Schiebetüren biegen durch

Simon S

ww-pappel
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Hallo,

ich habe mir einen Wandschrank gebaut, der mit zwei Schiebetüren geschlossen wird.
Gebaut aus 6 Elementen Buche Leimholz. Ein Element ist 40cm hoch und wiegt ca. 5kg.
Maße Tür: 2400x1030x18mm
Die einzelnen Elemente habe ich von hinten mit jeweils zwei Kiefer Rechteckleisten 60x20mm verschraubt und 7mm in die Elemente gesenkt. Bei einer Tür habe ich sie auch verleimt.
Als Beschlag hab ich mich für Hettich Topline 8 entschieden.

Wie im Verhältnis zur Tür gut zu erkennen ist biegen sich die Türen durch das Gewicht leider durch.
Habe ich eine Chance auf weniger Verwindung wenn ich die Leisten beispielsweise aus Multiplex baue? Oder gibt es einfachere Ideen?

Danke für alle Tipps!
 

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benben

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Hallo,

das liegt nicht am Gewicht!

Die Buchenpaltten sind in der breite gequollen, die Fichtenleisten bleiben in der Länge gleich!! Also drückt?seinen Bauch raus....

Lösung wäre zum Beispiel zwischen den Platten eine Füge zu lassen!

Gruss
Ben
 

Neige

ww-robinie
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...oder du änderst die Konstrucktion der Schiebetüren. In der Breite kürzen und zur Stabilisierung Griffleisten anbringen, etwa so:
67399-albums469-picture2108.jpg
 

OlliC

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Ist die Oberfläche der Rückseite unbehandelt? Dann ist der starke Verzug vorprogrammiert.
 

Neige

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Weche meinem Link, komisch, ich seh das Bild. Bin eben unterwegs, vielleicht wäre ein Mod. mal so nett und schaut in meinen Alben, ist unter "Schiebetür" gespeichert. :emoji_slight_smile:
 

derdad

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Ist die Oberfläche der Rückseite unbehandelt? Dann ist der starke Verzug vorprogrammiert.

Die Oberfläche hat bei solchen Türen sicherlich Einfluss, aber zu einem geringen Teil.

Hohe Schrankschiebetüren: Durch Schrank Innenseite und Raumseite- Verzug zu erwarten.
Buche Leimholz: Verzug beinahe garantiert.
Einseitige Leiste, teilweise verleimt: Verzug garantiert.

lg
gerhard
 

Simon S

ww-pappel
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...oder du änderst die Konstrucktion der Schiebetüren. In der Breite kürzen und zur Stabilisierung Griffleisten anbringen, etwa so:
67399-albums469-picture2108.jpg

Also du meinst quasi auf der Vorderseite gegenspannen?


Wie lange arbeitet das Holz in dieser Form?

Die Rückseite ist einmal geölt, vorne sind es drei dünne Schichten.
Bei einer Tür kann ich recht leicht Lücken herstellen. Bei der teilweise verleimten braucht es wohl mehr Arbeit.
 

WinfriedM

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Deine Konstruktion ist grob verkehrt, dass mus schief gehen. Du kannst quer zum Buchenholz keine fest verschraubte Leiste drüberschrauben. Das wirkt wir ein Bimetall. Holz arbeitet quer zur Faser Faktor 10 gegenüber längs. Sobald sich die Luftfeuchte auch nur gering ändert, muss es sich krumm ziehen. Bei einer Höhe von bestimmt 2,40m kann deine Tür nur durch Luftfeuchteschwankungen durchaus 1cm in der Höhe wachsen oder kürzer werden. Nicht aber die Leiste. Du kannst die Tür aber wunderbar als Luftfeuchte-Messgerät umfunktionieren :emoji_wink:

Um das jetzt noch irgendwie zu entschärfen, könntest du leicht Luft zwischen den einzelnen Buchenbrettern lassen und die Leiste dahinter mittig vom Brett normal festschrauben und alle Schrauben außerhalb der Brettmitte mit Langlöchern. So kann das Brett frei arbeiten. Wobei die dünne Leiste aber auch die Buchenbretter kaum gerade halten wird. So Leimholzbretter neigen auch von ganz alleine dazu, sich bei Luftfeuchteänderung zu verziehen.
 

predatorklein

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Deine Konstruktion ist grob verkehrt, dass mus schief gehen.

Nagel - Kopf - getroffen

Nicht umsonst lernt man in der Berufsschule welche Konstruktionen beim Möbelbau Sinn machen und welche weniger.
Und wenn man sich bißchen mit der Materie beschäftigt bevor man loslegt wird man eine Konstruktion in der Art aus den von WinfriedM genannten Gründen außen vor lassen.

Eine solche Konstruktion muß nicht unbedingt schiefgehen , hab schon einige technische Umsetzungen gesehen die eigentlich kaum funktionieren dürften weil grundlegende Fehler bei der Holzverarbeitung gemacht wurden.

Aber man geht halt einfach ein wesentlich größeres Risiko ein.

Sowas wie hier hab ich mal bei jemandem gesehen und es hat funktioniert.

Dort war der Abstand zwischen den 2 Türen aber auch ca 5 cm breit.
Auf beiden Türen waren auf der Rückseite 4 cm breite " Gratleisten " in Langlöchern aufgeschraubt , sodaß das Leimholz noch arbeiten konnte.

Hat funktioniert , obwohl imo auch hier es von technischer Seite bessere Lösungen gibt.

Gruß
 

@@@

ww-birnbaum
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Nagel - Kopf - getroffen

Nicht umsonst lernt man in der Berufsschule welche Konstruktionen beim Möbelbau Sinn machen und welche weniger.
Und wenn man sich bißchen mit der Materie beschäftigt bevor man loslegt wird man eine Konstruktion in der Art aus den von WinfriedM genannten Gründen außen vor lassen.

Eine solche Konstruktion muß nicht unbedingt schiefgehen , hab schon einige technische Umsetzungen gesehen die eigentlich kaum funktionieren dürften weil grundlegende Fehler bei der Holzverarbeitung gemacht wurden.

Aber man geht halt einfach ein wesentlich größeres Risiko ein.



Wäre jeder hier gelernter Schreiner, würde die meist frequentierte Kategorie dieses Forums vermutlich aussterben und das Board nicht mal halb so interessant.

Aber gerade das übergreifende Wissen von Leuten die in ihrer Jugend schon in der Berufsschule mit dem Thema Holz zu tun hatten und jetzt alte "beratende" Hasen sind macht ein Forum wie dieses doch erst so richtig lebenswert.

Das dieses so ist muss man dagegen nicht extra erwähnen. Da kommt wirklich jeder von sich drauf....spätestens nach den ersten großen Fehlern.

Ich schätze auch das etwas mehr Abstand zwischen den Buche Brettern und etwas breitere Fichte/Kiefer Lattungen mit Längenausgleich das ganze in eine gerade Richtung bringen.
 

predatorklein

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Da kommt wirklich jeder von sich drauf....spätestens nach den ersten großen Fehlern.

Vieles von dem was du sagst ist völlig richtig.

Allerdings kann man eben im VORFELD schon einiges klären bevor man loslegt :emoji_wink:
Bei der Holzbearbeitung wird einem heute durch die Industrie und die Werbung eingeredet es reichen ein paar billige Baumarktmaschinen und schon kann nichts mehr schief gehen.

Daß dem nicht so ist sieht man jeden Tag.
Auch in vielen anderen Gewerken .

Schau dir einfach mal an wie die meisten " Selberstreichprojekte " aussehen bei denen die Leute glauben , jeder könne mal easy Wände mit Rauhfaser tapezieren und streichen :eek:

Wer sich aber im VORFELD informiert umschifft schon die meisten ( gefährlichen ) Klippen.

Ein " halbes Hähnchen " zu reanimieren ist nämlich meistens kein ganz leichtes Unterfangen :emoji_grin:

Gruß
 
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