WoodyL

ww-pappel
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Hallo Holz-Profis,

Seit einigen Wochen lese ich hier einige Threads und habe dadurch einiges über Holz gelernt. So traue ich mich jetzt tatsächlich mein Projekt anzugehen:

Es handelt sich um ein Power Rack, also ein rechteckiges Gestell, um Gewichte beim Krafttraining abzusichern. Es sieht ähnlich wie ein Carport aus. Ich habe mich für 10x10cm KVH (Lärche/Douglasie) entschieden. Einen Seilzug aus Holz zu integrieren ist auch geplant. Es kommt also zu relativ hohen Belastungen, da das Gewicht beschleunigt wird.

Die Verbindungen würde ich gerne mit Spax machen: So wie hier beschrieben, klingt es nach einer stabilen Lösung: Spax-Schrauben im Test | SELBER MACHEN Heimwerkermagazin Da das Power Rack zwar überdacht ist, aber draussen stehen wird, habe ich an mit Nickel beschichtete Spax Schrauben gedacht.

Stabilität ist oberste Priorität. Kopfbänder sind somit auch zwingend eingeplant. Nur wie verbinde ich die Blaken an den Ecken, wo drei Balken zusammenkommen?
Überblatten, Gehrung? Nur mit Schrauben und stumpf anstossen? Laut der Schraubenhersteller sind stumpfe Verbindungen mit Schrauben über Kreuz geschraubt sehr stabil. Dieses Video hat mich schon beeindruckt: https://www.youtube.com/watch?v=1NMkx137CTE

Auf Leim möchte ich verzichten. Nicht nur weil ich es draussen stehen wird, sondern evtl. bei Umzug es nochmal auseinanbauen zu können. Und irgendwie gefällt mir die Idee nicht mit Leim rumzuschmieren. Ist in einer Verbindung von drei Balken mit den Schrauben nicht zuviel Metall auf relativ kleinem Raum? Reichen Schrauben von 6mm für eine stumpfe Verbindung der Balken?

Vielen Dank schonmal für Tips zur Balkenverbindung und sonstige Hinweise,

WoodyL
 

marcusgeimer

ww-kiefer
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... schau nach traditionellen Zimmermannsverbindungen. Da gibt es unglaublich geniale Techniken, die ohne Schrauben auskommen und ganze Dächer halten.


Liebe Grüße

Marcus
 

WoodyL

ww-pappel
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Zapfenverbindung

... schau nach traditionellen Zimmermannsverbindungen. Da gibt es unglaublich geniale Techniken, die ohne Schrauben auskommen und ganze Dächer halten.


Liebe Grüße

Marcus

Vielen Dank Marcus. Ich habe gerade nach traditionellen Zimmermannsverbindungen gesucht. Viele Beispiele von 3 Balken, die senkrecht miteinander verbunden wurden, habe ich nicht gefunden. Aber diese Zapfenverbindung gefällt mir ganz gut:
tischgestell_coloriert_4zu3_5562d6b297.jpg


Wird mir das als Amateur ohne CNC möglich sein? Eine japanische Zugsäge würde ich mir dafür besorgen. Klingt nach einer spannenden Aufgabe. In meinem Fal sind alle drei Balken (Pfosten und 2 Balken) vom Querschnitt her gleich gross. Wird der Pfosten das aushhalten, wenn sich 2 genauso grosse Balken bei ihm per Zapfen "einhängen"?

Liebe Grüße, Laksman
 

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marcusgeimer

ww-kiefer
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... in Bezug auf die Gewichtsaufnahme am senkrechten Pfosten musst du dir keine Sorgen machen. Holz ist auf Druck stirnseitig zur Faser extrem stabil.

Ja ne Ryoba Japansäge ist das richtige Werkzeug für die Zapfen, Und wenn du die Balken ein bisschen länger lässt hast du mehrere Versuche :emoji_slight_smile:. Aber das sollte schon hinhauen, wenn du dir ein bisschen Zeit nimmst und dich nicht zu ungeschickt anstellst.
Aufschäumender PUR Leim z.Bsp. 501 von Kleberit wäre der richtige Leim für diese Situation (wasserresistent und fugenfüllend). Lässt sich im frischen Zustand mit Verdünnung wegwischen.
 

WoodyL

ww-pappel
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Eigentlich wollte ich auf Leim verzichten. Eventuell würde ich das ganze wieder auseinandernehmen und neu aufbauen. Z.B. bei Umzug. Wie sinnvoll ist das ohne Leim?
Dann doch die eine oder andere Schraube um die Zapfenverbindung zu stabilisieren?
 

Timer

ww-buche
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Man muss solche Zapfen nicht unbedingt verleimen, man kann sie auch mit Schrauben (oder Gewindestangen) sichern.
Früher waren die Zapfen im Außenebereich nicht verleimt, da es keine dauerhaft wetterfesten Leime gab sondern mit Holznägeln oder Dübeln gesichert.

Wenn es mehr um Stabilität als um Optik geht, wären natürlich auch metallene Balkenverbinder eine Option.
 

WoodyL

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Stabilität ist zwar höchste Priorität, aber die Optik möchte ich nicht ganz ausser Acht lassen. Holznägel...hmm, darauf bin ich bisher nicht gekommen. Hab welche aus Lärche gefunden. Mit 14mm sind das ganz schöne Klopper. Wie ich es verstehe versenkt man die Holznägel nicht, sondern lässt den Kopf aussen überstehen, damit mit man sie im Bedarfsfall leichter wieder rausziehen kann? Optisch fände ich es schöner, wenn sie bündig mit dem Balken enden würden.
 

andama

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Nach dem Prinzip werden Holzkonstruktionen, wie Fachwerkhäuser und Dachstühle seit Jahrhunderten gebaut und diese können große Kräfte aufnehmen. Es ist dir doch freigestellt nach dem festen Einschlagen der Holznägel den Überstand abzusägen, hat natürlich den Nachteil, dass du sie nicht oder schlecht tiefer einschlagen kannst.
 

Fiamingu

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Frage ist ob dein Konstrukt im Aussenbereich
beregnet wird oder überdacht geparkt ist.
Gut währe es auch, um mehr Resonanz
auf deine Frage zu bekommen, eine
Skizze oder Bild deines Projekts ein zu
stellen. Persönlich würde ich eher auf eine
Verbindung mit Edelstahl / Gewindestangen /
Schrauben hin tendieren. Diese lassen sich
nach Bedarf auch nachziehen.
 

WoodyL

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Tiefer einschlagen? Da sich Holz sich lebt und sich weiter bewegt?

Es ist zwar aussen, aber überdacht. Hier ein Beispiel von einem Power Rack mit Latzug:
homemade-power-rack-and-lat-tower-1.jpg
 

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Fiamingu

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In deinem Falle würde ich über eine
Kombination zwischen klassischen Holz-
verbindungen und Verschraubungen mit
Gewindestäben / Schlossschrauben nach-
denken. Diese währe mit Überplattungen
machbar. Vorteil ist dass diese jederzeit
demontierbar sind und auch erweiterbar.
Die Art der Verbindung hängt natürlich
von deinen Vorstellungen der Konstruk-
tion ab. Je nach Beastung wird die Ver-
bindung anders zu verwirklichen sein.
Da müsste man jetzt einen Plan mit
den auftretenden Kräften haben um
die Art der Verbindung bestimmen
zu können.
 

WoodyL

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Wie kann ich denn diesen Plan mit den auftretenden Kräfte erstellen? Gibt es ein Programm wo ich die Maße und Daten eingebe kann um die Kräfte zu berechnen? Die Schraubenherstller habenzwar auf ihrer Website ein Programme um herauszufinden, welche Schraubengrösse man benötigt, aber für meinne Fall habe ich kein entsprechenden Fall gefunden.
 

Fiamingu

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Eigentlich braucht es nur eine Grobe Skizze
in der die bewegungsrichtung der auftretenden
Kräfte eingezeichnet sind. Danach werden die
Verbindungen gewählt die die Scherkräfte
aufnehmen. Anstatt diese zu verleimen oder
mit Holznägeln zu verbinden werden Gewinde-
schrauben mit U-Scheiben verwendet. jetzt
kommt es darauf an welche Übungen du mit
welchen Gewichten machst und in welche
Richtung die Kräfte auftreten. Vergleiche das
mal mit den Holzkonstrukten auf Kinderspiel-
plätzen. Schau mal auf dein eingestelltes
Bild. Da siest du auch schräge Stützen
die die Kräfte aufnehmen und das Verziehen
des Gestells auffangen.
 

predatorklein

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Moin

Frage mich ehrlich gesagt ob ein Selbstbau hier Sinn macht :confused:

Wir haben auch einen Kraftraum mit Profigeräten eingerichtet.
Alles Studiogeräte die man heutzutage für einen " Appel und ein Ei " abgreifen kann.
Die will nämlich kein Studioausrüster in Zahlung nehmen wenn neue Maschinen geliefert werden.

Vor kurzem hab ich das Teil " mitgekauft " ( wollten wir eigentlich gar nicht haben war aber im Paket fast geschenkt ).

Body Solid Pro Power Rack PPR82 | eBay

Kostet neu mit dem Zugturm und Steckgewichten knapp 800 €.
Haben 300 € bezahlt und es gleich weiter verscherbelt.
BODY SOLID ist jetzt nicht gerade GYM 80 , HBP oder KÜNZLER , es braucht aber schon einiges um die Teile an die Belastungsgrenze zu bringen.

Ein GYM 80 Powerrack haben wir vor einem Jahr mitgekauft für 200 €.
Dazu noch ein Technogym Latzug für den wir 150 € bezahlt haben.
NP der beiden Geräte lag vor 15 Jahren bei 4500 € :eek:

Mit einem Selbstbau kommt man auf keinen Fall billiger weg , eher im Gegenteil :emoji_wink:

Gruß
 

WoodyL

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Eigentlich braucht es nur eine Grobe Skizze
in der die bewegungsrichtung der auftretenden
Kräfte eingezeichnet sind. Danach werden die
Verbindungen gewählt die die Scherkräfte
aufnehmen. Anstatt diese zu verleimen oder
mit Holznägeln zu verbinden werden Gewinde-
schrauben mit U-Scheiben verwendet. jetzt
kommt es darauf an welche Übungen du mit
welchen Gewichten machst und in welche
Richtung die Kräfte auftreten. Vergleiche das
mal mit den Holzkonstrukten auf Kinderspiel-
plätzen. Schau mal auf dein eingestelltes
Bild. Da siest du auch schräge Stützen
die die Kräfte aufnehmen und das Verziehen
des Gestells auffangen.

Hier kann man ganz gut erkennen, welche Übungen damit gemacht werden können:

3696143844_macq1yxl_C6C4BFF6C5D8.png


Ausserdem möchte ich einen solchen Seilzug benutzen, wodurch ich das Power Rack auch lateral belasten werde.

attachment.php

Da ich einige Übungen explosiv ausführe vermute ich recht hohe Belastungswerte. Wenn dann auch noch eine fallende Hantelstange von diesem Sicherheitsband gedämpf wirdt, kann ich mir vorstellen, daß das Holz einiges aushalten muss. Dem 10x10cm KVH ist das zuzutrauen. Nur eben was ist mit den Verbindungen?

IMG_2331.JPG
 

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WoodyL

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Moin

Frage mich ehrlich gesagt ob ein Selbstbau hier Sinn macht :confused:

Wir haben auch einen Kraftraum mit Profigeräten eingerichtet.
Alles Studiogeräte die man heutzutage für einen " Appel und ein Ei " abgreifen kann.
Die will nämlich kein Studioausrüster in Zahlung nehmen wenn neue Maschinen geliefert werden.

Vor kurzem hab ich das Teil " mitgekauft " ( wollten wir eigentlich gar nicht haben war aber im Paket fast geschenkt ).

Body Solid Pro Power Rack PPR82 | eBay

Kostet neu mit dem Zugturm und Steckgewichten knapp 800 €.
Haben 300 € bezahlt und es gleich weiter verscherbelt.
BODY SOLID ist jetzt nicht gerade GYM 80 , HBP oder KÜNZLER , es braucht aber schon einiges um die Teile an die Belastungsgrenze zu bringen.

Ein GYM 80 Powerrack haben wir vor einem Jahr mitgekauft für 200 €.
Dazu noch ein Technogym Latzug für den wir 150 € bezahlt haben.
NP der beiden Geräte lag vor 15 Jahren bei 4500 € :eek:

Mit einem Selbstbau kommt man auf keinen Fall billiger weg , eher im Gegenteil :emoji_wink:

Gruß

Es geht mir nicht um eine günstige Lösung. Aus mangelndem Platz und aufgrund der Moglichkeit die Abmessungen frei wahlen zu können. Ich brauche z. B. eine Höhe von 2,40m für overhead squats. Außerdem finde ich das Holz viel besser aussieht und mir gefällt die Idee es selbst zu bauen.
 

WoodyL

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Was die Zapfenverbindung angeht, bin ich mir noch nicht sicher wie ich vorgehen soll. Ich kenne nun diese zwei Möglichkeiten um die Zapfen anzuordnen:
1. Wie bereits oben gezeigt, mit den Zapfen längs zum Pfosten:
tischgestell_coloriert_4zu3_5562d6b297.jpg


oder

2. Einer der Zapfen im Pfosten:
04_tomatenhaus_16zu9_380a26f3ec.jpg

03_tomatenhaus_4zu3_4256baf835.jpg


Ausserdem bin ich mir nicht ganz sicher was die Holznägel angeht. So heisst es hier doch, daß der Zapfen 7cm lang sein müsste, um einen Nagel einzusetzen: Zapfenverbindungen

Und was heißt "Es dürfen keine Lasten über die Stirnfläche des Zapfens übertragen werden."? Wäre das bei mir der Fall? Die Hauptlast wirkt vertikal.

Grüße
 

WoodyL

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Gibt es denn keine Meinung zu diesen 2 verschiedenen Arten der Zapfenverbindung? Ich kann mir gut vorstellen, daß die zweite Version stabiler ist, da der Querträger auf dem Pfosten aufliegt. Nur muss es doch einen Grund geben, warum man nach der ersten Version vorgeht.

Ich bin auch noch verunsichert, was die Holznägel angeht, denn auf 7cm Zapfenlänge komme ich nicht. Es sei denn ich setze die Zapfen weiter aussen an. Das kann doch aber nicht so stabil sein, als wenn ich die Zapfen mittig ansetze. Lieber weiter aussen mit Holznagel oder mittig ohne Holznagel?

Würde mich freuen zu dem Zapfenproblem Rückmeldung zu erhalten.

Viele Grüße,

Laksman
 
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