmt.

Deshalb meine Frage wer hat Erfahrung oder kennt Quellen zum Holz kochen?

Danke

Buntpapier
 

magmog

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..... sehe ich wie Daniel, aber ich sehe keinen Begründung warum es Eiche sein sollte.
M.E. sind die üblichen Holzarten für diese Verwendung auch geeignet.
 

seschmi

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Ich habe schon Kirschholz gekocht. Das kann man mit frischem Holz machen, damit es nachher beim Trocknen nicht reißt.

Dazu habe ich Salzwasser verwendet, ein erster Versuch ohne Salz hat zu Rissen geführt.

Das Holz wird dunkler und gibt ziemlich viel Farbe ab - das Wasser war tiefbraun.

Es hat soweit funktioniert, die Stücke sind in der Tat beim anschließenden Trocknen nicht gerissen.

Eventuell bauen sich ja beim Kochen Spannungen ab, weil das Lignin weich wird - andere Hölzer werden ja gedämpft.

Bei Eiche ist das Ziel eventuell, die Gerbsäure loszuwerden - bei so dünnen Leisten geht es ja nicht um Risse.
 

derdad

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Da Eiche durch die Gerbsäure ein sehr reaktionsfreudiges Holz ist, nehme ich an das Kochen dient zum Verhindern von Verfärbungen. Auf den Rahmen kommt ja noch ein Drahtgitter. Heutzutage kann man natürlich auch ein Kunststoffgitter, Alu oder ein anderes Metall nehmen. Früher waren diese Materialien aber entweder noch nicht vorhanden oder sauteuer.
LG Gerhard
 

Buntpapier

ww-pappel
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Hallo!
Zuerst danke für die vielen Antworten.
Meine Schöpfsiebe sind immer rechtwinklig. Runde Schöpfsiebe für Papier habe ich noch nicht gesehen. Wenn man nicht rechtwinkliges Papier schöpfen will, legt man einen Rahmen mit einem runden Loch auf das Sieb. Dann wird auch das Papier rund.
Meine bisherigen Siebe sind aus einfachem Nadelholz (siehe Foto). Es gibt aber Siebe aus Eiche. Eins habe ich in einer alten Papiermühle gesehen. Der Mann, der damit arbeitet, selbst gelernter Schreiner, sagt es gäbe keine Verfärbungen im Papier. Dort sind Sieb aus allen möglichen Holzsorten.
Vielleicht finde ich ja eines Tages noch einen Grund.

Danke
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carsten

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Hallo

gerade wenn ich lese "alle mgl Sorten". Wenn man das Holz nimmt was gerade da ist muss man eben dessen Nachteile berücksichtigen. Das wäre bei Eiche evtl Verfärbungen, wenn nicht vorher "abgekocht".

Gruß in die Nachbarschaft...
 

Buntpapier

ww-pappel
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#Carsten
Danke für die Antwort. Da ich seit etwa 30 Jahre versuche soviel wie irgendwie möglich ist zu recyceln weiß ich natürlich schon etwas von den Holzeigenschaften. Im Moment habe ich Schöpfrahmen aus Kiefer und Buche. Wenn es warm ist und ich meinen Papierholländer fertig habe, werde ich die ersten Versuche starten. Dann werde ich lernen und danach die richtigen Schöpfrahmen bauen. Vielleicht versuche ich einen Rahmen aus Eiche. Ich habe noch jede Menge Reste.
Gruß in die Nachbarschaft
Buntpapier
 
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