Stichsäge - warum schert das Sägeblatt in Kurven aus?

ahnungslos

ww-kiefer
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Vielen, vielen Dank allseits!
Ich habe hier in dem Faden wieder allerhand über Holz, meine Fehler und die Ausrüstung gelernt - einiges werde ich ändern können, anderes zukünftig zumindest in der Problematik einschätzen können. (Zum Beispiel hatte ich ursprünglich eine etwas bessere Stichsäge ausgeliehen, jetzt "nur noch" eine günstigere dauergeliehen. Da sich für mich ein Neukauf auf absehbare Zeit nicht lohnt, wird es wohl bei der günstigeren bleiben.)

Ganz herzlichen Dank!!!
 

NOFX

ww-robinie
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Niemals seitlichen Druck zwecks Kurskorrektur ausüben, sondern ganz vorsichtige Drehbewegungen; Stichsäge dazu möglichst hinten anfassen, wie bei Stabmodellen üblich, aber auch Bügelmodelle kann man (nach Feststellen des Betriebsschalters) besser von hinten lenken.
Das ist mit das Wichtigste, wenn man versucht die Kurve zu sägen, drückt man meist ungewollt auch seitlich. Man muss die Säge "lenken" und bei Problemen eher nochmal zurückziehen.
 

Der alte Wagner

ww-kastanie
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Ich habe Ewigkeiten mit Stabmodellen (Motorgriffstichsägen) gearbeitet und neulich nach langer Zeit mal in einer besonderen Situation mit einem Einsteiger-Bügelmodell, weil vor Ort greifbar. Nach anfänglichen Lenkproblemen habe ich gestaunt, wie gut es funktioniert, wenn man sich quasi selbst vorgaukelt, gerade ein Stabmodell zu benutzen, indem man die Bügelstichsäge am hinteren Gehäuseteil anfasst.
 

Clemens J.

ww-robinie
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Hallo,

passt jetzt nur bedingt zum Thema. Ich habe ein ganz normales etwas gröberes Sägeblatt zu einem "Kurvensägeblatt" umfunktioniert, mit dem auch recht enge Kurven geschnitten werden können.
Ist halt wie bei der Bandsäge auch, viel Schränkung bei einem Sägeblatt gibt eine breitere Schnittfuge und hinten am Sägeblatt/Band mehr freiraum um Kurven zu schneiden. Da mehr Material zerspant werden muss, sinkt natürlich die Geschwindigkeit, was aber bei Kurvenschnitten nicht die Rolle spielt, da man ja eher langsam u die Kurve steuert.
Normales Sägeblatt in den Schraubstock und mit Hammer und Körner die Zähne weiter geschränkt. Der Schnitt wird natürlich etwas gröber, aber er muss ja eh meist nachbearbeitet werden.
Auch sind Stichsägeblätter Wegwerfartickel, aber man kann sie in "Windeseile" mit einer Feile und Schraubstock wieder zu neuem "Leben" erwecken. Durch das Nachfeilen werden Sie auch schmaler und kommen dadurch ebenfalls besser um die Kurve.

Gruß Clemens
 

Franz-Josef_B.

ww-birke
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Mafell arbeitet mit einem extradicken, geschränkten, aus zwei Blättern verlöteten Sägeblatt, das nach hinten keilförmig verjüngt ist (Freischnitt). In Kombination mit der Stichsäge selbst, die besonders geringe Toleranzen hat und deren Hubkolben/Sägeblattaufnahme sehr stabil ist, kann man mit diesem System sehr enge Kurven verlaufsfrei sägen, ohne sich selbst so sehr anstrengen und konzentrieren zu müssen. Wer sich mal Preise von Gerät und Sägeblatt ansieht, erkennt aber auch sofort, dass Mafell nicht immer und überall die Antwort sein kann.

Ganz furchtbar sind übrigens auch die unzähligen Anleitungen und Tipps in Artikeln und Videos mit der superklugen Idee, eine Latte, ein Brett, eine Wasserwaage oder die Führungsschiene einer HKS für die Stichsäge zu benutzen, wenn gerade Schnitt gewünscht sind. Wer so einen Mist erzählt, hat es entweder selbst noch nie probiert oder er hat auf diese Weise bislang nur mal eine extradünne Schrankrückwand erfolgreich gesägt. Auf jeden Fall offenbaren solche "Tipps" die völlige Ahnungs- und Gedankenlosigkeit mit Blick auf das Funktions- und Konstruktionsprinzip der Stichsäge, deren Blatt halt bauartbedingt aus gutem Grund nur einseitig geführt ist. Hersteller, die Führungsschienen für ihre Stichsägen anbieten, räumen unter der Hand ein, dies nur zu tun, weil der Markt es verlange und dass es nur unter günstigen Bedingungen mit den richtigen Blättern funktioniere (Mafell jetzt mal ausgenommen). Nicht umsonst wird man bei Google mit Suchergebnissen überhäuft, wenn man nach dem Phänomen schaut. Etliche Foren sind voll mit Klagen über verlaufende Schnitte "sogar trotz Führungsschiene" und trotz teurer Festool-Säge mit Extra-Sägeblattführung.
 
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Küstenharry

ww-esche
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Jep,sägt alles irgendwie, genauso wie eine Säbelsäge. Daher besser mit eine Handkreissäge arbeiten.
 

Clemens J.

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Hallo,

Stichsäge ist so ähnlich wie Handhobelmaschine, da brauch es eine ganze Portion an Übung um damit vernünftige Ergebnisse hinzubekommen.
Wer schon mal versucht hat, eine Passleiste an einer krummen Wand mit der Hand- oder auch Montagekreissäge sauber anzupassen, der weiß was ich meine.
Meine Stichsäge und auch meine Handhobelmaschine sind bei Montagearbeiten mit die wichtigsten Werkzeuge.

Gruß Clemens
 

WinfriedM

ww-robinie
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Bei "Kurvensägen" schert der Teil des Sägeblatts, der weiter entfernt von der Befestigung des Sägeblatts ist (also der "untere" Teil), nach außen aus bzw. er folgt der Kurve mit größerem Radius.
Hat sehr oft etwas mit fehlender Erfahrung beim Führen der Säge zu tun. Man neigt in Kurven dazu, seitlich Druck zu geben, dabei muss sich dann das Sägeblatt biegen. Braucht einiges an Übung, keinen seitlichen Druck zu geben. Knaufmaschinen finde ich da noch besser handhabbar, als Bügelgriffmaschinen.
 
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