Neuling möchte Treppe renovieren

cathismama

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zuerst mal ein herzliches Hallo und Guten abend Forum! ich bin seit drei Tagen/Abenden hier beim Lesen eurer sehr interessanten und lehrreichen Beiträge.
Klar ist das Thema Treppen/abschleifen/restaurieren/renovieren schon mehrmals behandelt worden - aber meine Treppe halt noch nicht:emoji_slight_smile:daher auf ein Neues!
am Sonntag habe ich begonnen, unsere Holztreppe abzuschleifen, zuvor haben wir den hässlichen Teppich entfernt und mit einer Spachtel die groben Kleberreste abgeschabt, was einfacher ging, als die Tapete von der Decke zu bekommen...dann habe ich mit viel elan, einer kleinen Schleifmaschine und 60er Schleifpapier begonnen, den Lack abzuschleifen...nach einigen Stunden Arbeit seh ich zwar ein kleines Stückchen Holz, und weiss dass es sich lohnen wird, aber ich habe nun auch nicht ewig Zeit... wänrend des Schleifens entwickeln sich so Knöddelchen aus Dreck, Lack und sonstigem, die sich dann auf dem Schleifpapier absetzen und dieses dann relativ schnell unbrauchbar machen (ist we dreckiger Uhu), nun haben wir heute überlegt, ob wir die Teppe erst mal mit Essigessenz oder Terpentin abschrubben, damit dieser Belag abgeht - ich habe auch irgendwo hier gelesen, dass es von Molto so ein Abbeizpulver gibt - ach und nun hoffe ich auf eure Ratschläge!
ausser dass mein Vater Schreiner(meister) war und ich früher mal einen Schäferkarren gebaut habe, habe ich nicht viel Erfahrung mit Holzarbeiten vorzuweisen - ich weiss nur, dass ich wenig Zeit und den Ehrgeiz habe, nicht aufzugeben.

ich freue mich auf Tips
lg
cathismama
 

Irubis

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Hallo,


deiner Schilderung nach ist der Treppenlack nie hart geworden. Deshalb verstopft und verschmiert er innerhalb kürzester Zeit das Schleipapier. Ich würde versuchen, statt mit Abbeizer (ne ziemliche Sauerei) rumzumachen, zunächst mal versuchen, den Lack mit Hitze wegzubekommen. Also eine Heissluftpistole und einen Spachtel nehmen. Den Lack vorsichtig erhitzen und dann mit dem Spachtel wegheben.


Gruss

Iru
 

Jens Jensen

ww-birnbaum
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Hallo,


deiner Schilderung nach ist der Treppenlack nie hart geworden. Deshalb verstopft und verschmiert er innerhalb kürzester Zeit das Schleipapier. Ich würde versuchen, statt mit Abbeizer (ne ziemliche Sauerei) rumzumachen, zunächst mal versuchen, den Lack mit Hitze wegzubekommen. Also eine Heissluftpistole und einen Spachtel nehmen. Den Lack vorsichtig erhitzen und dann mit dem Spachtel wegheben.


Gruss

Iru

Das ist doch Unsinn!!!
Das wird der Kleber-in der Regel Neoprenekleber-vom Teppich sein!
Mit Chemie würde ich da nicht dran gehen. Mechanisch mit einem scharfen Handschaber musst du die Kleberreste soweit wie möglich entfernen. Wenn nötig auch nochmal mit einer Ziehklinge die reste "abziehen". Danach kannst Du schleifen, wenn nötig sogar mit 40 Korn anfangen und mindestens bis 150er weiterschleifen.
Treppen restaurieren ist kein Pappenstiel und auch für einen Fachmann nicht mal eben schnell zu erledigen.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ich würd auch erstmal klären, ob es der Lack ist oder der Kleber, der das Papier verstopft. Kleber kann man, wenn mechanischer Abtrag nicht funktioniert, auch mit Waschbenzin oder Aceton runterbekommen. Aceton nur nehmen, wenn Waschbenzin nicht funktioniert. Mechanisch abzutragen finde ich aber erstmal die beste Wahl, weil man sich nicht mit Lösemitteln belastet.

Den Lack mit Heißluftpistole runterzumachen, damit hab ich auch schon gute Erfahrungen gemacht. Nur so heiß machen, dass noch nichts verbrennt, sondern lediglich der Lack weich wird. Dann mit Spachtel herunterschieben. Auch wenn man so arbeitet, dass nichts anbrennt, können hierbei trotzdem - wenn auch weniger - giftige Dämpfe entstehen, also gut lüften.
 

KingCAZAL

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hallöchen,

ich kann hier ein wenig von meiner mehrmonatigen erfahrung in 104 jahre alte treppen renovierung reden. dein problem scheint sehr ähnlich zu sein wie meines. teppich mit kleber und lack und farbe. in meinem fall das berüchtigte ochsenblut :emoji_stuck_out_tongue:

ich habe alles versucht. abbeizer, ziehklinge, elektrohobel, sonstige chemie,...... geholfen hat nur effektiv der heissluftfön. habe den guten von steimel geholt und auf 630°C eingestellt und dann die klebe- und lackreste mit dem spachtel weggeschoben. das ist meiner meinung nach das einzige was funktioniert. mit allem anderen wirste kistenweise schleifmittel kaufen müssen. da kommste günstiger weg den guten steinel zu holen und einen spachtel!!!

FENSTER AUF UND GUT LÜFTEN. ES STINKT BESTIALISCH!!!!!

meine treppe ist bald fertig :emoji_grin:
 

cathismama

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hallo...zuerst mal Danke für eure antworten, bzw. die Tips. Ich kann ja mal einen kurzen Zwischenstand geben:
meine Schwiegermutter hat heute so ca. 10 mal die Treppenstufen mit Terpentinersatz eingepinselt und abgeschabt, der erste grobe Dreck scheint (zumindest da) ab zu sein. Nun werde ich morgen mit warmer Seifenlauge drüber gehen und anschliessend wieder schleifen - ich bin gespannt, obs diesmal klappt. Für das Geländer werde ich allerdings mal eine etwas heftigere Methode ausprobieren....
lg
cathismama
 

gleiter

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so ca. 10 mal die Treppenstufen mit Terpentinersatz eingepinselt und abgeschabt, der erste grobe Dreck scheint (zumindest da) ab zu sein.

Womit mal das Meiste an Kleberresten weg sein dürfte und das Haus schon mal ordentlich verstunken :rolleyes:.

Servus!

Wir hatten in unserem ersten Haus genau das Gleiche: Holztreppe, von unten war zu sehen dass es sich um Lärche handelt, Tritt- und Setzstufen mit Linoleum beklebt. Linoleum runter - Kleberreste en masse, darunter Lack. Flugs den Excenterschleifer mit einem groben Blatt bestückt und los geschliffen. Ging auch ganz gut für die ersten 20 cm², dann war das Blatt zum Kübeln. Kurz gerechnet was das kosten wird - siehe da, ein guter Heißluftfön hat nicht mal ein Viertel gekostet - also Teil besorgt und alles in einem Gang entfernt. Kleber UND Lack. Das besondere olfaktorische Erlebnis kann ich bestätigen, vor allem wenn das Zeugs zum Schmurgeln anfängt. Das mit dem Anbrennen hatte ich auch recht schnell kapiert. Danach Reste wegschleifen, das ging dann recht flott. Ölen, Wachsen, Polieren - fertig war das wunderschöne Machwerk. Der Meister hatte sich nämlich gespielt gehabt, jede Trittstufe hatte annähernd den gleichen Anteil Splintholz. Leider war die Treppe danach völlig unbrauchbar, eine einzige Rutschpartie und de facto lebensgefährlich. War doch keine so gute Idee gewesen bis auf 240 zu schleifen. Also nochmal mit 150er "aufgeraut", Oberfläche neu aufgebaut - nun hat's gepasst.

Das war vor 18 Jahren und die Treppe schaut noch immer wunderschön aus, die Oberfläche ist noch immer intakt und ich frage mich noch immer wie manche Menschen es übers Herz bringen solch schönes Handwerk zu verschandeln...

Ach ja, eine gute Woche hat mich das schon gekostet und für die Ecken habe ich mir dann auch noch einen Deltaschleifer gekauft.

Beim Geländer ging's ein bißchen einfacher, da war "nur" normaler Klarlack aufgepinselt. Das Meiste ist per Hand weggegangen.

Viel Spaß beim Werken, das Ergebnis überzeugt und schafft nachhaltig Freude.

Und mach ein paar Photos, so eine Dokumentation einige Jahre später zu sehen ist immer wieder nett.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

cathismama

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hallo - ich stand heute vor den Heißluftdingern -aber der Verkäufer meinte, da müsse man schon sehr vorsichtig zu Werke gehen und Zugluft dürfte auch nicht sein-also hab ich s sein lassen- achja ich habe den Großteil meines Tages heute auf der Treppe verbracht - dank der Schwiemu konnte ich heute schön schleifen und die Lackreste habe ich mit so nem kleinen Malerspachtel immer wieder abgekratzt - und wenns gar nicht mehr geht - der Abbeizer steht bereit:emoji_grin:
lg
ingrid
 

civil engineer

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Hallo,

Du schreibst, daß "der Verkäufer meinte, da müsse man schon sehr vorsichtig zu Werke gehen und Zugluft dürfte auch nicht sein". Hat der Verkäufer einen Grund genannt, warum es keine Zugluft geben dürfte? Ich habe schon einige Möbel im Freien mit einem Heißluftfön von Farbe etc. befreit, also auf Windstille habe ich nie gewartet.

Mit Umsicht arbeiten ist bei einem Fön sicher nötig, nicht nur wegen der Gefahr des Verbrennen des Holzes sondern auch, um keine Riefen mit dem Spachtel zu hinterlassen. Ich habe ein Teil für ca. 12 Euro von Einhell, zwei Stufen, und das hat seit drei Jahren immer brav geblasen. Also bevor ich mich tot schleifen würde, würde ich mir an Deiner Stelle so ein Teil besorgen und rantasten.

Gruß
Jochen
 

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man sollte nur aufpassen nur nicht zu lange auf einer stelle zu fönen, da sonst das holz schnell verbrennt und die dämpfe sollte man natürlich nicht einatmen. wenn man das haus während der arbeit lüftet ist das aber kein problem.

LG
KingCAZAL
 

cathismama

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wo bitteschön,gibt es diese Heißluftgebläse für 12 Euro??? ich will eines haben....irgendwie muss das alles schneller gehen - und der Abbeizer? den hab ich heute mal am Geländer ausprobiert - nur weiss ich nicht, ob das Zeug vor dem Abschaben angetrocknet sein muss....ich glaube ich habs mir lustiger vorgestellt:mad:
lg
cathismama
Fotos folgen
 

cathismama

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danke für die schnelle Antwort - ebay dauert mir zu lange -sprich Baumarkt morgen....
lg
cathismama
 

KingCAZAL

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ich kann vonden billigen nur abraten. mein aldi fön hat nach 10 minuten den geist aufgegeben. die günstigen haben in der regel keine temperaturregelung und wenn man dann in den ecken zu hange ist kommt es zum hitzestau.

so einen steinel wird man noch öfters brauchen wenn man ein haus hat.

lg
KingCAZAL
 

gleiter

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Ich habe eine Black und Decker BD 1666, sicher auch kein Profiwerkzeug. Mit den beiden Stufen 300° und 560° finde ich das Auslangen, der drehbare Griff hat sich auch schon bewährt und das Zubehör war letztendlich entscheidend, diverse Düsen und Schabervorsätze.

"Getuned" ist das Teil auch, das 7 - Meter Kabel unseres Ex - Vorwerk hat genau die richtige Länge...:emoji_grin:

Was er gekostet hat weiß ich echt nicht mehr, war noch in der Schillingära.
 

jobu

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Hallo,
bin zwar kein Profi, aber mal meine Erfahrungen zum Föhn/Heißluftgebläse:
Es genügt ein Gerät mit ca. 1600W
Elektronische Regelung ist nicht so wichtig, es sollte allerdings eine Düse (flach/rund) vorhanden sein, die den Strahl etwas bündelt; deine Hände werden's dir danken.
Die Temperaturregelung erfolgt durch den Abstand zur zu bearbeitenden Fläche und erfordert viel Gefühl, nicht nur in Ecken, wo's ansonsten schnell zu Brandspuren kommt, sondern auch in Bezug auf den Arbeitsfortschritt - Man muss den günstigsten Abstand herausfinden zwischen Föhn, der vorausläuft, und Spachtel der folgt. Somit sollte man nicht unbedingt in einer Ecke beginnen.
Bei mir haben sich harte Spachtel (wenig elastisch) bewährt. Mein bester ist ein selbstgebauter aus einem alten Sägeblatt, vorne einseitig angeschrägt, ähnlich einem Stechbeitel mit geringer Gegenfase, ganz leicht gerundet (frisst sich nicht ins Holz) und mit einem längeren Griff als die aus dem Handel.
Auf jeden Fall sollte man nicht abwarten, bis der Lack - oder was immer runter soll - Blasen wirft, sondern schon vorher mit dem Schaben beginnen und im gleichen Zug den Föhn dann schon weiterbewegen. Sollte eine Stelle nicht sofort zufriedenstellend sein, dann auf keinen Fall den Föhn länger darauf richten. Erst mal ignorieren und weiterarbeiten, um sich später nochmals mit ihr zu beschäftigen.
Der abgehobene Lack faltet sich dann oder rollt sich hobelspanartig auf.
Am Spachtel klebende Lackreste müssen von Zeit zu Zeit mit einem zweiten entfernt werden, am besten, solange sie noch warm sind - sie würden ansonsten nur verbrennen (zusätzliche Abgasbelastung).
Sinnvoll kann es auch sein, umliegende Fliesenbereiche gut abzudecken. Auf rauhen Fliesen angetrocknete Lackreste lassen sich nicht leicht wieder aufnehmen. Angrenzende Fliesen halten dem Heißluftstrahl übrigens auch nicht stand. Die Thermospannungen aufgrund der ungleichmäßigen Erwärmung sind wohl zu hoch - akute Rissgefahr.
Jeder arbeitet wahrscheinlich etwas anders; das ist mal so das Wichtigste aus meiner Erfahrung.

Gruß Jo
 

cathismama

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huch:eek:aber danke für die informativen Tips - ich werde sie (hoffentlich) befolgen -habe mir heute einen Steinel gekauft(30.-) allerdings ohne Zubehör -der Verkäufer sagte, ich bräuchte nur noch nen Spachtel. Jetzt warte ich auf die Gelegenheit das Teil auszuprobieren...ich werde berichten
cathismama
 

cathismama

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das ist sie - meine Treppe!

400_6135333335376437.jpg


400_3463623530636463.jpg

sieht gar nicht so schlimm aus
400_3134343535663431.jpg


naja das Foto ist nicht so gut -aber man sieht die Treppe ganz
 

Jens Jensen

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Das ist doch halb so wild!
Was willst Du da mit einem Fön???
Fang mit 40er Korn an zu schleifen und schmeiss den Fön weg!
 

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... wänrend des Schleifens entwickeln sich so Knöddelchen aus Dreck, Lack und sonstigem, die sich dann auf dem Schleifpapier absetzen und dieses dann relativ schnell unbrauchbar machen (ist we dreckiger Uhu)........

nimm den fön. das ist schon die richtige entscheidung. ansonsten kaufste dich tot an schleifmittel!!
 

KingCAZAL

ww-kastanie
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Sankt Augustin
...nach einigen Stunden Arbeit seh ich zwar ein kleines Stückchen Holz, und weiss dass es sich lohnen wird, aber ich habe nun auch nicht ewig Zeit... wänrend des Schleifens entwickeln sich so Knöddelchen aus Dreck, Lack und sonstigem, die sich dann auf dem Schleifpapier absetzen und dieses dann relativ schnell unbrauchbar machen (ist we dreckiger Uhu)..

nimm den fön. das ist schon die richtige entscheidung. ansonsten kaufste dich tot an schleifmittel!!

LG
KingCAZAL
 

cathismama

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das sind die drei Stufen, die ich schon angeschliffen habe, und die Zwischendinger hinten hab ich noch gar nicht angefangen und die Wangen auch nicht und das Geländer (da fing meine Schwiegermutter mit dem Schleifen der Holmen an)
also ....(blöd, dass ich immer zur Arbeit muss...aber bald ist ja Weihnachten:emoji_grin:)
 
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