Spiralbohrer blockiert

Dazabo

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Hallo,

ich habe mir einen neuen Spitalbohrer zugelegt (Durchmesser 19mm, Länge 23,5 cm).

Der Bohrer wurde heute das erste Mal mit einem Bohrständer verwendet. Beim Bohren von 5 Löchern hat der Bohrer jedesmal ein beim Eintauchen in das Holz blockiert. Das Eindringen der Bohrsptze funktionierte noch einwandfrei. Doch sobald die eigentliche Schneide das Holz berührte, ist der Bohrer ruckartig in das Holz eingedrungen und blockierte dann. Die Bohrmaschine war auf hohe Umdrehungen eingestellt und der Bohrer wurde wirklich ganz langsam nach unten bewegt.

Was mache ich falsch?

Viele Grüße

Dazabo
 

kpwn

ww-kiefer
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weniger umdrehung und den vorschub langsamer.
ist es ein spiral oder in wirklichkeit ein schlangebohrer?
 

ChrisOL

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Hallo Dazabo,

so wie du es beschreibst scheinst du einen Schlangenbohrer mit Gewindespitze zu verwenden. 19mm für einen Sprialbohrer wäre auch schon sehr groß.

Es kann sein, dass sich die Gewindespitze sehr schnell in das Holz schraubt und dann deine Bohrmaschine nicht mehr hinterherkommt. Versuche mal das Zentrum mit 2mm oder 3mm vorzubohren um die Gewindespitze etwas außer Kraft zu setzen. Drehzahl sollte weniger als 1000U/min betragen.

Beim Eintritt der Bohrer sind die Löcher ganz gut, beim Austritt kann es böse Ausrisse geben. Nach Möglichkeit solltest du ein Stück Holz unterspannen.

Grüße
Christoph
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Dazabo

ist den der Bohrständer stabil genug um
sich nicht auf die Seite zu legen?

Ein 19mm Bohrer ist ja nun nicht gerade
die ganz grosse Dimension. Ich verwende
durchaus über 30mm Holzspiralbohrer und
da frisst sich nichts fest in Holz.

Gruss, Harald
 

Volker_

ww-pappel
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Hi Dazabo,
klappt es bei dir denn sonst mit Bohrern dieses Durchmessers? Ich hatte mir unlängst eine gebrauchte 300-Watt-Tischbohrmaschine hingestellt, die blöderweise ebenfalls bei 20 mm Bohrdurchmesser (allerdings Topfbohrer) anfängt zu straucheln, sodass ich wohl meinen Bohrständer mit 550-Watt-Bohrmaschine wieder herauskramen muss.

Falls du so einen hast: Ein Schlangenbohrer mit Gewinde-Einzugsspitze ist bei Handkurbeln die einzige Möglichkeit, den Bohrer ins Holz zu zwingen, bei schwachen Maschinen aber sinnlos, weil das Gewinde ihn schneller reinzieht, als die Antriebskraft an den Schneiden Späne abheben kann.

Vielleicht hat dein Bohrer einfach einen zu kleinen Schneidenwinkel ("zu schlanker Keil") oder einen zu großen Spanwinkel (zu schräg gestellte Schneide), fasst sozusagen zu dolle zu. Experimentier mal mit Bohrern ähnlichen Durchmessers und schau dir mal die Schneidengeometrie an.

Anscheinend hat deine Neuanschaffung eine Zentrierspitze und vermutlich Vorritzschneiden an den Seiten, dann kann man ihn nicht wie Metallbohrer einfach neu anschleifen.

Meine Idee: einfach beim großen 24-Stunden-Kaufhaus billig nen stumpfen 19-mm-Metallbohrer schießen und mal am Schleifbock anschleifen üben, das schärft den Bohrer und gleichzeitig den Blick auf diese Materie. Beim Anschleifen schräg halten und zum Schluss nach oben hin drehend hochziehen, damit hinter der Schneide ein Freiwinkel entsteht, sonst setzt sozusagen beim Bohrversuch die Fläche hinter der Schneide auf und verhindert ein Eindringen. Am Besten erstmal an alten mittelgroßen Bohrern üben und das Ergebnis mit einem neuen Bohrer vergleichen, ob alle Winkel etc. etwa stimmen. Ein nicht genaues Einhalten der Winkel ist beim Bohren von Holz nicht so kritisch, Hauptsache, es gibt einen Freiwinkel, der Bohrer ist "hinterschliffen".
 

Dazabo

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Hallo,

es handelt sich in der Tat um einen Schlangenbohrer und um keinen Spiralbohrer. Es scheint die Gewindespitze zu sein, die dem Bohrer sein Eigenleben verleiht.

Bei einem anderen Holzbohrer mit 20 mm Durchmesser und "einfacher" Spitze gibt es keine Probleme mit Blockieren.

Ich habe weitere Bohrversuche unternommen und mit weniger Umdrehungen gebohrt. Aber auch da kam es immer wieder zu Blockaden, außerdem ist dann das Holz um den Bohreintritt gerissen.

Ich habe noch einen uralten Handkurbelbohrer. Leider ist das Bohrfutter nicht breit genug, um den Bohrer aufzunehmen. Aber auch dann hätte ich noch das Problem, das ich dieses Gerät aufgrund seiner Außenform nicht in den Bohrständer einspannen könnte.

Ich denke, ich muss mir einen neuen 19mm-Bohrer ohne Gewindespitze besorgen. Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit?

Viele Grüße

Dazabo
 

michaelhild

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Hallo,

es handelt sich in der Tat um einen Schlangenbohrer

Und da hast Du das "Problem". Ein Schlangenbohrer ist selbsteinziehend, das geht bei so einer hohen Drehzahl natürlich in die Hose.
Als Möglichkeit gäbe es vorbohren in dem Durchmesser der Gewindespitze, dann kann der Schlangenbohrer sich nicht mehr selbstständig ins Holz schrauben.
 

Volker_

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Gute Idee, Micha.

Oder eine gebrauchte Bohrwinde schießen, dafür sind die Schlangenbohrer eigentlich gemacht. Bohrwinden bestehen aus einer Achse mit hinten einem Teller zum Drücken und vorne dem Bohrfutter. Der Mittelteil ist exzentrisch versetzt und mit einem Griff zum Kurbeln versehen. Bohrwinden haben kein Getriebe, also keine Übersetzung. Aber das Bohren damit ist schon ziemlich speziell.

Das hat zwar nichts mehr mit dem Schlangenbohrer-Problem zu tun. Aber ich habe mit meiner schwachen 300-Watt-Maschine mal mit einem 20-mm-Topfbohrer herumgetestet, bei welcher Drehzahl die Bohrleistung noch einigermaßen brauchbar ist. Am Besten ging es noch bei etwa mittlerer Drehzahl.

Will sagen, man muss mal die Drehzahl variieren und schauen, was dabei raus kommt. Bei Bohrmaschinen geht bei kleinerer Drehzahl meines Wissens die Leistung runter, oder? Das dürfte bei Tischbohrmaschinen wegen der gleichbleibenden Motordrehzahl nicht der Fall sein, weil ja nur die Übersetzung zur Spindel geändert wird.
 
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