Riesige Bohle - Entlastungsnuten?

mr_highway

ww-nussbaum
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Servus Zusammen!

Ich mach mal lieber nen eigenen Thread draus:

Ich habe eine Eichenbohle mit 390x80x5 cm, aus der ich einen Schreibtisch machen möchte. Sie ist fast genau so lang wie der Raum breit. Ich möchte sie in der Mitte auf das Gestell eines ausgedienten Schreibtischs schrauben und an den Stirnseiten mit Winkeln an der Wand befestigen.

Ich bin mir des Risikos bewusst, dass das ganze sich wölben oder reißen kann, gehe es bewusst ein, möchte es aber möglichst minimieren. Ich werde die Bohle von allen Seiten gut ölen. Machen entlastungsnuten in Maserrichtung Sinn? Wenn ja, in welchem Abstand und wie tief?

Beste Grüße Robert
 

andi121

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hy.

gradleisten, egal in welcher Form!
Ich schlag gerne ein 20mm Stahlstange durch und mach einen stöpsel drauf.
Gruss
Andi
 

lmitter

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hy.

gradleisten, egal in welcher Form!
Ich schlag gerne ein 20mm Stahlstange durch und mach einen stöpsel drauf.
Gruss
Andi

wie machst du das mit den Stahlstangen bei einem 800mm Teil. Mich interessiert das, weil ich was ähnliches vorhabe und mit über die Herangehensweise noch unschlüssig bin.

Ansonsten: Gratleisten einfräsen oder aufschrauben. Hirnleisten könnten zusätzlich helfen...

LG Lukas
 

Jan1990

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Hallo,

ja Gratleisten aus Holz machen da mehr Sinn und ruhig kräftig Dimensionieren. Stahlstangen würde ich nicht empfehlen da die Gerbsäure von der Eiche mit eisen reagiert und es hässliche verfärbungen geben kann.

Mfg Jan
 

Besserwisser

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Machen entlastungsnuten in Maserrichtung Sinn? Wenn ja, in welchem Abstand und wie tief?



Je mehr, je besser, je tiefer, je besser. Ich würde sie so 50-60% der Plattendicke tief machen. Einfach mit der Handkreissäge.
 

tomkaes

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wie machst du das mit den Stahlstangen bei einem 800mm Teil. Mich interessiert das, weil ich was ähnliches vorhabe und mit über die Herangehensweise noch unschlüssig bin.
LG Lukas

Famag liefert Schlangenbohrer mit über einem Meter Länge (eigendlich für Zimmerei Abbund z.B. Leimbinder), das funktioniert mit ruhiger Hand, etwas Augenmaß sogar freihand. Ich würde mit dem Bohrständer vorbohren, um die exakte Richtung zu haben, und dann mit einem langen Schlangen- (oder Kanonen-) bohrer nachbohren.
20 mm Rohr ist allerdings zu schwach für die 50er Bohle zu beeindrucken.

Schlangenbohrer
 

lmitter

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Hi, Schlangenrohrer kenne ich, habe sogar einige, wusste aber nicht, dass es die mit solcher Länge gibt und das das freihand geht bei 1 Meter bohrtiefe. Das mit dem richtungsweisenden vorbohren ist ein guter Anstoß.

Beziehe meine Bohrer (alle) übrigens bei Sternwerkzeuge in Österreich. Sind auf holzbohrerfertigung spezialisiert. Feine Sachen meiner Meinung nach.

Danke für die Schilderung.
 

derdad

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Ein 80cm breiter 50er Eiche Pfosten (Bohle für meine nördlichen Freunde) in einem Stück, ohne Verleimung, wird sich werfen, ganz egal mit welchen technischen Tricks man ihm zu Leibe rückt. Auch eine Gratleiste kann ihn nicht wirklich plan halten, da gibt die Nutwange nach. Bei Metallwinkeln, etc, braucht es Gestellschrauben in 8mm oder mehr, damit die Schrauben nicht ausreissen.
Entlastungsnuten sind sicher eine sehr gute Möglichkeit. Ich würde alle 10cm eine Nut, 40mm tief, machen. Anschliessend noch irgend eine Variante, der von den Kollegen genannten "Gerade halte Leisten" :emoji_wink:, dann bleibt die Platte halbwegs eben.

Eine Platte in diesen Dimensionen aus einem Stück gefällt mir!

lg
gerhard
 

kuerbisz

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Moin,
Ich weiss nix über die Vorgeschichte der Bohle (Du vielleicht), also wie die getrocknet ist, ob und wie lange die bei welchem Klima konditioniert worden ist etc. Wenn's ne Kernbohle ist, kann das ganze gutgehen, so dass nur um Mark und juveniles Holz herum ein paar Risse entstehen. Das wirst Du erst herausfinden müssen... Als ich noch in der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft gearbeitet hatte, gab es im Chefbüro einen Schreibtisch, dessen Platte aus einem Stück Redwood war, und die 2m lang und 1,4m breit war.... Die ist auch nie krumm geworden oder gerissen, der hat man aber auch viele Jahre Zeit und Know-how zum Trocknen gegeben.
Heute weißt Du einfach nicht, was die mit dem Holz angestellt haben, das Du kaufst - leider!
Grüße, Hauke
 

Sägenbremser

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Hallo Robert

so ein Untergestell bei einer solch massiven
Bohle schaut leicht etwas hilflos aus.

Mal als Vorschlag - 75cm von der Bohle absägen
und an einer Seite als Wange einzinken. Auf der
Seite hast du danach schon mehr Ruhe.

Die Wandseite mit der Handkreissäge einnuten und
einen richtig fetten Eisenwinkel reinstecken, den du
auch sicher an der Wand verdübeln kannst. Ruhig ein
wenig Platz zur Wand lassen zwischen der Holzplatte
und der Wand, dann schaut das nicht so angestrengt
aus. In die Unterseite Nuten schneiden, wenn du die da
hinterlegst wo die Schwalben im Holz sitzen, sind sie nicht
zu sehen. 2/3 der Holzdicke werden als Tiefe reichen.

Wenn sich die 3.15 mtr. trotz der Stärke noch etwas
durchbiegen, weich sind, zwei Eisenwinkel unter die
Platte schrauben. Das ganze Eisenzeugs solltest du am
Besten mit Kaltbrünierer behandeln, oder mit altem
Motorenöl und Gasflamme bearbeiten.

Gruss Harald
 

fritz-rs

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Eine Bohle in der Breite wird, wenn sie in andere Wärme/Luftfeuchtigkeitsverhältnisse kommt, auf jeden Fall eine Veränderung erfahren.
Der Vorschlag eine 20mm stange durchzustecken gefällt mir.
Ich bohre solche Teile allerdings mit einem Tieflochbohrer, auch Kanonenbohrer genannt, weil er sehr viel weniger verläuft, als alle anderen Systeme.
Als Stange käme dann kein Rohr, aosndern eine massive Stahlstange in Betracht.
Um dem Holz die Verwerfungskraft zu nehmen, dürfte es nach der Stabilisierung mit der Stahlstange gut sein, zahleiche Nuten/Kreissägeschnitte von der Unterseite einzubringen.
Über die Unterbauversion sollte noch einmal nachgedacht werden. Der bisherige Vorschlag ist überarbeitungswürdig.

Gruß Fritz
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Sigi,

die Schnitte müßten schon tief sein.

Wenn ich Schalen drechsle und besonders bei nassem Holz, eine sehr dünne Wandstärke wähle, kann ich darauf vertrauen, daß dem Holz die Kraft zum Reißen genommen wird.

Das ist bei einer breiten, trockenen Diele natürlich anders.
Die einzige Möglichkeit, solche Risiken auszuschließen, wäre ein Auftrennen und Neuverleimen, was natürlich mit einer Zerstörung des Holzbildes bezahlt werden muß.

Gruß Fritz
 
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