Heißklebesticks - Qualitätsunterschiede?

[Ed-o-mat]

Hallo zusammen,

Ich möchte zeitnahe mal ausprobieren, Risse und Astlöcher in Holz mit Heißklebesticks (z.B. schwarz, farbig...) zu füllen. Bisher habe ich das immer mit Epoxidharz oder Spachtelmasse gemacht. Epoxidharz ist allerdings immer so ne Sauerei und dauert recht lange, bei Spachtelmasse brauche ich häufiger 2 Durchgänge, weil sich beim Trocknen doch mal ein Riss auftut, oder etwas schlechter gefüllt ist als gedacht.

Es gibt da nun Anbieter in allen Preisklassen.... Gibt es da auch entsprechende Qualitätsunterschiede, oder ist das ziemlich egal?

Habt Ihr Erfahrungen mit verschiedenen Stick-Marken?

Danke für Euren Input!
Ed

 

[Ed-o-mat]

Ich deute das Schweigen mal als fehlende Erfahrung... Habe mir jetzt mal "noName" bestellt und werde die probieren. Werde mir auch noch "Marke" kaufen und dann vergleichen. Und hier berichten.

 

[DZaech]

Zur Info, die professionell verwendeten Füllsticks sind KEINE schwarzen oder farbigen Heissklebesticks. Ich denke nicht dass das mit schwarzen Heissleim einfach so funktioniert.

Ich weiss halt nicht was du bestellt hast und wo, aber Astfüllsticks auf Polyamidbasis sind durchs Band relativ teuer, so 4-5€ pro Stück. Anbieter in „allen Preisklassen“ konnte ich auf Anhieb keine finden, die sind alle sehr ähnlich. Was natürlich deutlich billiger ist, sind schwarze Klebesticks. Aber die funktionieren nicht als Füllstoff.

 

[Kraxel]

Hallo
Also ich mache das immer mit 5 Minuten Epoxidharz
Alternativ könntest du aber Heißwachs nehmen
Heißkleber hab ich auch mal versucht aber spätestens nach dem Abschleifen vom Überstand
war das Ergebnis nicht befriedigend .

 

[Martin45]

Bei den klassischen halbdurchsichtigen Heissklebesticks habe ich schon gravierende Unterschiede gehabt von vergilbend bis höllisch stinkend. Mit buntem Zeugs habe ich keine Erfahrung.

 

[Ed-o-mat]

Danke für die Rückmeldung, ich teste einfach mal und berichte hier. Ist sicher nicht nur für mich spannend

 

[WinfriedM]

Die normalen Klebesticks sind aus EVAC und relativ weich. Die haben auch einen niedrigen Schmelzpunkt. Kann dir gerade bei Schwarz im Sommer passieren, dass die Sonne reicht, um solche Stellen nahezu flüssig zu machen.

Von der Endhärte haben die Klebesticks aus EVAC große Unterschiede. Ich würds mit Markensticks von Pattex oder Steinel probieren.

Die Profisticks für sowas sind aus Polyamid, was deutlich härter ist und deutlich höher schmilzt. Die dürfte man in Standard-Heißklebepistolen auch nicht verarbeitet bekommen, auch weil die dicker sind.

Eine gute Alternative zu Epoxy ist Spachtelmasse auf Polyesterharzbasis. Ist 20-30min später schon schleifbar. Siehe "Presto Kunststoffspachtel schwarz"

 

[ger-247]

Vielleicht, ganz vielleicht und ein rein pragmatischer Ansatz weil eh da, wären die Repairsticks von Skibelägen einen Versuch wert. Für eine Einzelne Stelle würde ich das mal in Erwägung ziehen. Ansonsten wären die mir zu teuer. Über einem Metallspachtel anzünden, dann dicht über der Fläche halten und reintropfen lassen. Wenn man es zu hoch hält, gibt es Rußwolken, die sich später schwer entfernen lassen. Überstand dann mit Ziehklinge abnehmen.

 

[IngoS]

Hallo,

gerade auf der Ligna gesehen.





12mm Sticks. Wichtig die exakte Temperatursteuerung bei 170°C.

Gruß Ingo

 

[teluke]

Genau das Teil habe ich.
Die Sticks gibt es z.B. bei Häfele, nennen sich "Knot Filler".
Ist für innen und außen geeignet.

Die Pistole gibt es in zwei Ausführungen.
Einmal die gezeigte und dann noch eine mit Temperaturregelung (die habe ich).

 

[Ed-o-mat]

Genau das Teil habe ich.
Die Sticks gibt es z.B. bei Häfele, nennen sich "Knot Filler".
Ist für innen und außen geeignet.

Die Pistole gibt es in zwei Ausführungen.
Einmal die gezeigte und dann noch eine mit Temperaturregelung (die habe ich).

Taugen die was? Gehen die auch mit einer "konventionellen" Heißklebepistole?

 

[DZaech]

Nein gehen sie leider nicht.

Und ja, die taugen was, auf dieses Produkt bezog sich mein Beitrag #3

Ist auch mehrheitlich das einzige was es so gibt, wird von vielen Labels und Herstellern vertrieben. Die BCD 360 ist grösser als eine normale Klebepistole und die Polyamid-Sticks sind in so dichten Alu-Beuteln verpackt.

 

[Ed-o-mat]

Ich poste hier dann mal meine Versuche mit verschiedenen "Lückenstopfern"...

Versuch 1: Sekundenkleber (durchsichtig)

Vorteile:
- Funktioniert gut und zuverlässig
- Gut bearbeitbar und schleif-/polierbar
- Hohe Festigkeit und gute Anhaftung
- Sehr schnell hart (vor allem mit Härterspray)

Nachteile:
- Ziemlich teuer
- Fließt tief in Risse hinein und bildet dadurch gerne auch mal "Dellen" in der Oberfläche, die durch einen zweiten Klebegang gefüllt werden müssen
- Wenn da Schmutz in die Poren kommt, sieht man das in der Regel sehr.
- Kann beim Schleifen ziemlich nervig sein.
- Nur eingeschränkt farbig erhältlich (meines Wissens nach nur transparent und schwarz, selbst einfärben habe ich nicht ausprobiert)
- Keine Elastizität, kann ggfls. spröde reißen
- Bei stark "saugendem" Holz (Stirnholz, aber auch so was wie Sumpfesche) können Verfärbungen auftreten oder der Kleber zieht so tief ein, dass man danach lokal probleme beim Ölen bekommt.

Hier Detailaufnahmen von transparentem Sekundenkleber, geschliffen und geölt.

 

[Ed-o-mat]

Versuch 2: Heißklebestick (schwarz, Noname - irgend so ein günstiges Zeug von Amazon)

Vorteile:
- Sehr schnell bearbeitbar
- Relativ günstig
- Hohe Elastizität
- Lässt sich gut mit einer Klinge schneiden
- Oberflächenoptik mit Ziehklinge in Ordnung
- Gibt es in allen erdenklichen anderen Farben

Nachteile:
- Schleifen geht leider gar nicht, sieht unmöglich aus. Man kann allerdings schleifen und dann final mit der Ziehklinge drüber, dann ist das ok
- Benetzung vom Holz eher mittelgut... vermutlich muss ich mit höherer Temperatur ran oder ggfls. das Holz vorwärmen, macht dann aber das einfache Verfahren kompliziert
- Durch schlechtere Benetzung werden Tiefe Risse nur teilweise gefüllt, kleine Risse manchmal sehr schwierig.
- Beim Hobeln können gerne mal Ausbrüche entstehen.

Hier Detailaufnahmen von schwarzen Heißklebesticks, geschliffen, mit Ziehklinge abgezogen und geölt.






Weitere Versuche und Ergebnisse folgen...

 

[teluke]

Taugen die was? Gehen die auch mit einer "konventionellen" Heißklebepistole?

Ja tun sie, ich bin damit sehr zufrieden,
In normale Heißklebepistolen passen die nicht hinein.

 

[teluke]

@Ed-o-mat

Sekundenkleber nutze ich dann wenn ich bei einem Holzfehler statische Probleme befürchte.

 

[WinfriedM]

Man kann auch Schleifstaub in den Riss geben und dann erst Sekundenkleber drüber.

 

[brubu]

Hallo
Wenn schwarz gespachtelt wird, wurde hier im Forum oft Presto Kunststoffspachtel empfohlen. Der ist wirklich gut und gut schleifbar.
Gruss brubu

 

[teluke]

Man kann auch Schleifstaub in den Riss geben und dann erst Sekundenkleber drüber.

Genau so mache ich das.
Unsichtbar wird der Riss dadurch aber nicht.

 

[Dikado]

Da ich gerade einen Esstisch baue beschäftige ich mich auch gerade mit diesem Problem. Im Moment ist meine Überlegung Äste und andere Fehlstellen mit Schellack zu schließen. Macht das Sinn oder doch lieber diese Klebepistole, die Ingo gezeigt hat?

 

[seschmi]

Es gibt Schellackstangen zum Schmelzen, zum Beispiel von BAO Chemie, da gibt es auch geeignete Schmelzgeräte. Lötkolben ist schwierig, weil der Schellack bei höheren Temperaturen verbrennt. Die sind aber nicht gedacht, sie in eine Schmelzpistole zu stecken, sondern man schmilzt sie und schmiert das Zeug in den Riss.

Ist im Prinzip wie Hartwachs. Nur mit etwas höherem Schmelzpunkt.

Das funktioniert gut bei kleinen Fehlern, es gibt Sortimente mit typischen Holzfarben. Für größere Fehlstellen nicht gut geeignet, weil zu teuer und relativ viel Arbeit.

In Alkohol aufgelöster Schellack wird wohl nicht funktionieren, der füllt ja gar nicht.

Vermutlich kann man auch irgendwie Schellackflocken selber schmelzen und färben, dann würde ich aber eher die Sticks von BAO kaufen, bevor ich sowas anfange.

 

[ChrisOL]

Ja, Rest Kit funktioniert gut, ist nicht sehr teuer. Das kann man mit Wasser oder Alkohol anrühren wenn es zu fest ist. Das lässt sich gut auftragen mit einem Edelstahl Spachtel. Das hält gut auf dem Holz und lässt sich schleifen. Oberfläche mit Öl oder Lack ist kein Problem.

https://restokitt.de/resto-holzkitt

 

[Ed-o-mat]

Ja, Rest Kit funktioniert gut, ist nicht sehr teuer. Das kann man mit Wasser oder Alkohol anrühren wenn es zu fest ist. Das lässt sich gut auftragen mit einem Edelstahl Spachtel. Das hält gut auf dem Holz und lässt sich schleifen. Oberfläche mit Öl oder Lack ist kein Problem.

https://restokitt.de/resto-holzkitt

Wasserlöslich würde aber bei z.B. Esstischen oder Schneidbrettern vermutlich zu Problemen führen, richtig?

 

[elchimore]

Ich verwende Restokitt auch sehr gerne, für alles was für den Innenbereich ist. Ich habe damit auch schon einen Esstisch "ausgebessert". Hält bis jetzt ohne Probleme. Ich stell den ja nicht ins Wasser
Schneidbretter würd ich gar nicht spachteln, da wollt ich weder was wasserlösliches noch was wasserfestes drauf haben.
Für unsere neuen Fensterläden nehm ich Borma 2k Holzkitt.....
Grüssle Micha

 

[Diesel1982]

Ja tun sie, ich bin damit sehr zufrieden,
In normale Heißklebepistolen passen die nicht hinein.

Doch die passen auch in normale Klebepistolen und es funktioniert auch sehr gut. Ich nutze diese Kombi auch und bin zufrieden. Pistole ist von Steinel.

Gruß Matze