Trend T14: Spannzange sitzt fest & gibt Fräser nicht frei

MTrp

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Ich habe seit kurzem eine neue Oberfräse, eine Trend T14. Ich hatte bei den wenigen Fräser-Wechseln, die ich bis jetzt gemacht habe, jedes Mal das Problem, dass sich die Spannzange nicht löst. Ich arretiere die Spindel, löse die Mutter sogar bis sie ganz ab ist - aber der Fräser hält bombenfest in der Spannzange. Was mache ich falsch? Wer weiß eine Lösung?

Hier ein Bild von der Situation:

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Die Bedienungsanleitung sagt zu diesem Thema:

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Für mich ist nicht klar, aus welcher Perspektive die Anleitung von “im Uhrzeigersinn” bzw. “gegen den Uhrzeigersinn” meint. Faktum ist: Aus Perspektive meines Fotos schraubt man die Mutter gegen den UZS auf und im UZS zu. Punkt 3 der Anleitung besagt, dass man die angezogene Mutter noch weiter zudreht, bis sich dann wieder lockert und dadurch die Spannzange freigegeben wird. Ist das bei den Trend-Besitzern unter Euch tatsächlich so? Bei mir scheint das nicht so. Selbst wenn ich dosierte Hammerschläge auf den Schlüssel gebe, löst sich da nichts. Auch dosierte Schläge auf den Fräser-Schaft oder die Spannzange helfen nicht. Ich habe beim letzten Fräserwechsel auch extra die Mutter nur mäßig angezogen - trotzdem sitzt die Spannzange wieder bombenfest und gibt den Fräser nicht frei. Was soll ich tun? Könnte hier in irgendeiner Form ein Defekt an einer nagelneuen Maschine vorliegen?

Falls relevant: Es handelt sich um eine 8mm Spannzange, die ich als Ergänzung zur mitgelieferten 12mm Spannzange dazu gekauft habe - selbstverständlich ein Originalprodukt von Trend. Der Fräser ist aus einem Set von Bosch.
 

tmw

ww-pappel
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Hallo MTrp,
das Problem hatte ich schon mal bei meiner Festool. Ich habe da bei nur leicht angezogener Spannzange mit dem mitgelieferten Schraubenschlüssel zwei Mal nicht zu zaghaft gegen die Zange geschlagen, danach ließ sich der Fraser entnehmen. Dauerhaften Schaden habe ich weder an der Spannzange noch an der Maschine feststellen können.
Grüße!
 

tiepel

ww-robinie
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Hi,
Du musst zuerst die Spannzange in die Überwurfmutter drücken (die Spannzange muss richtig einrasten), und dann den Fräser in die Spannzange einführen.
Dass das nicht so ist, sieht man am ersten Bild.
Wenn die Spannzange zuerst in die Überwurfmutter eingerastet ist, zieht man die Spannzange beim Lösen der Überwurfmutter automatisch aus der Welle.
Gruß Reimund
 

MTrp

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Du musst zuerst die Spannzange in die Überwurfmutter drücken (die Spannzange muss richtig einrasten), und dann den Fräser in die Spannzange einführen.

Danke für den Hinweis! Ich habe mir das mit Hilfe der andere Spannzange angesehen - das war in der Tat der zugrunde liegende Fehler. Mir ist es eh schon etwas komisch vorgekommen, dass sich die Einspanntiefe des Schafts so schlecht anvisieren lässt.

Die Frage ist jetzt halt leider, wie ich das falsch eingespannte Ding gelöst bekomme, ohne mir die neue Fräse zu ruinieren. Schläge mit dem Schlüssel haben leider nicht geholfen. Ich hab auch schon versucht die Schlitze in der Spannzange mit einem Schlitzschraubendreher etwas zu weiten - hat auch nichts gebracht. Mir fällt jetzt nur mehr WD40 ein oder die Spannzange mit einem Bunsenbrenner vorsichtig etwas zuerwärmen. Bei letzterem wäre mir aber schon ziemlich flau im Bauch.
 

Johannes

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Hallo,
wie du das Problem zukünftig verhindern kannst ist ja jetzt klar. Jetzt muß noch der Fräser raus.
1. Möglichkeit: ein Stück leder um der Fräser wickeln und mit eine großen Zange rausziehen.
2. Möglichkeit: einen passenden Gabelschüssel an den Schaft und diesen dann mit der Überwurfmutter hochdrücken.
3. ...

Es grüßt Johannes
 

carsten

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Hallo

das "Anschlagen" von Fräser würde ich eher mit einem Stück Holz machen.
Idee 2a. als weiterentwicklung von Johannses:
Mutter wieder anziehen so dass unten ist, Abstand zwischen Mutter und Fräserunterkante messen. Stück Holz in der Stärke suchen, mit 8, 5 mm durchbohren, so auftrennen dass die Bohrung frei ist Das Holz zwischen Mutter und Fräserschenide klemmen und Mutter lösen, wenns gut geht funktioniert das ähnlich wie ein Abzieher.
 

xv_treiber

ww-esche
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In der Anleitung der Punkt 3 ist schon irgendwie komisch formuliert. Zum lösen/entfernen wird die Spindel arretiert, die Überwurfmutter aufgedreht und das soweit, bis sie "klemmt", dieser Widerstand wird durch weiter drehen überwunden und die Spannzange ist dann zur Entnahme gelockert. Dieses "Klemmen" ist der erwähnte Sicherheitsfaktor, der verhindern soll, dass der Fräser ggf. weg geschleudert wird. Also sinnvoll.

Den Fräser würde ich leicht mit Holzklotz und Hämmerchen ein bis zwei Millimeter weiter rein treiben, was ihn lockern wird. Aber vorher UNBEDINGT die Überwurfmutter soweit heraus drehen, dass sie nur locker auf der Spindel/Spannzange aufliegt.
Öliges Zeugs möglichst vermeiden, musst sonst wirklich sehr gründlich wieder entfernen, wenn du die Fräse weiter gut betreiben willst. Geschmierte Fräser sind kontraproduktiv.
 

hobbybohrer

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Hallo,
die Anleitung beschreibt das richtig, wenn die Fräse auf dem Tisch steht und der Fräser unten ist. Nach dem Lösen der Mutter muss man diese weiterdrehen bis zum zweiten Widerstand und auch diesen überwinden. Ich hab die T4 auch und kenn das auch von meiner großen Makita. Im Tischeinbau öffnet man die Mutter links herum, auf dem Tisch stehend, rechts herum. Das ist ganz normal bei Schrauben mir Rechtsgewinde.
Grüße Richard
 

MTrp

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So, das blöde Teil ist jetzt ab. Hineinklopfen des Fräsers und Zangeneinsatz haben leider auch nicht geholfen, aber natürlich habe ich - wie zu erwarten - den Fräser ruiniert. Wurscht. Ich hab die Fräse schließlich aus dem Tisch ausgebaut, Klopfen hat aber leider auch stehend statt hängend nicht geholfen. Letztendlich konnte ich die Spannzange lösen, in dem ich mit einem passenden Schlitz-Schrauben reihum immer in jeden nicht durchgehenden Schlitz angesetzt und ein paar wohldosierte Hammerschläge gemacht habe:

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Danke noch mal an alle für die hilfreichen Inputs! Am wichtigsten ist, dass ich jetzt weiß, wie es zu der Situation kommen konnte und wie ich sie zukünftig verhindere.

In der Anleitung der Punkt 3 ist schon irgendwie komisch formuliert. Zum lösen/entfernen wird die Spindel arretiert, die Überwurfmutter aufgedreht und das soweit, bis sie "klemmt", dieser Widerstand wird durch weiter drehen überwunden und die Spannzange ist dann zur Entnahme gelockert. Dieses "Klemmen" ist der erwähnte Sicherheitsfaktor, der verhindern soll, dass der Fräser ggf. weg geschleudert wird. Also sinnvoll.

die Anleitung beschreibt das richtig, wenn die Fräse auf dem Tisch steht und der Fräser unten ist. Nach dem Lösen der Mutter muss man diese weiterdrehen bis zum zweiten Widerstand und auch diesen überwinden. Ich hab die T4 auch und kenn das auch von meiner großen Makita. Im Tischeinbau öffnet man die Mutter links herum, auf dem Tisch stehend, rechts herum. Das ist ganz normal bei Schrauben mir Rechtsgewinde.

Danke für Eure Ausführungen, ich kann das mittlerweile bestätigen. Die Formulierung in der Anleitung ist seltsam und potentiell irreführend. Man schraubt nicht zuerst in die Gegenrichtung, sondern nur auf und über den dabei auftretenden Widerstand weiter - womit die Spannzange gelöst wird.

Öliges Zeugs möglichst vermeiden, musst sonst wirklich sehr gründlich wieder entfernen, wenn du die Fräse weiter gut betreiben willst. Geschmierte Fräser sind kontraproduktiv.
Danke, das hat mir mein Bauchgefühl auch gesagt und ich habe es gestern Abend dann einfach mal bleiben lassen und nicht weiter herumprobiert. Das war eine gute Entscheidung. Verbissen Weiterkämpfen führt in solchen Situation leider gerne mal zu schlechten Entscheidungen und zur Verschlimmbesserung.
 
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