Zinken/Zapfen fräsen in lange Bretter

[sommerboy34]

Hallo Leute,

ich steh grad gedanklich auf dem Schlauch.

Wie bekomme ich leicht und schnell z.B. für einen Bettkasten am langen Brett auf der Stirnseite eine Zinken/Zapfenverbindung gefräst?
Alle Zinkengeräte die auf dem Tisch stehen, erlauben doch nur maximal eine Brettlänge wie Tischhöhe oder seh ich das falsch?
Danke im Voraus.

Sollte vielleicht mal wieder mehr schlafen...

Bis denn
Gruß Andi

 

[narrhallamarsch]

fingerzinken oder schwalbenschwänze??

fingerzinken gehen mit einer hand-, stich- oder bandsäge. den grund dann ausstemmen.

bei schwalbenschwänzen fällt mir dazu nicht wirklich was ein, außer, es von hand zu machen, aber die spezialisten haben bestimmt noch einige alternativen auf lager.

schlitz- und zapfen gehen mit der oberfräse, einer führungsschiene oder auch von hand. du musst halt genau anzeichnen.

 

[by_alu]

Ähem, das kommt drauf an

Hallo,

wenn du bereit bist, selbst in die Höhe zu steigen, kannst du natürlich die Fräsvorrichtung in astronomische Höhen heben. Dann passt da hochkant jedes Brett rein. Grundsätzlich könntest du das ganze ja auch um 90° drehen, dann ist halt das Führen der Fräse nicht mehr so schön komfortabel, die musst du dann umständlich halten.

Wenn Zapfen in Frage kommen, wären ja vielleicht auch Dominos eine Lösung. Die kannst du auch mit der Oberfräse einlassen, wenn du das Geld für die Maschine nicht übrig hast

Grüße
Alexander

FROHE WEIHNACHTEN

 

[hellvis]

Hallo Andi,
Ich möchte mir demnächst auch ein Zinkenfräsgerät kaufen und hab mir bezüglich langer Bauteile auch schon Gedanken gemacht. Wenn ich nicht falsch liege, befindet sich bei halbverdeckten Verbindungen der Deckel bzw. Boden immer auf dem Tisch. Ich denke das dies bei deinem Bettkasten auch die längeren Teile sind. Vielleicht hilft Dir das etwas.

Gruß
Christoph

 

[fritz-rs]

Das wäre doch mal eine schöne Übung für Handsäge und Stecheisen.
Und, sähe besser aus, als diese, im Verhältnis zur Brettgröße, etwas popeligen Zinkchen.
Mach doch einfach wenige, große Schwalbenschwänze und lasse sie einen halben Zentimeter, als Dekor, überstehen.

Gruß Fritz

 

[sommerboy34]

ok gut. Mal sehen .. ich dachte es gäbe ne fixe einfache Profilösung für ne Oberfräse. Also wie gehen die Fachleute bei so nem Problem vor? Mit der Handsäge und Stechbeitel?

Jedenfalls schon mal besten Dank.

Andi

 

[narrhallamarsch]

einer guten handsäge und scharfen stecheisen

 

[dascello]

Wat mutt, mutt!

Ich habe in einiger Zeit ein ähnliches Problem vor der Brust, nur andersrum: Ich muss an das Kurze Ende eines 2,6 m langen Bretts (270 mm breit) eine Gehrung von über 100 Grad dransägen (Formatsäge). Ich muss das Teil also senkrecht an eine Hilfskonstruktion montieren, diese auf den Schlitten wuchten, präzise ausrichten und an der um ca 10 Grad geneigten Säge entlang führen. Die Werkstatt ist zwar hoch genug (hoffentlich), aber ich werde mir wohl Hilfe dazu holen müssen.


Manchmal geht es halt nicht anders.



Gruß

Michael

 

[fritz-rs]

Manchmal geht es halt nicht anders.
Gruß
Michael

Michael,

solche Konstruktionen sind mir zu wacklig.

Eine gut eingestellte Schmiege und ein Putzhobel reichen.
Allenfalls mit Stichsäge sehr grob vorschneiden.

Gruß Fritz

 

[Martin W]

Hallo Sommerboy34,

Zinken an langen Brettern gehen mit dem Zinkenfräsgerat von Scheer (guckst Du Fotos). Das kann man auf dem Untergestell so kippen, dass die vorher vertikale Spannfläche horizontal liegt. Das ist immer noch ein wenig hampelig, weil die Fräse nun vertikal geführt werden muss, aber stabiler als alle anderen Lösungen, weil die Fräse auf Wellen läuft. Du brauchst also so ein Gerät (ZF 630) nebst einer Handoberfräse mit gewaltigem Hub (z.B. Scheer HM16) oder jemanden, der sowas in seiner Werkstatt hat. Wo wohnst Du und wann sollen/müssen die Zinken fertig sein?

Vorweihnachtliche Grüße

Martin

 

[sommerboy34]

Hallo Martin,

Wow ein geiles Teil sieht ja sehr stabil aus!
Im Moment hab ich gerade kein Projekt am Start was fix fertig werden muss. Aber danke fürs Angebot. Ist doch wirklich immer wieder erstaunlich wie gut einem hier geholfen wird oder werden könnte! Echt klasse Leute!

Mir ging es hier aber nur um Wissenserweiterung. Und dabei bin ich gedanklich mal über gesagtes Problem gestolpert. Auch weil ich mich mit so Zinkenfräsgeräte, Zauberkästle, Woodrats usw. beschäftigt hab. Da stand einfach klar die Frage im Raum und was, wenn die Bretter länger oder breiter sind als das Käschtlä...?

Die Idee das ganze mit Handarbeit anzugehen ist für Ungeübte sicher eine Herausforderung, um ähnliche Qualität abzuliefern, wie mit einer Fräse und zugehöriger Vorrichtung. Aber nicht weniger spannend. Doch manchmal muss es ja auch fix gehen und wer von den Gewerblichen hier hat schon viel Zeit.

Also gut ich bleib am Ball und verabschied mich jetzt mal in die Weihnachtsstimmung. Glühwein ist auch schon heiß. Stollen dazu und fertig ist das Frühstück..

In diesem Sinne, geruhsame und besinnliche Weihnachtszeit.

 

[dascello]

@ Fritz: Hast recht, das wird spannend. Ich hab aber noch mindestens bis zum Sommer Zeit, das auszutüfteln. Das Problem mit dem Putzhobel ist schlicht, daß ich den nicht so gut beherrsche. Eiche quer hobeln ist halt so ne Sache. Vielleicht kommst Du runter nach Barmen und hältst mir das Händchen?

Frohe Festtage wünscht


Michael

 

[Martin W]

@dascello:
Mach' das mit 'ner Lade und der Handoberfräse, das erspart 'ne Menge Akrobatik, ist allerdings weit weniger spektakulär! Die Lade hat die Form eines U-Profils wie die üblichen Schneidladen, nur so groß, dass Dein Brett 'reinpasst. Die beiden senkrechten Bretter der Lade sind im gewünschten Winkel abgeschrägt. Das Ganze hat also die Form einer Rampe. Dann schraubst Du eine Platte unter die Oberfräse, die mindestens doppelt so lang ist wie die Rampe breit, stößt den Fräser durch die Platte hindurch, dass er unten rausguckt, und fährst mit der Fräse auf der Rampe (in die Du natürlich vorher das Brett eingelegt hast, sonst wird's nichts) hin und her. -- Ähh, kann man das verstehen, oder sprech' ick kariert?
Grüße
Martin

 

[derstraubi]

Hallo Leute,

ich steh grad gedanklich auf dem Schlauch.

Wie bekomme ich leicht und schnell z.B. für einen Bettkasten am langen Brett auf der Stirnseite eine Zinken/Zapfenverbindung gefräst?
Alle Zinkengeräte die auf dem Tisch stehen, erlauben doch nur maximal eine Brettlänge wie Tischhöhe oder seh ich das falsch?
Danke im Voraus.

Sollte vielleicht mal wieder mehr schlafen...

Bis denn
Gruß Andi

Leg doch den Tisch hin und arbeite mit der Quer gehaltenen Oberfräse.
Nix anderes macht die fette Scheer auch nicht.
Befestigen und so kannst Du sicher selber wie es gerade am besten geht.

 

[dascello]

@Martin_W: ja, das habe ich verstanden. Die Idee ist gut.

Frohes Dingens wünscht



Michael

 

[Helmut60]

Hallo Andi,

du hast vollkommen recht : Zinkengeräte die auf "einem" Tisch stehen, erlauben nur so lange Bretter wie der Tisch hoch ist. Da in der Bedienungsanleitung der Zinkgeräte aber nicht vorgegeben ist, wie hoch der Tisch max. sein darf, muß man für die Lösung des Problems nur "etwas kreativ" sein. Man kann so ein Zinkgerät z. B. an einen Tisxdh bauen, der oben an einer Treppe steht... und über das Geländer hinaus geht.....So steht das Gerät an der Arbeitsseite dann so weit über Grund, das sowas Problemlos .. ohne extra Maschinen zuzukaufen.. möglich ist.

Ich hab dann noch draußen an der Kellertreppe über Eck 2 Gerüstbohlen unters Geländer durch geschoben, und konnte von da.... abgesehen vom klettern übers Geländer... in 2 m lange Bretter ganz normale Zinken fräsen. Das ist so sicher nix fürs Gewerbe oder Leute mit Höhenangst... halt nur was für mal eben...und auf eigene Gefahr !

Helmut

 

[Georg L.]

In den 60er und 70er Jahren war es bei Ölwechselintervallen bei Autos von 5000 km durchaus üblich, den Ölwechsel selbst zu machen. Deshalb wurde damals oft in der Garage eine kleine Grube oder eine Öffnung zum darunterliegenden Keller eingebaut. Wenn man in der glücklichen Lage ist so etwas zu haben, sollten Brettlängen von 2m, vielleicht sogar 3m möglich sein. Einfach den Tisch mit der Zinkenfräseinrichtung neben die Grube stellen und das Brett nach unten durchschieben. Den Rest der Öffnung kann man leicht mit einer Schaltafel oder Ähnlichem abdecken, so daß es auch sicherheitsmäßig keine Bedenken geben dürfte.
Vielleicht läßt sich ja so ein Durchbruch oder Grube noch nachträglich in einer Garage einbauen.
Alternativ kann man ja auch an eine Haltevorrichtung am Fenster oder am Balkongeländer nachdenken. Möglichkeiten gibt es da einige.