schon wieder mal Suchen nach einer Tischkreissäge.

woody-bernhard

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Liebe Holzwerker,

ich bin immer noch auf der Suche nach einer geeigneten Tischkreissäge, aber bisher noch immer nicht fündig geworden..., kennt denn niemand was passendes für mich? Oder gibt's ein Forum für (Profi-)Modellbauer, wo ich fragen könnte, oder kennt jemand einen Maschinenvertreter, der sich mit derartigen Maschinen auskennt?

ich füge hier mal meine damalige Suchanfrage ein:

Hallo Holzwerker/Modellbauer,

Ich bin auf der Suche nach einer sehr guten Tischkreissäge für den (Profi-, Architektur-)Modellbauer, bislang hatten wir eine Ulmia KS1, die war mir aber eigentlich nicht präzise genug, zudem jetzt die Pleite... Die Tischgröße sollte 500x500mm nicht überschreiten, aber evtl. verbreitert werden können, Sägeblattschrägstellung, verschiedene Drehzahlen, sehr gut wäre eine Digitalanzeige, Schiebeschlitten, Schnitthöhe bis ca. 60mm, Absaugemöglichkeit, sehr guter Längsanschlag mit digitaler Anzeige oder mindestens Nonius, Preis eher zweitrangig, wie gesagt nicht viel größer als eine Ulmia KS1.
Ich wäre sehr froh, wenn mir jemand helfen könnte, oder z.B. einen Maschinenvertreter kennt, der sich mit sowas auskennt.

Zwei Möglichkeiten, die ich bisher gefunden hab: Reinhard Kreissägen und Irion. Beide passen nicht so ganz, die Reinhard ist seeehr teuer, ok, der Preis spielt nicht so die Rolle..., aber die Fa. ist ein bißchen unflexibel, was Sonderwünsche angeht, wie z.B. Tischverbreiterung, Digitalanzeige,... und die Irion ist genial, aber hat keine Sägeblattschrägstellung und ist auch ein bißerl klein... Mein Traum wäre eine Irion und eine XXX...

Vielen Dank schon mal,
Grüße aus München,

Bernhard
 

woody-bernhard

ww-pappel
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wollt ich auch grad schreiben... :emoji_slight_smile: aber schööön, wenn man 12 (!!!) Jahre später noch eine Antwort bekommt!!

Mittlerweile bin ich auch fündig geworden, es ist doch eine Reinhard geworden und ich bin absolut glücklich damit... ich WAR glücklich damit, denn ich hab die Arbeitsstelle verlassen. Die Reinhard war die beste Maschine/Kreissäge, auf der ich je gearbeitet hab. Wir sind damals in die Schweiz gefahren und haben über jedet noch so kleine Detail geredet und konnten es an unsere Bedürfnisse anpassen!

Tja und nun bin ich wo anders und hab zwischenzeitlich sogar in der Schweiz bei einem Architekten gearbeitet, der hatte eine große Reinhard in der Werkstatt stehen UND drei kleine precisaw. Diese Maschine hat er in sein Programm mit übernommen, bzw dem Erfinder sein Patent abgekauft, ich denke mal sie hieß früher Irion.

Perfekt für den tüfteligen Modellbauer, Genauigkeit (auch wenn's kaum einer glauben mag) 2-3 100stel Millimeter!! Eine wahre Freude!! Ein Schweizer Uhrwerk...

Wer sie mal anschauen möchte, kann das bei mir in der Werkstatt in Weihenstephan/Freising bei München tun oder aber auf Reinhard AG, Huttwil

Aber die Maschine hat ihren Preis... und der ist heftig...ab 10000€!

Wer mehr wissen will, darf sich gern bei mir melden!


Bernhard
 

Sägenbremser

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Ja Bernhard

glücklich wer zum Modellbau eine Reinhard hat.
Für die angegebene Summe gibt es aber nur die
Grundmaschine ohne persönliche Spezifikation.

Diese Kreissägen wurden früher in grosser Zahl
in der Druckereitechnik zum Zuschnitt der Blei-
lettern benötigt. Von daher gibt es zuweilen auch
erstaunlich günstige Angebote von Herstellern
mit anderen Namen zu ersteigern. 1/100mm ist
dabei zwar eine einstellbare Grösse, aber mit den
Randbedingungen einer eher händischen Material-
zuführung kaum zu erreichen. Denke das wir hier
eine Wiederholgenauigkeit von 1/20mm noch so
sicher erreichen können, das es für diesen Fall der
Anwendung immer ausreichen wird.

Jrion, Jrion&Denz, später Raimann, oder auch
unter dem Firmenmantel Weinig vertrieben ist
im holzverarbeitenden Bereich eher für seine
grossen Längsschnittsägen, Pendelkappsägen
in der Zubereitung von Massivholz ein Begriff.

Gruss Harald
 

woody-bernhard

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Hallo Harald,

ich hab ja auch geschrieben AB 10000€...

Die Irion die ich meine ist aber nicht gleich mit denen die Du meinst, Stefan Irion ist ein Schweizer Architekturmodellbauer, der diese Maschine entwickelt und in Einzelstückzahlen gebaut hat. Als er sich dann beruflich verändert hat, hat er sein Patent an Reinhard verkauft.

Die 2-3/100 mm sind sehr wohl erreichbar, wenn auch nur von "guten Kreissägern", da es freilich sehr davon abhängt, wie man das Material dem Sägeblatt zuführt (und natürlich auch welches Material) Ich eiche die Maschine jeden Morgen und erreiche definitiv diese 2 Hundertstel bei jedem Schnitt den ganzen Tag über (und freu mich jedes Mal tierisch!)

Diese Maßgenauigkeiten braucht freilich kaum jemand, aber es spart deutlich Zeit (bei Kettenmaßen z.B.) und was nicht zu verachten ist, selbst bei Plexiglas braucht der Schnitt kaum eine Nachbearbeitung, man sieht kaum Werkzeugspuren.

Happy sawing :emoji_slight_smile:

Bernhard
 

Sägenbremser

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Hallo Bernard

wenn das bei dir so funktioniert hast du
wirklich sehr ruhige Hände, Glückwunsch:emoji_slight_smile:

Ich muß für dieses Ergebnis sogar meine
kleine Metallfräse zuvor auf Nullmass bringen
und dabei arbeite ich mit einem Kreuztisch.

Auf der auch eher kleinen Drehbank ist das
kein wirkliches Problem, da arbeitet aber auch
eine exakte Zugstange als Referenzmass mit.

Das wirkliche Problem im Architekturmodelbau
sehe ich aber bei den Massabweichungen nicht
so wirklich. Den grössten zu korrigierenden Fehler
haben wir hier einmal beim Modellbau für die
Köln/Lanxessarena feststellen können. Das hat
im Treppenbereich schon zu deutlich geänderten
Steigungen geführt. Die Berechnungsfehler hat
dabei aber auch meine klassische FKS im Bereich
der 1/10mm beim recht grossen Modell sicher zu
Tage gebracht. Selbst beim Bau von Verrohrungs-
modellen von sehr grossen Tankschiffen wird diese
Masstoleranz noch heute als gegeben angesetzt.
Dabei reden wir hier von Axialgrössen von 3-400m
und Modellen die im Masstab 1:50 gefertigt werden.

Gruss Harald
 

bello

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Diese Kreissägen wurden früher in grosser Zahl
in der Druckereitechnik zum Zuschnitt der Blei-
lettern benötigt. Von daher gibt es zuweilen auch
erstaunlich günstige Angebote von Herstellern
mit anderen Namen zu ersteigern.

Diese Zeilensägen haben einmal den Nachteil, dass die sehr genaue Einstellung dem typographischen System folgt.
Eine Absaugung gab es nie, nur eine kleine obere Plexiglasabdeckung, so dass der Maschinensetzer oder Schriftsetzer meist mit ekelhaften Bleispänen behaftet war.

Da dieser Beruf seit annähernd vier Jahrzehnten ausgestorben ist, wird es fast nicht möglich sein, noch so eine Säge zu ergattern. Die Mehrzahl wurde einfach verschrottet.

Gruß
 

Sägenbremser

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Gute Information @Bello

habe jetzt zweimal auf eine Maschine geboten, die
sah auf den vielen Photos recht brauchbar aus und
war in Wuppertal abzuholen, das paßte schon. Aber
dem Anbieter war wohl der Preis zu niedrig und er
hat sie jedes mal wieder raus genommen, schade.

Die Säge hatte so eine Art Schublade im Unterbau,
der war wohl für die (Blei) Spänne vorgesehen. Die
Absaugung der Reinhard ist auch nicht wirklich der
Hit, aber bei dem geringen Zerspannungsvolumen
ist das nicht wirklich so lästig.

Gruss Harald

Als Info - war eine schwedische Micorsäge
 
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