Welches Bohröl nutzen

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falco

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Hey,

hat nichts direkt mit der Holzbearbeitung zu tun:

Ich muss 32 Löcher in 8mm S235 Stahl bohren, Durchmesser 8mm.

Ich habe eben (um zu schauen ob es passt wie ich es mir vorstelle) zwei gemacht und dafür Fahrradkettenöl benutzt. Sonst hab ich meist WD 40 benutzt, aber da waren es maximal mal zwei Löcher mit kleinem Durchmesser.

Ist das okay oder kann ich noch was anderes zweckentfremden? Ich könnte morgen noch zu Bauhaus oder nem KFZ-Teilehändler kommen, morgen soll es aber passieren. Gibts noch nen Tipp?
 

dermike

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Bohrwasser

Hallo,
normalerweise nimmt man in der Metallbearbeitung Borwasser.
Das ist eine Mischung aus Rüböl und Wasser.
Aber bei humanem Vorschub geht es auch ohne.
Gruß
 

tomcam

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Öl schmiert ja eher, also verringert die Reibung. Entweder nimmt man dazu Bohrmilch, oder im Falle von 8mm Löchern einfach trocken durch....
 

tiepel

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Hi,
WD40 ist zu dünnflüssig (geht aber auch), da ist das Kettenöl schon besser geeignet.
Da brauchst Du für die paar Löcher keine allzu große Wissenschaft raus machen.
Immer mal ein paar Tropfen Öl, dann passt das schon. Trocken eher nicht.
Gruss Reimund
 

falco

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Alles klar, das wollt ich hören, dann kann ich ja ruhigen Gewissens weiterbohren.

Bohrmilch brauch ich wahrscheinlich 100ml Konzentrat in 30 Jahren, da wäre selbst der Liter zuviel.
 

etaller71

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Öl schmiert ja eher, also verringert die Reibung. Entweder nimmt man dazu Bohrmilch, oder im Falle von 8mm Löchern einfach trocken durch....

Das ist ja auch der Sinn der Sache. Bohrmilch ist übrigens eine Öl in Wasser Emulsion deren einziger Vorteil die verbesserte Kühlung ist. Trocken ist jedenfalls ne ganz blöde Idee.

Ich verwende Metaflux Spray. Vorteil: Prima dosierbar und man braucht nur ganz wenig und hat also wenig Sauerei.
 

wolgos

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Hi
bin selber Metaller. Wenn wir bei so kleinen 8mm Bohrungen son Aufstand machen würden, - gute Nacht. Normal ist: trocken durch. Und wenn bei einem Bohrer eine geringfügige Lebensdauer-Verkürzung hingenommen werden muss, spart man das an dem Öl schon fast ein. Ausserdem: wenn das Eisen gestrichen werden soll, ist Öl gar nicht gut.
Wenn du aber unbedingt ölen willst, nimm billiges Olivenöl. Das hatten früher schon die alten Uhrmacher genommen, weil es nicht verharzt. Hier ist das billige sogar besser, weil durch das Erhitzen Säurebestandteile rausgehen, die bei schonend, kaltgepresster Verarbeitung enthalten bleiben. Ansonsten kannst du alles nehmen was schmiert. Von Altöl bis Spiritus ist alles möglich, weil alles die Reibung minimiert. Und Bohrmilch/Emulsion kannst du mit einem Mixer und etwas Spülmittel selbst machen. Hält nur nicht so lange weil sich das Öl nach einiger Zeit wieder absetzt. Aber es Kühlt ganz gut.

Wolfgang
 

Holzgolf

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Moin, bin auch Metaller. Kenne aber die Bezeichnung S235 nicht.
In normalem Baustahl trocken die Locher bohren. Richtiger Vorschub und Drehzahl spielen eine weitaus größere Rolle.
Nur in Niro sollte man Schneidöl einsetzen, zuhause reicht allemal Motorenöl oder irgendein anderes Öl aus was mam da gerade in der Werkstatt hat. Bloss nicht extra was kaufen.
 

blueball

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Metaller und S235 nicht kennen? Merkwürdig... Natürlich waren früher die Bezeichnungen besser und ohne das man Tabellen wälzen musste, wusste man gleich mit was man es zu tun hatte. Aber zumindest sollte man als Metaller den normalen Baustahl S235 (früher St37) kennen...
 

yoghurt

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Hallo,
vielen Dank für dieses Thema! Ich hätte jetzt auch trocken durchgebohrt, aber es ist gut zu wissen, dass ich mir mit Haushaltsmitteln behelfen könnte. Ich lerne so gerne dazu!
 

falco

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Vielen Dank für die Ganzen Meinungen und Tipps!

Ich hab sie jetzt fertig, Das Fahrradkettenöl hat seine Dienste absolviert. Habs immer leicht angebohrt, bisschen Öl, bis Hälfte durchgebohrt, bisschen Öl und zuende gebohrt.

Der 8mm Bohrer (5er Set von Bauhaus, iwas billiges) hat seine Dienste gut verrichtet. Ich bin sowieso erstaunt wie lange die halten...
 

Holz-Fritze

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Moin, bin auch Metaller. Kenne aber die Bezeichnung S235 nicht.
In normalem Baustahl trocken die Locher bohren. Richtiger Vorschub und Drehzahl spielen eine weitaus größere Rolle.
Nur in Niro sollte man Schneidöl einsetzen, zuhause reicht allemal Motorenöl oder irgendein anderes Öl aus was mam da gerade in der Werkstatt hat. Bloss nicht extra was kaufen.

Also wenn ich in meiner Lehre so viele Löcher in Baustahl trocken gebohrt hätte, hätte ich was zu hören bekommen. Immer das nehmen was da ist, es ist besser mit irgendwas als trocken.

PS. Spüli ist kein guter Emulgator, da funzt Milch schon besser, oder Eigelb( dann riechts beim Bohren lecker nach Rührei), Glyzerin geht auch .:emoji_grin:
 

wolgos

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Metaller und S235 nicht kennen? Merkwürdig... Natürlich waren früher die Bezeichnungen besser und ohne das man Tabellen wälzen musste, wusste man gleich mit was man es zu tun hatte. Aber zumindest sollte man als Metaller den normalen Baustahl S235 (früher St37) kennen...
Ist doch gar nichts dabei. Ich bin Metallbaumeister, hab mich in der Industrie in einem neuen Beruf weitergebildet und bin seit über 30 Jahre als nichtmetall-Meister angestellt. Da hab ich auch nichts mehr mit den Bezeichnungen zu tun. Die Bezeichnungen haben sich seit der Zeit mehrfach geändert:

  • S235JR+AR (neue Ausgabe EN 10025-2:2004–10, früher S235JRG2, noch früher St 37-2, Werkstoffnummer 1.0036 bis 1.0038, frühere Bezeichnung nach EU 25-72 auch Fe 360 :emoji_sunglasses:
  • S355J2+N (neue Ausgabe EN 10025-2:2004–10, früher S355J2G3, noch früher St 52-3 N, Werkstoffnummer 1.0577 bzw. 1.0570, frühere Bezeichnung nach EU 25-72 auch Fe 510 D1)
Also keine Schande wenn man da nicht mehr durchblickt. Allgemein werden aber in Deutschland die Bezeichnungen 1.0036 benutzt.


Preisfrage: was ist dann : EN-GJS-400-15SW ?


Wolfgang


PS: Früher wurde das Kugelgraphitguss oder GGG40 genannt. Wer soll da noch durchblicken
 

falco

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Ganz entspannt bleiben, ist doch alles nicht so wild. Ich komme aus dem Bereich der statischen Bemessung, da arbeitet man in der Regel mit einfachem Baustahl, eben dem S 235. Damit wollte ich dann auch nur klar machen worum es sich handelt, nämlich nix besonderes :emoji_slight_smile: Vielleicht hätte ich auch einfach nur Baustahl schreiben sollen.
 

tiepel

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Hi,
Ach, das muss man nicht sooooo genau nehmen.
Ist doch alles -mehr oder weniger- Eisen (als Grundwerkstoff):emoji_grin:
Gruss Reimund
 

etaller71

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Hier müssen aber einige nochmal nen Auffrischungskurs haben.

Sag ich doch, trocken durch und gut ist.....

Nein, Metall wird nur dann trocken gebohrt, wenn es gar nicht anders geht. Und in anbetracht der Tatsache, dass man wirklich jeden Mist inklusive eigenem Körperfett zum Schmieren nehmen kann, kann man sich die Ausnahmen im Leben vermutlich an einer Hand abzählen.

Begründung:emoji_open_mouth:hne Schmierung reibt Metall auf Metall, Schneiden werden zu heiss, Späne werden schlecht abgeführt, der Bohrer frisst, es bilden sich Aufbauschneiden und dann geht gar nichts mehr. Obendrein wird der Bohrer seine Masshaltigkeit verlieren.
Das passiert eventuell bereits beim ersten Bohren durch ein dünnes Aluprofil. Bohrdurchmesser ist auch egal, grössere Bohrer führen die Wärme nur besser ab und sind etwas stabiler.

Also wenn ich in meiner Lehre so viele Löcher in Baustahl trocken gebohrt hätte, hätte ich was zu hören bekommen. Immer das nehmen was da ist, es ist besser mit irgendwas als trocken.
Genau so sieht das aus. Wer was anderes behauptet hat im 1.Lehrjahr anscheinend nur mit Glück die Probezeit überstanden. Schon bevor man das erste mal an die Bohrmaschine darf sollte man das nämlich gesagt bekommen. + Häufiges Lüften gegen Spänestau bei tieferen Bohrungen. Und wenn man sich an beides nicht hält, wird man reihenweise Bohrer abbrechen. Und selbst wenn die nicht allzu Teuer sind, das sollte der Meister spätestens mitkriegen und eingreifen.

bin selber Metaller. Wenn wir bei so kleinen 8mm Bohrungen son Aufstand machen würden, - gute Nacht. Normal ist: trocken durch. Und wenn bei einem Bohrer eine geringfügige Lebensdauer-Verkürzung hingenommen werden muss, spart man das an dem Öl schon fast ein. Ausserdem: wenn das Eisen gestrichen werden soll, ist Öl gar nicht gut.
Ouahauerha. Geringfügig? Sag mal bitte Deinem Chef, Ich hätte da einen Verbesserungsvorschlag, der verdammt viel Zeit und Geld spart und quasi nichts kostet. Und das Metall muss vorm vernünftigen Streichen ohnehin gereinigt werden.

Richtiger Vorschub und Drehzahl spielen eine weitaus größere Rolle.
Wo stellt man denn bitteschön an einer Bohrmaschine den Vorschub ein? Das geht erst mit NC-Maschinen. Schon die richtige Drehzahl ist an vielen Maschinen nicht vorhanden. Insbesondere an Handmaschinen.

Preisfrage: was ist dann : EN-GJS-400-15SW
Stahlguss. Oder auf was willst Du hinaus?

Ist doch alles -mehr oder weniger- Eisen (als Grundwerkstoff)
Nein, es handelt sich natürlich um sehr hochwertigen Laktosefreien Kohlenstoffstahl ohne Spuren von Nüssen! :emoji_wink: :emoji_stuck_out_tongue:
 

uli2003

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Nein, Metall wird nur dann trocken gebohrt, wenn es gar nicht anders geht.

Ja, und deshalb bohre ich die wenigen (kleinen) Löcher, die ich in Stahl bohre, auch trocken.

Warum geht das nicht anders? Weil meine Bohrer trocken in der Akkuschrauberkiste liegen, und ich keine Lust habe, nachher auf irgendwelchen Möbeln, Stoffen, Böden oder Lacken Fettreste zu haben. :emoji_slight_smile:

Das hat mir übrigens noch kein Bohrer wirklich übel genommen. Und wenn er stumpf ist, wird er geschärft. Und wenn er 1/10tel kleiner ist, tangiert mich das auch nicht.

Grüße
Uli
 

Holz-Fritze

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Ja, und deshalb bohre ich die wenigen (kleinen) Löcher, die ich in Stahl bohre, auch trocken.

Warum geht das nicht anders? Weil meine Bohrer trocken in der Akkuschrauberkiste liegen, und ich keine Lust habe, nachher auf irgendwelchen Möbeln, Stoffen, Böden oder Lacken Fettreste zu haben. :emoji_slight_smile:

Mal Ehrlich das ist eine ziemlich dumme Antwort. :cool:
 

pedder

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Das finde ich nicht. Es mag ja theoretisch richtig sein, immer zu schmieren, wenn es mich in der Praxis einen 50 ct Bohrer kostet, keine Flecken zu hinterlassen, weiß ich genau, wie ich mich entscheide. Das hier ist ein Holzwerkerforum, da kommen Montagen bei Kunden vor.
 
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