Gesellenstück-Scharnier für überfälzte Klappe

Kristin

ww-pappel
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Hallo zusammen!
Ich baue im Juli mein Gesellenstück :confused: , einen Küchentisch in Arbeitshöhe (970) aus NB und AH.Die Arbeitsplatte ist aus 42er AH verleimt, die 70er Stollen sowie der drunterliegende Korpus sind aus NB.
Frage: Ich möchte eine gefälzte Klappe einbauen, wobei die Beschläge nicht sichtbar sein sollten. Aber als Leihe (habe, hüstel, noch nie eine Klappe hergestellt) hab ich keine Ahnung wie ich den blöden Drehpunkt -äh- "vor" den Falz bekomme. Zwischen Ober- und Zwischenboden habe ich ein lichtes Maß von 120 mm, der Korpus ist 780 mm breit.
Hüüüülfe! Paaanik!
Ach ja, ich habe noch ein RICHTIG aktuelles Problem. Bitte nicht die -selbst-dran-Schuld,-wer so-spät-plant-Tiraden ablassen, das muss ich mir schon zu genüge in der Firma anhören :emoji_wink:..
Ich will nächste Woche mein Massivholz holen, wie komme ich denn von meinem "echten" Bedarf auf das Holzvolumen, das ich kaufen muss? Beim Furnier nimmt man doch den Faktor 1,6 oder so..
Und noch was -Fragen über Fragen- ich möchte meine AH Arbeitsplatte ölen, damit sie bei Bedarf abschleifbar und neu zu ölen ist. Wie kann ich denn dem gelbstich entgegenwirken? Nur durch ´s bleichen (Problem: NB Einleimer, den ich dann ja mitbleichen würde, in der Firma hat auch keiner eine Idee)..das weiss "eingefärbte" Öl macht den AH so flächig hell..
Würde mich super doll freuen, wenn mir jemand die eine oder andere Frage beantworten könnte!!!
 

carsten

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Hallo

naja die Kritik an deiner Planung musst du dir schon gefallen lassen.
Die Menge des Holzes zu ermitteln ist stark abhängig von der Holzart und der Qualität die du einkaufst. Dein Chef bzw Ausbilder sollte da eigentlich der Ansprechpartner sein. Die Drehpunktermittlung ( zeichnerisch) sollte eigentlich im Fachzeichnen behandelt worden sein. Dazu solltest du als erstes dein Band (Modell) festlegen. Anhand der Einbauskizze im Katalog sollten sich Maße ergaben die du auch bei deinem Bauteil einhalten solltest.
Bei hellen Hölzern die geölt werden setze ich dem Öl 1-2 % Weiß zu das wirkt noch nicht unnatürlich und färbt auch nicht zu stark, reduziert aber die gelbliche Eigenfarbe des Öls deutlich und bietet gearde bei Ahorn auch einen guten Schutz gegen das grün werden.
 

Jungschiss

ww-birnbaum
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Ach ja, ich habe noch ein RICHTIG aktuelles Problem. Bitte nicht die -selbst-dran-Schuld,-wer so-spät-plant-Tiraden ablassen, das muss ich mir schon zu genüge in der Firma anhören :emoji_wink:..
Ich will nächste Woche mein Massivholz holen, wie komme ich denn von meinem "echten" Bedarf auf das Holzvolumen, das ich kaufen muss? Beim Furnier nimmt man doch den Faktor 1,6 oder so..
Und noch was -Fragen über Fragen- ich möchte meine AH Arbeitsplatte ölen, damit sie bei Bedarf abschleifbar und neu zu ölen ist. Wie kann ich denn dem gelbstich entgegenwirken? Nur durch ´s bleichen (Problem: NB Einleimer, den ich dann ja mitbleichen würde, in der Firma hat auch keiner eine Idee)..das weiss "eingefärbte" Öl macht den AH so flächig hell..
Würde mich super doll freuen, wenn mir jemand die eine oder andere Frage beantworten könnte!!!


Hallo Kristin!

Hast Du denn die Möglichkeit das Holz vorher anzusehen und zu gucken was Du haben willst oder lässt Du bestellen?
Bei ersteren Fall kannst Du halt selber gucken was Du aus der Diele herausbekommst. Handhobel mitnehmen und genau nach Rissen, Ästen, Maserung und so weiter gucken.
Natürlich immer ein bisschen mehr kaufen...Ich hab für mein Gesellenstück übrigens 0,6 Kubik Eiche verbraten:eek: :emoji_open_mouth:

Zu dem Vergilbungsproblem: Bleich die Platte doch einfach bevor Du die Anleimer dran machst...oder haut das dann mit dem schleifen nich hin?

Alles Gute und viel Glück
 

vormi

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Hallo

Der Drehpunkt muß eigendlich außen liegen , in sofern muß das Band eigendlich auch sichtbar sein. Ich würde an deiner stelle beim Gesellenstück nicht unbedingt sachen machen die ich noch nie vorher gemacht habe. Auf dem Papier sieht das halt immer einfacher aus als es ist, da werden auch die Zinken immer schön dicht:emoji_grin: . Ich meine aber damit nicht das du die Klappe nicht machen sollst, ich würde nur auf normale Bänder vertrauen, (z.b Kröpfung D) und nicht unbedingt anfangen zu zaubern ( und wenn nur mit Probestück und rücksprache mit deinem Chef). 120 Stunden gehen schnell vorrüber und nicht jeder hat die Möglichkeit Nachts zu arbeiten.

Zu deinem Holz kann ich nur sagen Kauf lieber zuviel als zu wenig, denn es muß ja auch trocken sein, da ist mal eben was nachkaufen nicht so einfach und es soll ja auch farblich passen. Fürs Meisterstück hab ich doppelt soviel gekauft wie ich brauchte und es wurde trotzdem Knapp, denn gerade Beim Gesellen oder Meisterstück ist man doch etwas pingeliger bei der Holzauswahl.

Ich glaube es ist sinnvoll die Platte vorher zu Bleichen dann die Einleimer zu montieren und dann zu ölen. Wenn du gefärbtes Öl nimmst bekommt der Nußbaum ja auch was ab.

Ich wünsch dir viel Spaß und Erfolg beim Bauen.

Gruß Vormi
 

art-smoker-toy

ww-pappel
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Hallö Namensvetterin.

Nun bei meinem Bedarfs geschichte an NB musste ich schon mal 100% verschnitt rechnen besonders beim Stollen bau, wie einige schon sagten Holzhändler abklappern Handhobel mit nehmen und dir das genau anschauen, mir bleibt dabei auch nix anderes übrig, ich würde mich da auch beeilen da anscheinend einige gesellen ihre stücke aus NB machen, ich hatte schon probleme NB zu bekommen bzw. jemanden zu finden der genügend auf lager wat hat. (ein zwei dielen musst du dann da auch eh mit bestellen) also mein aktueller preis liegt bei rund 500€ kann aber schnell auf 1000€ rauf gehen.

was ich aber ehrlich gesagt net verstehe ist: hattet ihr nicht schon die abgabe der entwurfs zeichnung? da müsstes du das dann auch schon dein Band eingezeichnet haben.

Leider kann ich mir nicht viel was unter deinem begriff klappe vorstellen.
skizze wäre dabei nicht schlecht...aber wenn ich das richtig verstanden habe könntes du doch zapfenbänder verwenden. dat sind wohl die einzigsten die mir dabei einfallen (auch gestellenstück hat ohne sichbaren beschlägen)

wenn dat wat sein könnte kann ich dir gerne eine kleine anleitung posten die mir selbst schon wunderbar geholfen hat.

und wegen AH..also kein plan mag eh dieses holz net..>-<"
 

Kristin

ww-pappel
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Danke für die ausführlichen Antworten!!Haben mir teilweise schon weiter geholfen. Ach, noch eine Frage: Hat jemand schon mal einen Schubkasten von unten (Einlassschloss im Zwischenboden) abschliessbar gebaut? Weiss nicht, welches Schloss ich verwenden muss und wo ich es bekommen könnte..und: ich möchte gerne eine Alu-Ahorn Griffleiste verwenden, dabei aber "meinen" Ahorn verwenden, wo kann man denn solche Profilleisten bekommen?

@art-smoker-toy: Wäre prima, wenn du mir die erwähnte Anleitung kurz posten könntest, könnte echt hilfreich sein!

Vielen Dank, Kristin
 

art-smoker-toy

ww-pappel
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Bin ja grade dabei meine Fertigungszeichnung zu beenden und ich habe noch diese beiden seiten gefunden im Buch, auf der ersten unten ist etwas was eher wohl deinen ideen entspricht aber dieses Band ist mir nu garnicht bekannt.
auf der letzten seite habe ich dir mal die anleidung für Zapfenbänder gepostet ich hoffe du kannst damit etwas anfangen.

Baue leiber in deinem stück nicht so viel schnick schnack ein, da man am ende ganz gewaltig auf die "schnauze" fliegen kann, achte immer darauf das du noch min. 2-3 tage zeit offen hast für die feinheiten...am ende wenn dat stück durch ist kannst du immernoch solche dinge einbauen (zb. dein schloss)
 

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SimonS

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Hallo,
solche Bänder für eine gefälzte Klappe habe ich z.B. bei Schminktischen gesehen. Allerdings war hier nicht ringsum gefälzt, sonder der hintere Teil, an dem auch das Band sitzt, war anders gefälzt. Das Band ähnelt (oder ist gleich) einem Zapfenband. Beim Öffnen verschwand ein Teil der Klappe im Korpus, da der Drehpunkt im Falz/Platte liegt.
Eine andere Möglichkeit sind z.B. die Klappen/Sitzauflagen von Eckbänken. Hier ist vorne und hinten eine Auflage, aber die Klappe "schwingt" nur nach oben heraus. Der Drehpunkt liegt hier ausserhalb, wobei das Band nicht sichtbar ist. Das Band besteht u.a. aus zwei "Blechen" die über Drehpunkte miteinander Verbunden sind. Dies Bänder gibt es vielleicht auch in "nobler" Ausführung.
Zum Schloss:
Eine Möglichkeit wäre ein Flügelriegelschloss (ohne Feder) entweder in die Korpusseite (bei aufschlagendem Doppel) oder in das Schubkastendoppel bei einschlagendem Doppel einzulassen. Z.B. von der Firma "Juni" gibt es recht ordentliche und nicht zu grobe Schlösser.
Am Besten in kniffligen Bereichen ein Probestück/Teil anfertigen und daran üben und probieren. (bei genügend Zeit)
Als Anregung
Grüße
Simon

Anmerkung: Würde jeder Auszubildende als Gesellenstück nur das machen was er schon öfter/mal gemacht hat, würden so manche lediglich mit Topfbändern und melaminharzbeschichteten Spanplatten arbeiten. (Evtl. Abgesehen vom Werkstattunterricht in der Berufsschule)
 
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