Wir haben eine LW-Wärmepumpe neben dem Haus stehen (BJ68, Betonbunker, nicht wirklich gedämmt), mit einem 800l Pufferspeicher im Keller und Solarthermie auf dem Dach (5 Kollektoren). Das hatte der Vorbesitzer im Jahr 2012 eingebaut, nachdem die Ölheizung platt war. Wir haben dann nach dem Kauf zusätzlich noch auf Fußbodenheizung umgestellt (ganz normal im Estrich verlegt). So richtig gut durchdacht ist das ganze nicht.
1. Der Pufferspeicher muss immer auf 53 Grad gehalten werden, damit wir immer Warmwasser haben (Frischwassererwärmung via Wärmetauscher). Das ist bei 800l schon ein ordentliches Unterfangen und frisst viel Energie. Der Vorbesitzer hat mit Heizkörpern geheizt, da mag das sinnvoll gewesen sein. Ich habe 35 Grad Vorlauftemperatur bei der Fußbodenheizung, da würde auch ein kleiner Speicher mit 200l auf 35 Grad reichen. Dann noch 300l mit 53 fürs Warmwasser (dann aber direkt versorgt), wäre alles deutlich effizienter. Der Umbau lohnt sich aber aktuell kostenseitig überhaupt nicht.
2. Die Solarthermie auf dem Dach ist nett, zwischen April und Ende September ist die Wärmepumpe quasi aus. Nachteil ist, wenn es richtig knallt (Dach ist Südseite und nicht beschattet), habe ich unten 100 Grad im Pufferspeicher, teilweise sogar leicht drüber, so dass in der Nacht die Solarthermie weiter läuft um wieder alles auf ein erträgliches Maß runter zu kühlen. Zusätzlich haben wir bei Wasserhähnen, die keinen Thermostat haben, akute Verbrühungsgefahr im Sommer. Teilweise kommt das Wasser mit einer Temperatur von 80 Grad raus...
Im Winter funktioniert die Solarthermie auch nur eingeschränkt. Es braucht ca 60 Grad Kollektorentemperatur, damit der Kreislauf in Schwung kommt. Die hat man im Winter nur an wirklich sehr sehr sonnigen Tagen, und dann auch nur für eine Handvoll Stunden.
Photovoltaik wäre da in meinen Augen sinnvoller, dann läuft zwar die WP auch im Sommer, aber da ist sie ja extrem effektiv. Und der Strom dafür würde vom Dach kommen. Im Winter ist zwar auch PV nicht perfekt, aber deutlich besser als Solarthermie.
Ich finde Solarthermie in Verbindung mit einer Gas/Holzheizung sinnvoll, dann muss da im Sommer nichts angehen. Mit einer WP aber wirklich nur bedingt, da wäre PV deutlich effizienter.
3. Erdwarme wäre garantiert effizienter, aber auch um ein vielfaches aufwendiger und damit teurer. Diesen Nachteil muss man erstmal mit Effizienz rausholen. Und Probleme wie "Permafrostböden" etc muss man da auch noch beachten. Den Vorteil des passiven Kühlen des Hauses kann ich mir bei den üblichen Fußbodenheizungen nicht als komfortabel vorstellen. Wer will denn einen 10 Grad kalten Boden haben? Das ist doch super unangenehm. Bei Wand oder Deckenheizung, OK, das macht ja Sinn, aber bei ner Fußbodenheizung?