Tischlern in der 2-Zimmerwohnung (und Keller)

Indirubin

ww-buche
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Hallo.

Ich versuche mich seit etwa einem Jahr ein bisschen am Schreinern. Ich finde das eine sehr gelungene Abwechslung zu meinem Programmiererberuf.

Nun ist mir parallel zu meinem aktuellen Problem mein eigentlich größeres wieder aufgefallen: Ich habe keinen Platz bzw. Ort zum Arbeiten.

Ich wohne in einer normalen 2-Zimmerwohnung und habe ein sehr kleines Kellerabteil (ca. 2x2m).

Ganz anfänglich habe ich sogar Säge- und Schleifarbeiten in der Wohnung gemacht (Keller war voll belegt), aber das ist natürlich überhaupt nicht tragbar.
Deshalb habe ich alle lauten und staubigen Arbeiten doch in den Keller verlagert.

Aber das meiste, was ich da an Platz herausschinden konnte war ein 60x60cm-Arbeitstisch und etwas Platz links und rechts davon.
Ganz davon abgesehen, dass ich auch da die benachbarten Abteile mit Schleifstaub belege und der Lärm zumindest im Erdgeschoss noch gut zu hören ist.

Deshalb würde mich interessieren: Wie macht ihr das, wenn der Platz sehr begrenzt ist?

Die Frage richtet sich also nicht an all jene, die eine große Werkstatt zur Verfügung haben. :emoji_wink:

Was mir schon eingefallen ist, ich aber teilweise nicht gut beurteilen kann oder keine guten Erfolgsaussichten sehe:
  • Mit Handwerkzeugen arbeiten
  • Werkstatt suchen
  • Mit den mageren Möglichkeiten vom Baumarkt vorlieb nehmen und nur Bohren und Schrauben
  • Anderes Hobby suchen
 

raziausdud

ww-robinie
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Hallo,

kannst Du größere Sachen ev. draußen (Rasen, Hof, Garage) bearbeiten? Und Reden könnte auch helfen ... :emoji_wink: mit Vermieter, anderen Mietern?

Herzliche Grüße
Rainer
 

MopsHeim

ww-ahorn
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Platz ist ein großes Problem. Wir versuchen zur Zeit einen 4m x3m großes Waschhaus in eine schöne Werkstadt umzubauen. Um Platz zusparen soll es nur eine Maschine für die meisten Arbeiten geben.
Sägen, Hobeln Fräsen , Bohren, Drehen, Schleifen und Drechseln. Eine Bohrmaschine und Zusatzteile wollten wir auch nicht
Selber sowas bauen da kommt, dass versuchen wir gerade, hat aber den Nachteil des dauernden umrüsten aber anders geht es nun mal nicht.
außerdem muss man bestimmte Abstriche machen, weil es technisch einfach nicht geht. so sollte sich die Kreissägeblatt neigen und in der Höhe verstellen, was bis jetzt nicht geht.
Die Werkbank soll sich an der Wand befestigt werden und sich bei Bedarf abklappen. Da der Raum sehr hoch ist. soll die Absaugung, Kompressor und Lager auf eine Zwischendecke die mit einer abklappbaren Leiter versehen werden.
Es wird doch eine Notlösung bleiben.
Ich habe wieder den Nachteil in meiner Werkstadt, das Holz , Metall 1 und 2 und Lager getrennt sind und dadurch lange Wege entstehen, da muss man gut zu Fuß sein und dauernd liegt etwas wo anders.
Leider kann ich Dir auch keinen Ratschlag geben.
Grüße
 

etaller71

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Sind bestromte Garagen bei Euch so Mangelware? Das wäre hier der Übliche weg, sich bezahlbaren Platz zum Werkeln zu verschaffen.
 

lmitter

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Würde dir auch empfehlen dir irgendwo was Leistbares zu suchen wo du dir eine Werkstatt einrichten kannst. Einige meiner Freunde habe das auch so gemacht. Jeder Mann sollte so ein kleines Eldorado haben. Mit schönen Maschinen, einem Kühlschrank und ner Couch :emoji_slight_smile:

Entweder eine Garage oder oft sind in den industrivierteln der Städte Bereiche frei und von der Miete her ganz erträglich. Vielleicht gibt es in deiner Gegend noch mehrere Personen mit so einem Problem. Schalte doch mal eine Annonce dass du Partner für eine gemeinschaftswerkstatt suchst. Mein Bruder ist bei sowas in Wien dabei. Er zahlt € 120 im Monat - hat aber dann alles zu Verfügung....

LG Lukas
 

Indirubin

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Sind bestromte Garagen bei Euch so Mangelware? Das wäre hier der Übliche weg, sich bezahlbaren Platz zum Werkeln zu verschaffen.

Ich habe gestern mal nachgeschaut: Es gibt einige, wenige (ähnliche) Anfragen nach sowas und auf der anderen Seite 0 Angebote.
Ja, Platz ist in Freiburg ein Problem. :emoji_frowning2:

Aber ich werde mich doch in der näheren Gegend mal nach Schreinereien oder ähnlichem umsehen.
Habe ich bisher nicht gemacht, weil ich mir lebhaft vorstellen kann, wie begeistert die von der Anfrage eines Fremden sind.
 

v8yunkie

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Werkstatt

Auf jeden Fall lieber von Hand Hobeln statt schleifen - ist zwar etwas schwerer, macht aber wesentlich weniger Staub und Lärm und noch dazu schönere Oberflächen.

Gruss,
Thomas
 

Kramer

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Im Keller eines Mehrparteienhauses kann man meiner Meinung nach nicht vernünftig arbeiten. Die Lärmbelästigung für die anderen Mieter ist einfach zu groß. Den Krach von Oberfräsen, Kreissägen usw. hört man nicht nur im Erdgeschoß, der dröhnt durch das ganze Haus. Ärger mit den Nachbarn wäre dir also ziemlich sicher. Auch wenn du bis jetzt noch keine Beschwerden hast, das staut sich bei den Leuten auf und entlädt sich dann irgendwann, wenn der Krach sich regelmäßig wiederholt.

Dazu kommt der geringe Platz. Ich habe 2x6m und empfinde das schon als Herausforderung . Auf 2x2m würde ich gar nicht erst anfangen. Schon gar nicht, wenn das nicht mal ein geschlossener Raum ist, sondern ein Verschlag. Das geht einfach nicht. Beim Arbeiten mit Maschinen entsteht, neben dem erheblichen Lärm, auch immer Staub, selbst mit Absaugung.

Vernünftigerweise bleibt dir also nur, einen geeigneten Raum zu suchen, in dem du genug Platz hast und zu möglichst jeder Tageszeit, Lärm und Schmutz machen kannst...so einen Raum zu finden, ist leider ein sehr großes Problem. Eine Garage scheint erst mal die einfachste Lösung zu sein, würde ich persönlich aber nicht empfehlen. Erstens ist das Betreiben so einer Werkstatt in einer Garage eine Zweckentfremdung. Da reichen ein paar Beschwerden von Anwohnern und schon war es das mit der Werkstatt in der Garage. Außerdem sollte man in einer vernünftigen Werkstatt sein ganzes Werkzeug und seine Maschinen dauerhaft unterbringen können. Eine Garage ist aber leicht aufzubrechen, deshalb kann man sein wertvolles Werkzeug dort nicht mit ruhigem Gewissen belassen.

Ich suche seit 3 Jahren hier in Bremen einen Raum und sehe das mittlerweile fast als aussichtslos an. Wenn mal ein Raum angeboten wird, ist der entweder deutlich zu teuer, oder viel zu groß und dadurch auch nicht bezahlbar. Sich einen großen Raum mit jemanden zu teilen, hört sich auch erst mal gut an, aber dazu brauchst du jemand, der das gleiche Hobby hat, von dem du weißt, daß er ordentlich arbeitet und dem du außerdem absolut vertrauen kannst...wenn du so jemand kennst, ist das natürlich ein großer Vorteil.

Lange Rede kurzer Sinn, ich würde mich an deiner Stelle gedanklich nicht in irgendwas reinstürzen, bevor nicht ein geeigneter Raum vorhanden ist. Dein Kellerverschlag ist definitiv nicht geeignet. Also erst mal nach einem Raum suchen. Wenn du keinen findest, dann fehlt dir einfach die Grundvoraussetzung und ich würde dir dann zu der letzten von dir selber genannten Alternative raten: "Anderes Hobby suchen"
 

Indirubin

ww-buche
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dann fehlt dir einfach die Grundvoraussetzung und ich würde dir dann zu der letzten von dir selber genannten Alternative raten: "Anderes Hobby suchen"

Das sagt man mir bei den meisten meiner Hobbies. :emoji_wink:

Das mit dem von Hand-Hobeln werde ich aber auch nochmal untersuchen, das steht schon länger aus verschiedenen Gründen auf meiner "Liste".
 

wolgos

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Versuchs mal auf einen Bauernhof.
Bei uns in der Gegend sind so Autowerkstätten und Lackierereien entstanden.
Wolfgang
 

Broetchenbacke

ww-birnbaum
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Aber das meiste, was ich da an Platz herausschinden konnte war ein 60x60cm-Arbeitstisch und etwas Platz links und rechts davon.
Ganz davon abgesehen, dass ich auch da die benachbarten Abteile mit Schleifstaub belege und der Lärm zumindest im Erdgeschoss noch gut zu hören ist.

Deshalb würde mich interessieren: Wie macht ihr das, wenn der Platz sehr begrenzt ist?

Was mir sehr viel Spaß genommen hat war der Staub. Gerade in beengten Räumlichkeiten ist Schleifen, Sägen und Fräsen eine richtige Qual und schnell merkt man auch am Folgetag noch das kratzen im Hals. Ganz abgesehen von dem Dreck.

Aus diesem Grund habe ich fast alle Handwerkzeuge auf den Festool Anschluss umgerüstet. Dadurch erspare ich mir ein nervendes Kabelgewirr. Den Strom bekommen die Maschinen jetzt über einen entsprechenden weissen Staubsaugerschlauch, der schon ein Stromkabel mit dem Anschluss integriert hat.
IMG_5102.JPG

Ich greife mir also die Handmaschine die ich benötige und versorge Sie über den Staubsausgeranschluss mit Spannung. Somit zwinge ich mich selbst immer mit Absaugung zu arbeiten.

Als Absaugung dient mir der kleinste Sauger von Festool. Dieser besitzt eine Stromstoßschaltung und läuft immer dann an bzw geht aus wenn ich die Handgeräte starte oder das arbeiten mit Ihnen beende. Der Sauger war aber der 2te Wurf. Den ersten Versuch habe ich über Stromstoßrelais gemacht. 2 Feuchtraumsteckdosen auf ein Brett geschraubt und mit einem Stromstoßrelais verbunden. Das Handgerät in die schaltende und den Sauger in die geschaltete Steckdose und fertig war der Komfort. Das Problem bei dieser Lösung war das unterschiedliche Potenzial welches sich regelmäßig über mich entladen hat. Dies hat mich irgendwann so genervt, dass ich mir den Festool Sauger gekauft habe. Dieser hält auch die Luft deutlich sauberer. Selbst wenn ich den Saugschlauch (wie manchmal beim Fräsen) nicht direkt anbringe sondern nur daneben lege. Die Staubluft wird zum großen Teil weggesaugt und die Werkstatt bleibt deutlich sauberer.
IMG_5117.JPG
 

J.T.Roth

ww-fichte
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Interesannter Beitrag. Ich arbeite auf 3,3m - 3,3m und etwa 40% davon ist normales Kellerlager (Skizze angehängt). Meine Werkstatt liegt unter der Küche einer Familie. Es geht trotzdem, was auch daran liegt das es ein Hobby ist und ich nicht jeden Tag 4 Stunden die Kreischssäge am laufen habe. :emoji_wink: In der Drehzahl regelbare Werkzeuge sind auch ein echter Gewinn, weiterhin sich mit den Nachbarn gut zu stellen. Ab und zu mal ein Glas eingemachte Brombeeren, Weintrauben, Erdbeeren, Paketdienst, nachfragen ob man denn auch nicht stört...

Klappt bissher ganz gut. Stationäre Geräte sind halt bei solch einen üppigen Platzangebot nicht drin.. :emoji_frowning2:


Bei Bedarf kann ich auch mit Fotos dienen.
 

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