Baumschäden - so schlecht geht es Deutschlands Wäldern (Spiegel Online)

Bauwas

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Auch Dir ein Danke für die Info.
Ich entnehme dem Artikel:
Laut Statistischem Bundesamt können die deutschen Wälder nur 3% der bundesweiten CO2 -Emissionen absorbieren!
Das ließ mir den Atem stocken!
Im Übrigen möchte ich ein „n“ für den Thread-Titel kaufen.
LG und gute Nacht!
 
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Martin45

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Laut Statistischem Bundesamt können die deutschen Wälder nur 3% der bundesweiten CO2 -Emissionen absorbieren!
Das ließ mir den Atem stocken!
Traue keiner Statistik, die du nicht selber...
Ich dachte im 1. Moment (auch), alle Bäume=Wälder würden nur soviel CO2 aus der Luft nehmen. Aber nein.
Ich hab mir das mal angesehen. Das sind Nettozahlen, also das resultiert aus meiner Sicht vermutlich rein daraus, dass die Waldmenge in D jedes Jahr zunimmt bzw. wir weniger Abholzen als nachwächst. Für die Auswirkung der CO2-Zunahme mag diese Betrachtung korrekt sein, aber für's Gefühl bindet nunmal jeder einzelne Baum und jeder Wald CO2, was danach passiert ist emotional ein anderes paar Schuhe.
 

Bauwas

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dass die Waldmenge in D jedes Jahr zunimmt bzw. wir weniger Abholzen als nachwächst.
Die Zahlen mit dem Waldzuwachs von 1,3% seit 2002 sind leider nicht aktuell.
Die Bundeswaldinventur durch das Thünen-Institut für Waldökosysteme findet nur alle 10 Jahre statt.
In einem Artikel der SZ vom 4./5. März mit dem Titel: „Auf dem Holzweg“ wird beschrieben, dass das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit Hilfe von Satellitenbildern errechnet hat, dass allein zwischen Jan 2018 und Mai 2021 rund 500.000 ha Wald verloren gegangen sind. Das wären fast 5% Verlust…….
 
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Clemens J.

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Hallo,

vermutlich ist der größte Teil der Fläche wegen Borkenkäfer geräumt. Es ist aber immer noch Waldfläche auf dem wieder Bäume/Sträucher wachsen die wieder Co2 binden werden. Der Wald ist nicht weg, er sieht nur anders aus.
 

Bauwas

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Ich habe meinen vorigen Beitrag geändert, da hatte ich zuerst fälschlicherweise jährliche 1,3% Zuwachs geschrieben.
Jetzt geändert auf 1,3% Zuwachs im Zeitraum zwischen 2002 und 2012.
Ja, was genau die da vom DLR mit den Satellitenbildern ausgerechnet haben, weiß ich natürlich nicht, aber es dürfte mit der nächsten Bundeswaldinventur (Ergebnis wird 2024 veröffentlicht) dann auf jeden Fall aktuellere Zahlen geben.
 
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magmog

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Guuden,

Solange das Borkenkäferholz nicht verbrannt wird oder verrotet
bleibt dessen CO2 Inhalt gebunden und und klimaneutral.
Auf den Flächen wachsen neue Pflanzen die wiederum CO2 binden.

Umgekehrt nehmen naturbelassene Urwälder nicht an der CO2 Reduzierung teil,
da ihre Biomasse nicht zunimmt. Aber auf alle Fälle halten sie, wie auch Moore,
eine riesige Menge CO2 gebunden. Nur durch Zuwachs können sie zusätzliches
CO2 binden.
 
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weissbuche

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Ich vertraue der Natur doch noch und freue mich über solche Bilder. Ein Stapel 3 m Holz ist liegen geblieben und gibt der nächsten Generation die Grundlage für den Start ins neue Leben.
 

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Clemens J.

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Hallo,

da habe ich jetzt so meine Zweifel, ob diese Fichte alt wird.
Das "Fundament" auf dem sie gegründet ist, wird auf Dauer den zunehmenden Belastungen nicht gerecht werden.
Aber ja, die Natur hilft sich meist selbst. Wir Menschen sind inzwischen so weit weg von der Natur, dass wir die Kreisläufe nicht mehr verstehen.
Auch wir sind nur ein Teil des Kreislaufes, wollen das aber nicht wirklich aktzepieren und versuchen das Wasser bergauf fließen zu lassen.

Gruß Clemens
 
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fragnix

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Ich hatte mal Zugang zu solchen Satellitendaten, die z.B. Baumbestand zeigen (also ganz anders als man von Luftbildern gewohnt ist). Leider habe ich vergessen, wo das war. Weiss jemand, welcher Anbieter solche Daten zur Verfügung stellt? Ich meine, das war Microsoft, inkl. Abfragesprache, bin mir aber nicht mehr sicher.

Dann könnte man einfach selbst nachschauen... :emoji_wink:
 

Mitglied 30872

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Ich hatte mal Zugang zu solchen Satellitendaten, die z.B. Baumbestand zeigen (also ganz anders als man von Luftbildern gewohnt ist). Leider habe ich vergessen, wo das war. Weiss jemand, welcher Anbieter solche Daten zur Verfügung stellt? Ich meine, das war Microsoft, inkl. Abfragesprache, bin mir aber nicht mehr sicher.

Dann könnte man einfach selbst nachschauen... :emoji_wink:
Suche mal nach Copernicus. Da wirst Du sicher fündig.
 

allegro

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Ich vertraue der Natur doch noch und freue mich über solche Bilder. Ein Stapel 3 m Holz ist liegen geblieben und gibt der nächsten Generation die Grundlage für den Start ins neue Leben.
Das ist sicherlich nicht die Art und Weise, wie der Eigentümer die Dinge handhabt. Aber ich glaube nicht, dass es viele solcher Fälle gibt.
 

weissbuche

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Der Eigentümer ist das Land Niedersachsen. Holz das liegen bleibt, gibt es hier überall. Das Bild sollte auch nicht die neue Art der Forstwirtschaft zeigen, es sollte nur darstellen, daß wir die Hoffnung in die Natur nicht aufgeben sollten.
 

Lorenzo

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Die Natur wird den Menschen auf jeden Fall überleben. (Soll nicht heissen dass wir machen sollten was ihr am meisten schadet. Soll heissen dass es letztlich uns und unseren jetzigen Mitbewohnern auf diesem Planeten schadet.)
Zu den Satellitendaten: Mein Bruder hat vor 2 Jahren an der Uni bei nem Projekt mitgearbeitet dass sich mit der Waldbrandprävention weltweit beschäftigt. Ich hab ihn nach Infos dazu gefragt, und Zugängen zu Satellitenbildern und er hat mir nen ganzen Haufen Infos dazu geschickt. Per Signal auf dem Händi das gerade Verstecken spielt.
Wenn ichs wieder finde dann stell ich die Sachen hier rein. Wenn nicht, dann frag ich ihn nochmal nach den Links per eMail.
 

fragnix

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Ich hatte mal Zugang zu solchen Satellitendaten, die z.B. Baumbestand zeigen (also ganz anders als man von Luftbildern gewohnt ist). Leider habe ich vergessen, wo das war. Weiss jemand, welcher Anbieter solche Daten zur Verfügung stellt? Ich meine, das war Microsoft, inkl. Abfragesprache, bin mir aber nicht mehr sicher.
Es ist Google, nämlich Google Earth Engine. Dort kann man mit Satelitendaten arbeiten, also z.B. über die Wellenlänge den Baumbestand herausfiltern, die Daten von heute mit denen von vor 20 Jahren vergleichen, und das Land nach Baumzuwachs / Verlust einfärben. Ist etwas komplex, aber wirklich mächtig.
Google arbeitet dann mit Global Forest Watch zusammen, um aus den Daten verständliche Informationen zu extrahieren. Eine kurze Einleitung gibt es hier: https://sustainability.google/intl/de/progress/projects/forest-watch/

Der damit zusammenhängende Global Forest Review des World Resources Institute zeigt unter anderem einen Indikator für Waldzuwachs pro Land an: https://research.wri.org/gfr/forest-extent-indicators/forest-gain
Hier wird für Deutschland für den Zeitraum 2000-2020 mit 342.764 Hektar Zuwachs beschrieben.
Im gleichen Bericht wird auch der Nettozuwachs, also der tolle Zuwachs abzüglich der Ernte, ausgewiesen. Deutschland 2000-2020: Netto +0 Hektar.

Wenn man also der Auswertung der Satelitenbilder 2000 und 2020 glauben mag, dann ist der Baumbestand in Deutschland in diesem Zeitraum konstant geblieben. Der von unseren lokalen Waldmärkern gerne angeführte jährliche Zuwachs von (irgendeine Zahl um und bei einem Prozent, habe ich vergessen) in Deutschland wird also vom Weltraumauge nicht bestätigt.

Immerhin +/- Null. Hätte schlechter sein können. Könnte gerne besser werden. Wir arbeiten dran.

Quellen und weiterführende Informationen sind in den beiden Links zu finden. Ich empfehle, Google Earth Engine mal auszuprobieren, es gibt erstaunlich viele Einblicke in's lokale Umfeld.

Addendum: Aus diesen Daten abgeleiteter Waldzustandsbericht NRW: https://wiesehahn.users.earthengine.app/view/waldzustand-nrw-v11

Baumarten im Gebiet: https://wiesehahn.users.earthengine.app/view/baumarten <= Diese Ansicht zeigt übrigens die beiden Fichten beim Nachbarn korrekt an!
 
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Mitglied 30872

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...Im gleichen Bericht wird auch der Nettozuwachs, also der tolle Zuwachs abzüglich der Ernte, ausgewiesen. Deutschland 2000-2020: Netto +0 Hektar...
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Im Rahmen einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft wird natürlich Holz geerntet. Dieser Verlust wird durch den Holzzuwachs in Deutschland mehr als ausgeglichen. Die Waldfläche als solche wird dadurch nicht berührt. Selbst eine Kahlschlagsfläche ist rein rechtlich gesehen Wald mit entsprechender Wiederaufforstungsverpflichtung.
 

Mitglied 30872

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Die gehen doch von Satelitendaten aus, so mein Verständnis.
Ich hab's ehrlicherweise nicht so mit dieser Datenerfassung und -darstellung.
Man kann mit Satellitendaten Bestandesvolumina und Waldflächen ermitteln. Wenn ich auf einem Hektar Wald 100 fm Holz ernte, so ändert das nichts an der Waldfläche, sondern nur am Bestandesvolumen. Wächst ein Bestand in einem Jahr um 10 fm zu, ist der Massenentzug nach 10 Jahren ausgeglichen. An der Fläche ändert sich nichts.
 
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