Hirnholzarbeitsplatte 3400/900

AndreasB.

ww-kastanie
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Hallo zusammen!


Möchte mir eventuell eine Hirnholzarbeitsplatte für die Küche bauen,
Abmessung ca. 3400/900.

Da ich so etwas in dieser Dimension noch nicht gemacht habe,
würde ich gerne Eure Meinung hören bezüglich Schwund, Leimfugen, Rissbildung und wie das in ein paar Jahren aussieht.

Hab mir auch schon überlegt alles auf eine Multiplex Platte Aufzudoppeln und Vollflächig zu verkleben.

Danke schonmal im voraus !

Gruß Andreas
 

raftinthomas

ww-robinie
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das mit der multiplexplatte kannst du vergessen, das ist schon mal die in hose gegangen, und da haben wir ein paar euros bei versenkt....

ganz schlicht, nach dieser erfahrung: ich würds auf keinen fall machen. der schwund ist zu gross, um ihn in den griff zu bekommen. und die klimatischen bedingungen im schrank/über der platte wecheseln zu stark.

desolé.
 

AndreasB.

ww-kastanie
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Hab es mir schon gedacht!

Ist ja auch ne riesige Fläche. Aber die Hoffnung stirb zuletzt.

Danke für die schnelle Antwort
 

Merlin

ww-kirsche
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Mein Dad hat sich zu Hause mal ca 80 m² Fussboden! aus Hirnholz verlegt... Quasi aus Balken (ca 8x8 cm) immer 1 cm dicke Plättchen geschnitten (tausende!) und diese dann auf den Boden geleimt über Monate...

Die ersten paar Wochen werden die plättchen massiv kleiner :/ da ist ne Menge Kit in die Fugen gewandert... aber nach ner Zeit bleibts (zumindest auf dem Boden) recht konstant, gibt nun keine Risse mehr.

Nochmal würde er das nicht machen, was DA an arbeit reingegangen ist ist echt Brutal. sieht aber nun ECHT geil aus, und vor allem unglaublich unempfindlich, obwohl da täglich 2 Hunde drüber rennen (einer > 50 kg). Hätt ich net gedacht, keine Hundekrallen-Kratzer zu entdecken.

Als Küchenarbeitsplatte hab ich sowas noch nicht gesehen. Ich kann mir auch vorstellen dass da ne ganze Menge Öl reingeht bevor die Oberfläche nicht mehr saugt *G* Hirnholz saugt unglaublich. Beim FUssboden wurden die ersten schichten Öl quasi "eingeschlemmt", also Dose ausgekippt und mit nem Fenster-Abzieher verteilt, und ratz fatz war das Öl im Boden eingezogen. Hat einige Schichten gedauert bis das Öl mal auf der Oberfläche blieb *G* Aber mit Spühle (Feuchtigkeit) und Ceranfeld (Hitze) wird so eine Platte sicher probleme haben (und in der Anfangzeit wirds hier und da mal reissen, also an Oberflächenbehandlung ist frühestens nach einigen Monaten Risse auskitten zu denken *G*)

Obwohl... Beim fussboden war das Prob das darunter Spanplatten liegen, und diese natürlich nicht schwinden... kann also durchaus sein dass eine frei liegende Platte welche Platz hat sich zu verspannen sogar hält und nicht reisst... habs noch nicht getestet
 

Die Waldfee

ww-kastanie
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Hirnholz Furnier

Ich kann mir vorstellen, daß je dünner die Holzplättchen sind umso weniger risse entstehen. Das Schwundverhalten von Radial und Tangential bleibt zwar bestehen, aber die Leimkraft wird verhätnissmäßig größer, je dünner das Holz ist.
Ich habe bisher kaum nennenswerte versuche gemacht, aber es müsste gehen.

Furnier für eine Küchenarbeitsplatte ist völliger blödsinn, aber eine 5-10mm Auflage die richtig gut verklebt ist, scheint machbar.

In der Fleischerei und der Küche von 1890 gab es früher einen Hackklotz mit Hirnholz. ca 50x50 cm und 20 cm dick auf einem massiven Gestell. Die Hirnholzplatte wurde von einem breiten Metallband gehalten und verspannt. also eigentlich nichts neues.

Probier es und zeig deine ergebnisse. Ich wünsche viel Erfolg

Die Waldfee


wenn die Zeit knapper wird muss man halt aus anderer Leute Fehler lernen. Denn nur aus felern wird mann Kluhck.
 

raftinthomas

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hey waldfee, du hast einen entscheidenden punkt selbst erwähnt: das spannband.
berechne mal die schwundmasse über die länge einer platte von 2 meter bei hf-änderung von 2% (halte ich zw sommer und winter für sehr realistisch).
 

raftinthomas

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die haben aber den vorteil, dass ein estricht normalerweise sehr formstabil ist. ausserdem sind wohl echte dehnfugen auf ner küchenarbeitsplatte unerwünscht.
 

AndreasB.

ww-kastanie
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Ich danke euch für eure Kreativität

Aber ich werde wohl dem Rat von Thomas und den anderen folgen und die Finger davon lassen.
Mir ist es dann doch zu riskant, vor allem bei dem Aufwand.

Vielleicht bei der nächsten Küche :emoji_slight_smile:
 

schorsch

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Hallo,
die Volumenveränderungen können wirklich enorm sein. Ich hab mal das Hirnholzparkett in einer Schreinerei nach einem Brand gesehen. Durch das Löschwasser hat der Boden riesige Wellen von ca 1 m Höhe geworfen.
Zielführend wäre meiner Ansicht nach die Volumenstabilisierung der Klötze durch spezielle Chemikalien welche das gebundene Wasser zwichen den Holzfibrillen ersetzen. Oder das Einlagern von Kunstsoffen in den Holzhohlräumen, so daß das Holz nicht mehr schwinden kann.
Gruß Georg
 

simb04

ww-birke
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Hallo Andreas,
die Drechsler haben die Polywachs-Methode, hier pasiert genau das was Georg beschreibt.Es gibt eine kleine Broschüre herausgegeben von der Holzkunstwerkstatt Bermatingen. Soltest du da nicht weiter kommen sende mir eine Mail mit deiner Postanschrift und ich schicke dir ein Kopi
Grüsse simb o4
 

derdad

Moderator
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Hi!
Als Anhang an Georgs Beitrag habe ich einen Artikel aus dem Buch "Holz als Werkstoff" von R.Bruce Hoadley (Deutsche Übersetzung in der Ravensburger Holzwerkstatt) gescannt und stelle ihn hier ins Forum.

gerhard
 

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  • Dimensionsstabilisierung von Holz.doc
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