Schloss in Eichentüre kaputt

marcus1

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Hallo zusammen,

ich weiss nicht ob ich ob meinem Anliegen hier richtig bin, ich versuchs aber trotzdem, vielleicht hat jemand einen Tipp:
Unsere Eingangtüre ist aus masiver Eiche, 70 Jahre alt und handgeschnitzt, ein ziemlich schönes Exemplar.
Jetzt ist mir gestern folgendes passiert: die Feder von der Türklinke isr gebrochen und ein Teil davon ist vermutlich in die Schliessvorrichtung gerutscht. Ich kann die Türe nicht mehr aufschliessen. Ich kann den Schnüssel im Zylinder nur einmal umdrehen, beim zweiten mal merkt man dass etwas da klemmt. Der Schlüsseldienst wollte die Türe mit dem Brecheisen aufstemmen, was ich dankend abgelehnt habe. Die Türe besitzt eine Schliessschiene mit vier Schliesselementen.
Hat jemand eine Idee wie man dieses Problem evtl. schonend lösen könnte?
Die Brechstange möchte ich nicht unbedingt einsetzen.

Vielen Dank für Eure Antwort,
Marcus
 

carsten

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Hallo

Kommst du auch von innen an dieTür ? Ich vermute mal ja sonst könntest du hier vermutlich nicht posten.
Kann man dieTür evtl Bandseitig aushängen. Geht insbesondere bei dreiteiligen Bändern ohne Probleme.
Stift von unten nach oben rausschlagen und dann kann man die Tür aushängen.
2. und dritte alternative. Wenn die Feder gebrochen ist liegt diese vermutlich ungünstig im Schlosskasten. Vielleicht durch rütteln an der Tür die Lage der Feder so verändern das sich die Tür ganz aufschließen läßt. Vielleicht kann auch eien Magnet behilfreich sein die Feder ein wenig zu bewegen.
4. Evtl mit Ziehfix ( sollte ein professioneller Schlüsseldienst haben ( nicht die gaaaaaaaaaaanz am Anfang in der Sparte der Rubrik Schlüsseldienst in den gelben Seiten mehmen.)) den Profilzylinder entfernenevtl entsteht dann etwas luft für die Federteile, dann kann man mit nem sogenannten Bauschlüssel die Türt aufschließen.
5. Hast du im Bereich des Schlosses evtl ne Glasfüllung oder auch Holzfüllung die mit Glasleisten eingesetzt ist ? Dann könnte man nach entfernen der Füllung den Schlossksten von hinten anbohren ( dürften mehrere Löcher nötig sein) und dann mit spitzer Zange usw die gebrochenen Federteile entfernen.
6. Zweiteilige Bänder lassen sich evtl folgender maßen "aushängen"
die Tür im Stock von unten so weit hochkeilen das zwischen unter und Oberteil des Bandes ein Spalt entseht, An der Stelle kann man nun mit Eisensäge oder kleiner Flex ( nur wenn außreichend Platz) optimal wäre der Dremel mit kleiner trennscheibe den zapfen durchtrennen. Oben anfangnen dann kann man evtl durch leichtes rausdrehen der Tür auf das untere Band zu zerstören verzichten.
Bei der Varinate sollte allerdings klar sein das es neuer Bänder bedarf . Und das die evtl andere Maße haben. Die Stifte die vom Band in den Türrahmen oder Stock gehen ( bei einbohrbänder würde ich nicht durchtrennen) diese reste danach wieder rauszubekommen dürfte deutlich aufwendiger sein als den etwas stärkeren zapfen zu durchtrennen.
 

marcus1

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Hallo Carsten,

danke für Deine Antwort, ich bin echt platt was ihr so alles wisst!
Ich vergass allerdings ein vielleicht nicht so unwichtiges Detail zu erwähnen (sorry):
die Schliessriegel sind wie folgt angeordnet: zwei gehen in den linken Türrahmen (die Seite wo das Schloss ist), einer geht in den oberen und einen in den unteren Rahmen, ca 5 cm vom linken Türrahmen her entfernt.
Gibt es evtl. einen Vorschlag der bei dieser Konstellation nicht praktikabel ist?

Danke für Deine Antwort,

Marcus
 

derdad

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Hallo marcus!

Welcher Zylinder ist im Schloss? Falls es nicht einer der oberen Sicherheitsklassen ist lässt er sich, nach abmontieren der Drückerschilder, mit einer Rohrzange meist recht einfach abdrehen. Du kannst ihn dann entfernen, wie Carsten bereits geschrieben hat. Nun hast du größere Öffnungen am Schloss und dadurch einen besseren Zugang zum Inneren, und du kannst versuchen den hinderlichen Teil zu entfernen. Mit einem Ditrich, oder noch besser, einem Universalbauschlüssel kannst du dann das Schloss öffnen. So zumindest die Theorie, die ich schon in der Praxis angewendet habe.

gerhard
 

holzyarry

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Hallo

@carsten oder @derdad

Da ich mit Haustüren so gut wie nichts zu tun habe hat das mein Interesse geweckt.

Soweit ich mich auskenne, sind bei Haustüren mit Mehrfachverriegelungen der Schließzylinder genauso wie bei normalen Kastenschlösser mit einer Schraube im Stulp befestigt.
Wie ist es dann mit einem Ziefix möglich den Zylinder zu entfernen?
Wird die Schraube einfach abgeschert?
Man lernt einfach nie aus :confused:

Gruß Mario
 

carsten

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Hallo

der Schraube passiert fast nix. Aber in dem Bereich in dem die Schraube den Profilzylinder fixiert ist auch dessen Schwachstelle. Er reißt einfah durch so dass der Zylinder erstört wird. Die Schraube kann in dem Zusammenhang mehr oder weniger stark verbogen werden.
 

derdad

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Hi!
Um Carsten zu ergänzen. Bei Zylindern mit hoher Sicherheitsstufe ist genau jener Bereich, in dem die Schraubenbohrung ist, mit Spezialstahl verstärkt. Dann ist auch das Abdrehen nicht mehr einfach. Einen normalen Industriezylinder drehst du mit einer Kombizange ab.

gerhard
 

mauser

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Hallo Kollegen,

der Spezialstahl heißt Mangan und ist nicht besonders hart sonder eher elastisch.
Manganstahl wird an der Schwachstelle (die Schraube an dem der Profilzylinder im Schloss gehalten wird) eingearbeitet.
Der Profilzylinder wird zwar (etwa bei einem Einbruchversuch mit Abdrehen oder Zylinderziehen) unbrauchbar, aber er reißt nicht mehr ab.
Abdrehen wäre in deinem Fall die billigste und beste Lösung, da du sowieso ein neues Schloss brauchst.

P.S. Kein "schlauer" Einbrecher kommt durch die Haustüre.

Mit freundlichen Grüßen


mauser
 

marcus1

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Hallo zusammen,

der Zylinder ist Marke "Kaba" und die Schlüssel dazu sind Sicherheitsschlüssel mit seitlichen Bohrungen und Nummerierung. Als Nicht-Fachmann kann ich es nicht einschätzen was das für eine sicherheitsklasse ist, ich schätze aber eher was höheres.

bin gerade dabei aus meinen alten Boxen die Magneten auszubauen, um es erstmal damit zu versuchen - vieleicht lässt sich damit das runtergefallene Teil bewegen.

viele Grüsse
Marcus
 

Red-Rabbit

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In der Lehre wollte der Chef uns mal an einem alten Schloss zeigen, wie leicht man ein Schloss mit der Zange überdrehen kann..... :cool:
Also das Schloss in den Schraubstock, Rohrzange dran, und sehen, wie der Chef rote Backen kriegt..... :emoji_grin:
möchte nicht den Dieb sehen, der das mit ner Kombizange an nem Schloss macht, das kaum aus der Tür rausragt...:emoji_wink:

Gruss Jörg
 

marcus1

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Die Tür ist wieder offen - und zwar durch aufbohren.

Mit Hartmetallbohreren unterschiedlichen Durchmessers den Zylinder anbohren - man fängt an der Aussenseite der Türe an, und wenn man sich dem Innenzylinder nähernt vom Durchmesser her, setzt man das Bohren von der Innenseite fort.
Durch die passende Drehrichtung und die Kraft des Bohrers wurden die Stifte etc wohl bewegt und da stand die Türe plötzlich offen.
Bin mächtig erleichtert darüber.


Danke nochmal und viele Grüsse
Marcus
 

Red-Rabbit

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Herzlichen Glückwunsch :emoji_wink:
Sowas hab ich auch mal machen dürfen...
währe aber fast in die Hose gegangen ....
( hab irgentwann nicht mehr die abgebrochenen Bohrer gezählt :rolleyes: )
jedesmal, wenn ich auf nen Stift gestossen bin, hat sich der Bohrer verkantet...
mal ganz davon abgesehn, das die Bohrer alle nen neuen schliff vertragen konnten :confused:

Gruss Jörg
 
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