Hartholzterrasse vorbohren -> Ratlos?!

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Hallo Profis,

ich bräuchte ein Profitipp von euch, bin echt verzweilfelt, weil jeder was anderes sagt:

Hartholzidielen (25mm) auf Hartholzunterkonstruktion (45mmx70mm) sollen für eine Terrasse mit speziellen Edelstahl-Terrassenschrauben (z.B. Spax-D 5x60mm) verschraubt werden. Jeder sagt vorbohren auf jeden Fall, nur keiner sagt wie oder was genau!?!?!?

Konkret hoffe ich auf Antwort von einem der schon etliche qm erfolgreich verlegt hat, ohne dass beim Einschrauben oder ein paar Jahre danach etliche Schraubenköpfe abreißen:

1) Vorbohren in die Diele welcher Durchmesser?
2) Vorbohren in die Unterkonstruktion, wenn ja welcher Durchmesser und wie tief?

Wenn die Antwort vom Schraubentyp abhängt, dann wäre ich noch dankbar, wenn man mir sagt welche Schrauben verwendet wurden, bzw. mit welchen gute Erfahrung gemacht wurden!

Vielen Dank euch schon mal im voraus!!!
Viele Grüße aus Hessen
Jo
 

sachsejong

ww-robinie
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Vorbohren

Was Du vorbohren solltest, ist das Terassenholz, und zwar mindestens den Schaftdurchmesser der Schraube, eher einen Tick grösser.
Dadurch besteht nicht die Gefahr des Reissens und Du bekommst den Zug garantiert auf den Schraubenkopf, um das Brett gegen die Unterkonstruktion zu ziehen.
Ob die UK auch gebohrt werden soll, hängt meiner Meinung nach von der Materialstärke ab, ob diese durch die Schraube gespalten werden kann.
Im Zweifelsfall auch vorbohren, mindestens. 1 mm kleiner als der Schraubendurchmesser, so dass das Gewinde noch was zu greifen hat. Die Tiefe sollte etwas weniger sein, als die in der UK geifende Schraubenlänge (also 60- 25= 35, hier also max 25-30 mm.
Es gibt auch selbstbohrende Edelstahlschrauben, die habe ich ein mal verwendet und dann wieder ausgebaut, da sie das Holz gespalten und dann nicht gehalten haben.

Nimm lieber längere Schrauben.

Auch Grüsse aus (Ost)Hessen

Holger
 

WinfriedM

ww-robinie
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Wenn man bei Holzschrauben dort vorbohrt, wo es greifen soll, dann nimmt man typischerweise den Kerndurchmesser der Schraube. Also die Dicke die bleibt, wenn man das Gewinde wegschleifen würde. Lässt sich mit der Schieblehre zwischen den Gewindegängen messen. Bei Hartholz muss man auch mal noch etwas größer bohren.

Schau mal bei Fischer oder Spax, die haben recht innovative Produkte bei Terassenschrauben.

Achtung: Edelstahl überdreht man sehr schnell. Und es gibt da enorme Qualitätsunterschiede.
 

Norbert

ww-robinie
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Hallo Jo,

meine Terrassendielen habe ich in drei Arbeitsgängen mit V4A-Schrauben 5,5 x 60 mm angeschraubt, und zwar an den erhabenen Stellen und nicht in der Nut:

1. Vorbohren auf Brettstärke und Kopf-Ø mit Bohrsenker 4,5 mm Ø mit Tiefenanschlag
2. Vorbohren auf ca. 50 mm mit 3 mm Ø
3. Einschrauben, der vorher mit dem Gewinde in Kettensägenöl eingetauchten Schrauben mit Tiefenanschlag (Fast Fix von Festool)

Das Resultat: gleichmäßiges Schraubbild (dazu gehört natürlich auch die genaue Ausrichtung in der Fläche).

Bis auf Pkt 2. habe ich die Arbeit nach Anweisung meines Sohnes gemacht, der als Zimmermann u.a. auch damit sein Brot verdient.

Noch ein Hinweis (aus einem früheren Post):

Zwischen den einzelnen Dielenreihen genügend Luft (3 - 10 mm) lassen, damit diese arbeiten können. Die Fugenbreite richtet sich nach der aktuellen Holzfeuchte und dem Quell- und Schwindverhalten der verwendeten Holzsorte und der Dielenbreite. Legst Du zu dicht, kommen die Bretter in der feuchten Jahreszeit hoch.

Mit dem durch die Lücken geschwemmten Laub oder Schmutz muß man leben oder man schraubt jedes Frühjahr einige Bretter los und reinigt das Dach darunter mit dem Wasserschlauch.

Auch an den Stößen eine Lücke von mindestens 5 mm zwischen den Kopfenden lassen, damit das Holz wieder trocknen kann. Deshalb dort zwei Tragbalken mit einigen cm Abstand vorsehen, damit beide Kopfenden frei bleiben. Selbstverständlich darf nur jede zweite Brettreihe an derselben Stelle gestoßen werden (woodworker).

Gruß

Norbert
 

dascello

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Ich habe die Schrauben vor dem Eindrehen in Teaköl getaucht. Dann gehen sie besser rein und reißen nicht so leicht beim Kopf ab. (Seife geht auch)

Das Drehmoment Deines Schraubers sorgsam vorwählen. Zuviel = Kopf ab!

Gruß


Michael
 
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