Für alle anderen sei nur kurz erwähnt das in den OSB vor allem Isothiazolinome als Konservierungsstoffe des Bindemittels kritisch sind. Erzeugt Allergien und dünstet je nachdem min. 6 Monate noch aus.
Ich glaube, hier gibt es einen Irrtum, von der eine falsche Bewertung von OSB herrührt. Ich hab mir auch die alte Diskussion durchgelesen hier in Woodworker. Auch da baute sich die ganze Argumentation auf Isothiazolinone auf:
https://www.woodworker.de/forum/threads/osb-platten-als-bodenbelag-versiegelung.129000/
Recht belegt ist, dass es Menschen gibt, die eine Allergie gegenüber Isothiazolinonen entwickelt haben. Und wenn man einmal so eine Allergie hat, reagiert man auf kleinste Mengen dieses Stoffes. Deshalb müssen seit einigen Jahren überall Hinweise auf den Produkten sein.
Um gar nicht erst so eine Allergie zu entwickeln, sollte man sich diesem Stoff auch nicht in zu hoher Konzentration und auch nicht dauerhaft aussetzen.
Den Irrtum, den ich sehe, ist die Verbindung mit OSB. Denn das ist kein typischer Stoff, der in OSB zu finden ist. OSB besteht aus Holz und Bindemitteln. Viele Hersteller setzen seit bestimmt 20 Jahren auf PU-Leime (PMDI). Swiss Krono als einer der großen Hersteller schreibt: "SWISS KRONO setzt bei der OSB-Produktion nur einen ganz geringen Anteil Bindemittel zu, welcher zu 100 Prozent aus formaldehydfreien Leimharzen besteht, ein sogenannter PMDI-Leim."
(Quelle:
https://www.swisskrono.com/de-de/pr...sse-e1-bei-osb-was-bedeutet-das-eigentlich/#/ )
PMDI ist ein PU-Leim. Bei PU-Leimen sind es die Isocyanate, die aber bei einem korrekten Produktionsprozess später keine Rolle mehr spielen, da das Reaktionsprodukt nichts mehr ausdünstet. In PU-Leimen findet man keine Isothiazolinone.
Die andere Bindemittelgruppe besteht aus Phenol-, Melamin-, Harnstoffharzen. Findet man auch noch in einigen OSB-Platten. Die sind bekannt für Formaldehydausdünstungen, aber auch nicht für Isothiazolinone.
Ökotest hatte 2011 mal einen Test gemacht, aber auch dort kein Hinweis auf Isothiazolinone:
https://www.oekotest.de/bauen-wohne...-Inhaltsstoffen-sind-ein-Problem_97794_1.html
Hätten die Isothiazolinone gefunden, hätten die es garantiert in diesem Artikel auch erwähnt.
Insofern sehe ich keine Verbindung OSB und Isothiazolinone. Das ist kein typischer Schadstoff, den man in OSB findet.
Mein Stand zu OSB: Bei PU-gebundenem OSB ist vom Bindemittel her keine Gefahr zu erkennen. Es ist vor allem das Holz, was zahlreiche Stoffe ausdünstet, die für Allergiker problematisch sein können. Diese Problematik hat man grundsätzlich bei allen Hölzern, weshalb der großflächige Einsatz von Holz auch gut bedacht sein muss. Eine besondere Gefahr, die in OSB steckt, sehe ich nicht.
Aber man muss differenzieren. Es kann durchaus älteres OSB geben, was noch jede Menge Formaldehyd ausdünstet. Und wenn im Produktionsprozess bei PU-Harzen was schief geht, könnte auch Isocyanate ein Thema werden.
Viel bringt es übrigens, wenn eine OSB-Fläche versiegelt wird, weil dann Problemstoffe aus dem Holz nicht mehr so stark ausdünsten. Wer hier dann aber zu irgendeinem üblichen Wasserlack greift, der hat dann recht sicher die Isothiazolinone im Haus. Da müsste man dann schauen, ob es Alternativen gibt, hier könnten 2K-PU-Lacke eine bessere Alternative sein.