Holz mit Stahl verkleben-hat jemand Erfahrungen???

Die Stahl-Frau

ww-pappel
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Hallo Ihr Holzwürmer,

ich bin meines Zeichens Metallbauerin und im Zusammenhang mit der Erstellung meines Meisterstückes gerade schwer im Begriff in Eurem Revier zu "räubern" :emoji_wink:
Nachdem ich nun heute zum ersten Mal in den heiligen Hallen eines Furnierhändlers war, wäre ich dort am liebsten direkt mit LKW wieder vom Hof gefahren-einfach traumhaft.
Für die Holzarbeiten,die in mein Meisterstück integriert werden sollen habe ich zwar einen Schreiner an der Hand, selbiger ist aber z.Zt. voll im Streß und von meinen 1000 laienhaften Fragen nicht gerade begeistert und leider auch nicht gerade auskunftsfreundlich :emoji_frowning2:

Vielleicht kann mir der eine oder andere von Euch weiterhelfen:

Als Furnier für die Türen hab ich mir Macassar-Ebenholz auserkoren. Selbiges soll dann seidenmatt geölt/gewachst werden. Gibt es dafür bestimmte Öle/Wachse, die für diese Holzart zu bevorzugen sind?(gerade auch in Bezug auf farbliche Veränderungen durch das Öl/Wachs)
Hat irgendwer schon mal Holz auf Stahl geklebt und hat Erfahrungen welche Kleber dabei zu wählen sind und wie es mit der Alterung solcher Kleber (über Jahre) aussieht. Mein Schreiner sagte nur was von Kontaktklebern, welche aber nach +/- 10 Jahren altern würden und sich das Holz dann wieder lösen würde.
Gibt es sonst noch irgendwelche Tricks und Kniffe, die bei Macassar beachtet werden sollten?

Wäre schön, wenn mir irgendwer paar Tips diesbezüglich geben könnte, zumal mich von diesem Furnier keine 10 Pferde mehr abbringen können :emoji_slight_smile:

Euch allen noch ein schönes Wochenende
Die Stahl-Frau
 

edelres

ww-robinie
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Ebenholz

Hallo Stahlfrau,

Die franzoesichen Kunstschreiner, des Siebzehnten und Achtzehnten Jahrhunderts, verwendeten Ebenholz auf Metall, meist auf Messing/Bronze fuer ihre Kunstcreationen die wir heute in unseren Museen bewundern koennen. Sie verwendeten als Kleber, Hautleim. Das Holz wurde mit feinem Leinengewebe als Zwischenlage auf das Metall geklebt und hat bis Heute gehalten. Es sollte kein Unterschied zwischen Bronze und Stahl sein. Also hat sich diese Technik auf Langzeithaltbarkeit bewaehrt.

Von Kontaktklebern rate ich unbedingt ab, ich versuche zur Zeit, skandinavische Designermoebel der sechziger Jahre zu Restaurieren bei denen die Verleimung mittels Haftklebers auseinanderfaellt.

Ich verwende auf Ebenholz Tungoel welches ich, mit 400er Nass-schleifpapier, nass in nass schleifend auftrage. Ueberschuessiges Oel wische ich nach einigen Stunden ab und lasse dann ca 1 bis 3 Tage trocknen. Ebenholz nimmt auf Grund seiner Dichte nur wenig Oel auf und braucht sehr lange zum Trocknen. Einen Vorteil gegenueber anderen Hoelzern ist der, dass meist schon nach dem dritten Auftrag eine sehr ansprechende Oberflaeche erreicht wird.

Ich habe Reparaturen/Ergaenzungen , fehlender Fournierteile mittels Cyanoacrylklebers auf Metall geklebt hat bis heute gehalten, ca 15 Jahre. Habe aber keine Erfahrungen wie sich dieser Kleber auf die Langzeit verhaelt.

Vor 17 Jahren habe ich ein Aluminiumarmaturenbrett eines Ultraleichtflugzeuges, mittels Leinen und Hautleim mit Ebenholz fourniert. Mein erster Versuch mit Epoxykleber loeste sich in der Sonne Kaliforniens ab. Das Flugzeug wurde vor zwei Jahren verkauft und das Holz war zwar heller geworden, sah jedoch gut aus und hatte gehalten.

Ich verwendete den “Hideglue der Fa Franklin”(USA) der aus der Flasche ohne Erwaermung verwendbar ist. Ich habe keine Verbindung zu Deutschland so dass ich nicht weis ob es diesen oder einen aehnlichen Kleber gibt. Hautleim als Heissleim gibt es bestimmt doch die Verarbeitung ist nicht so einfach.

Ich wuensch Dir viel Erfolg und bewundere Deinen Mut Holz und Stahl zu verheiraten!

Mfg

Ottmar

PS: Als Restaurator bin ich erzkonservativ, in der Anwendung neuer Materialien. Ich habe nur beschrieben was bei mir funktioniert hat. Es gibt bestimmt andere Methoden die ich nicht kenne oder Erfahrungen habe.
 

Die Stahl-Frau

ww-pappel
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Hallo Ottmar,

herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort und Dein Kompliment. Das hat mich wirklich gefreut, zumal mich mein Umfeld im Moment für ein bischen verrückt erklärt. Auf die Idee einen Restauratoren zu fragen wäre ich übrigens nicht gekommen.:emoji_slight_smile: Aber ich denke, daß ihr eben doch noch über Techniken Bescheid wißt, die woanders langsam in Vergessenheit geraten.

Zu dem Hideglue konnte ich bis jetzt leider keinen deutschen Anbieter finden, allerdings scheinen viele Instrumentenbauer mit Hautleim zu arbeiten. Offensichtlich aber nur mit den Sorten, welche in Wasser gelöst und erwärmt werden müssen. (Ich befürchte mein Schreiner bekommt die Krise, wenn ich ihm mit sowas komme:emoji_slight_smile: )
Zu dem Leinengewebe als Grundlage hätte ich noch eine Frage: Ist das spezielles Leinen oder könnte man einfach im Stoffgeschäft dünnes Leinen kaufen gehen?
Was das Tungöl betrifft habe ich im Internet noch Aussagen gefunden, daß dieses Öl mit einer "eisblumenartigen Struktur" trocknet und angeblich nachhaltig nach Schweinefett riecht. Kannst Du dazu noch was sagen?
Kann ich mich, falls noch mehr Fragen auftauchen, nochmal an Dich wenden? Schön wäre es.

Viele Grüße über`s Meer
Die Stahl-Frau
 

michael

cheffe
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Hallo Stahl-Frau,

ich gehöre nicht zu der Garde der "alten Hasen",
und benutzte häufig halt deswegen auch neuere
"mittelchen".
Ich würde dir vorschlagen, du ruftst mal bei der Kleberberatung von Henkel an.
Die sind sehr stark in der Industrie tätig mit Ihren Leimen und Klebern und machen nicht nur den Pritt-Stift.
Link:
http://www.henkelhaus.de/ponal/kontakt/beratung/index.htm
Ich glaube nämlich, dass der Duo Leim was für dich wäre.

Dann ist es möglich die Firma
Rudolf Ostermann GmbH
Schlavenhorst 85
46395 Bocholt
Tel.:02871/2550-0
Fax:02871/2550-30
http://www.ostermann-bocholt.de/ zu kontaktieren, auch die haben Erfahrung mit den neueren Klebstoffen von verschiedenen Herstellern.

Vielleicht gibt es ja Alternativen, die einfacher zu beschaffen und zu händeln sind.

(Obwohl ich edelres mit seinen Tipps ungern ergänze, die sind einfach einmalig.)

Zum Tung Oel weiß ich nichts, ausser das darüber hier schon mal diskutiert wurde.
http://www.tischlertipp.de/forum_2.3/upload/showthread.php?s=&threadid=747&highlight=tung

und wehe du berichtest uns nicht über deine Erfahrungen :emoji_wink: (späßle)
 

Die Stahl-Frau

ww-pappel
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Hallo Michael,

dankeschön für Deine Tips, denen werde ich auf jeden Fall nachgehen. Zumal Henkel bei mir sozusagen um die Ecke ist. Und eine Berichterstattung erfolgt auch auf jeden Fall - keine Sorge.

Wobei die "jahrhundertelangen Langzeittests" ja durchaus für Hautleim sprechen. Vielleicht kann man das Zeug ja auch in Deutschland als Kaltleim irgendwo bekommen. Ansonsten schaun ma mal was mein Schreiner zu der Sache sagt:emoji_grin:

Für die die es vielleicht auch benötigen: ich hab inzwischen eine Adresse für Tungöl gefunden:
http://www.dick.biz/
Ist reines Tungöl ( 1 Liter für netto 13,50€) und es werden auch gleich Hinweise zur Verarbeitung gegeben.
Interessante Kurse werden auf dieser Seite auch angeboten, z.B. Bogen bauen, Schreinern,Drechseln, Bootsbau etc. und Messer&Äxte schmieden( da lacht das Metallerherz:emoji_grin: ). Die Seite ist auf jeden Fall einen Klick wert.

So, das war`s erst mal für heute.

Dir eine schöne Woche und bis demnäxt an diesem Ort :emoji_slight_smile:

Die Stahl-Frau
 

edelres

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Meisterinstueck

Guten Abend Stahlfrau,

Ich freue mich darueber wenn jemand etwas neues versucht und sich nicht gleich von Leuten nervoes machen oder abbringen laesst. Du hast die richtige Einstellung, deine Vision zu verwirklichen. Was du dir vorstellst und daran glaubst kannst du auch erreichen! Die Mittel und Wege finden sich dann von ganz allein. (Naturgesetz!)

Das Leinegewebe ist unkritisch, es muss nur mehrmals gewaschen werden um die Appretur zu entfernen, auf keinen Fall Waeschesoftener oder Weichspueler verwenden. Danach glatt Buegeln.

Bei Verwendung von Hautleim als Heissleim muss das Metall auf ca 40/50 Grad/C erwaermt werden sonst bildet der Leim eine Haut und hafted nicht. Was immer du fuer einen Leim waehlst lasse dies im Forum verlauten.

Eisblumenmuster bei der Verwendung von Tungoel zeigen dass das Oel auf der Oberflaeche gestanden ist und nicht genuegend abgewischt wurde. Das Oel soll im Holz trocknen auf keinen Fall auf der Oberflaeche sonst ist jeder Fingerabdruck sichtbar und das Hautfett aus dem der Fingerabdruck besteht verursacht schwer zu entfernende Flecken. Um eine Dichte Oberflaeche zu erzielen massiere/schleife ich das Oel nass in nass mit 400 Schleifpapier ein, lasse einige Stunden einziehen und wische dann so ab dass nur noch eine seidigglaenzende Oberflaeche zu sehen ist.(der feine Abrieb der sich hierbei bildet fuellt ebenfalls in Verbindung mit dem Oel die Oberflaeche und ist da er ja vom gleichen Holz stammt, unsichtbar). Nun lasse ich 1 bis 3 Tage trocknen. Die Zeit variert je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit, unbedingt Zugluft vermeiden, dies kann die Oberflaeche milchig anlaufen lassen. Nicht in der Sonne trocknen, im Schatten OK. Im Winter hier in Kalifornien verwende ich 250 WattInfrarotstrahler 4 per m^2 in einer Entfernung von 1 m.(nicht naeher) Das Oelen von Holz ist sehr Zeitaufwaendig doch die damit erzielten Oberflaechen lassen die Schoenheit des Holzes voll zur Geltung kommen. Das Auftragen von Oel ist so lange zu wiederholen bis der richtige "Look" erreicht ist. Bei einem Projekt wie einem Meisterstueck wuerde ich einige Muster exact = gleiches Holz = Leim = Metall = Oel anfertigen und daran Ueben. (Es ist noch keine Meisterfrau vom Himmel gefallen!!)

Mit dem Geruch hatte ich noch nie Probleme. Tungoel wird in verschiedenen Mischungen angeboten, eine ranzig gewordene Beimischung kann das verursachen. Bei Wachsen mit Terpentin oder Petroleum als Loesungsmittel, die sehr aufdringlich riechen, rieb ich einige Tropfen Nelkenoel (aus einem Aromatheraphieladen) auf die Oberflaeche. Versuche den Lieblingsgeruch der Pruefer deines Meisterstuecks herauszufinden, benutze dann davon einige Tropfen und du hast schon gewonnen!!!

Bin fuer Fragen immer offen. Fuer mich gibt es keine dumme Fragen hoechstens dumme Antworten. Halte uns, wie Michael schon erwaehnte, auf dem Laufenden und ich warte schon auf die Bilder von deinem Meisterstueck!!!

An Michael, vielen Dank fuer deinen netten Kommentar und ueber die Links. Ich sehe die Aufgabe dieses Forums darin verschiedene Meinungen usw zum Ausdruck zu bringen. Die Sachlichkeit und der verbindende freundliche Ton im Forum machen es mir zu einem Vergnuegen daran mitzuwirken. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Werkstoffen Addressen usw. In der Vielfalt der Beitraege in Frage und Antwort sehe ich wie sich neues mit altem verbinden laesst. Ich “klebe” nicht aus Prinzip an alten Techniken, sondern bin immer fuer Neues aufgeschlossen. Ich verwende zum Beispiel Kohlefaser -gewebe -staebe usw wenn das einen Gegenstand vor dem Verfall rettet und habe damit gute Erfahrungen gemacht. In der langen Zeit in der Restaurierung habe ich schon viele hochgepriesen Produkte kommen und verschwinden sehen. Hier in den USA haben die Museen Probleme mit der Erhaltung von Designermoebeln/kunstgegenstaenden der letzten vierzig Jahre, Verklebungen loesen sich Oberflaechenprodukte reissen, kruemeln werden blind usw. Ein Lackhersteller darauf angesprochen, erklaerte dass die Lebensdauer von Verbrauchsguetern mit 15 Jahren anzunehmen ist, so werden dann die verwendeten Produkte gefertigt. Vom Standpunkt der Wirtschaftlichkeit wohl richtig.

Wuensche rech viel Erfolg.

Mfg

Ottmar

PS:Ich bin gluecklicher/stolzer Besitzer eines Kupferschmiedmeisterstuecks, einer getriebenen Kupferschale, das mir der Meister schenkte nachdem ich es ueber Jahre in seinem Buero bewunderte. In diesem Stueck sind alle Techniken des Kupferschmiedehandwerks/kunst, ca 1930, vereinigt und festgehalten, ich erfreue mich an der Schoenheit der Form und der meisterlichen Ausfuehrung wenn immer mein Blick darauf faellt.
 

peter24

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Hallo Stahl-Frau, hallo Ottmar und Michael,

Stahl und Holz mittels Leinen und Hautleim zu verkleben, darauf wäre ich nie gekommen, ich hätte am ehesten auf Epoxd oder Polyuerethan getippt.
Man lehrnt nie aus!!
Flüssigen Hautleim, welcher kalt zu verarbeiten ist, habe ich schon mal irgendwo in einem Katalog gesehen. Werde heute abend mal stöbern und bei Erfolg mich wieder melden.
Stahl-Frau, ich möchte mich den Wünschen von Ottmar anschließen, und bitte Dich, wie schon Michael, Dein Werk nach Fertigstellung uns allen hier im Forum vorzustellen.
Wer ist Ottmar in USA??? Seit ich dieses Forum verfolge wundere ich mich über Ottmar!! Woher hatt er sein unglaublich breites, tiefes Wissen?? Warum schreibst Du, Ottmar, nicht ein Buch??
Titel z.B. Ottmars gesammeltes Wissen und seine besten Tipps Ich drucke alle Beiträge von Dir (und ab und zu von anderen) aus und hefte sie ab! So erstell ich mir mein persönliches Ottmar Buch.

Viele Grüße an Alle aus dem Schwarzwald

Peter
 

edelres

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Fluessiger Hautleim

Hallo Peter,

Nach so einem Lob habe ich Schwierigkeiten durch die Tueren zu gehen weil ich meinen Kopf jetzt so hoch trage und meine Schulter tut weh weil ich mir selbst darauf geklopft habe vor Anerkennung! Ein Blick in den Spiegel ueberzeugte mich jedoch, dass noch kein “Halo” um meinen Kopf erscheint.

Spass beiseite, ich arbeite an einem Buch in dem ich das weitergebe was ich von anderen gelernt und durch Kombination von verschiedenen Techniken und Verfahren selbst erarbeited habe und sich auf Dauer bewaehrte. Meine Misserfolge werde ich nicht Verschweigen.

Vielen Dank fuer die Link, ich habe garnicht gewusst dass Tidebond fluessigen Hautleim herstellt. Prima danke!

mfg

Ottmar

PS: Die Fragen im Forum rufen mir Dinge ins Gedaechtnis die ich frueher einmal machte und schon Vergessen hatte!
 

Die Stahl-Frau

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jetzt wird`s ernst

Einen schönen guten Abend Euch allen,
bin heut aus meinem meisterschulischen Internats-Exil zurückgekehrt - kann deswegen immer nur am Wochenende hier vorbeigucken - und hab mich echt gefreut hier schon wieder gute Ratschläge vorzufinden. Ihr seit wirklich klasse. Langsam finde ich es richtig traurig daß es so eine gute Zusammenarbeit unter den Metallern nur selten gibt. Da sind lediglich die Schmiede von einem anderen Schlag.
Was mein Meisterstück betrifft, der Entwurf ist vor zwei Tagen genehmigt worden - Schreibtisch mit Schublade und kleinem Unterschrank - Edelstahlrahmen und Edelstahl-Tischfüße mit Arbeitsplatte bzw. Holzfüllungen für den Schrank aus Macassar-furniertem Holz. Jetzt wird`s also ernst.

Ottmar, Du wirst es nicht glauben, aber das Leinen ist doch nicht ganz unkritisch. Das gehört nämlich zur Sommerkollektion und ist somit - bitteschön - erst wieder im nächsten Frühjahr käuflich zu erwerben - wurde mir heute so im Stoffgeschäft mitgeteilt. Mit solchen Stolpersteinen hatte ich nun auch nicht gerade gerechnet, aber es wird sich was finden.
:rolleyes:
Zu dem Tungöl hätte ich noch Fragen: mein Schreiner (welcher Tungöl nicht kannte) riet mir vom ölen der Schreibtischplatte ab. Er meinte, wenn man später Papier auf die Platte legt würde das Öl sicher daran haften bzw. es verschmieren. Außerdem wären geölte Flächen empfindlich gegen verschüttete Flüssigkeiten und dergleichen. Gilt das auch für Tungöl oder hat dieses Öl andere Eigenschaften als die gebräuchlichen Holzöle? Hatte nur im Internet Aussagen über dieses Öl gefunden, daß es sogar meerwasserresistend ist. Von daher dachte ich mir, daß es womöglich anders ist als andere Öle. Welche Alternativen gäbe es die optisch einer geölten Fläche am nächsten kommen? Im Zweifelsfalle werd ich mit verschiedenen Möglichkeiten experimentieren, aber vielleicht hast Du oder jemand anderes hier noch einen guten Tip parat.
Zum Trocknen noch eine Frage, braucht man die Strahler oder trocknet das auch gut bei normalen Zimmertemperaturen von ca. 22Grad?
Noch was ganz anderes, wenn es geht schick doch bitte mal ein Foto von der Kupferschale. Solche alten Dinge interessieren mich immer sehr, vor allem auch aus dieser Zeit.

Peter, Dir vielen Dank für Deine Mühe den Tidebond rauszusuchen. Hab ihn schon bestellt. Ich werd jetzt einfach mal rumexperimentieren womit das Ganze am besten klappt. Ich sehe sowieso schon kommen, daß ich in Zukunft mich noch öfters mit der "Verheiratung" (Zitat Ottmar) von Stahl und Holz befassen werde. Habe schon Furnierkurse ausfindig gemacht, die laufen aber erst nächstes Jahr wieder. Furnierauftreiben mit dem heißen Hammer??? Was immer auch sich dahinter verbirgt, ich werde da mal mitmachen. Wenn man so zum ersten Mal bei verschiedenen Furnierhändlern unterwegs ist kann man schon ziemlich in einen Holzrausch kommen, einfach traumhaft schön und Hölzer, von denen man als Nicht-Holzwurm einfach noch nie was gehört oder gesehen hat. Da kommen die Ideen von ganz alleine.

Euch allen viele Grüße und noch einen schönen Sonntag

Die Stahl-Frau (die übrigens Nina heißt:emoji_slight_smile:
 

Erich

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Hallo Stahl-Frau,
komme gerade von meinem Baustoffhändler zurück. Vom Tresen habe ich nur mal so einen Flyer mitgenommen:

"Kleben Sie doch was Sie wollen" und "Kleben Sie wohl!"

Ottocoll Rapid von www.otto-chemie.de

Ich habe nicht alle Texte oben gelesen. Vielleicht hat sich das Problem schon erledigt.
Mit freundlichem Gruß

Erich
 

edelres

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Fragen

Hallo Stahlfrau,

ich bin gerade dabei Deine Fragen zu beantworten, muss noch einiges Recherchieren.

War durch techn. Schierigkeiten mit dem Komputer fuer einige Zeit ausser Gefecht!

Bis bald

Ottmar

PS: mein einziges Enkelkind heist auch Nina
 

Die Stahl-Frau

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Hallo Erich,hallo Ottmar,
vielen Dank für Eure Mühe.

Erich: Ich hab Otto-Chemie angeschrieben,mal sehen was die noch an Infos schicken können.

Ottmar: Ich hatte schon befürchtet, daß ich Dir soviele Löcher in den Bauch gefragt habe, daß Du keine Lust mehr hast:emoji_wink:
Freut mich, daß Dein Computer wieder am Start ist.
Habe inzwischen den "kalten"Hautleim von Franklin bekommen und -trotz Herbstkollektion- auch feines Leinen. Ich hatte letzte Woche noch mit zwei Restauratoren aus Münster telefoniert. Dort erfuhr ich zum Thema Leinen noch folgendes:
Der Eine sagte mir, daß man früher (also zu Zeiten ohne Klimaanlagen und Heizungen) das Leinen unters Holz geklebt hätte um dem Reißen des Holzes durch Temperaturschwankungen entgegenzuwirken.
Der Andere erzählte mir von sogenannten "Marquetterien" (ich weiß nicht ob das so geschrieben wird), also Mosaiken aus Holz,Metall,Schildpatt, Horn usw. welche auf Leinen geklebt wurden, um später das ganze Mosaik besser händeln zu können um es auf Tischplatten u.ä. aufkleben zu können.
Vielleicht wurde es ja auch aus beiden Gründen so gemacht.
Muß ich beim Einpassen von Furnier in den Stahl "Luft" lassen zwecks Ausdehnung vom Holz??? Der Furnierstreifen soll ja nur 10mm breit werden. Ich hab das ganze mal gerechnet (in meinem Tabellenbuch ist für Holz ein Längenausdehnungskoeffizient von 0,00004 angegeben), das Ergebnis war wirklich lächerlich winzig auf 10mm Breite bezogen (bei 50°C Temperaturdifferenz-sicher ist sicher).
Ich werde auf jeden Fall mal Feldversuche mit Holz auf Stahl unterm Haafön und im Kühlschrank machen:emoji_wink: Bin gespannt, was dabei passiert. Die Längenausdehnungen sind doch wahrscheinlich auch unterschiedlich, je nach Holzsorte,oder?
Ich muß jetzt mal zum Ende kommen,ist schon arg spät und morgen früh ruft die Schule. Ich kann dann leider erst nächsten Freitag wieder hier vorbeisehen.

Bis dahin viele Grüße, auch an die Enkeltochter und Euch allen eine schöne Woche
:emoji_slight_smile:
Nina
 

muxenfux

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Teure Nina,
auf etwaige Temperaturschwankungen reagiert eher dein Stahl, als das Holz. Holz "arbeitet" bei Schwankungen der Luftfeuchtigkeit, was in deinem Fall aber zu vernachlässigen ist. Außerdem ist das mit dem Längsschwund beim Holz etwas anders gemeint, als Du es, glaube ich, auffaßt. Aber, wie gesagt, in Deinem Fall nicht so wichtig.

Schönen Gruß, Werner
 

edelres

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Stahl mit Holz Verleimen

Einen schoenen guten Abend Stahlfrau, und allen Interessenten,

ich haette gleich fragen sollen wieviel Fournier du aufleimen willst. 10 mm breite ist kein Problem das laesst sich bestimmt einfach bewerkstelligen.

Zu deinen Fragen:

Tungoel: Es wird/wurde zur Herstellung von hochwertigen schnell trocknenten Lacken verwendet, wo es auf Wetter-Wasserbestaendigkeit hohen Glanz, Abriebfestigkeit und Haltbarkeit ankam. In der DIN 55 936 war/ist Tungoel als Rohes Holzoel erfasst. Wegen des hohen Preises ca 10 bis 15 mal so teuer als Leinoel, importiert aus China, wurde es frueher oft mit minderwertigen Oelen verschnitten die seine Eigenschaften neagtiv beeinflussten und dem Oel einen schlechten Ruf einbrachten. Heute wird es mit verschiedenen Zutaten Verschnitten um bestimmte zusaetzliche Eigenschaften zu erzielen. Zu den Bedenken deines Schreiners bezueglich Wasserfestigkeit kann ich aus eigener Erfahrung sagen dass es wesentlich bestaendiger ist als Nitrolack. Auch Trinkalkohol loest es nicht auf.

Ich mache grundsaetzlich von jedem neuen Ueberzug (Oel/Wachs/Lack usw) einen Probeaufstrich auf ein Stueck Abfallglass, so dass ich die Trockendauer und Endbeschaffenheit leicht feststellen kann. Reines Tungoel trocknet schnell und hart auf, ohne nach der Trocknung als Oel in Erscheinung zu treten. Ich moechte dir raten dies ebenso zu machen, dann siehst du gleich woran du bist und erlebst keine boesen Ueberraschungen. Als Alternative kannst du auch Wallnussoel verwenden, es trocknet langsamer ist weniger hart als Tungoel, im Endzustand hart ohne Abzuoelen, und ungiftig. Die Giftigkeit der Tungoels bezieht sich nur auf die Verwendung als Nahrungsmittel.

Die Waermestrahler verwende ich im Kalifornischen Winter meist fuer Nitro/Schellack, welche bei hoher Luftfeuchtigkeit mit ungleichmaessigen Glanzstellen trocknen.
Tungoel trocknet bei 75% Luftfeuchtigkeit gut und 22 Grad C ist warm genug. Habe die Heizstrahler mehr aus Gewohnheit denn als Notwendigkeit benutzt!

Ich habe mir Rostfreies Stahlblech 2 mm (Stainless Steel) besorgt und habe mit vier verschiedenen Klebern ein Stueck Ahornfournier aufgeleimt. Ich werde davon berichten was herauskommt.

Mit freundlichen Gruessen

Ottmar

Foto von der Kupferschale folgt.
 

steelworks

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Verklebung Furnier mit Edelstahl

Einen schönen Abend euch allen

Ich beschäftige mich zur Zeit ebenfalls mit dem Verkleben von Furnier auf Edelstahl. Das scheint ja nicht unproblematisch zu sein. Ich habe mich bei vielen verschiedenen Firmen erkundigt mit nur wenig Erfolg. Ausser 3M, Delo und Araldite traute sich keiner solch eine Verklebung zu. Ich mache zur Zeit Testverklebungen mit Klebern von 3M( Scotch Grip 857 und Scotch Grip 10), Delo (Delo-PUR 9895, Delo 9694) und Araldite (Araldite 2021) ich verklebe leicht geschwungene Formen mit diesen Klebern direkt oder als Zwischenlage mit Glasfaser-Gewebe und, oder mit einem querverklebtem Zwischenfurnier. Ich habe aus Edelstahl geschwungene Würfel gefertigt und verklebe die Seiten. Delo und 3M hat mir angeboten diese Verklebungen in einem Zyklen- Schrank zu testen. Ich versuche ein paar Seiten auch mit den in diesem Forum erwähnten Leinen und Hautleim zu verkleben und mit testen zu lassen. Wir fertigen geschwungene Möbelstücke aus Edelstahl und möchten die Seiten dauerhaft mit Echtholzfunieren beschichten. Ich werde euch berichten, was die Tests ergeben.
 

Unregistriert

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Stahl verleimen

Liebe Stahlfrau!

Habe noch nie gehört, daß man Stahl verleimt! Stahl wird höchstens geschweißt, aber in deinem Fall ist auch Holz im Spiel, was bei richtiger Schweißung kein Problem ist!

Vielleicht gibt es in deiner nächsten Nähe Jemanden, der damit vertraut ist?

Viel Spaß noch!
 

msp-holzwurm

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Main-Spessart
Hallo!

sehr interessantes Thema:

kann auch otto-chemie empfehlen, die hatten mir auch schonmal weitergeholten, allerdings werden die sicher eine Testklebung mit ihrem Material empfehlen.

Bei mir im Ort hat ein befreundeter Schlosser mit nem Laser seine Hausnummer aus einem V2A-Pfosten "gebruzzelt" und mit ner Messingplatte hinterlegt, daß das gut aussieht (ist jetzt ca. 5 jahre her), der hat ein beidseitiges Klebeband von 3M benutzt (konstruktiv so, daß das Klebeband nicht zu sehen ist), Problem dabei ist, das Klebeband ist ca. 2-3mm stark, gleicht anscheinend die unterschiedlichen Materialdehnungsverhalten aus.

Versuch doch mal bei nem Karosseriebauer Dich schlau zu machen, denke, dort wird viel mit Sikaflex?? gearbeitet und hier dürfte die Konstruktion verschiedener Stoffe (Holz auf Metall) öfters vorkommen.

Die internet-Seite von Sikaflex ist: www sika.de

(ich weiß, daß meine Antwort hier nicht die Klasse von Euren hat, aber vielleicht bekommt Stahlfrau hier auch was passendes)


Grüße

msp-holzwurm
 

carsten

Moderator
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Hallo

nur so als Anmerkung:
Ich bin ehrlich gesagt zu faul nachzusehen von wann der erste Beitrag ist aber geschätzte 3-4 Jahre ist das her. Vermute also das das Problem längst gelöst ist.
 

mijki

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Karl Hermann

ick weiss ich weiss / sagte ich doch gleiche frage ist jetz auch fuer mich sehr aktuell.

Und noch was , ich hab hier Landesweit leider keine Eselstalbaende gefunden , dafuer aber schon Grossedelstahl Blatt - 1 auf 2 meter . Um ihn auf duene streifen zu saegen plane ich in meine handkreissaege passender kreissblatt fuer metal zu stecken / dann haetten wir es wenn gerade streifen gebraucht waeren / was aber wenn ich biegungen brauche ... dann mitm dremmel etwa nacharbeiten ???
 
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