Türe restaurieren - morsches Holz

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Hallo zusammen,

ich habe eine sehr schöne und sehr alte massive Holztüre erstanden. Die Türe ist aus Holz, ist aber an der Innenseite komplett mit einem Eisenblech beschlagen (zur zusätzlichen Sicherheit). Im Laufe der Zeit ist es wohl zwischen Blech und Holz fecht geworden: Das Holz ist zumindest im unteren Teil der Türe recht morsch zwischen Blech und Holz. Das gute: Die Türe ist nicht aus einem Holzstück gemacht, sondern aus einzelnen dicken Brettern gearbeitet.
Die Ansichtsseite ist komplett erhalten, d.h. die betroffenen Bretter sind nicht komplett durchgemodert, sondern nur cirka bis zur Hälfte.
Was kann ich tun, um möglichst viel von dem alten Holz zu erhalten? Gibt es z.B. einen Anstrich, der die betroffenen Stellen wir aushärtet. Wie es aussieht ist nicht so wichtig, da nach der Behandlung das Blech wieder draufkommt. Ich möchte aber die betroffenen Bretter nicht komplett austauschen - ich denke, dass würde man sehen an der Vorderseite sehen. Ich habe mir auch schon überlegt, ob man das Morsche entferenen kann (z.B. in dem man die betroffenen Bretter halbiert) und das noch gute Restbrett auf ein neues befestigt. Wie gesagt: Die Ansicht ist ok und nicht betroffen, es geht lediglich um die Stellen zwischen Blech und Holz.

Vielen Dank (sorry für meine umständliche Schilderung)
 

edelres

ww-robinie
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16. November 2003
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2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Tueren sanieren.

Hallo Gast,

So lange die Tuere sich selbst tragen kann, ist eine Sanierung mit Epoxidharz moeglich.

Ich gehe dabei folgendermassen vor, das stark verrottete Holz entferne ich mit einer Stahlbuerste. Mit einem Staubsauger entferne ich alle losen/geloesten Teile. Die zu sanierende Tuere, lege ich auf zwei Holzboecke und richte diese nach N/S - O/W mit der Wasserwage aus. Ich untersuche die Tuer ob nicht ein Schaden, Loch oder Riss zur guten Seite durchgeht. Ist das der Fall verklebe ich die Oeffnungen auf der guten Seite. Ebenso verklebe ich alle Ritzen, entlang von Fuellungen usw, dies muss peinlich genau durchgefuehrt werden. Sind die Raender beschaedigt (fehlt Material)Verklebe ich die Raender so dass das Klebeband(*) ca 1 cm hoeher als der Holzrand ist.

Nun mische ich das Epoxidharz nach Herstellervorschrift und ruehre je nach Konsistenz des Harzes 5 bis 10% Azeton ein. Damit wird die Harzmischung duennflussiger, kriecht leichter in Ritzen und Spalten. Diese Mischung trage ich gut nass auf, beobachte dabei wo viel eingezogen wird, trage ich mehr auf. Dabei sehe ich auf der Unterseite nach ob irgendwo Harz austropft, dies unterbinde ich sofort, indem ich diese Stelle mit Azeton kurz abwische und mittels Klebeband abdichte.

Nun lasse ich das ganze 24 Stunden trocknen. Nun mische ich mir Epoxidharz , die Menge richtet sich danach wie lange offene Zeit der Epoxidharzkleber hat. Damit Streiche ich die vorher mit Epoxi versiegelte Flaeche, feuchte diese mit dem Epoxi an. Nun mische ich eine neue Menge Epoxidharz und ruehre in diese Mischung, geschnitzelte Glasfasern ein, bis eine dickliche Masse entsteht und alle Glasfasern mit Leim gesaettigt sind. Diese Masse bringe ich nun auf die Oberflaech mittels einer Spachtel auf und veteile diese gleichmaessig. Nun lasse ich das ganze trocknen und fahre damit fort bis ich das fehlende Material damit ersetzt habe.

In deinem Fall muss nur soviel abgeschliffen werden, dass das Blech wieder aufgebracht werden kann. Dabei ist zu beachten, das Blech mit Schrauben zu befestigen, unbedingt, vorbohren, Durchmesser ca 1/3 kleiner als Schraubendurchmesser, so erreicht man in Epoxidharz tragkraeftige Verbindungen.

Ich verwende hier in den USA ein Epoxidharz des Westsystems im folgenden Link ist einiges dazu zu finden,
https://www.woodworker.de/forum/bootsleim-t4505.html♦

Glasfasern/schnitzel gibt es im Karrosseriebauzubehoerhandel oder bei den Bootsbauern.

(*) Ich verwende das Tesakrepp Klebeband von Tesa 4308, ohne Reklame machen zu wollen, mit den billg Klebebaendern ergab sich zeitlich soviel Merharbeit, dass das Tesaband fast umsonst war!

Als Gedankenanstoss fuer dein Vorhaben.

mfg

Ottmar
 
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