Womit sollte man am besten die Oberfläche eines geplanten Schreibtisches behandeln?

Java

ww-kirsche
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Hallo,

Kleiner Hinweis: Wer nicht alles lesen möchte, kann auch nur das blau hervorgehobene lesen. Die Details stehen in schwarzer Schrift dran.


Ich möchte mir einen Tisch bauen und diesen hauptsächlich als Schreibtisch benutzen.


Dazu habe ich mir eine ca. 25 mm dicke Holzplatte aus dichtem Birkenholz mit den entsprechenden Maßen
als Tischoberfläche und 4 fertige Tischbeine gekauft, allerdings ist das Birkenholz noch unbehandelt.

Nun würde ich gerne wissen, womit ich die noch unbehandelte Tischoberfläche zwecks Holzschutz usw. am besten behandele?

Der Verkäufer bei Obi hat mir zuerst zu einem ölhaltigen Bioprodukt geraten.
Dazu hätte ich das Öl mit einem Lederlappen in das Holz einreiben und danach ca. 12 h trocken sollen und wäre danach schon fertig gewesen.
Das Öl war laut seinen aussagen gesundheitlich völlig unbedenklich. Atemschutzfilter während dem Auftragen waren auch keine erforderlich.
Allerdings habe ich noch einmal nachgefragt, ob ich das mehrmals machen müsste und dann hieß es,
dass ich das alle 1-2 Jahre machen müsse, diesen Aufwand möchte ich aber vermeiden.

Daher würde mich einmal interessieren, womit Schreiner und Möbelhersteller das Holz behandeln,
so das bei gekauften Möbeln über Jahre kaum eine entsprechende Pflege notwendig ist, außer vielleicht mal die ein oder andere Möbelpolitur?


Auf meinem anderen fertig gekauften Schreibtisch, den ich z.B. schon über 20 Jahre habe,
habe ich z.B. gar nichts machen müssen bzw. nichts gemacht und der ist im großen und ganzen immer noch in Ordnung.
Womit behandeln also die Profis die Schreibtischoberflächen?

Der freundliche Verkäufer hat mir dann zwei andere Produkte gezeigt.
Eines war für Fußböden und irgendetwas kunststoffhaltiges, und das andere war eine normale Innenlasur.
Erstere war für Küchenarbeitsplatten nicht geeignet, der Verkäufer meinte, dass das etwas mit der Lebensmittelhygiene zu tun hätte,
d.h. dieses Mittel war wohl nicht all zu gesund, obwohl es mit für Kinderzimmer geeignet, gekennzeichnet war.

Das andere Mittel, also die Innenlasuer (farblos) war dagegen auch für Kindermöbel geeignet war, weshalb ich mal davon ausgehe,
dass es weitgehend unbedenklich für die Gesundheit und ein guter Kompromiss zwischen Pflegeaufwand und Gesundheitsverträglichkeit ist.
Für das auftragen gilt dies allerdings nicht, da ist ein entsprechender Atemschutzfilter (A2/B2) notwendig,
was aber kein Problem ist, da ich eine Atemschutzmaske mit entsprechendem Filter habe.
Also habe ich mich für die Innenlasur entschieden und erstmal gekauft, die ich aber noch umtauschen kann, solange ich sie noch nicht öffne.


Tja und jetzt wollte ich mich hier doch sicherheitshalber bei euch einmal erkundigen und mich vergewissern was man da am besten nimmt,
bevor ich das Holz behandle.
Insbesondere interessiert mich, womit die Profis das Holz behandeln.


Wichtig wären mir dabei folgende Punkte:

1. Der Holzschutz sollte schon ein paar Jahre halten, so dass ich nicht alle 1-2 Jahre diesen erneuern muss.

2. Wenn das Zeugs aufgetragen und getrocknet ist, sollte sich das Holz wie die Tischplatte eines gekauften Schreibtisches anfühlen.
D.h. das sollte sich weder ölig, noch schmierig oder klebrig anfühlen.
Ich sage das deswegen, weil ich mal bei einem Bekannten war, der so einen unbehandelten Ikea Küchentisch
mit irgendeinem Holzmittel (vermutlich auch von Ikea) behandelt hat und seit dem fühlt sich dieser Tisch immer ölig, schmierig und klebrig an,
das ist also keine Oberfläche, auf der man gerne ein Buch, Schriftstück oder ähnliches drauflegen möchte.

3. Der Holzschutz sollte zu einer glatten Oberfläche führen, so das man später den Staub problemlos abstauben kann,
ohne das der Staublappen oder Staub irgendwie hängen bleibt, bei komplett unbehandeltem Holz ist dies ja leider in der Regel der Fall.

4. Das natürliche Holzmuster sollte erhalten bleiben, wenn das Holz dadurch etwas dunkler oder heller wird, ist dies nicht so schlimm.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Diese Lasuren sind zu weich für einen beanspruchten Schreibtisch. Was du brauchst, ist ein vernünftiger 2K-Lack (DD-Lack/PUR-Lack), den man normal spritzt. Mitunter geht es aber auch mit Rolle ganz gut. Glanzgrad würde ich eher so seidenglanz/seidenmatt nehmen. 2K-Parkettlacke sind für den Heimanwender interessant, weil sie sich besonders gut rollen lassen.

Schau mal bei Zweihorn, Hesse-Lignal, Clou oder Adler-Lacke nach einem passenden Lack. Oder in den Fachhandel gehen und gucken, was die da haben.

Wenn du nicht so extreme Anforderungen hast, reicht auch Clou Holzsiegel, den bekommst du in jedem Baumarkt.
 

ChristophW

ww-robinie
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Dazu habe ich mir eine ca. 25 mm dicke Holzplatte aus dichtem Birkenholz mit den entsprechenden Maßen
als Tischoberfläche und 4 fertige Tischbeine gekauft, allerdings ist das Birkenholz noch unbehandelt.
Einfach Platte + 4 Beine wird aber nicht gerade bleiben!

Allerdings habe ich noch einmal nachgefragt, ob ich das mehrmals machen müsste und dann hieß es, dass ich das alle 1-2 Jahre machen müsse, diesen Aufwand möchte ich aber vermeiden.
Das hängt auch stark vom Produkt und der Verwendung ab, prinzipiell muss man das auch nicht "neu" machen, das ist denke ich der große Vorteil, sondern kann es einfach auffrischen (bei Lack z.B. schwierig bis unmöglich) also im bestenfall einfach mal zum Frühjahrsputz mit einem Lappen kurz aufpollieren.

Ich sage das deswegen, weil ich mal bei einem Bekannten war, der so einen unbehandelten Ikea Küchentisch mit irgendeinem Holzmittel (vermutlich auch von Ikea) behandelt hat und seit dem fühlt sich dieser Tisch immer ölig, schmierig und klebrig an, das ist also keine Oberfläche, auf der man gerne ein Buch, Schriftstück oder ähnliches drauflegen möchte.
Dann wurde da was verkehrt gemacht, normal ist das nicht.
Ob es "wie dein Schreibtisch" wird hängt ja auch davon ab aus welchem Material der ist und wie er behandelt ist. Die Industriellen Beschichtungen kriegt man aber so ohne weiteres mit Pinsel oder Rolle nicht unbedingt hin.
 

grisumat

ww-ahorn
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1. Der Holzschutz sollte schon ein paar Jahre halten, so dass ich nicht alle 1-2 Jahre diesen erneuern muss.

2. Wenn das Zeugs aufgetragen und getrocknet ist, sollte sich das Holz wie die Tischplatte eines gekauften Schreibtisches anfühlen.
D.h. das sollte sich weder ölig, noch schmierig oder klebrig anfühlen.
Ich sage das deswegen, weil ich mal bei einem Bekannten war, der so einen unbehandelten Ikea Küchentisch
mit irgendeinem Holzmittel (vermutlich auch von Ikea) behandelt hat und seit dem fühlt sich dieser Tisch immer ölig, schmierig und klebrig an,
das ist also keine Oberfläche, auf der man gerne ein Buch, Schriftstück oder ähnliches drauflegen möchte.

3. Der Holzschutz sollte zu einer glatten Oberfläche führen, so das man später den Staub problemlos abstauben kann,
ohne das der Staublappen oder Staub irgendwie hängen bleibt, bei komplett unbehandeltem Holz ist dies ja leider in der Regel der Fall.

4. Das natürliche Holzmuster sollte erhalten bleiben, wenn das Holz dadurch etwas dunkler oder heller wird, ist dies nicht so schlimm.

Zu 1.: Im innenbereich ist das bei gängigen Lacken kein Problem. Bei Ölen muss man evtl. nachölen

Zu 2.: Das IKEA Öl und einige Discounter-Holz Öle sind eigentlich auch ungeeignet, weil sie aus nicht härtenden/ nicht trocknenden Öle bestehen. "richtige" Holzöle werden nach Behandlung des Holzes fest

Zu 3.: Das liegt in erster Linie am Schleifen vor dem Lackieren. Durch das Schleifen wird die Oberfläche glatt. Unbehandelter Holz quillt bei Wasserkontakt wieder leicht auf, so dass es wieder Rauh wird, auch wenn es vorher gut geschliffen wurde. Bei Wasserbasierten Lacken daher vor dem letzten Schliff einmal wässern (mit gut feuchtem lappen überwischen) und danach nochmal schleifen.
 

WinfriedM

ww-robinie
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unbehandelten Ikea Küchentisch
mit irgendeinem Holzmittel (vermutlich auch von Ikea) behandelt hat und seit dem fühlt sich dieser Tisch immer ölig, schmierig und klebrig an,
das ist also keine Oberfläche, auf der man gerne ein Buch, Schriftstück oder ähnliches drauflegen möchte.

Vermutlich war das Paraffinöl (Ikea Skydd), was nie härtet. Nimmt man für Holzbrettchen, aber nicht für Arbeitsplatten. Oder es war Behandla, aber viel zu dick aufgetragen, so dass es nie härtet.

Ordentlich verarbeitet sind geölte Oberflächen weder ölig noch klebrig. Ich kenne Leute, die arbeiten schon 20 Jahre an einem geölten Schreibtisch und haben noch nie nachgeölt. Allerdings sollte man z.B. nicht gerade seine Druckpatronen an so einem Schreibtisch auffüllen. Geölte Oberflächen bleiben offenporig und färbende Flüssigkeiten hinterlassen Spuren.
 

welaloba

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Zitat: Auf meinem anderen fertig gekauften Schreibtisch, den ich z.B. schon über 20 Jahre habe,
habe ich z.B. gar nichts machen müssen bzw. nichts gemacht und der ist im großen und ganzen immer noch in Ordnung.
Womit behandeln also die Profis die Schreibtischoberflächen?


Entweder mit einem Hartöl oder einem einfachen Nitroklarlack.
Ich kenne auch Schreibtische, die völlig rohes Holz sind. Wenn da nur mal Papier und Ordner hin und her geschoben werden, brauchts keine große Oberflächenbehandlung, sondern nur mal ab und zu eine Seifenwasserwaschung. Sind mal nicht so pingelig.
Gruß Werner
 
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